Eibenstave/Jahresringe

Themen zum Bogenbau
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Heidjer
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Heidjer »

Nun Stringfollow ist eine Bezeichnung dafür das die Linie von Nock zu Nock im abgespannten Zustand hinter dem Griff verläuft. Ein Deflex bezeichnet jede Biegung auf den Schützen zu, ja wenn ein Bogen nur Deflex ist, dann hat er Stringfollow. Hat der Bogen reflexe und deflexe Zonen, muß er nicht unbedingt Stringfollow haben, die Linie kann in dem Fall durch oder sogar vor dem Griff verlaufen.
Und ja klar, Deflex und Stringfollow sind ein Zustand, Reflex oder Gerade aber auch. ;D
Ich gehöre auch zu denen die etwas Stringfollow mögen, ich bin ausser beim Flightschiessen kein Speedfreak. Ich mag das Ruhige und Fehlerverzeihende Abschußgefühl eines Bogens mit Stringfollow. Ich treffe lieber Langsam als das ich mit einen schnellen Bogen die Pfeile weit hinter der Scheibe suche. ;)


Gruß Dirk

PS.: Es heißt Bogenschießen, gerade kann jeder schiessen. ;D
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Chirion
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Chirion »

Der ELB war und ist was Eibe betrifft eine klassische "win-win" Situation. Beim ELB kombinieren sich hohe Leistung mit optimaler quantitativer Materialausnutzung und was im Mittelalter noch wichtiger war, das Design ist massenproduzierbar da durch den tiefen Querschnitt Schwankungen der Materialeigenschaften innerhalb eines Staves wesentlich geringere Auswirkungen haben als bei flachem Profil. Man kan sich beim tiefen D also am besten an Tabellen und Formschablonen orientieren, oder anders ausgedrückt auch mit relativ niedrigen Ansprüchen an die Fähigkeit des Bogenbauers kann man ein passables und in weiten Teilen reproduzierbares Ergebnis erzielen. Dies ist wichtig für eine Massenproduktion, darüber hinaus sind natürlich beachtliche Leistungssteigerungen möglich wenn auch noch die Qualität des Bogenbaus voll ausgenutzt wird.
Dies ist für mich der Grund, warum uns nach mehereren Millionen in der Geschichte im ELB Design hergestellten Eibenbögen dieses Design so logisch und passend für die Eibe erscheint.
Tatsache bleibt allerdings, dass Eibe für alle Bogenformen eine ausgezeichnete Wahl darstellt.
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tscho
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von tscho »

Ich will mal eines noch einwerfen, ja Eibenflachbögen sind sicher klasse ok. Aber Eibe braucht ja die Baubreite eines Flachbogens gar nicht, also warum dann ?
Gruß
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Chirion
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Chirion »

@Tscho mit niedrigem Zuggewicht also mit 35-50# ist ein ELB vor allem bei klassischer Länge gegenüber einem kurzen flachen Design im Nachteil, natürlich kann man aber auch kurze Bögen mit tiefem D bauen.
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Galighenna
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Galighenna »

@tscho
Vll weil man selbst einen flachen Bogen recht schmal bauen kann... Oder weil man einfach Lust auf einen tollen Flachbogen hat.
Und chirion hat natürlich recht. Ich würde NIE auf die Idee kommen, einen 40#er aus Eibe im ELB Design für 28" Auszug mit klassischer Länge von 180-190cm bauen. Das is einfach Käse weil viel zu lang.
So einen Bogen würde ich höchstens 175cm lang, eher 170cm lang bauen. Und bei so einer Länge stehen einem mit Eibe sowieso ALLE Bogenformen offen. Es ist kein Nachteil ein anderes Design als ELB bei Eibe zu wählen. Deshalb könnte man eher sagen: Warum nicht?
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tscho
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von tscho »

Galighenna hat geschrieben:@tscho
Vll weil man selbst einen flachen Bogen recht schmal bauen kann...
Ich wills ja gar nicht in Frage stellen, hab ja auch nen Eibenflachbogen,aber das wird halt unnötig schwer. Wenn man Bock drauf hat warum nicht.Aber technisch gesehen gibst du dir selber oben schon deine Antwort.Wenn es das Holz es hergibt schmal zu bauen, würd ich nichts anderes mehr machen.
Eibe kann man eben gut einschätzen weil man weis das funktioniert, bei allen anderen Hölzern gibts eben je nach persönlichen Erfahrungswerten den Flach- Sicherheitszuschlag.

Gruß
tscho
Zuletzt geändert von tscho am 06.03.2012, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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tscho
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von tscho »

Chirion hat geschrieben:@Tscho mit niedrigem Zuggewicht also mit 35-50# ist ein ELB vor allem bei klassischer Länge gegenüber einem kurzen flachen Design im Nachteil, natürlich kann man aber auch kurze Bögen mit tiefem D bauen.
@ chirion,
naklar aber vergleich 2 gleich lange, dann siehts anders aus.

Aber ich glaub wir brauchen darüber nicht debattieren, es ist eh jedem klar daß das effektivste Design der elb ist.

Gruß
tscho
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Galighenna
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Galighenna »

tscho hat geschrieben: Aber ich glaub wir brauchen darüber nicht debattieren, es ist eh jedem klar daß das effektivste Design der elb ist.
Tut mir leid, aber das ist halt Käse... der ELB ist nicht das effektivste Design! Das gibt es so nicht...
Ein gut gebauter Flachbogen ist genau so effektiv wie ein gut gebauter ELB oder ein gut gebauter Recurve oder Langbogen. Unterschiede gibt es nur bei Feinheiten, wenn man in die Grenzbereiche kommt.

Ich weiß nicht was dieser ELB so besonderes haben soll... Es ist einfach ein Bogen Design und nicht Gottes-Werk.
Es ist nicht besser oder schlechter als andere Designs. Wohl aber stellt es höhere Anforderungen an das Holz. In Bezug auf die Belastung und die Anforderungen an die Holzqualität ist es also so gesehen eher sogar schlechter als andere Designs bei gleicher/ähnlicher Leistungsfähigkeit.
Aber es ist quatsch über sowas zu philosophieren, weil eben jedes Bogendesign für seinen bestimmten Verwendungszweck gut ist. Das wurde aber auch schon sehr oft durchgekaut und wird jetzt hoffentlich nicht schon wieder aufgewärmt.
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Blacksmith77K »

Galighenna hat geschrieben: Aber es ist quatsch über sowas zu philosophieren, weil eben jedes Bogendesign für seinen bestimmten Verwendungszweck gut ist.

Eben, deshalb haut man für schwere Pfeile weit zu werfen einen dicken Kriegsbogen und um auf dem Parcour treffsicher und gelassen zu sein einen schnellen Flachbogen oder 'nen leichten Langbogen. :)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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...and several yew warbows...
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von tscho »

Nagut lassen wirs.Ich nehms so mal hin.
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Ravenheart
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Ravenheart »

Blacksmith77K hat geschrieben:Eben, deshalb haut man für schwere Pfeile weit zu werfen einen dicken Kriegsbogen und um auf dem Parcour treffsicher und gelassen zu sein einen schnellen Flachbogen oder 'nen leichten Langbogen. :)

...bzw. baut aus Holz, das dies VERTRÄGT, einen (holzsparsamen) ELB, und aus Anderem, das nicht so haltbar ist ein ANDERS Profil, das AUCH hält.

Und ob der 2. (andere) dann weniger LEISTUNG bringt, bezeweifle ich als Pauschalaussage erst mal!
Osage würde ich immer flach bauen, Hickory ebenso.

Rabe
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von tscho »

@Rabe
Ok, also, ich muss doch nochmal einhaken.
Warum bezweifelst du nicht dass ein schwerer gebauter Bogen schlechter ist.IM PRINZIP.Mal davon ausgehend, dass beide Arten theoretisch absolut top gebaut wären und der Unterschied nun nicht aus der persönlichen Bauweise entstand ?
Ich bestehe ja nicht auf meiner Aussage, wills ja nur verstehen.
Wenn du aus Osage ne Elb Form bauen könntest würdest das doch vorziehen , also wenn es das Holz hergeben würde ?
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Blacksmith77K
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Blacksmith77K »

tscho hat geschrieben: Wenn du aus Osage ne Elb Form bauen könntest würdest das doch vorziehen , also wenn es das Holz hergeben würde ?
Das Holz gibt es her, nur ist der Bogen dann viel zu schwer. :)
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Heidjer
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Heidjer »

Osage gibt es her, nur wird Osage bei dickeren Wurfarmen eher träge während Eibe bei Dicke erst richtig aus den Puschen kommt!


Gruß Dirk
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Re: Eibenstave/Jahresringe

Beitrag von Ravenheart »

Jepp, Osage hat den meisten speed, wenn es kurz und flach gebaut wird.
Eibe is am effektivsten, wenn lang und dick.

Teste es.

Zwischen meiner 1,55 m Eibe (70#, flacher Bauch mit 8 mm schmalen Enden)
und nem etwa gleichlangen, flachen Osage (auch 70#, etwa gleiche Länge) lagen beim Weitschießen in Heist schlappe 100 m Schussdistanz, die der Osage weiter kam....

Rabe
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