Fletchers-Corner

Hi,

Anlassen bis dunkelblau bei 300 Grad

dann bist du aber nah an die Grenze zur "blau-sprödigkeit" gegangen.
Naja, solange die Klinge schnitthaltig ist und nicht schnell kleine Ausbrüche bekommt, ist noch alles i.O.
Ich hätte evtl. 200° bei 1h bis Strohgelb angelassen,
hängt aber auch von der Werkstoffnummer ab.

Jedenfalls RESPEKT

Gruß
Thomas

Lumpi hat geschrieben:
Jedenfalls RESPEKT

Gruß
Thomas

Danke! 

Lumpi hat geschrieben: Ich hätte evtl. 200° bei 1h bis Strohgelb angelassen,
hängt aber auch von der Werkstoffnummer ab.

So wenig? Das Härten war der Hauptgrund warum ich mich noch nicht an eine selbstgeschmiedete Klinge gewagt habe, ich dachte ich könnte keine vernünftige Temperatur länger konstant halten. Aber 200-300 Grad ließen sich gut erreichen und halten wenn man die Klinge in Öl, Wachs o.ä. auskocht, die Siedepunkte liegen ja in dem Bereich. Ich denke da gerade an die Altölflasche in der Küche... Ist das eine praktikable Methode? Hat das schon jemand so gemacht?

Lg Georg

Georg, bei den 200 bis 300 Grad geht es um das Anlassen der Klinge um grob gesagt die Härte der klinge zu verringern respektive die Bruchgefahr zu verringern.

Vorher muss die Klinge gehärtet werden. Das kannst Du aber problemlos schon mit dem heimischen Grill und Holzkohle machen. Die Klinge in gleichmäßig glühende Kohlen legen mit einem Föhne die Glut anfachen und die Klinge wenn sie orangerot- bis gelbglühend ist, aus dem Feuer nehmen und schnell abschrecken. Mancher Stahl wird in Wasser, mancher in Öl abgeschreckt. Das müsstest du vorher wissen.

Was später kommt, das Anlassen machst Du am besten im Backofen. Es gibt keinen Herd, der die erfoderlichen 200 bis 300 Grad nicht erreicht. Bevor du aber wild drauflos härtest und anlässt, befrage einen Fachmann welche Wärmebehandlung zu dem verwendeten Stahl passt.

Viel Erfolg und viele Grüße und ...

hier neues messerchen mit doppelfunktion. vorn schneiden, hinten kann man z.b. die wicklung von pfeilen anreiben und glätten (ohne sich zu schneiden).
augsprosse vom hirschen, leder, 4 fiberplättchen und suppenknochen, dazu eine frostklinge 60mm.

schön schön... bin ein ausgesprochener fan der frost-klingen, hab grad selber zwei verwurstelt.

HolunderWunder hat geschrieben: schön schön... bin ein ausgesprochener fan der frost-klingen, hab grad selber zwei verwurstelt.

Und wo sind die Bilder?

hi haebbie

hier sind die beiden frosties: >> http://www.feinkorn.com/messer3.jpg
griff ist schlichtes ebenholz und schlank gearbeitet.

hier die vier anderen z.t. noch in arbeit befindlichen machenschaften:
>> http://www.feinkorn.com/messer1.jpg
links: neusilber, leder, elchhorn, 2x fiber, leder, flieder (?)
rechts: büffelhorn, 2x fiber, flieder (?), 2x fiber, bruyère

>> http://www.feinkorn.com/messer2.jpg
links: messing, leder, eibe mit aufmontiertem horn
rechts: eibe, leder, kirsche mit einmontierter eibe

die bilder sind nur auf die schnelle gemacht und taugen leider nicht viel, aber man erkennt zumindest mal was, wie ich hoffe. sobald ich mit ölen und reinigen feddich bin mache ich dann mal richtige bilder.

grüße,
thilo

Schöne Messer, Thilo!

das kann sich doch sehen lassen. Da bin ich mal auf die endgültigen Messer gespannt.

Ist die eibe bei dem Eibe-, Leder-, Kirschemesser wirklich so rot?

Herzliche Grüße und ...

danke

jep, die eibe ist tatsächlich von sehr kräftiger farbe, wobei das durch die aufnahme recht verfälscht wurde, da hier tages- und kunstlicht gemischt wurde und ich im photoshop noch etwas an der gradationskurve gedreht habe. die entgültigen aufnahmen mache ich dann auch möglichst farbecht.
hab bei einigen der messer -u.a. auch bei diesem- mit einem "spezial"gemisch geölt, da ist etwas birkenpech mit drinne, was je nach material, timing und natürlich auch glück eine schönere maserung und auch mehr kontrast bringt. das kommt besonders bei dem flieder sehr schön...
habe gestern abend das messer mit bruyère und der skinner-klinge von den epoxi-resten am klingeneinlass gereinigt, dabei ist dann ein teil des horns abgesplittert *arghs* hab dann aber mit dremel-retusche gerade noch so die kurve gekratzt bekommen... fehlt also nur noch die feinarbeit am elch-flieder-messer, dann sind die 6 stück mal durch.
hab zudem an nem neuen messer angefangen, ebenholz/olive/ebenholz, jeweils mit neusilber/leder dazwischen...
am wochenende sind wir bei den herrmanntagen in detmold, da werde ich dann anfangen scheiden zu basteln, die beiden ebenholz-frosties kommen dann in ein zwillingstäschchen

grüße,
thilo

so, nun auch von mir mal wieder etwas neues:

das schwesterchen zu dem zuvor entstandenen großen wengemesser: die klinge wie gehabt von anssi. der griff hat wieder eine malachit-schicht, diesmal aber ansonsten masurbirke und messing.




liebe grüße
wolltroll

Sehr elegant und schön gearbeitet!

Schade, dass die Klinge nicht auch noch einen leichten "Schwung" hat, das wär "das i-Tüpfelchen"....

Rabe

@Wolltroll: Sehr schickes Teil. Gefällt mir ausgesprochen gut.

Hallo
Ich war andfang Mai auf einer Messe in Sävsjö /Schweden. Die ganzen Eindrücke mußte ich gleich in Form eines Messers verarbeiten.
Die Klinge habe ich ais Damast von Markus Balbach gemacht. Der Griff besteht aus Büffelhorn , Fiber, Zinn und Rentierhorn.

Brisa war übrigens auch dort und jede Menge Zubehörhändler. Leider konnte ich fast nichtsmehr mitnehmen da ich nur 15 Kilo mit ins Flugzeug nehmen durfte und das Gewicht bei 27 Messer schon fast erreicht war.

Sehr schönes Teil, wirklich harmonisch.

Die Schlichtheit des Griffes betont die Maserung des Damastes.
Gefällt mir wirklich gut.
Ich bevorzuge zwar Messer mit Parierelement/Fingerschutz - ich hab da beim Schneiden immer ein bißchen Angst um die Finger - aber sieht toll aus.
Hast Du den Abschluß aus Büffelhorn mit eingeklebten Stiften befestigt?

Schön auch die Politur der Griffteile. Womit polierst Du die Bestandteile?
Schwabbelscheibe oder Filz?

Klaus