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Verfasst: 14.07.2006, 12:48
von Steini
Ich würde einen solchen Stahlbogen erst mal VORSICHTIG auf einem Tillerbaum mit langer Sehne probeziehen.
Wenn einem bei Bogenbruch die Stahlsplitter um die Ohren fliegen ist das bestimmt nicht lustig...
:-(
Steini
Verfasst: 14.07.2006, 12:50
von benz
Tja wie würde ich es machen, wenn ich das gute Stück hätte.......
Ich würde eine Sehne nehmen, die draufgeht ohne den Bogen groß biegen zu müssen, dann in mein Tillerbrett hängen, vorher die max Pfeillänge dort markieren (ca 1/2 Bogenlänge?), dann Seil einhängen und langsam ziehen und dabei die Biegung beobachten, es sollte recht schnell zu sehen sein, ob von einem Tiller geredet werden kann oder offensichtlich ein "Knick" entsteht. Die Dicke der Sehne halt so wählen, daß da nichts anbrennt, also min 16 Stränge Dacron.
Was halten die anderen von dieser Vorgehensweise?
Steini war schneller, aber warum sollte er brechen?
RE:
Verfasst: 14.07.2006, 14:49
von Polvarinho
Original geschrieben von benz
Tja Steini war schneller, aber warum sollte er brechen?
Weil er vielleicht doch alt ist.....
..oder weil das Material schadhaft ist...!?!
Jedenfalls ist Vorsicht angesagt!!
-> Tillerbrett und laange Sehne und mal schaun....
Knallt schon ganz gut, wenn ein Holzbigen in die Binsen geht.....nen Stahlbogen (wer will denn sowas überhaupt in der Hand halten..?) möchte ich dabei nicht erleben....!!!!
Also Deckung nehmen oder Vollschutz an den Mann!!
Stahlbögen
Verfasst: 14.07.2006, 15:55
von Taran
sind deutlich weniger effektiv als Kompositbögen. Waren Massenware zur Armeeausstattung,obwohl es auch wunderschöne tauschierte Exemplare gibt. Wir hatten das schon öfter in Threads, Suchfunktion nutzen!
Ich habe beim TB-Autorentreffen Uli Stehlis Stahlbogen in der Hand gehabt. Tolles Teil!
Damastreiterbogen
Verfasst: 14.07.2006, 16:15
von zatoichi
Tausend Dank fuer eure Tips,
ich lag also mit meiner Vermutung richtig,
die Sache sehr vorsichtig anzugehen,
denn er ist wahrscheinlich alt,
und er ist mit Silbertauschierung,
waere schade wenn er knickt,
aber das Experiment werde ich "durchziehen"
----im wahrsten Sinn des Wortes----
aber sehr vorsichtig..........
Ich werde euch berichten wie er sich so macht als Gebrauchsbogen, schaun mer ma.....
erstmal Danke, bis spaeter....

Verfasst: 14.07.2006, 16:17
von benz
naja in diesem thread geht es ja speziell um diese Damaststahlbogen, die hatten wir, so viel ich weiß, noch nicht im Forum und sie sind es allemal wert über sie zu reden. Und ob Damaststahl eine Massenprodukt sein kann, ja das müssen die Schmiede unter uns beantworten.
liebe Grüße benzi
Damastbogen
Verfasst: 15.07.2006, 18:47
von Ferdinand
@zatoichi: Vllt. kann dir ja ein/e Armbrustbauer/in zur Seite stehen, da sind die Bögen auch aus Stahl.
Ferdinand
Info zu indischen Stahlbögen
Verfasst: 16.07.2006, 12:48
von Taubert
Infos zu indischen Stahlbögen finden sich bei atarn.org
unter folgenden link
End of an archery tradition in south india
Gruß Götz
Stahlbögen
Verfasst: 16.07.2006, 18:31
von Tower
Ich hatte das Vergnügen einige so genannte Indische Stahlbögen in den Händen halten und/oder besitzen zu dürfen. Einige sind wieder weiter verkauft worden.
Mein Fazit ist eher ernüchternd.
Wenn der Bogen in der Mitte geschraubt, also teilbar ist und dies mittels einer Sechskantmutter und einer metrischen bzw zölligen Schraube geschieht, dann kannst Du schon mal drei Kreutze machen, das ist Schrott! Wenn Du den Bogen dann aufspannst und ziehst und er aus der Auszugsposition nicht zurückkommt, also nicht richtig "federt", ist das auch nachgemachter Touristenschrott.
In Indien und speziell in China lebt eine ganze Industrie bzw. kleinere Handwerksbetriebe davon solche so genannten "Originale" jeglicher Couleur herzustellen. Da gibt es Stahlbögen Samuraischwerter, japanische Pfeilspitzen, nepalesische oder mongolische Bögen etc.
Hier mal einer den ich besessen habe. War auch Murks!
Und hier ein richtiger, ein Echter!:
Schau mal in meine Galerie, da gibt es noch einige Bilder.
Ich sammle auch originale japanische Schwerter und gerade da finden sich sehr viele dieser so genannten Originale, die eigentlich Mist sind bei Ebay (und nicht nur dort!!!).
Hier mal ein Link zu dem Thema:
Fakes bei Ebay:
Wenn DU suchst findest Du da noch mehr Infos, aber meistens in Engisch.
Bei Ebay (besonders im amerikanischen und britischen Ebay) findest Du dutzende solcher Machwerke!
In China und Indien sind $5.- für ein Schwert oder einen Stahlbogen den ein armer einsamer Handwerkwer pro Tag auf seinen Kienen sitzend nachbaut eine Menge Geld. Das richtige Geld verdienen aber die verschiedenen Wiederverkäufer in der Handelskette, speziell hier in Europa.
Drum merke: Ein "echter" Stahlbogen wird nur mit sehr, sehr viel Glück unter € 1.000,- zu haben sein. Und dann ist er auch meistens noch schiessbar, wenn er wirklich echt ist.
Beste Grüße!
J.R.
Verfasst: 16.07.2006, 21:42
von darkblade
@tower:
ich wieß is grad off topic, aber du sammelst katana? bist du millionen erbe? das billigste originale, dass ich gesehen habe (besitzt ein siebter kendo dan) ist nach einer schätzung 30.000 euro wert....und der mann sagt auch, alles was billiger wäre, ist minderer qualität.....
wenn du die irgendwo billiger kriegst, wärs super, wenn du mir sagst wo
@zatoichi: gibts schon resultate? hat de rbogen alles überstanden?
damastreiterbogen
Verfasst: 18.07.2006, 11:56
von zatoichi
Er ist angekommen....
Er ist einteilig,
er federt sehr gut,
er ist aus Rosendamast,kleine Rosen.
die Sehnenaufnahme ist wie beim ersten Bild von benz in schlitze eingeschweisst,
ob feuerverschweisst oder moderne Art weiss ich auch nicht......
er macht einen schiessbaren Eindruck,
heute kommt noch ne Sehne drauf und dann.....
mal sehen, ob er reine Deko ist....
Viele Gruesse bis dann...
Zatoichi
Verfasst: 18.07.2006, 12:23
von benz
hallo, mach langsam, und wenn Du eins hast, fang auf nem Tillerbrett an, am besten mit Umlenkrolle.... Viel Erfolg!!!
Reiterbogen aus Damast
Verfasst: 21.07.2006, 14:18
von zatoichi
Eine Bogensehne in 27" ist schwer zu bekommen,
ist eine Armbrustsehne dicker als eine Bogensehne???,
die kann ich ueberall bekommen
in der Groesse 27"......
Habe jetzt erst mal Maurersenkelschnur aus
Nylon drauf, so bemessen das der Bogen einen
bis zwei Zentimeter Spannung hat.....
da habe ich jetzt das genaue Sehnenmass
als Muster
Er zieht sich knueppelhart bis zu 8" Auszug,
federt klasse, aber damit schiessen???
gewaltige Zugkraft fuer einen 30" Bogen...
wenn ich sehne und Pfeile finde geht es weiter
bis dann
zatoichi
Verfasst: 21.07.2006, 14:58
von Ravenheart
...pass bloß auf mit Deiner Maurerschnur! Wenn die reißt, is der Bogen Altmetall!!
Nimm zum Testen ne geflochtene Polyesterschnur aus dem Baumarkt, die von der Rolle, die als Meterware verkauft wird! Durchmesser ca. 3 - 3,5 mm.. Tragkraft dürfte so bei 150 kg liegen... Die nehm ich zum Tillern und für erste Probeschüsse! Zu Anfang dehnt sie sich zwar etwas, aber das gibt sich nach 30 - 40 x Ziehen..
Zuerst aber zum leichten Nachstellen so knoten:
Damit kannst Du ihn langsam auf Standhöhe bringen, und daran dann die benötigte Sehnenlänge messen.
Wenn Du mir dann die Sehnenlänge in cm (gemessen mit gestreckten Öhrchen) und die erforderliche Größe der Ohrchen (zum Kreis geformt, Duchmesser in mm oder INNENlänge in mm, gestreckt gemessen) angibst, mach ich Dir eine in der gewünschten Strangzahl/Farbgebung!
Rabe
P.S.: Entscheide Dich schnell, hab bald Urlaub!
Verfasst: 21.07.2006, 15:05
von zeckezuechter
Sorry, wenn ich mich mal dazwischenhänge:
Rabe, 2 Fragen:
1. Du machst die Probeschüsse mit der Tillersehne? Geht problemlos?
2. Der untere Knoten auf deiner Zeichnung sieht aus wie ein Prussik, der müßte dann doch aber 2 Schläge mehr haben, oder?