Fletchers-Corner

...ist denn ein gerader Schaft??
Irgendwie funktioniert das bei mir nicht so richtig. Oder bin ich zu genau?
Ich habe die Schäfte über eine Glasplatte rollern lassen und das Ergebnis ist so lala.

Beim Bogenbau schreiben die Amerikaner (TBB), dass sich durch das heiße Biegen die Festigkeit um ca. 20 % vermindert. Dadurch müßte sich ja auch der Spine ändern. Ich biege deshalb nur kalt. Das mit der Flasche ist aber eine Alternative. Will ich mal ausprobieren. Danke!

ich nehme den schaft im vorderen bereich so in die linken hand, dass er zwischen daumen und zeigefinger über dem ballen liegt, dann nehme ich das hintere ende des pfeiles so, als würde ich an einem seil ziehen.
der zu richtende bereich liegt irgendwo in der mitte....

dann ziehe ich hinten an - kräftig und biege den pfeil über dem ballen.
das geht schnell und funktioniert überraschend gut.

kann aber auch sein, dass ich mir nicht viel aus absolut geraden pfeilschäften mache!

Manche Schäfte bleiben krumm, bzw. werden es immer wieder. Ich selbst mache gerade leidige Erfahrungen mit Pfeilschäften, bei denen die Jahresringe sehr unregelmäßig über den Schaft wandern.
Ohne es genau zu wissen, würde ich mal die Behauptung aufstellen, daß durch eine sehr ungleiche Verteilung der Jahresringe (bezogen auf die Schaftmitte) unterschiedliche Holzdichten "gegeneinander" arbeiten. Vielbenutzte Pfeile aber auch schräg auftreffende brechen besonders gerne an solchen unregelmäßigen Stellen. Auch das spricht für eine unterschiedliche Stabilität.
Weiß jemand mehr?

Gruß Götz

Ich hab' ein paar der hier genannten Methoden probiert. aber entweder bin ich zu unbegabt (um das Wort unfähig zu vermeiden) oder ich mach es falsch. Aber trotz aller Versuche lassen sich diese 4-fach gespleißten Schäft nicht begradigen. Jetzt habe ich mir vorgenommen, die einfach mal zum Testen mit Federn und Spitze zu versehen - dann werd ich schon merken, wie sie fliegen.

Jedenfalls hab ich es aufgegeben, einen Schaft gerade richten zu wollen

@Kettensprenger
ich würde das nicht aufgeben, das Schießergebnis ist zu einem nicht unbedeutenden Teil von einem geraden Schaft abhängig, das haben bei mir zahlreiche Versuche ergeben, weil ich das nie so recht glauben konnte. Also ich leg den Schaft über meine Spinewaage und dann zeigt mir der Zeiger in der Mitte die Abweichung von "gerade" an. Das Biegen als solches mach ich in heißem Zustand (Petroleum- oder Gaskocher).
Die Schäfte müssen ja auch nach dem Befiedern und Schießen immer mal wieder gerichtet werden, deshalb halte ich es für gut ein Finish zu wählen, bei dem Du beim Erhitzen keine Dioxin vergiftung bekommst, sprich ein biologisches Hartöl.

@benz:
Zuerst habe ich mich an der Reibe-Methode versucht. Mit Holzstab habe ich geriebe, bis mir der Arm schwer wurde, aber der Schaft wollte einfach nicht "warm" werden. Und zu sehr drücken wollte ich ja auch nicht, sonst hätte ich ja den Schaft verdrückt bzw. der hätte dann einen ovalen Querschnitt bekommen.

Mit der Flasche drüber reiben brachte auch keinen Erfolg. siehe oben ...

Und beim Dampf wurde der Schaft zwar heiß, aber die Biegung ist nach wie vor da. Vielleicht hat er sich ja auch wieder zurückgebogen. So wie es Rabe schon mal beschrieben hat, dass das sein kann.

Ich habe die "krummen" Schäfte jetzt erstmals für Beizversuche hergenommen. Vielleicht tut sich ja nach dem Befiedern noch was. Und wenn ich den Berichten anderer Glauben schenken darf, die schon mit solchen 4-fach-Spleißschäften geschossen haben, dann sollte ich die wohl mit meinem 57#-Griffon besser gar nicht schießen 8-| :-o

@Kettensprenger:

Es tröstet mich, daß andere die gleiche Erfahrung wie ich gemacht haben... :bash
Von vierfach gespleißten Schäften bin ich geheilt!

Gruß, horsebow

...dass es richtig ist, dass ich meinen Zubehörhändler "nerve", indem ich beim Schaftkauf nur gerade Schäfte mitnehme!
Ich lasse mir immer ein ganzes Paket geben, setze mich in eine ruhige Ecke und peile über jeden Schaft.

Die geraden ins Eckchen, die krummen ins Päckchen...

Übrig bleiben von einem 100er-Paket dabei ca. 10 (!).

Nach meiner Erfahrung sind die, die im Laden schon gerade sind, auch im Gebrauch gerade..

Rabe

Original geschrieben von ravenheart

...dass es richtig ist, dass ich meinen Zubehörhändler "nerve", indem ich beim Schaftkauf nur gerade Schäfte mitnehme!
Ich lasse mir immer ein ganzes Paket geben, setze mich in eine ruhige Ecke und peile über jeden Schaft.

Die geraden ins Eckchen, die krummen ins Päckchen...

Übrig bleiben von einem 100er-Paket dabei ca. 10 (!).

Nach meiner Erfahrung sind die, die im Laden schon gerade sind, auch im Gebrauch gerade..

Rabe

Da bin ich ausnahmsweise mal anderer Ansicht. Die Schäfte können nach der Herstellung gerade sein, und nach dem ersten Schuß krumm. Deshalb achte ich beim Kauf jetzt vielmehr auf einen schönen Wuchs, also parallel verlaufende Jahresringe, als auf Geradigkeit (gibt´s das Wort überhaupt?:-o ) Das Richten mit großer Hitze scheint mir später kein Problem (offenbar nicht bei gespleißten Schäften).
Könnte mir mal jemand ein Bild oder ein Link zu den o.g. Schäften mailen? Danke!
ääääähhh ich mein natürlich ein link zu einem Bild, nicht zu den Schäften:)

@benz:
Wenn du die 4-fach gespleißten Schäfte meinst, die hatteich von bowra.de. Dort findest du ein Bild unter Holzschäfte ...

viele Methoden und durchaus kein Brei!!!:-o
Habe fast alle Methoden selbst probiert und muss sagen: Es funktioniert alles! Aber man braucht als Ungeübter doch ein bischen Geduld und Training, um z.B. einen Schaft durch Kaltbiegen über den Ballen wieder gerade zu bekommen. Im Endeffekt bleibe ich bei der Methode mit der Heißluftpistole nach dem ersten Richten der Pfeile (ich baue ja meine Schäfte selber, alle ;-) ) und messe danach den Spinewert. Falls ein Schaft im täglichen Gebrauch krumm wird, wird er kalt gerichtet.
Wann ist ein Schaft gerade? Wenn er beim Routieren auf der Spitze keine seitlichen "Schatten" zeigt bzw. bolzengerade routiert. Ja, das hab ich beim FITA-Schießen mit Alupfeilen gelernt!!!:)
Vorraussetzung für das Routierenlassen sind natürlich gerade sitzende und spitze Spitzen!!

Hat jemand schon mal versucht, frisch begradigte Schäfte, die noch warm sind aufzuhängen (bitte nun keine sarkastische Bemerkungen und Paralellen zu Lebewesen).

Ich meine eher den Schaft warm aufzuhängen und mit einem Ziegelstein einschweren, damit er grade gezogen wird.
Weiß da jemand was???

ciao
bike-reindl

frag mal den york .. der baut dann sicher gleich einen prototypen einer "pfeilricht- und streckbank"

spaß beiseite: streckbiegen ist eine gute möglichkeit. aber eben beides zusammen- strecken allein ist nicht sehr effektiv.
es gibt zum richten von aluschäften eine "pfeilrichtzange" das ist ein gutes ding, weils biegt und streckt. aber eben für alu ... geht evtll auch fürs holz.

Original geschrieben von Kettensprenger

@benz:
Wenn du die 4-fach gespleißten Schäfte meinst, die hatteich von bowra.de. Dort findest du ein Bild unter Holzschäfte ...

Ist zwar schon 'ne Weile her, aber mein Senf dazu - Kiefer eignet sich hervorragend zum Schränke bauen, aber nicht als Schaft! Ich hatte schon mehrere Pfeile von anderen Mittelalteraktiven aus Kiefer, die waren fast ausnahmslos krumm. Nach dem Richten dauerte es auch wirklich nicht lange bis sie wieder krumm waren...
Außerdem handelt es sich bei dem 4-fach-Spleiß nur um einen Zweifachspleiß!
Also eher selber machen und dann Zeder verwenden.