@Welde: Zuerst mal herzlich Willkommen in der FC! Mit Deinem Anliegen bist Du hier genau richtig - mit Deinen "Anforderungen" leider NICHT!
Denn:
Viele der Leute, die sich hier Engagierenden haben Dutzende, einige über hundert Bogen gebaut.
Die meisten davon haben, um das erfolgreich zu tun, Monate, evtl. Jahre des Lernens benötigt!
Der Grundirrtum:
Ein Bogen ist eine äußerst einfache "Maschine" (RICHTIG). Also ist es auch einfach, ihn zu bauen... FALSCH!
Zwar kann JEDER einen Stock nehmen, etwas dran rum schnitzen, einen Strick dran Binden, und damit Pfeile verschießen!
Die fliegen dann ENTWEDER 30 m weit, ODER der Bogen bricht nach 2 Tagen.
Für 100+ m Reichweite UND gewisse Lebensdauer braucht es aber leider etwas mehr!
In erster Linie wären das:
- Fachkundige Anleitung
- Gutes Holz
- Gutes Werkzeug
Bei Dir scheint es an ALLEM davon zu fehlen!
Was tun?
Der Tipp mit Manau (Rattan) ist da Gold wert!
1. ist Rattan billig! Natürlich nur relativ, aber wenn Du (als Sammelbestellung) für 1 Stab (= 2 Bogen!) 10 - 20 Euro zahlst, IST das billig! Bogenbau-geeignete Staves aus anderen Hölzern beginnen bei 30,-!! ODER erfordern viel Vorarbeit (s.o. "Hasel"!)...
2. ist Rattan relativ "fehlerverzeihend",
3. ist es auch MIT Fehlern haltbar,
4. ist es weich, also auch mit schlechtem Werkzeug relativ gut zu bearbeiten!
Mal angenommen, Du bestellst 35 Rattan-Stäbe; 1,50 - 1,60 m Länge, geschält, Durchmesser mindestens 4 cm,
würden genügen, und spaltest die mittig zu 1/2... Drehwuchs und misslungenes Spalten aussortiert bleiben dann 50 - 60 Rohlinge über!
Die Teilnehmer müssten dann "nur"
- den Griffbereich LEICHT schmaler herausarbeiten (von 4 auf 3 cm),
- Die Wurfarme (WA) zum Ende hin schmaler Arbeiten (ab Griff z.B. noch 15 cm volle Breite, dann gleichmäßig schmaler, so dass am Ende 2 cm Breite bleiben), und dann
- die WA (ab da, wo sie volle Breite haben !+ 2,5 cm weiter!) etwas dünner machen, so dass sie sich gleichmäßig von (Griffdicke minus 5mm) auf (Griffdicke minus 10 mm) verringern, und dann
-1,5 cm vom Ende je SEITLICH Sehnenkerben einfeilen, leicht schräg zu der Seite hin niedriger, an der man zieht (etwa 30°), etwa 4 - 6 mm im Durchmesser und 4 mm tief rein.
Das in 2 Tagen ist für Anfänger wahrlich schwierig genug!
Als Sehne würde ich geflochtene Polyester-Schnur aus dem Baumarkt mit 3 - 3,5 mm Durchmesser empfehlen! Die Länge muss so eingestellt werden, dass die Sehne etwa 15 cm Abstand vom Griff hat.
Diese Bogen haben dann, je nach Ausgangsdicke und Bearbeitungs-Präzision, zwischen 15 und 30 # Zuggewicht, und werfen 60 - 100 m....
Material/Werkzeugliste (je TN!):
Rattanstab
Schnur
Raspel
Sandpapier 60er/100er/150er (viel!)+
Schleifklotz
Rundfeile (für die Sehnenkerben) 6 mm
Als Oberflächenbehandlung : z.B. Danish Oil, Pinsel..
ICH empfehle übrigens (andere machen es anders!) die RUNDE Seite des Stabes zum Schützen hin zu nehmen, und den Halb-Stab auf der FLACHEN Seite zu bearbeiten!
Über das Tillern (herausarbeiten einer gleichmäßigen Biegung) könnte man einen ROMAN schreiben - das lass ich mal!
So wie oben beschrieben, kommen "Dinger" raus, die entfernt nach BOGEN aussehen und vmtl. einigermaßen funktionieren!
PFEILE habt ihr dabei übrigens ja immer noch NICHT! DAS wäre Roman 2! Aber DAS war zum Glück ja nicht die Frage....
Rabe