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Verfasst: 09.02.2005, 12:51
von groby
Original geschrieben von Trebron
Genau meine Meinung, aber das ist eben typisch Deutsch:D Bitte nicht persönlich nehmen !!
Mist, erkannt. ;-)
Original geschrieben von Trebron
Ich würde, wenn ich so ein Stück hätte, Vierteln, ganz grob die Bogenform vorarbeiten, gegen Verziehen entsprechend fixieren und nach einem Viertel Jahr ( zwischendurch das Gewicht des Stabes, also den Feuchtigkeitsverlust / Geschwindigkeit prüfen )gemächlich weiterarbeiten. Dabei natürlich den Trocknungsprozess weiter beobachten.
Das wäre meine Methode.

Trebron
Stellt sich dir dann nie die Frage "Was wäre wenn ..." ?

Risikoholz Eibe

Verfasst: 09.02.2005, 12:59
von Archiv
@groby
Natürlich ist es gewagt, irgendwelche Experimente (die die Möglichkeit bergen, dass der Stave dabei draufgeht) ausgerechnet mit Eibe zu machen. Bei den Preisen. Da gebe ich Dir vollkommen recht.

bzgl. Englisch-Hilfestellung: ich bin jederzeit gern bereit zu helfen. Wenn es wo was zu übersetzen gibt: immer her damit! Ich bin sogar dankbar für jede Möglichkeit, meine Kenntnisse nicht einschlafen zu lassen.

hätte, wenn und so weiter

Verfasst: 09.02.2005, 13:01
von Trebron
was getan ist ist getan, da darf man sich nicht mit der "WENNFRAGE" plagen.
Hab Selbstvertrauen und warte meinetwegen ein halbes Jahr, wie Gervase vorschlägt,
aber vor allem keine Ungeduld beim späteren Arbeiten mit dem Werkzeug !

Trebron

RE: eibe trocknen

Verfasst: 09.02.2005, 13:08
von groby
Original geschrieben von gervase
...
Die weitverbreitete Meinung, Eibe müsse mehrere Jahre trocknen, kommt meines Erachtens durch Fehlinterpretationen zustande.
Die gängige Regel (fragt mich bitte nicht nach dem Autor) lautet "1 Jahr Trocknungszeit je 4 cm Holzdicke":
Allerdings für nicht entrindete und nicht gespaltene Stämme.
Spaltet man Eibe auf entsprechend breite Stäbe, so kann man die Trocknungszeit bis auf 1/2 Jahr drücken ohne Qualitätsverlust.
...
Das würde dann ja grob der Methode von Trebron entsprechen.
Original geschrieben von gervase
...
Ich hab übrigens vor etwa drei Wochen einen Steinzeitbogen (Ötzi-Nachbau) nur mit Axt und Feuersteinwerkzeug aus einem frisch geschlagenen Stämmchen Eibe gebaut, der ist jetzt trocken.
War zum Trocknen rückwärts aufgespannt.
Den muss ich jetzt mal einschiessen und messen.
Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

Der Übersetzer spricht

Verfasst: 09.02.2005, 13:17
von Taran
Ich hab ja den Tim-Baker-Artikel übersetzt und auch selber in der Richtung experimentiert.

"Lumber", das sind einfach Balken, Holz, das aus der Sägemühle kommt und irgendwie viereckig ist.

Auch Dean Torges spricht in "Auf der Spur des Osagebogens" über verschiedene Trocknungsverfahren.

Ich habe mal mit Hasel Versuche gemacht.
Ein halber Haselstamm (Durchmesser 7cm) ist nach einem Jahr noch zu feucht.
Ich hole den Bogenrohling am gleichen Tag, wo ich das Holz gefällt habe, aus dem Stamm raus, mit einem halben cm Reserve in der Dicke und je ein cm Reserve nach den Seiten.
Ich spanne den Bogenrohling auf einen DICKEN Balken, eventuell in Reflex, und lasse ihn trocknen. So verhindere ich ein Verdrehen. Ich habe auch weniger Arbeit mit dem Rindeabziehen und so.

Bei einem Flachbogen mit relativ dünnen Wurfarmen brauche ich nur die Enden ein wenig mit Leim zu bestreichen. In der Fläche sind die Spannungen bis jetzt nie groß genug gewesen um Risse zu erzeugen. Höchstens wenn ich einen sehr dicken Griff baue oder ein dickes D-Profil anstrebe, streiche ich auch den Bogenrücken ein.

Ein paar Tage im Keller, dann eine Woche im Hausflur, dann in der Wohnung.

Sobald das Gewicht nicht mehr abnimmt, ist er mit der Umgebung im Gleichgewicht.
Dann kann man ihn noch einen Tag ins warme Auto legen und dann das Tillern anfangen.

Eibe

Verfasst: 09.02.2005, 19:05
von Broken Arrow
Hi
Hier einen Post den ich im Herbst zur frischen Eibe verfasst hatte.

Hier mein neuester.

Nachdem ich nun genug von den Dingern zerlegt habe, hier ein wie ich denke ein gelungenes Stück:
Material Eibe
Länge entspannt 81"
Länge aufgespannt 78"
Breite am Griff 1,7"
Breite an den Nocks 0,7"
Stärke im mittel 0,9
Zugkraft auf 55# geschätzt bei einem ca.28" Auszug.(Fischwage ging nur bis 40# )
Stringfollow 0,75" direkt nach dem abspannen.

Hab den Stab vor 6 Wochen geschnitten und sofort geschält.
Nach 2 Wochen im Auto nochmal 10 Tg. beim Holzhändler in die Trockenkammer.

Hab dann das Gewicht eine Woche abgewogen und keine Veränderung feststellen können.
Hab dann die Kontur rausgeraspelt und den Rest mit nem Ziehblech abgeschält.
Finish mit 400 er Schmirgel und dann mit Leinölfirnis eingerieben.
Wie auf dem Foto zu erkennen, hat der Stab einen schönen dicken Rücken.

Leider fehlt mir der Mut den Bogen auf meinen vollen Auszug von 30" zu ziehen.(Hab schon zu viele zerbrochen )
Kann mir jemand Mut zusprechen??
An dieser Stelle nochmals Danke für die vielen Tips allgemeiner und auch persönlicher Art.


Gruss
Rolf

Möglich das ich aus dem Stave mehr hätte herausholen können wenn er 4 Jahre gelagert hätte.
ABER:Jetzt hab ich einen schhönen Bogen, und in 3 Jahren bau ich nen besseren(vieleicht) Bild Bild

Verfasst: 09.02.2005, 20:29
von killerkarpfen
es geht ja nicht nur ums trocknen. ravenheart beschreibt es klar. es geht um den umbau verschiedener inhaltsstoffe im holz . Ruben in the hood schreibt er sei kurz vor vollmond "in den wald" gegangen und das aus gutem grund. soviel ich weiss es ging damals zwar um "bauholz" fi ta ki.
vor vollmond löst sich im baum einiges mehr an kohlewasserstoffen als zur übrigen zeit. diese konzentration ist dann etwa 3 tage vor vollmond am höchsten und verliert sich danach sehr rasch auf normales niveau. um nach neumond wieder langsam anzusteigen. (sicher unvollständig aber so in etwa). nun diese kohlewasserstoffe geben dem holz eine merklich bessere qualität, tragfähigkeit und weniger durchbiegung der balken, glaube aber auch auf alterug und brennbarkeit. man beginnt sich in der holzindustrie wieder auf solch altes wissen zurück zu besinnen. aber die unterschiede sind merklich und nicht immens, sonst hätte man solches wissen nicht vergessen. nun so sollen all diese umstände das holz verbessern. aber wie viel denn nun? ötzi wusste da sicher auch davon, aber ich bezweifle dass der seinen stave seit 4 jahren so unfertig mit sich herumgeschleppt hat. etwas anders die frage ob sich diese prozesse nicht, oder zu wie viel noch, wärend des gebrauchs fortsetzen? in 4 jahren werd ichs wissen.

Vollmond

Verfasst: 10.02.2005, 10:11
von Trebron
Hi Killerkarpfen,

ich hatte mal Anfang meiner FC Aktivitäten das Thema "Mondholz". Kannst ja mal lesen was ich da losgetreten hatte, also VORSICHT mit solchen Äußerungen :D :D :D ;-)

Gehe mal in diesen Thread

Bogenholzernte nach der Mondphase

Man könnte vielleicht während des Trocknungsprozesses alle 1/2 Jahr ein Scheibchen abscheiden und untersuchen lassen, frag mich aber nicht wie:o

Gruß

Trebron

Verfasst: 10.02.2005, 20:42
von killerkarpfen
Mondholz, Volksglaube und Wissenschaft

Trebron ich habs extra gesucht und juhee gefunden
war eine TV sendung zum thema

sehet im tread nach es gehört wol dahin.
gruss kk

Verfasst: 10.02.2005, 21:02
von killerkarpfen
zu meinem beitrag vorhin es ist nicht ganz richtig was ich geschrieben habe.
holz das vor neumond geschlagen wurde bindet mehr wasser in den zellwänden, dadurch wird es härter. holz vor vollmond geschlagen trocknet messbar leichter aus ist weicher aber auch biegsamer. aber hat nichts mit kohlewasserstoffen zu tun.

RE:

Verfasst: 11.02.2005, 02:30
von kra
Original geschrieben von killerkarpfen
...
holz das vor neumond geschlagen wurde bindet mehr wasser in den zellwänden, dadurch wird es härter. holz vor vollmond geschlagen trocknet messbar leichter aus ist weicher aber auch biegsamer. aber hat nichts mit kohlewasserstoffen zu tun.
Belege?
Das es mit dem Mondgeschlagenen Holz eine Bewandnis haben kann will ich gar nicht bestreiten (auch Erfahrungswissen ist begründetes Wissen!!), nur wenn naturwissenschaftliche Begründungen angeführt werden, dann bitte mit Beleg -- also Butter bei de Fische!!


---
Original geschrieben von killerkarpfen
... aber hat nichts mit kohlewasserstoffen zu tun.
Sorry, aber alles (na ja, das allerallermeiste) was mit Lebensvorgängen zu tun hat ist engstens an Kohlenwasserstoffe gekoppelt - zumindest soweit das Leben von unserem Planeten stammt ;-)

Verfasst: 11.02.2005, 08:45
von killerkarpfen
danke trebron für die warnung. untenstehenden post habe ich im tread "bogenholzernte nach der mondphase" gesetzt. das schweizer fernsehen hat darüber eine reportage gesendet die ich gesehen habe. über untenstehenden link könnt ihr euch das video ansehen. vielleicht erbarmt sich jemand dazu eine zusammenfassung zu schreiben, das liegt mir nicht besonders. das video dauert ca 5 minuten. bei übersetzungsproblemen helfe ich gerne
kk

http://real.sri.ch/ramgen/sfdrs/mtw/200 ... :30:55.980

oder so,
"sf-drs.ch " dort geht ihr auf "suchen" und beachtet das feld "in ganz http://www.sfdrs.ch"
danach gebt ihr als suchbegriff "mondholz" ein
ihr werdet da zu einer linkliste geführt
SF DRS MTW Archiv Sendung vom 16.01.2003
den anklicken und in einem scrollbildschirm findet ihr eine reportage über
"Mondholz, Volksglaube und Wissenschaft"
zieht euch das video runter, ja und es braucht RalPlayer sonst gehts nicht. da werdet ihr einige antworten auf eure fragen finden.
aber vorsicht zwischendurch gibts etwas SCHWITZERDÜTSCH

..bin gespannt..

eibe trocknen

Verfasst: 11.02.2005, 13:22
von gervase
um das Thema "eibe trocknen" mal auf eine exaktere Grundlagee zu stellen, werde ich einen Langzeitversuch starten. Habe heute etwa 3 Raummeter Eibe in Stämmen von 10-30 cm Durchmesser erhalten. Alle am gleichen Standort unter gleichen Bedingungen gewachsen.
Ich werde drei gleichdicke Stämme nehmen, einen davon ungespalten 10 Jahre lagern, den zweiten 1mal spalten und nach 4 und 8 Jahren einen Bogen draus bauen. Den dritten spalte ich 2mal (=4 Staves) und baue nach2,4,6 und 8 Jahren einen Bogen draus.
Und dann schaun mer mal, was rauskommt dabei. Werd ab und zu Zwischenbericht abgeben.

Verfasst: 11.02.2005, 13:28
von Ravenheart
Du wirst noch Schuld sein, wenn die Eibe in D ausstirbt, *rofl*

:) :) :)

Vielleicht auch noch einen "blitztrocknen" und nach 6 Wochen den 1. bauen..

Zum "Blitztrocknen" ihn in Plastik packen und verkleben, auf die Heizung legen, und 1x täglich kurz öffnen (Dampfdruckausgleich) und gleich wieder verkleben!

Rabe

Wissenschaftlich

Verfasst: 11.02.2005, 13:32
von Trebron
...und jedes Jahr eine chemische Analyse von einem Scheibchen von jedem, nur für die, die "Beweise" brauchen:D
Das Ganze muß natürlich notariell überwacht werden, damit der Gervase nicht schummelt und nach 9 jahren schon den letzten verarbeitet:lalala
Die Umlegung der Kosten muß per Umfrage bei den Mitgliedern ermittelt werden:bash

hetzhetz

Trebron