Seite 2 von 2
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 25.12.2014, 10:31
von Varminter
luetze hat geschrieben:Der nächste ist schon im gedanklichen Bau , da werde ich mal einen 0,0045 oder 0,005 Gesamttaper probieren.
Was willst du damit bezwecken. Dein gewählter Taper passt doch sehr gut zu dem Design des Bogens. Das zeigt sich auch an der Biegung. Ich würde den Taper so lassen. Für eine rundere Optik ist die Erhöhung des Tapers vielleicht eine Wahl, aber ich glaube nicht, dass die Effizienz des Bogens dadurch erhöht wird. Den Bogen kannst du so sicher bis 30" ausziehen ohne das er großartig zu staken anfängt. Ein Auszugsdiagramm wird dir das zeigen. Mit einem höheren Taper wird das nicht mehr so sein.
Probieren kann man ja immer, ob es aber dadurch besser wird ??
Schöne Feiertage
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 25.12.2014, 11:57
von Djog
Die Biegung sieht gut aus, aber dennoch würde ich den Nächsten auch mal anderst bauen. Mein derzeit im Bau befindlicher
Bogen hat einen Gesmmttapper von 0,006" , nur die Enden sind wieder etwas verstärkt und ich denke, der macht bis jetzt
einen guten Eindruck.
Aber noch einmal zu Deinem Bogen, sieht richtig gut aus.
Djog
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 25.12.2014, 18:50
von luetze
Varminter, wie ich sehe lasse ich mich von der Optik täuschen. Zum Glück gibt es euch. Ich habe halt bis jetzt nur Holzbögen getillert wo die Biegung runder aussieht. Ihr habt aber sicher Recht. Wenn ich mal Zeit finde messe ich mal eine Kurve aus. Djog, da ich ja noch in der Testphase bin werde ich beim nächsten doch mal ein bisschen mehr probieren, in kleinen Schritten. Das lässt sich über den Breitentaper notfalls korrigieren.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 26.12.2014, 20:34
von luetze
Varminter, deine erfahrene Prognose stimmt. nach den heutigen schleifarbeiten am Griff habe ich ein bisschen damit geschossen und anschließend mal das Zuggewicht gemessen. Acht Zoll Standhöhe, bei 12"-9#, bei 14"-13#, bei 16"-16# usw. alle zwei Zoll fast genau drei lbs mehr also Linear bis auf 28"-33#. Habe es noch nicht in ein Diagramm gefast, aber wenn ein linearer Anstieg optimal sind, dann passt es so.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 26.12.2014, 22:27
von Varminter
@luetze
hab hier noch etwas für dich
Wenn dein Bogen 8" Standhöhe hat dann gibst du bei 8" den Wert 0 ein u. dann alle 1" die Werte bis 28" od. 30". So erhälts du ein schönes Auszugsdiagramm.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 27.12.2014, 13:36
von luetze
Dank der fertigen Diagrammvorlage habe ich die Zahlen mal schnell eingetippt.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 21.01.2015, 21:13
von luetze
Was sagen denn die Glasprofis zu den Laminaten von Glasbögen in Bezug auf Faserverlauf und Trocknungsmethode. Die Laminate sind ja gesägt und maschinell bearbeitet und somit nicht genau überein mit dem Faserverlauf. Was ist eure Erfahrung, oder wie sahen gekaufte Laminate aus? Wie weit kann man sich von der geraden Linie entfernen damit es noch ein guter Bogen wird? Und was ist mit der Trocknung? Verwenden die Händler auch Handelsübliches Holz was ja Kammergetrocknet ist oder wird da auch nur Luftgetrocknetes aus dem eigenen Lager verwendet. Die Zierfurniere mal außen vor gelassen, sind ja nur Deko
Habe die Tage Ahornlaminate aus Spaltlingen geschnitten und nur das gerade Stück verwendet. Jetzt stehen noch vier 1 m lange Leicht gebogene Stücke da. Es interessiert mich halt ob ich das auch noch für Laminate verwenden kann oder lieber nicht. Da würden die Fasern halt seitlich etwas auslaufen, so 5 bis 7 cm auf 1 m Abweichung.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 21.01.2015, 22:14
von Djog
Das geht mir auch schon eine Weile durch den Kopf. Leider kann ich dazu auch noch nichts sagen, da ich bis jetzt nur
Bambus oder Holz mit stehenden Jahresringen und einen schön geraden verlauf verwendet habe. Jetzt habe ich mir
ein Handstück aus Ulme gebaut, eine Seite Kern ( schön Schokobraun ) und die andere Seite fast weißer Splint.
Ich möchte jetzt den Stamm aufschneiden und Laminate sägen und schleifen, so dass die Rückenlaminate aus Splint
und die Bauchlaminate Kernholz sind. Das ganze soll dann unter Glas ohne Funier. Dann komme ich nicht drum herum
liegende Jahresringe in kauf zu nehmen. Ich werde es versuchen und hoffe, dass die Ulme durch ihre zerstreutporigen
Fasern das mit macht.
War zwar keine Antwort auf Deine Frage aber vieleicht weiss ein Anderer mehr.
Djog
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 21.01.2015, 22:43
von Heidjer
Bei Laminatbögen liegt die größte Belastung auf dem Backing und dem Facing, die Zug- und Druckbelastung der Kernlaminate ist überschaubar. Bei Glasbelegten Bögen, sind die größten Belastungen für die Kernlaminate Scherkräfte. Der Faserverlauf spielt eine nicht ganz so große Rolle, solange man das Kernlaminat nicht genau quer einbaut oder gar die Fasern hochkant einlaminiert, sollte es keine Probleme geben, es sollte nur festes und elastisches Holz sein, vorzugsweise ein Bogenholz.
Einfach vor dem Laminieren schauen ob das vorgesehene Laminat sich gleichmäßig biegt und sich dabei nicht verdreht und gut ist es.
Gruß Dirk
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 22.01.2015, 00:19
von luetze
Danke, das war eine Wunschantwort. Den Ahornstamm hatte ich mal in Staves gespalten und nun für Laminate hergenommen. Eine Seite ist halt leicht gebogen. Werde sie nun so aufschneiden das die Fasern seitlich auslaufen und in Biegerichtung halbwegs passen. Schneide auch das es stehende bis diagonale Ringe gibt. Bei 5 bis 7 cm auf einen Meter ist das ja dann locker im Rahmen.
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 23.01.2015, 07:32
von AndiE
Hallo
Da hätte ich jetzt auch mal eine Frage.
Wie ist das mit dem Griffholz? Kann man da jedes Holz verwenden oder gibts welche die da garnicht gehen?
Wenn nein, welche und wieso?
MfG
Andi
Re: Glasbogenthema
Verfasst: 23.01.2015, 17:03
von SchmidBogen
Du kannst Grundsätzlich jedes Holz nehmen. Ich verwende sogar Fichte, Haselnuss und Lärche.

Es ist halt einfach so, dass der Bogen besser in der Hand liegt wenn Du schweres Holz verwendest, aber falls er mit Lärche, Fichte, oder sonstigem Leichtholz zu Leicht ausfallen sollte, kannst Du immernoch eine Bleihülse verbauen für mehr Gewicht. Manche sagen auch, dass der Bogen weniger Handschock besitzt durch ein schweres Griffstück, da hab ich bisher aber kein spürbaren Unterschied bemerkt.
Kurzum: Alles ist Geschmacksache. Die einen mögen nur Hartholz, die anderen eher Weichholz (Farbe/Muster). Andere mögen es lieber Leicht und andere lieber Schwerer. Mach wie es Dir (oder später Deinen Kunden, falls Du mal soweit gehen möchtest) gefällt. Dann wird es am Besten.

Re: Glasbogenthema
Verfasst: 23.01.2015, 19:14
von luetze
Ja wie gesagt an Sportbögen schraubt man schwere Stabis um für Schußruhe zu sorgen und den Handschock zu minimieren. 100 Gramm kann ich schütteln 10 Kilogramm nur langsam Bewegen. Kommt aber auch auf das Bogendesign und auf die Biegebereiche an. Muß man halt mal ausprobieren, wie schon gesagt gehen tut beides.