Zur Geradheit der Pfeile kann ich insoweit was beitragen, das ich die Saison 2010/11 mit Bambusschäften geschossen habe, die naturgegeben nicht absolut gerade, gleich und optimal waren. Und damit habe ich absolut passabel geschossen, auch auf größere Entfernungen (EM in Stuhlfelden usw).
Aber- ich habe immer mit demselben Satz Pfeile geschossen. Von daher nehme ich an, das für die Schützen der Steinzeit, bei ihrem intensiveren Training und den deutlich geringeren Schußentfernungen, die Schäfte nicht der limitierende Faktor war.
Zur Schießtechnik selber, ob nun mediterran, 3-under, pitch-griff oder wie auch immer eine Aussage treffen zu wollen dürfte schwierig werden.
Schießtechnik in der Steinzeit
- kra
- Global Moderator
- Beiträge: 6925
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat gedankt: 55 Mal
- Hat Dank erhalten: 69 Mal
Re: Schießtechnik in der Steinzeit
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
– George Bernard Shaw
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22358
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat Dank erhalten: 1 Mal
Re: Schießtechnik in der Steinzeit
...außerdem gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass die Kollegen damals NICHT die Kenntnis hatten, Schäfte per Hitze zu begradigen! Das geht an jedem runtergebrannten Feuer genau so schnell und präzise wie heutzutage mit der Spirituslampe oder Heißluftpistole....
Ich behaupte: Die Schäfte waren damals nicht schlechter als meine heute.
Übrigens auch, was den Spine angeht! Ey, die hatten 10.000 Jahre Zeit, Erfahrungen zu sammeln!
Folgendes Szenario:
Steinspitze eines fertigen Pfeils auf der Jagd verloren oder beschädigt.
Ersatzspitze dabei, die ist aber deutlich schwerer! Egal, drauf...
Beim nächsten Schießen dann die Erkenntnis: Bisher schoss der super, nun plötzlich immer zu weit rechts und zu tief.
*grübel*....
Später, wieder zu Hause, wieder ne leichtere Spitze wie vorher drauf gemacht.
BINGO! Nu tut er wieder wie gewohnt!
*Wissen macht AAAHH!*
Nächster Schritt: Pfeiltuning...
Es MUSS so ähnlich gelaufen sein, alles Andere wäre unlogisch!
Ähnlich beim Spine! Ich behaupte: Gib mir 5 blanke Schäfte 11/32, von Spine 40 bis 80# in die Hand, und ich sortiere Dir die.
Ähnlich nach Gewicht! Wenn ich Schäfte kaufe, "wiege" ich sie alle in der Hand. Wenn ich zu Hause dann nachwiege, liegen ALLE in einem Gewichtsbereich +/- 2,5 g, keine Ausreißer!
Und bei mir hängt NICHT mein Überleben (und das meiner Familie) davon ab!
Unterschätzt unsere Vorfahren nicht! Der Homo Sapiens hat sich seit der Steinzeit genetisch NICHT verändert! Alle, was Ihr könnt, hätten die auch gekonnt (bzw. konnten es!)...
Rabe
Ich behaupte: Die Schäfte waren damals nicht schlechter als meine heute.
Übrigens auch, was den Spine angeht! Ey, die hatten 10.000 Jahre Zeit, Erfahrungen zu sammeln!
Folgendes Szenario:
Steinspitze eines fertigen Pfeils auf der Jagd verloren oder beschädigt.
Ersatzspitze dabei, die ist aber deutlich schwerer! Egal, drauf...
Beim nächsten Schießen dann die Erkenntnis: Bisher schoss der super, nun plötzlich immer zu weit rechts und zu tief.
*grübel*....
Später, wieder zu Hause, wieder ne leichtere Spitze wie vorher drauf gemacht.
BINGO! Nu tut er wieder wie gewohnt!
*Wissen macht AAAHH!*
Nächster Schritt: Pfeiltuning...
Es MUSS so ähnlich gelaufen sein, alles Andere wäre unlogisch!
Ähnlich beim Spine! Ich behaupte: Gib mir 5 blanke Schäfte 11/32, von Spine 40 bis 80# in die Hand, und ich sortiere Dir die.
Ähnlich nach Gewicht! Wenn ich Schäfte kaufe, "wiege" ich sie alle in der Hand. Wenn ich zu Hause dann nachwiege, liegen ALLE in einem Gewichtsbereich +/- 2,5 g, keine Ausreißer!
Und bei mir hängt NICHT mein Überleben (und das meiner Familie) davon ab!
Unterschätzt unsere Vorfahren nicht! Der Homo Sapiens hat sich seit der Steinzeit genetisch NICHT verändert! Alle, was Ihr könnt, hätten die auch gekonnt (bzw. konnten es!)...
Rabe
Re: Schießtechnik in der Steinzeit
Unsere Vorfahren konnten sich das erforderliche Know-how noch allmählich und unbefangen aneignen.Ravenheart hat geschrieben:Unterschätzt unsere Vorfahren nicht! Der Homo Sapiens hat sich seit der Steinzeit genetisch NICHT verändert! Alle, was Ihr könnt, hätten die auch gekonnt (bzw. konnten es!)...
Unser heutiges, oft nur angelesenes Wissen, ist uns beim Nachvollziehen der damaligen Problemstellungen manchmal im Weg.
Yumiya
- kra
- Global Moderator
- Beiträge: 6925
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat gedankt: 55 Mal
- Hat Dank erhalten: 69 Mal
Re: Schießtechnik in der Steinzeit
Rabe, da stimme ich dir zu - und zu denselben Genen hatten sie Erfahrung von Kinderbeinen an und den Druck der hungrigen Mägen.
Aber hundertprozent müssen die Schäfte nicht gerade sein - wenn der Schwerpunkt eines fast geraden Schaftes auf der (gedachten) Linie Nock-Spitze liegt ist schon viel erreicht. Und das läßt sich gut von Hand testen.
Aber hundertprozent müssen die Schäfte nicht gerade sein - wenn der Schwerpunkt eines fast geraden Schaftes auf der (gedachten) Linie Nock-Spitze liegt ist schon viel erreicht. Und das läßt sich gut von Hand testen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
– George Bernard Shaw
Re: Schießtechnik in der Steinzeit
Ein heutiger Pfeil stellt einen Kompromiss für kurze u. lange Distanzen dar.
Z.B. ein Pfeil mit einer schweren Spitze, überlangem konischen Schaft und einer üppigen (drall) Befiederung mag für typische Jagtdistanzen evt. besser funktionieren. Wenn man tendenziell zu harte Schäfte schießt ist die Ablenkung durch den Spine geringer als mit vergleichsweise zu gering spinigen Schäften.
Bei meinen selbst gebauten Schösslingspfeilen sehe öfter den Effekt das eine Stabilisation über die Rotation nicht immer stattfindet. Ich bin noch nicht dahinter gestiegen woran.es liegt. Ich vermute allerdings schon die leichte Unwucht die Schösslingpfeile so mit sich bringen. Gerade ist noch kein Indiz, wie die Massen im Holz verteilt sind.
Z.B. ein Pfeil mit einer schweren Spitze, überlangem konischen Schaft und einer üppigen (drall) Befiederung mag für typische Jagtdistanzen evt. besser funktionieren. Wenn man tendenziell zu harte Schäfte schießt ist die Ablenkung durch den Spine geringer als mit vergleichsweise zu gering spinigen Schäften.
Bei meinen selbst gebauten Schösslingspfeilen sehe öfter den Effekt das eine Stabilisation über die Rotation nicht immer stattfindet. Ich bin noch nicht dahinter gestiegen woran.es liegt. Ich vermute allerdings schon die leichte Unwucht die Schösslingpfeile so mit sich bringen. Gerade ist noch kein Indiz, wie die Massen im Holz verteilt sind.
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
Re: Schießtechnik in der Steinzeit

Wer schießt hier krumme Pfeile?
Distanz - jagdlich,beinahe schon Nahkampf
Bogenarm gestreckt
Zugarm in einer Linie mit Pfeil, sauberer Anker
Bogentyp Langbogen, etwas unter mannshoch
ad Unwucht Schößlingspfeile :
dafür ist die Eigenschwingung wesentlich homogener als bei unseren plumpen Holzdübeln.
Was handwerkliche Fertigkeit, Eignung der Waffe für ihren Einsatzzweck, ihren fachmännischen
Gebrauch und die Fähigkeit Adaptionen vorzunehmen angeht, verblasen die primitiven
Steinzeitler uns Gegenwartler massiv.
mfg Christian