Freitag Anreise und Ankunft der ersten ungeduldigen Bogenreiterin gegen Mittag (Estora), die auch gleich ein Pferd aus dem Reitstall Schwerin ausprobierte. Ich durfte dann abends noch Niels' Gina reiten, gleich mit dem neuen Sattel: Ein schöner Start ins Wochenende!
Abends Lagerfeuer bei trockenem Wetter und Fachsimpelei.
Die Übernachtung im Gemeindehaus Schwerin mit eigener großer Küche zur Zubereitung von Frühstück und anderen Mahlzeiten war für viele Teilnehmer eine gute und günstige Alternative zum Pensionszimmer.
Nach dem Frühstück (s. mein Bild weiter oben) ging es zum Reitstall ca. 150 m um die Ecke. Die Pferde wurden gesattelt und jeder suchte sich das für ihn passende Bogenreit-Pferd aus. Ich musste auch stark nach dem Sattel gehen, da meine Knie-Innenseiten schon arg strapaziert worden waren. Es wurden Teams gebildet, d.h. zwei Reiter für ein Pferd, die dann auch jeweils die Versorgung des Pferdes mit übernahmen (satteln, putzen, halftern, trensen, Hufe kratzen, weiden lassen), soweit sie nicht vom Reitstall übernommen wurde (Futter, Unterstellung, Wasser). Auf dem Reitplatz wurden erste Eindrücke vom Pferd gesammelt und oft noch um-entschieden, wenn die Hilfen nicht so ganz durchdrangen, schließlich wollte man im Galopp bei aufgelegtem Zügel nicht unbedingt Missverständnisse mit dem Pferd ausdiskutieren.
Anschließend ging es gleich zum Probetraining auf die 400 m entfernte, große Wiese (3 km lang) hinter dem Reitstall. Hier wurde ausprobiert, ob die Pferde genügend bogenschießtaulich waren und tatsächlich mussten zwei Tiere aus dem Wettbewerb genommen werden, da sie zu unsicher erschienen. Nach der Mittagspause, in der die Pferde ausruhen und fressen konnten, wurde erst einmal das Bogenschießen vom Boden aus tainiert und Niels zeigte dazu einige Techniken, die von allen Teilnehmern eifrig trainiert wurden. Anschließend stellte ich das Trampolin auf und Einnocken und Schießen in der Bewegung konnten ebenfalls geübt werden.
Danach ging es wieder auf die Pferde und bei leichtem Regen stimmten sich Ross und Reiter auf den Gelände-Parcours ein.
Gegen Abend setzte Dauerregen ein, die Pferde wurden abgesattelt und vor dem Gemeindehaus von Schwerin ein Grill aufgebaut, das Abendessen bereitet, gespielt und erzählt.
Der Sonntag früh war wieder trocken und der Wettkampf „Jagdlicher Parcour der berittenen Bogenschützen“ konnte angegangen werden. Beim Abreiten des 4 km langen Parcours wurden die Route und die sechs Haltepunkte mit den Zielen besichtigt und manch einer überlegte sich schon, wie er das Pferd aus dem vollen Galopp am besten in der Abschuss-Zone „einparken“ könnte. In die Wertung gingen sowohl die Treffer (10/ 20) als auch die Zeit ein. Die erste Runde brachte manche Überraschung: Einige Anfänger hatten inzwischen das Galoppieren gelernt und brachten ganz gute Zeiten nach Hause, dazu kamen bei einigen Teilnehmern noch hohe Trefferquoten, sodass die Riege der alten Hasen ganz schön aufgemischt wurde.
Nach der Mittagspause dann der zweite Durchgang. Die alten Hasen rutschten weiter ab mit Ausnahme von Horsewoman. Ich nehme jedoch die Ergebnisse nicht vorweg, das steht Haebbie zu. Er und Carina machten per Laptop eine genaue Auswertung.
Zuvor gab es aber noch familien-interne Rangeleien zur Punkteverteilung.
Abends am Lagerfeuer gab es keinen Tanz in den Mai, sondern eine sehr nett und ausführlich vorgenommene Siegerehrung mit Urkunden, wobei auch das erste Turnier dieser Art in Koppenbrück mit einem Vergleich gewürdigt wurde. Ganz besonders muss man die Leistung von Knochenbrecher hervorheben, der als blutiger Reit-Anfänger am Wettkampf teilnahm und am Ende am Führseil mitgalloppierte.
Abschließend wurde über Sinn und Zweck der Veranstaltung diskutiert, bis die eisige Nachtkälte (2°C) die Teilnehmer in den Schlafsack zwang.
Der 1. Mai begann mit sonnigem Maiwetter und lud ein zu einem Ausritt in die wunderschöne Umgebung von Schwerin entlang vom See und auf sandigen Waldwegen.
Gegen Mittag gingen einige Teilnehmer noch auf die 90 m Bahn und trainierten den Wettkampf nach Kassai-Regeln (s. Bild oben: Estora). Andere übten sich noch im Bogenschießen oder probierten verschiedene Techniken auch auf dem Trampolin aus.
Insgesamt ein langes Bogenreit-Wochenende und für jeden was dabei: Ausreiten, andere Pferde probieren, Schießen, trainieren, fachsimpeln, Wettkampf im Parcour, Bahn reiten und schießen, Lagerfeuer u.v.m.
Endorphine bis zum Abwinken!
