Schäfte im Selbstbau

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

@michael lb:
nein. das gilt n u r für Nadelholz.
Bei Nadelholz ist das Spätholz +- konstant.
Bei Laubholz ist das Frühholz +- konstant.
Deshalb mußt du für einen Eschenbogen möglichst breite Jahrringe haben, Bei einem Eibenbogen möglichst enge Jahrringe.
Schau dir mal deine Bowstaves darauf hin an.
LG Klaus
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur
michael lb
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Beitrag von michael lb »

na gut, dann werd' ich mir das mal ansehen
;-)
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Nacanina
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Was man will!

Beitrag von Nacanina »

Hallo Michael,
Festigkeit ist ja auch nicht alles im Pfeilbau.
Durch enge Jahrringe z. B. bei Esche sind dann die Pfeile ja auch leichter und wahrscheinlich gleichmässiger. Kann auch ein Vorteil sein...
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Archiv
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Esche mit engen Jahresringen...

Beitrag von Archiv »

...sind nicht so der reißer. Zumindest mit der Esche die ich hier habe.Sie ist recht porös in der Struktur und auch schön leicht.Das Kernholz ist dagegen etwas schwerer und kompakter. Aus beiden habe ich versucht schäfte zu machen, ich habe sie auf einem Schaftbrett gehobelt, die sich allerdings höchstens für Larppfeile tauglich zeigten.
Den größten erziehlten Spine hatte ich im Kernholz und das waren grad mal 34 lbs, im Splint bin ich grad so auf 29-30 lbs gekommen.
23/64 zoll habe ich dann erst garnicht mehr ausprobiert.
Diese Esche die ich da habe wird aber sicherlich in einer schönen gleichmäßigen und hellen Flamme mir das arbeiten an richtigem Bogenholz sehr erleichtern, somit ist dieser baum in irgendeiner Weise doch fürs Bogen oder Pfeile baun gut. :D :D :D :D
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

Meine Esche ist auch ins Brennholz gewandert!
@Henning:
aber der geringe Spinewert der Eschenschäfte verwundert mich schon.
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michael lb
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Beitrag von michael lb »

Die Biegefestigkeit wird ja durch den Bogen vorgegeben. Das Pfeilgewicht richtet sich dann nach dem gewünschten Zweck:
Weitschiessen: leicht
MA Kriegspfeil: schwer

Nach diesen Kriterien muss man dann das Holz auswählen.
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Snake-Jo
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enge Ringe

Beitrag von Snake-Jo »

@Michael lb: Nacanina hat recht. Habe bislang über hundert Pfeilschäfte selbst geschnitzt, die meisten aus Robinie. Robinie ist ringporig, je enger die Ringe, ums so mehr Poren pro Holzanteil und damit hast du den Zwieback-Effekt (muß ich den erläutern?) :D
Habe aber trotzdem mal engringige Pfeilschäfte aus Robinienholz und Esche gebaut...für die Mülltonne.
Noch ein Tipp: Versuch mal Aspe (=Espe, Zitterpappel). Aus geraden Stammstücken ohne Astlöcher mit weiten Jahresringen (ca 10 mm). Ergibt sehr leichte Schäfte mit erstaunlicher Zähigkeit und niedrigem Spinewert (geringe Durchbiegung) bei gleicher Dicke wie Zedernschäfte.
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

Danke Snake-Jo
Ich glaube, ich muß langsam mal im Otterzentrum nach dem Rechten sehen. Da scheinen mir interessante Leute ´rumzulaufen... :D
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michael lb
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Beitrag von michael lb »

@Snake-Jo,
was heisst für Mülltonne?

Ich mache gerade Schäfte aus Robinie, und nach jedem Arbeitsschritt (hobeln, fräsen , schmiergeln) biege jeden 4mal in jede Richtung.
Sobald es knackt oder sich Risse zeigen - weg damit.
Bisher ist der Ausschuss gering: 2 von 19 Wenn ich sie früh aussondere, stimmt auch das Verhältnis von Aufwand und Ertrag.

Pappel war übrigens das beste Holz für MA-Kriegspfeile.
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Ravenheart
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Robinienschäfte

Beitrag von Ravenheart »

@michaLB: wie sind dann die techn. Daten der Schäfte so? Ich meine welcher Spine bei welchem Durchmesser und wie schwer?

Rabe

p.s.: Hat schon mal jemand Schäfte aus Ulme gemacht? Ich liebe das Holz ja....
Nullman
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RE: enge Ringe

Beitrag von Nullman »

Original geschrieben von Snake-Jo
Noch ein Tipp: Versuch mal Aspe (=Espe, Zitterpappel). Aus geraden Stammstücken ohne Astlöcher mit weiten Jahresringen (ca 10 mm). Ergibt sehr leichte Schäfte mit erstaunlicher Zähigkeit und niedrigem Spinewert (geringe Durchbiegung) bei gleicher Dicke wie Zedernschäfte.
Müsste es nicht HOHER SPINEWERT heissen bei "geringer Durchbiegung" ? ;-)
Der Sch?tzenverein:
Schiessen lernen, Freunde Treffen.
michael lb
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Beitrag von michael lb »

@ravenheart,

bei den Akazienschäften sieht es so aus:
Durchmesser: 9,5mm Spine 47, Gewicht 43gr
10mm, Spine 39, Gewicht 51gr

Zum Vergleich die Zedernschäfte vom Bogenhändler:
Spine 48, Gewicht 33gr

Anmerkung:
- Der Spinetester ist ein Selbstbau
- die Spitzen sind jeweils dieselben: Bodkins
- zumindest die 10mm Schäfte sind zu hart und liegen im Ziel auch links

Ich bin aber noch in der Vorserie ;-)
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zu dick, zu schwer

Beitrag von Snake-Jo »

Meine Robinienschäfte liegen für einen 50 lbs-Bogen bei 8,5 mm und 32 g.
@Michael: für den Mülleimer produziere ich nun auch nicht mehr, weil ich mir jetzt das Robinienholz für die Schäfte genau auswähle.
Tipp: Schäfte aus Zitterpappel für schnelle Weitschüsse: für einen 60 lbs Bogen erhielt ich
9 mm und 26 g.
Allerdings baue ich alle Schäfte aus 2 Schichten Holz, damit werden sie härter bei gleicher Dicke. Und alle Schäfte sind gebarrelt, d.h. an beiden Enden noch wesentlich dünner.
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@Rabe: Schäfte aus Ulme

Beitrag von Snake-Jo »

Habe eigentlich alle relevanten Hölzer mal getestet bzw. zumindest einen Schaft hergestellt, meist aber mehrere, darunter auch mal Ulmenholz.
Feldulme, rotes Kernholz: 2 Schichten zusammengeleimt und Schaft geschnitzt: Zu weich, wenig Widerstandskraft, verbiegen sich schnell etc.
Die besten Hölzer für Schäfte sind nach meinen Erfahrungen in dieser Wertung:
Robinie (sehr widerstandfähig, zerbricht kaum)
Berg-Ahorn (widerstandsfähig und etwas leichter)
Zitterpappel (sehr zäh, sehr leicht, verwindet nicht, bleibt gerade, schnell zu trocknen)
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Danke!
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