kontinentaler langbogen

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Bogi
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Beitrag von Bogi »

@Snake
es ist aber schon erstaunlich, dass die kontinentalen Künstler andere Bögen malten als die englischen Kollegen.
Ich habe hier nochmal einen von Memling einem flämischen Künstler:
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg.jpg]
Bild[/url]
Er malt sehr detailgetreu und der Pfeil liegt sogar auf der richtigen Seite. *gg
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Bogi
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Beitrag von Archiv »

@Bogi

Ein Spezialist für mittelalterliche Malerei bin ich nun mal nicht. Meine Infos dazu sind nur aus kundiger Hand äh kundigem Mund. Die Abbildungsrealität veränderte sich zugunsten der Wirklichkeit seit der Renaissance und der gute Hans M. ist ja aus dem Anfang dieser Epoche. Wenn ich mir das Bild von ihm anschaue, habe ich aber den Eindruck als wenn es sich um einen Spaßschützen handelt, die Kleidung ist beim Bogenschiesen nicht sonderlich zweckmäßig und obwohl der Pfeil auf der richtigen Seite liegt, zeigt die Zughand doch deutlich, daß dieser Mann noch nicht oft einen Bogen in der Hand gehabt hat, oder es nur als einen edlen Sport betreibt;-) . Das Bild stammt aus einer Epoche, aus welcher auch der bogen in Nürnberg stammt. Es ist also gut möglich, daß es sich hier um einen Sportbogen handelt und dadurch auch die unterschiedlichen Designs zu erklären sind.
Rafael
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Bogen

Beitrag von Rafael »

Hallo Leute
Ich heiße Rafael und habe eure Gespräch mit interesse verfolgt. Die Qelle der Kreutzfahrerbiebel ist sicher sehr gut und auch sehr interessant aber sollte man dabei nicht aus den Augen lassen das sich die Kreutzfahrer in einem Gebiet befanden das von einem anderen Kulturkreis befölkert wurde. Ein Kreutzzug dauerte Jahre und ein Kreutzfahrer mußte oft mit dem auskommen was er erbeutete. Dadurch kamen sicher auch türkische oder arabische Bögen in den Besitz von kristlichen Kreutzfahern. Durch den Umgang mit diesen Bögen lassen sich dehren Vörzüge leicht auf unsere übertragen. Und ein deutscher oder schweitzer Bogenmacher hat sich sicher nicht die Gelegenheit entgehen lassen um seine Wahre zu verbessern. Das Holz kann man in der gewünschten Form wachsen lassen.
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Ravenheart
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Schaut Euch mal..

Beitrag von Ravenheart »

.. den Ritter hinten links an!
:) :) :)

Bei der Armhaltung würde ich sagen: max. 35#

*rofl*


Rabe
Bogi
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Beitrag von Bogi »

Jaaaa, o.k. ihr hab ja recht.
Auch die Handhaltung des vorderen ist nur suboptimal!
Ich werde trotzdem versuchen mir einen solchen Bogen zu bauen und dann behaupten er ist nach den Zeichnungen ein kontinentaler LB, mehr Infos als ich schon habe finde ich nicht, danke für eure Unterstützung!(**) :fcsmilie
...und weil ich keine Digicam habe bekommt ihr den nicht zu sehen - SO! *grmpf*
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geomar
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wenn´s das nur ist...

Beitrag von geomar »

mach hin, bring das Teil mit zu den Burgmannentagen und den Rest erledige ich dann schon. 8-)

Mit den üblichen Bildbearbeitungsprogrammen verpass ich dir sogar noch die "richtige" Haltung :lalala
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Beitrag von Bogi »

Bis zu den BMT schaff ichs garantiert nicht. Gaaanz evtl zum Seminar im November, glaube aber auch eher nicht...
Aber danke für das Angebot. Irgendwann, wenn er fertig ist seht ihr ihn auch.
Momentan suche ich noch nach Ausrüstungslisten verschiedener Heerverbände um evtl. einen schriftlichen Nachweis zu haben.
Am allerbesten noch eine Beschreibung eines solchen Bogens!

Du siehst - es dauert noch.

P.S.: Ich weiß, die mit dem großen "A" spinnen, aber ich spinne gerne!
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Beitrag von locksley »

Auf der Suche nach Bildern von Bogenbauern de3s MA für Bogi bin ich noch über einige Bilder gestolpert, die u.A. den Tod als Bogenschützen darstellen. Da es ziemlich viele Bilder sind stell ich einfach den Link ein. Ausserdem sind manche der Bilder auch nicht unbedingt schön. So kann jeder selbst entscheiden was er oder sie davon anschauen will

Bilder
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Pictor Lucis
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RE:

Beitrag von Pictor Lucis »

Original geschrieben von Bogi
Ich habe hier nochmal einen von Memling einem flämischen Künstler:
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg.jpg]
Bild[/url]
Er malt sehr detailgetreu und der Pfeil liegt sogar auf der richtigen Seite. *gg
flämisch, belgisch - holländische Grenze?
Dann kann ich ja auch mit meinem Reflex-Deflex zur Rattenjagd kommen? der sieht auch nicht ander aus. Alternativ habe ich noch die Fussbodenleiste vom Userbild. Selber bauen klappt wohl nicht mehr. :-|
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bilder

Beitrag von schlosswalker »

Da es auch hier zum thema passt ein paar bilder!

http://www.manesse.de/cgi-bin/mndx.cgi? ... s=1&sets=2

Die frage ist jetzt noch ob kontinental/oder doch einfluss durch kreuzzüge oriental. aber da werde ich hoffendlich noch was rausfinden.

Thomas
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Beitrag von locksley »

@schlosswalker
Die angegebenen Bilder weisen auf Reiterbögen in Kompositbauweise hin. Alle dargestellten Bögen weisen deutliche Siyahs auf. Es ist auch überliefert, daß Kreuzfahrer solche Bögen nach Europa mitbrachten. Das Problem war nur, daß sie im hier herschenden Klima nicht lange hielten. Die mittelalterlichen Burgen waren einfach feucht und klamm und dort aufbewahrte Bögen hielten vor allem aufgespannt nicht lange durch. Die natürlichen Verbundstoffe waren einfach den hiesigen Klimabedingungen nicht gewachsen. bevor jetzt wieder das Gegenargument komt, daß sie ja durch Leder oder Fischhäute gegen Nässe geschützt waren gilt hier nicht. Klar halten so gefertigte Bögen einen kurzen Regenguss aus, sie sind aber auf Dauer dem hier herschenden feuchten Klima nicht gewachsen. Warum wohl sind Vollholzbögen sowohl in europa, als auch im warmen aber feuchten Äquatorialbereich entstanden? Je feuchter desto länger, sh. Bögen der Amazonasindianer oder Papua.

Die Frage stellt sich ob die europäischen Bogenbauer auf die Idee kamen, die Recurvetechnik auch auf Vollholzbögen zu übertragen. Wenn Sie nicht ganz dämlich waren ja, aber dies gilt schon fast als Ketzerei, solange keine Funde oder, oder schriftliche Unterlagen darüber vorliegen.
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Beitrag von schlosswalker »

Jap, da muß ich dir rechtgeben. Die fundlage sieht nicht soo gut aus und die wahrscheinlichkeit geht fast gegen null.
Dennoch habe ich das thema noch nicht ganz at acta gelegt.
Aus den abbildungen geht nicht eindeutig hervor wie sie gebaut sind, obwohl es nachweislich von der form her paralelen zu orietalischen bögen gibt.
Aber kann man solche bögen auch aus vollholz bauen?? Ich denke sie wären damals dazu in der lage gewesen, aber auch die wahrscheinlichkeit geht gegen null. Warumm soll ich aufwendig reflex bauen wenn ich es auch mit weniger aufwand zu einen funktionstüchtigen LB bringe der länger hält.
Mir schwebt bei einem eventuellen nachbau so eine unterstützung des deflex aus dem gleichen material vor.Ordendlich pressverleimt und vielleicht noch mit rohhautwicklung.(ich weis, spekulation)
Ich habe jedemenge robinie zu hause rumfliegen und hoffendlich mal wieder mehr zeit!?
Allerding habe ich noch nie soetwas versucht. Dämpfen ist ne sache für sich und knochenleimen ist auch was herrausforderndes.
Naja, mal schauen. Ich kann mir das noch nicht so ganz aus dem kopf schlagen(-:

Grüße
Thomas
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Beitrag von Anasazi »

Und Robinie passt so gut zu einem mittelalterlichen Bogen :bash
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Beitrag von duxallamanorum »

Hallo schlosswalker,

hier zwei Abbildungen über die Eroberung der
kanarischen Inseln im 15.Jhdt. (gefunden in
einem Museum auf Fuerteventura)

Gruß Wolf Bild Bild
longdedl
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Beitrag von longdedl »

Hi ob die Bilder Mittelalter oder jünger sind läßt sich an der Hintergrundfarbe entscheiden, Blau als Himmelsfarbe, Landschaft als Hintergrund = nicht mehr Mittelalter!
Longdedl
longdedl
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