Für RH-Schützen/mediterran gilt (bei BoS, Bogen ohne Schussfenster):
Ist der Pfeil zu steif, trifft er weiter links, ist er zu weich, trifft er weiter rechts.
Gut geübte Schützen sind in der Lage, breits Spinewertabweichungen von 2 - 3 # am Flugverhalten und der Trefferlage zu erkennen.
Besitzt man nur einen Bogen mit einem Satz Pfeilen, ist es kein großes Problem, bei jedem einzelnen Schuss die o.a. Abweichung vom Idealspine durch entsprechendes "Gegenhalten" auszugleichen (vorausgesetzt, die Pfeile sind eindeutig erkennbar, durch Design oder Markierung!)
Allerdings bleibt dabei die Streuung etwas größer als mit einem Satz gleichen Spines. (Ich schätze mal: Durchmesser des Streukreises auf 25 m ca. 20 - 40 cm größer!)
Das ist für's "Spaßschießen" oder Roven noch IN der Toleranz, für ein Turnier (und noch mehr: für eine zum Überleben notwendige Jagd!) zu viel!
Besitz man aber viele Pfeile oder sogar mehrere Bogen mit jeweils eigenen Pfeilsätzen, die man abwechselnd benutzt, ist ein korrekter Spine unerlässlich, denn dann MUSS man (und NUR dann kann man!) einfach immer mit jedem Bogen in der selben Weise auf das Ziel halten - und treffen!
Und b.t.w.:
OB unsere Altvorderen wirklich KEINEN Spinetester hatten, dürfte schwer feststellbar sein, denn der primitivste Spinetester besteht aus:
-einem Vorsprung an einer Felswand als Auflage,
-einem Lochstein an einem Stück Sehne als Gewicht
Benutzung: Pfeil mit den Federn bis zur Mitte auf die Auflage legen und fest halten, Gewicht an die Spitze hängen, Durchbiegung feststellen.
Als "Skala" genügt ein einziger Punkt (Riss, Fliegenschiss, o.ä....).
Die Sortierung wäre dann z.B.:
-2 Fingerbreit drüber: Pfeil für Grok
-1 Fingerbreit drüber: Pfeil für Urk
-Genau drauf: Pfeil für mich
-1 Fingerbreit drunter: Pfeil für Hark
u.s.w...
Wer wollte beweisen, dass sie es NICHT so gemacht haben?
Rabe