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Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 03.10.2010, 18:23
von klaus1962
Also die Tests sehen schon sehr vielversprechend aus.
Wenn die verbleibenden kleinen Löcher nicht allzu tief sind (was ich auf den Fotos aber nicht erkennen kann), sollten sie sich nun rausschleifen lassen. Wie tief ist denn nun der weggeätzte Teil nach 2 Std.
Wie schon sagte, versuche es mit kürzerer Ätzzeit. Mit so langer Ätzdauer habe ich auch keine Erfahrung. Ich hatte die Teile noch nie länger als 30min im galvanischen Ätzbad. Es könnte schon sein, daß der Toner ab einer gewissen Zeit stellenweise durchlässig wird.

Übrigens verwende ich zum Vorwärmen einen Butanbrenner (Lötbrenner).
Möglicherweise verteilt sich dadurch bei mir die Wärme besser als bei einer "zentralen" Erwärmung mit der Heizplatte.
Vielleicht war das die Ursache, daß an einer Stelle der Toner nicht gehalten hat.
Das Aufbügeln mache ich dann tatsächlich nur mit einem Bügeleisen und einem dazwischen gelegten Leinentuch.
Wahrscheinlich wäre das Vorwärmen, wegen der Gleichmäßigkeit, am besten im Backrohr.

@Theudebald
Ich drück Dir die Daumen, daß es dann beim Ernstfall (auf den AB-Beschlägen) so klappt wie bei den Versuchen.

Gruß
Klaus

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 03.10.2010, 22:01
von Theudebald2
@Klaus

Zunächst muß ich nochmal erwähnen, daß es ohne Deine Laserdrucke auf Deinem Spezialpapier
bei mir nicht geklappt hätte -Danke !
Ich drück Dir die Daumen, daß es dann beim Ernstfall (auf den AB-Beschlägen) so klappt wie bei den Versuchen.


Klaus, der Toner ist beim letzten ,etwas heisseren Versuch derart fest auf dem Stahl, daß er sich -wo gewüscht-
nur mit Mühe abkratzen lässt.
Ich hoffe das ist ein gutes Zeichen und nicht ein Zeichen für überhitzt.

Man wird sehen !

die besten Grüße von

Werner

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 05.10.2010, 15:42
von Theudebald2
haben wir einen Chemiker unter uns ?

Ich sollte wissen ,wie man eine zuvor geätzte Stahlfläche am besten neutralisiert-
damit sie später nicht zu rosten anfängt.


Gruß Theudebald

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 05.10.2010, 15:46
von Galighenna
Ich würde sagen: Wasser Wasser Wasser Wasser Wasser Wasser und noch mehr Wasser, und dann schön trocken reiben udn einölen...
Laugen könnten die Säure neutralisieren, jedoch greifen sie Ihrerseits das Metall genauso an, da hilft nur Wasser

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 05.10.2010, 16:18
von Theudebald2
@Galighenna

Ja,so hab ichs in etwa gemacht -mit Ballistol !

Dachte nur da gibts noch was spezielles .

Danke Dir !

Gruß Werner

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 05.10.2010, 20:03
von Theudebald2
die Bogeneisen sind geätzt !

Leider wurden auf bisher blanker Öberfläche durch das Ätzen streifige Strukturen sichtbar ,deren
Ursache wohl im Materialgefüge liegt.

Aber egal -ich mach deshalb keine neuen Teile.


Gruß Werner

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 07:16
von Faltenhemd rigoros
Gefallen mir sehr gut, die Eisen. Machen sich bestimmt gut an der Armbrust.

Gruss, Falti

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 07:39
von Theudebald2
@Faltenhemd

Bis auf ein paar wenige Parameter steht jetzt die Methode -
soweit es sich um die von mir gemachten chemischen Ätz-Versuche handelt.

chemisches Ätzen von Stahl nach der Toner Transfer Methode

Wir müssen noch die Ätzzeit in Abhängigkeit von Säuremenge/Fläche definieren !
Die eindeutige Papierwahl für optimalen Übertrag des Toners ist für mich noch offen!(Klaus 1962)
Ich müßte mir einen neuen Laserdrucker anschaffen und dann das richtige Papier herausfinden-
das lohnt sich für mich erst dann - wenn der alte Tintenstrahldrucker den Geist aufgibt !
Wie bekannt, hat Klaus freundlicherweise meine Motive gedruckt -sonst hätte das wohl nicht
funktioniert.

Du Kannst also ,insbesondere dann,wenn Du Dir eine westeuropäische Armbrust baust-
denn da kommen mehr ätzgeeignete Stahlteile vor als an der mitteleuropäischen -
das alles ohne viel Aufwand genauso machen.

Ob du ein Motiv kopierst oder selbst entwickelst ,ist dabei einerlei.

Nicht zu vernachlässigen ist die Gefahr beim Umgang mit konzentrierter Säure !
Beim, galvanischen Verfahren ist weniger Säure im Spiel .(siehe Klaus 1962)


Gruß Werner

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 16:41
von Theudebald2
Bogeneisen und Frontplatte im montierten Zustand:

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 16:43
von Theudebald2
Ohne die Informationen von Klaus1962 hätte das nicht geklappt !

Klaus nochmals vielen Dank !

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 17:13
von Galighenna
Werne ich bin sprachlos...

Das sieht absolut professionell aus. Spitzenmäßige Verarbeitung, absolut makellos... Ich muss erstmal meine Kinnlade wieder aufsammeln... puh... also absolute Oberklasse!
Die geätzten Verzierungen fügen sich perfekt in die Gestaltung ein und wirken verzierend, aber nicht aufdringlich.
Also eine Armbrust aller erster Sahne! Da hat sich das tausendfache ätzen und neu machen und wieder probieren wirklich gelohnt. Wirklich schön!

Was für ein Zuggewicht hatte die noch? war das die mit den 250kg?

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 17:43
von Theudebald2
@galighenna

Danke,auf den Bildern sieht immer alles besser aus !

Mit der neuen Sehne von Falk Lehnhoff welche im ruhenden Bogen
stärker vorgespannt ist als die alte,sind es vermutlich über 250 Kg.

Gruß Werner

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 17:48
von Galighenna
Echt wahnsinn!
Damit könnte man wohl einen Bolzen durch eine dicke massive Eichentür schießen... Durch eine Rüstung wohl erst recht, wenn die Bolzen Spitz und schwer genug sind.

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 19:43
von klaus1962
Glückwunsch Werner !
Also auf den Fotos sieht es sehr gelungen aus.

Da gibts nichts zu danken ;) ich hab nur die Idee geliefert,
geforscht und schließlich gemacht hast Du es selber.

Wo ist denn jetzt das "W 2004 D" bzw. wo kommt es hin?

Gruß
Klaus

Re: Ätzen in Stahl

Verfasst: 06.10.2010, 20:22
von Faltenhemd rigoros
Echt toll geworden, bin auch begeistert!

Das Dunkle an den geätzten Eisen - ist das vom Ätzen?


Falti