Esche Flatbow Leinenbacking

Themen zum Bogenbau
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Squid (✝)
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Squid (✝) »

Rohhaut: guter Bruchschutz ohne bemerkenswerte zusätzliche Bauchbelastung, weil recht dehnbar.

Leinen: Weniger dehnbar, daher etwas mehr Belastung für den Belly und vielleicht ein geringer Zuggewichtszuwachs.

Grundsätzlich geht jeder gewebte Leinenstoff aus dem Stoffhandel, aber auch Rohleinen, Hanfschnur, ungewachster Klempnerhanf etc. Leinen klebt man am besten mit Weissleim.

Mit Rohhautstreifen würde ich nicht auf Stoß arbeiten, sondern 4-5 cm überlappend.
Dann brauchst du die Wicklung erst nach dem Tillern zur Tarnung bzw. Zierde anbringen. Naturgarn (Zwirn, Leinen) kannst du mit Holzleim sichern.

Die Rohhaut wird natürlich mit Hautleim verklebt - damit dürften auch die überlappenden Abschnitte bombenfest halten.

Du kannst vorher die überlappenden Abschnitte noch dünner schaben, so dass der Huckel nicht mal besonders ausffällt.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Mordrag
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Mordrag »

Klingt ganz gut mit der überlappen, dann wäre auch das Problem mit dem Tillern geklärt. Ansonsten hätte ich die Rohhaut glaube ich gezackt gespleißt.

Da ich die Jahresringe noch nie völlig ignoriert habe, bin ich mir ein bisschen unsicher was die Bogenform angeht.

Ich hätte jetzt daran gedacht ersteinmal über 2/3 die komplette breite zu nehmen und dann gerade auf ca. 8mm zu verdünnen. Sieht dann aus wie ein Paddel.  ;D
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Squid (✝)
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Squid (✝) »

Auf Stoß verleimt, auch gezackt, bedeutet trotzdem eine Lücke im Backing. Halte ich für risikoreicher als überlappend. Die paar Gramm Backing mehr machen den Kohl auch nicht fett...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Mordrag
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Mordrag »

Jut, die Rohhaut reicht bei weitem nicht für den Bogen. Neue bestellen wäre auch Quatsch.
Habe mich nochmal mit Gervase kurzgeschlossen und mich für ein Leinenbacking entschlossen.

Der Stave ist schön glattrasiert und die Bogenform ist aufgezeichnet.

Bisherige Länge: 185cm
geplante Länge: 175cm
Grifflänge: 25cm
Wurfarmbreite: 4,5cm
Wurfarmbreite (Enden): bis jetzt 1,4

Die Frage des Griffes beschäftigt mich jetzt. Mein Freund würde gerne ein Schussfenster haben. Für die Griffbreite sind ansich 3,5 Zentimeter geplant. Ein "Centershot" fällt also schonmal flach denn ca. 1,5 - 1,75cm werden wohl nicht genügen. Ich denke er würde dann brechen oder? Unten auf dem Bild ist es angedeuted wie ich es machen wollen würde.

Bitte nicht mäkeln, die Zeichnung ist nicht Maßstabsgetreu  ;D
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Steilpassfänger

Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Steilpassfänger »

Hallo Mordrag!

Also Schussfenster sollte sich eigentlich ausgehen.

Guxxt du hier, wie die Longbowwölfe das machen:

http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bog ... riff01.jpg

Beim Leinenbacking würd ich auf Nummer sicher gehen und den Bogen 185cm machen, bei hohem Frühholzanteil kanns wirklich leicht sein, dass du Knitterfalten am Bauch bekommst.

Gruß
Matthias
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Mordrag
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Mordrag »

Ok, dann lass ich ihn ersteinmal auf 185cm.

Der Griff auf dem 2. Bild sieht echt ein bisschen krass übertrieben dünn aus. Frage mich wirklich wie das halten kann.

Habe aber mal versucht, ihn zu übernehmen bzw. bisschen abzuwandeln.

Würde das so halten? Wie stark müsste ich den Griff dort machen?
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Steilpassfänger

Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Steilpassfänger »

Morgähn!

Sieht doch sehr gut aus. Wieviel Holz steht dir denn dort für die Griffstärke zur Verfügung? Ich würd ihn mal 5cm machen, weil wegnehmen kann man immer noch Holz.

Des weiteren würd ich das Schussfenster noch etwas nach oben setzen, dann wirds automatisch breiter.

Bild

Gruß 
Zuletzt geändert von Steilpassfänger am 05.10.2008, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Granjow
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Granjow »

Ich schätze, das «stützende» Holz ist etwa dieser Teil:

Bild

Daher dick genug!

Simon
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Squid (✝)
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Squid (✝) »

Nach meiner Erfahrung sind 2 cm Breite an der schmalsten Stelle dann genug, wenn der Griff mindestens 3 cm tief ist. Das ist aber grenzwertig und von Bauweise und Holzart abhängig!

Bei meinen beiden Bögen mit Fenster sind es z. B. 2,4 mal 3,6 (bei nem 42-pfünder) und 1,9 mal 3,2 (bei nem 52 pfünder).

Bei Esche würde ich mehr Tiefe wählen, 2 mal 4 cm dürfte sicher sein...
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acker
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von acker »

Hallo,
Wie schon von Steilpassfänger drauf hingewiesen, die Longbow-woelfe eine tolle Webseite wo ich immer mal wieder gerne reinschaue....

Hier der Link zur Form: http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bogenbau/b_selfbow/images/n_griff_mass.gif

Gruß Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Ravenheart
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Ravenheart »

wg. Schussfenster:

Auch 1 cm kann reichen - alles eine Frage der Dicke! Die Zeichnung ist daher ohne die Seitenansicht leider nicht bewertbar.

Du kannst, wenn es an Dicke fehlt, außerdem den fraglichen Bereich auch einfach verstärken, indem Du bauchseitig was aufleimst!

Hier mal ein Beispiel aus meiner Werkstatt, WA Ulme, Griff Kirsche,
(is zwar ein Kinderbogen, aber das Prinzip wird deutlich):

Bild 

Bild

Bild 

Bild

Wichtig ist: Je weniger Breite, desto mehr Dicke! Das Prinzip muss kompromisslos durchgehalten werden, dann ist die Stabilität garantiert, (so lange die Klebung hält).

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 05.10.2008, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Mordrag
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Re: Esche Jahresringe < 1mm

Beitrag von Mordrag »

Habe mich jetzt ersteinmal an das Backing gemacht bevor es ans Tillern geht.

Das Backing wurde mithilfe von Alufolie und darüber Mullbinden befestigt und durch Druckhölzer mit Schaumgummi gepresst.

Die Alufolie konnte nach dem Klebevorgang einfach abgezogen werden.

Doch jetzt hier ein paar unschöne Dinge. Durch das Backing wurde der Leim nach aussen gedrückt und hat durch die Mullbinden ein paar schöne Wellenlinien aus Leim auf das Backing gezaubert.

Wie kann ich diese entfernen ohne das Backing zu schädigen?
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Re: Esche Flatbow Leinenbacking

Beitrag von Ravenheart »

Schleifen... is aber heikel... Ich würde überall, wo's nicht ist, noch ein paar Leimspuren hinspachteln und damit leben. (nach dem Motto: War so gewollt...).
;D

Rabe
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