Leinen

Hölzer, Kleber, etc.
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captainplanet
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Re: Leinen

Beitrag von captainplanet »

Boettger hat geschrieben: Überdimensioniert sind die gängigen Sehnen nach meinem Verständnis auch eher in Bezug auf ihre Bruchfestigkeit als auf die Dehnung. 
Das kann man so nicht auseinanderdividieren, die Bruchfestigkeit ist ja indirekt proportional zur Dehnung: Wenn sich eine 4strängige (Dacron)sehne (was bei etwa 30# völlig reicht) auf einem Bogen um 4 Prozent dehnt, sind es bei 16 Strängen nur noch 1 Prozent. Eine sich elastisch dehnende Sehne ist ja im physikalischen Sinne eine Feder.
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s69_de
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Hej, gerade bin ich fündig geworden. In den Tiefen des Internets hin ich auf Hanf- und Leinengarn gestoßen. Jeweils 100%.
Unter "Garnstärke" stand beim Hanfgarn Nm 6/1 und beim Leinengarn 21/1
Weiß jemand von euch was das bedeutet?
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Re: Leinen

Beitrag von joerg-peters- »

hallo du findest leinenzwirn auf kärtchen z.b. bei famila oder kloppenburg.  du bekommst da auch ramin, ist auch natürliches material.
du brauchst ca 7 kärtchen.  anleitungen zum bau einer flämisch-spleiss-sehne findest du bei  www.traditionelles-bogenschiessen.at oder 
www.mittelalter-handwerk.de
ich habe für meinen 40-pfund-bogen auf den sehnen-galgen  22 mal hin-und zurück gewickelt= 44 einzelschnüre.
das sind mit späterer  mittelwicklung ca. 3mm durchmesser, dem mass der nut des nocks.
leinenzwirn kannst du auch kaufen.  18/3 er leinenzwirn (18=dicke, 3=anzahl der adern) von fa. grusewitz,ulm
oder von hoogen-zwirne. talstr.27  41751 viersen  tel  02162 9563  bezeichnung:spezial-doppelzwirn 20/8 S
termine für steinzeitliches bogenschiessen:www.praehistorisch-schiessen.de  und www.speerschleuder.de
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Also mal konkret - die beiden unteren (die ohne Wolle) - denkt ihr, daß die für eine flämisch Spleiss Sehne geeignet wären?
http://www.naturtuche.de/index.php?cat=c14_Garne.html
freue mich schon auf Meinungen... ;-)

liebe Grüße
Stephan
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captainplanet
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Re: Leinen

Beitrag von captainplanet »

s69_de hat geschrieben: Unter "Garnstärke" stand beim Hanfgarn Nm 6/1 und beim Leinengarn 21/1
Weiß jemand von euch was das bedeutet?
Das heißt daß 6 bzw. 21 Meter dieses Garns 1 Gramm wiegen. Behauptet zumindest der Herr Google.
Das sagt natürlich nicht direkt was über Dicke und Festigkeit aus.

Ich denke schon daß man aus den Garnen unter dem Link brauchbare Sehnen drehen kann.
Zuletzt geändert von captainplanet am 14.09.2007, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Werde wohl mal beide bestellen und ausprobieren. Wenn es dann an der Qualität scheitert, habe ich wenigsten an Übung gewonnen :-)
Allerdings bin ich nur noch nächste Woche da und danach 3 Wochen im Urlaub. Das Projekt starte ich dann danach.

Noch etwas anderes: Wie wachst ihr? Habt ihr eine bestimmte Technik, das Wachs aufs Garn zu bringen? ZB den Faden durchs feste Wachs ziehen oder in flüssigem Wachs tränken? Welche Sorte Wachs favorisiert ihr? Nico zum Beispiel verwendet (glaube ich) eine Bienenwachs/Harz Mischung...

beste Grüße
Stephan
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Edradour
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Re: Leinen

Beitrag von Edradour »

Wenn Du bei Nico einen Bogen gebaut hast, wohnst Du doch sicher hier in der Ecke. Wenn Du also ein Sehnenbrett brauchst, könntest Du meins borgen.

OT:
Übrigens, wir (die Freyen Bogner) werden wahrscheinlich nächstes, sicher übernächstes Wochenende auf der Ronneburg anläßlich des MA-Marktes schießen. Vielleicht magst Du ja auch kommen?!
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

OT:

Hallo Edradour,
vielen Dank für Dein nettes Angebot :-) Ich denke, ich werde mich fürs Erste mit 3 verkehrt auf einer Bierbank gespanntgen Schraubzwingen behelfen und mir dann, wenn ich etwas Übung habe vielleicht auch ein Sehnenbrett bauen. Ich wohne übrigens in Großostheim bei Aschaffenburg. Schon ein wenig zu fahren aber doch noch in guter Schlagdistanz zur Ronneburg ;-)
An den nächsten Wochenenden bin ich leider nicht da, bzw zum Glück - denn 1. bin ich da im Urlaub und muß 2. noch etwas das Bogenspannen üben. Die 53 Pfund auf 26 Zoll sind noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich bin fleissig am trainieren ;-)
Wenn Du Nico siehst, bestell ihm viele liebe Grüße
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

um nochmal darauf zurückzukommen...
s69_de hat geschrieben:
Noch etwas anderes: Wie wachst ihr? Habt ihr eine bestimmte Technik, das Wachs aufs Garn zu bringen? ZB den Faden durchs feste Wachs ziehen oder in flüssigem Wachs tränken? Welche Sorte Wachs favorisiert ihr? Nico zum Beispiel verwendet (glaube ich) eine Bienenwachs/Harz Mischung...

beste Grüße
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Re: Leinen

Beitrag von Edradour »

Nicos Mischung riecht vor allem voll gut!
Reines Bienenwachs tut aber auch.

Ich reibe mit kaltem Wachs ein und reibe dann bei gespannter Sehne mit einen Stück Leder das Wachs warm, so dass es einzieht.
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Squid (✝)
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Re: Leinen

Beitrag von Squid (✝) »

Die Sehne in flüssigem Wachs zu ersäufen ist ausgesprochen kontraproduktiv. Durch das erhöhte Gewicht der Sehne sinkt nämlich die Leistung des Bogens und es macht auch für die Sehne keinen praktischen Sinn.

Üblicherweise reibt man die Sehne mit kaltem Wachs ein und reibt sie dann mit den Fingern (oder mit einem Stück gefaltetem Leder) kräftig und schnell, bis sie heiss ist und das Wachs flüssig wird. So hab ichs zumindest gelernt.

Damit hat man die benötigte, aber auch ausreichende Wachsmenge auf der Sehne.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Boettger
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Leinen und Bienenwachs

Beitrag von Boettger »

Ich weiß, dass es bereits vorgewachsten Leinenfaden / Leinengarn gibt - ich hatte ihn nämlich schon mal in den Fingern. Das erleichtert das Drehen der Sehne ganz erheblich. Leider fehlt mir bis jetzt eine Quelle.

Zum Thema reines Bienenwachs: Wenn ich mich an meine rudimentären Schreinerkenntnisse zurückerinnere (ist schon etwas her), kann es Sinn machen, das Bienenwachs mit etwas Terpentin zu verdünnen bzw. zu vermengen. Erst so lässt es sich zum Schutz für Holzoberflächen verwenden (pur geht gar nicht) und ich kann mir vorstellen, dass es die Qualität als Sehnenwachs deutlich hebt.

Wenn es denn schon das ungewachste Leinen sein soll, warum dann eigentlich nicht gleich die Naturfasern selbst verdrillen?

mfG
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Vielen Dank erst einmal für alle eure Antworten, Anregungen und Tips. Am Samstag gehts bei mir erst einmal in den Urlaub und danach werde ich mich weiter dem Thema widmen und euch gegebenenfalls weiter löchern  ;)

viele Grüße
Stephan
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Hallöle mal wieder - also die beiden Rollen (Leinen und Hanf) sind angekommen. Nun stellt sich mir die fast wichtigste Frage:
Natürlich soll die Dimensionierung der Sehne halbwegs stimmen. Sie soll nicht überdimensioniert (und damit zu schwer) sein, allerding auch nicht reißen. Weder beim spannen, noch beim Abschuß. (Wann ist die Belastung eigentlich am größten? Beim Spannen (glaube ich nicht)? Zu Beginn der Pfeilbeschleunigungsphase? Oder wenn die Wurfarme ihre Ausgangsposition erreichen und die obere und untere Sehnenhälfte wieder fluchten?
Ich stelle mir das so vor: Man bräuchte die maximale Belastung der Sehne + etwas Sicherheit (kennt sich damit jemand aus?)und nenne diese "A" Dann ermittle ich die Belastbarkeit des Garns (indem ich mit einer Zugwaage schaue, wann es reist) nenne diese "B", teile dann "A" durch "B" und habe dann die Anzahl der benötigten Stränge. Wird die Sehne dabei zu dick - taugt das Garn nicht zum Sehnenbau...
Liege ich damit richtig?

viele Grüße
Stephan
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Re: Leinen

Beitrag von s69_de »

Um das Thema nochmal hoch zu holen...  ;)
Wenn ihr Sehnen baut - wie dimensioniert ihr? Die Sehne soll einem doch nicht um die Ohren fliegen oder zu schwer sein?  ???
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