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RE: Band
Verfasst: 27.09.2003, 23:33
von Authomas
Unsere Anfänger fangen immer mit dem Theraband an. Damit klappt es auch gut bei ihr. Deshalb hatte ich ja auch das Gefühl, dass das Problem eher im Kopf sitzt. Am Sehnengriff kann es natürlich trotzdem liegen, das ist bei einer echten Sehne doch immer anderes als beim Band, da werde ich auf jeden Fall mal einen Blick drauf werfen.
Jo
Verfasst: 27.09.2003, 23:40
von daritter
also unser verein (FITA) hat da einen uralten recurve genommen und einen Pfeil drangebaut (is so ein platsikpfeil in einer führung mit dämpfung, fast wie ne luftpumpe, fest an den bogen gebaut)
der Bogen hat ca. 10lbs oder so, also gaaanz leicht. Man kann also ziehen, ankern, lösen und das alles mit nem bogen und ohne pfeilsuche
ich find das teil genial, ich nehm das auch immer mal wieder her wenn ich meine Technik überprüfen will, weil man sich einfach wirklich nur auf die Technik konzentrieren kann und der Pfeil nicht sonstowhin geht
Verfasst: 28.09.2003, 10:04
von Looser
@ Authomas,
ich kann Kra nur zustimmen. Wenn man Autofahren lernt, setzt man sich auch nicht in einen F1 Rennwagen. Schraube die Visierung ab, und stelle das Mädchen 5m vor die Scheibe. Lass sie ausziehen, in den Anker gehen, die Augen schließen und dann lösen.
Wichtig dabei ist, nur die Fingermuskulatur zu entspannen und die Sehne über das erste Fingerglied abrollen lassen. Notfalls muss sie einen Schießhandschuh oder einen Traditionellen Tab benützen.
Sie kann auch ohne Pfeil üben, indem sie den Bogen höchstens 10 - 20 cm auszieht und dann löst. Nur um das Gefühl für die Sehne zu bekommen.
Ich würde sie dann auch einen Anker am Mundwinkel schießen lassen.
bei unseren Anfängern mache ich immer folgendes:
Ich krümme meine Finger vorne am ersten Glied und meine Schüler auch. Anschließend "verhaken wir unsere Fingerspitzen miteinander und ziehen erst leicht und dann immer fester. Da ich der Stärkere bin gehen die Finger meines Schülers auf und meine Hand schnellt zurück. Das nenn ich immer die Lösetrockenübung. Die Schüler kapieren dann auch immer schnell was ich mit lösen meine.
Du kannst mir bei der Winterrunde mal erzählen, ob und wieweit Du mit den verschiedenen Vorschlägen gekommen bist.
Gruß Reinhold
Verfasst: 29.09.2003, 09:58
von Authomas
Mhm, ich probier mal alles aus und berichte dann.
Looser, Termine für die Winterrunde hast Du aber auch noch nicht, oder? Bist Du am Samstag in Böblingen?
Tigger
Böblingen
Verfasst: 29.09.2003, 11:40
von Looser
Klar bin ich in BB.
Wegen den Terminen für die WR habe ich eine mail an J.Siegelgeschickt, aber noch keine Antwort bekommen. So bald ich was höre, gebe ich bescheid.
dieses Thema kam, wie gerufen
Verfasst: 30.09.2003, 11:11
von Niels
Nachdem ich durch den ersten persönlichen Kontakten zu FC-lern glücklicherweise mein "Einzelkämpferdasein" beenden konnte, weiß ich, dass auch ich so meine Probleme mit dem "Kriechen" beim Lösen habe. So ist das eben leider, wenn man zu lange im "eigenen Saft schmort".
Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn Du, Authomas, auch weiter Erfahrungsberichte von der Arbeit mit Deiner "Problemschülerin" posten würdest.
Was bisher an Hinweisen (in diesem Thraed und von den FC-lern rund um das Berliner Clout-Turnier) kam war aber natürlich auch schon ganz hilfreich.
Ich denke, bei mir ist es weniger die Angst vor der Sehne (Davon wüßte ich doch sicher was

), sondern vielmehr die fehlende Spannung in der Rückenmuskulatur beim Lösen.
Deshalb versuche ich es jetzt einstweilen mit folgender Methode:
Schießen auf kurze Distanz mit geschlossenen Augen und dabei Konzentration auf die gleichzeitige und gleichmäßige Reduzierung der Spannung in den Fingern / geringfügige Erhöhung der Spannung im Rücken beim Lösen.
In dem Buch von Lajos Kassai habe ich eine dazu passende, schöne Beschreibung gefunden: Man stelle sich beim Lösen mit geschlossenen Augen einen mit Schnee bedeckten und dadurch gebeugten Ast eines Baumes vor. Die Schneelast rutscht langsam von dem Ast herab und der Ast schnellt dabei wieder in die ursprüngliche Position zurück. Klingt doch ganz hübsch, oder?
Beim hoffentlich baldigen nächsten Zusammentreffen mit den FC-lern, werde ich dann sehen, ob meine Bemühungen (wenigstens ein wenig) erfolgreich waren.
Verfasst: 30.09.2003, 11:42
von Uli
Ich ankere mit dem obersten Daumengelenk hinter dem Kiefer. Das heiß, ich hake bewußt hinter dem Kiefer ein und kann beim Lösen gar nicht nach vorn gehen. Mache ich dieses Einhaken nicht bewußt, schieße ich gleich schlechter. Wahrscheinlich gehe ich dann beim Lösen auch mit der Hand nach vorn.
Nutzt das Mädel einen Tab oder Schießhandschuh?
Wenn man dieses nicht benutzt tut es am Anfang oder nach vielen Schüssen mehr oder weniger weh beim Lösen (eigene Erfahrung) und die Angst vor dem Schmerz beim Lösen kann auch eine Ursache für den Fehler sein.
Verfasst: 30.09.2003, 12:32
von Juergen Becht
Ich habe mir mittlerweile den von Uli beschriebenen Stil auch angewöhnt, scheint mir eine gute Sache.
Allerdings habe ich auch hier manchmal das Problem des reissens.
Mir deucht, das es eher ein Menthales Promlem ist.
Schau mal unter Dietmar Vordereggers Homepage
http://www.t-b.at.tf Schusstechnik -> Release nach, da steht recht informatives drin.
Verfasst: 30.09.2003, 12:43
von Curtis
Das mit dem Daumen am Kieferbogen ankern kann zwar helfen, aber ist im eigentlichen Sinn kein Fixpunkt wie zB der Finger im Mundwinkel, da man wohl nie den Daumen immer gleich ansetzen kann, da das Ding recht Beweglich ist. Es reduziert bestimmt das Kriechen, aber man muss sich so auf 2 Punkte konzentrieren, Daumen und Mundwinkel!
Habs nochmal nachgelesen, je müder man wird, desto weiter wandert dann der Daumenankerpunkt nach vorne (schleichendes kriechen) sozusagen!
Verfasst: 30.09.2003, 14:17
von Juergen Becht
Ich vergass
Natürlich ankere ich mit 2 Ankerpunkten, MF & DG
Verfasst: 08.10.2003, 19:30
von Authomas
Habs ganz vergessen, aber hier noch der versprochene Bericht vom letzten Freitag:
Ich habe erstmal die Fingerhaltung an der Sehne überprüft, war ein bisschen verkrampft, aber durchaus im ersten Glied und mit mehr Entspannung an der Stelle ließ sich auch nix bewerkstelligen.
Also, Schritt zwei: die Daumen-Einhak-Methode.
Wir haben ein paar Durchgänge gebraucht, bis sie eine vernünftige Position gefunden hatte, aber dann war der Anker richtig schön Fita-mäßig unterm Kiefer und der Daumen hinten eingehakt. Und siehe da: die Hand ist geblieben wo sie war :-). So richtig gelöst ist das Grundproblem zwar nicht, weil sie sackt an der entscheidenden Stelle immer noch innerlich zusammen/nach vorne, aber wir haben wenigstens eine Ausgangsposition mit der wir arbeiten können und plötzlich haben sich die Pfeile auch schön gruppiert.
Nur leider hat sie dann bei jedem Schuss am Arm angeschlagen. Nachdem wir alle bemerkt hatten, dass der eigentlich schön rausgedreht ist und die Schulter auch wirklich unten ist haben wir uns das Griffstück als Hauptverdächtigen vorgenommen, in dem ich zumindest auch keine ordentliche Position finden könnte, das wir aber im Moment nicht austauschen können 8-|. Naja, ich bin dann einigen klagenden Rufen vom anderen Ende der Schießlinie gefolgt und meine Kollegin (vorübergehend aus dem Urlaub zurück) hat sich um sie gekümmert. Als ich wieder zurück kam, hat sie den Armschutz nicht mehr getragen und nicht mehr gestreift. :bash Solche Lösungen machen mich ja irgendwie nervös, aber geholfen hats.
Jetzt müssen wir nur noch ein bisschen an der Rückenspannung arbeiten und wenn das dann alles läuft dann konvertiere ich sie ganz unauffällig zum Instinktiv-Schießen wie schon ihren kleinen Bruder

. So geht das.
Jo
ADAPTION
Verfasst: 09.10.2003, 09:35
von Mongol
@Automas
Resitance is furtile! You'll be assimillated!

Verfasst: 09.10.2003, 13:20
von Juergen Becht
@Automas
das mit dem Armschutz aus, habe ich auch schon erlebt, es ist anscheinend so, das die Sehne 'gerade so' knapp am Arm vorbeigeht.
Wenn dann ein Armschutz getragen wird, reicht das 'bisschen dicker' schon aus, um am Armschutz anzuschlagen.
Das Problem würde ich aber nicht unbedingt im Mittelteil suchen, sondern eher an der Hand, die das Mittelteil hält.
Ein zu fester Griff ist wahrscheinlich die Ursache.
Einfach mal nen lockeren Griff probieren, Druckpunkt ist am Daumenballen, die vorderen Finger umschliessen das Mittelstück nur so fest, das der Bogen nicht beim lösen davonfliegt.
Verfasst: 09.10.2003, 13:53
von Authomas
Naja, jede Hand ist anders, aber ich habe das Mittelteil ausprobiert und auch einfach keinen vernünftigen lockeren Griff hingekriegt - es ist so geschnitten, dass ich immer irgendwo hinrutsche, wo ich nicht hinwollte 8-|. Bei den relativ stark ausgeformten Pistolengriffen habe ich das schon paarmal erlebt.
Meines Erachtens ist das Griffstück eigentlich das einzige, was einen an einem Bogen auf Dauer davon abhalten kann sauber zu schießen (außer einem gebrochenen Wurfarm vielleicht) - selbst an einen verbogenen Wurfarm kann man sich gewöhnen, aber wenn der Griff nicht sitzt, sitzt er nicht, da hilft dann nur die Feile, (falls man sich traut). Einer der Gründe, aus denen ich bei Ebay keinen Bogen kaufen würde.
Jo
Verfasst: 09.10.2003, 15:44
von Nullman
@ Jo
Statt das Mittelteil gleich mit der Feile zu malträtieren, versuchs doch erst mal mit Klebeband zu umwickeln und so zum Teil "aufzufüllen". Einfach einen Stoffrest falten und da hinkleben, wo man mit der Hand nicht so direkt hinwill, paar Lagen Kreppband drum, fertig.