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Erfahrung

Verfasst: 19.02.2006, 21:28
von Wolfram
Also mein ältester Sohn (demnächst 18) ist auch Pfadfinder und hat auch mal so nen Lattenbogen gebaut. Aus 5 mm starken Eschenlatten. Die wurden aber nur zusammengebunden. Beim Leimen könnte das mit der Zugspannung im Bogenrücken problematisch werden. Als Sehne wurde Maurerschnur genommen.

Das dauerte mit allem ein Gruppenstunde. Hundert Meter sind damit aber problematisch. Das Teil hat vielleicht 20 Pfund, wenn überhaupt.

Stilmäßig passende Pfeile wären dann 6 oder 8 mm-Rundstäbe mit Blumendrahtwicklung als Gewicht ohne Feder.

Nich wirklich prickelnd das Ganze

Trotzdem viel Spaß

Wolfram

Verfasst: 19.02.2006, 21:34
von Welde
was heißen 20 pfund?
kann der bogen nen stab der 20 pfund wiegt nen meter weit schießen?
oder bricht der bogen bei 20 pfund?
Das war sie ein bogen wie er in meinem ersten beitrag beschrieben wird, oder?

Verfasst: 19.02.2006, 21:37
von shantam
so langsam hab ich das gefühl das du uns verarschen willst welde.

shantam

Verfasst: 19.02.2006, 21:41
von Welde
nein will ich nicht.
meine das zu 100% ernst.
habe wie erwähnt überhaupt gar keine Ahnung, und hab bisschen gegoogelt etc.
Kann halt nichts mit der einheit 20 Pfund anfangen. sorry dass ich das wissen nicht habe und bis jetzt noch niergends etwas dazu gefunden habe.lasse mich jedoch gerne aufklären.
also poste bitte!

RE:

Verfasst: 19.02.2006, 21:42
von Netzwanze
Original geschrieben von Welde
was heißen 20 pfund?
kann der bogen nen stab der 20 pfund wiegt nen meter weit schießen?
oder bricht der bogen bei 20 pfund?
Das war sie ein bogen wie er in meinem ersten beitrag beschrieben wird, oder?
Ich glaube, du solltest Dich erstmal mit den Grundkenntnissen des Bogenschießens beschäftigen, bevor Du anfängst in zwei Wochen 80 Bögen zu bauen, die 100m weit schießen und nicht brechen.

Das Zuggewicht eines Bogens wird in Pfund angegeben. Um einen Holzfeil 100m weit zu werfen (und das nicht bei 45° Abschusswinkel) benötigst Du schon einen Bogen mit ca 50 Pfund Zuggewicht (moderne Bögen schaffen das auch mit weniger; nicht aber ein schnell zusammengeschusteter Latten- oder Haselbogen). Das ist für jemanden der noch nie einen Bogen in der Hand hatte nicht oder nur schwer zu meistern (zumindest nicht ohne Muskelfaserrisse - ok Ausnahmen gibt es).

Christian

Verfasst: 19.02.2006, 21:44
von Rutzi
Das Gewicht mit dem du den Bogen ausziehst. Stells dir so vor: du hälst den Bogen so dass du nach oben schießen würdest, dann hängst du an die Sehen irgendetwas was 20 Pfund wiegt. Es beschreibt also die zum Auszug nötige Kraft, die dann ja auch, zum Teil, auf den Pfeil übertragen wird.

mehr Pfund = mehr Fump :-)

Verfasst: 19.02.2006, 21:44
von shantam
ok links gibts eine FAQ und ein lexicon,ich möchte dir beides ans herz lesen.
ist gerade für anfänger eine gute lektüre.

gruss shantam

Pfund

Verfasst: 19.02.2006, 21:46
von Wolfram
Tschuldigung, war fachchinesisch.

Die Auszugsstärke eines Bogens wird üblicherweise in englischen Pfund bei 28 Zoll Auszug angegeben.
Ein englisches Pfund sind 453 Gramm und das Zeichen dafür ist #. Durch diese Angabe sind Bögen vergleichbar. 20 # heißt das der Bogen bei 28 Zoll (ein Zoll gleich 2,54 cm) Auszug, also 71 cm von Griffvorderseite bis Sehne, ca 9 Kg Zugkraft braucht, was nicht viel ist und von Kindern ab ungefähr 8 Jahre gezogen werden kann. Wobei diese dann vielleicht 20 Zoll ausziehen, was die nötige Kraft reduziert. Damit sollte man auf ca 10 m entfernt Scheiben halbwegs vernünftig treffen können.

Hoffe es verständlich genug ausgedrückt zu haben.

Gruß Wolfram

Verfasst: 19.02.2006, 22:02
von Welde
mkay danke wolfram habs kapiert.
wenn ihr mir nicht helfen wollt oder denkt das ist utopisch was ich vorhabe sagt es bitte ehrlich.
Nochmals was ich möchte:

- Einen Bogen der innerhalb eines Tages gebaut ist.
- Ein Bogen, den ein blutiger Anfänger (Ich^^) ohne probleme bauen kann.
- Ein Bogen mit dem man KEIN Tunier gewinnt.
- Die Produktion soll einfach nur Spaß machen.
- Man soll mit den Bogen vllt ein kleines Tunier machen können.
- Es soll was ganz ganz ganz einfaches sein.
- Eine Art Souvenir an das Lager.

versteht mich nicht falsch. ich finde eure bögen echt genial und klasse. und will so einen auch mal bauen, unter anleitung (seminar).
Aber euch ist sicherlich bewusst, dass man dies nicht mit vielen Leuten machen kann.
@ All ich meine alles ernst was ich hier schreibe, und will niemanden ärgern oder verarschen!
Sorry wenn ich keine Ahnung habe und dumme Fragen stelle, bin da halt etwas direkt, und will es kapieren. Also nicht persönlich nehmen.
Ich möchte mit meinen Leuten einfahc nur ein tolles Seminar auf die beine stellen.
Die Leute sollen den Bogen mit nach Hause nehmen, und sagen schau das habe ich gemacht. Treffe aus 20 meter die Scheibe.
Vllt ist das ja der erste Schritt für manche in das Hobby Bogenbau.
Also jeder der mir helfen will kann gerne Posten.

RE:

Verfasst: 19.02.2006, 22:25
von Netzwanze
Original geschrieben von Welde
wenn ihr mir nicht helfen wollt
Das hat niemand gesagt. Es ist nur so, daß man einen Bogen mit Deinen gegebenen Grunddaten nicht mal so schnell bauen kann. Schon garnicht, wenn man das noch nicht gemacht hat und das dann auch gleich 80 Leuten gleichzeitig beibringen will.

oder denkt das ist utopisch was ich vorhabe sagt es bitte ehrlich.
Nochmals was ich möchte:

- Einen Bogen der innerhalb eines Tages gebaut ist.
Das ist möglich. Auch ein richtiger Bogen kann dabei rauskommen der sogar die 100m schafft. Jedoch nicht mit wenig Geld da hierzu schon gutes Material notwendig ist.
- Ein Bogen, den ein blutiger Anfänger (Ich^^) ohne probleme bauen kann.
Ohne Anleitung einen "richtigen" Bogen zu bauen, wird wohl nicht klappen. Erst recht nicht, wenn man keine professionelle Betreuung hat.
- Ein Bogen mit dem man KEIN Tunier gewinnt.
- Die Produktion soll einfach nur Spaß machen.
- Man soll mit den Bogen vllt ein kleines Tunier machen können.
- Es soll was ganz ganz ganz einfaches sein.
- Eine Art Souvenir an das Lager.
Bei diesen Vorgaben gibt es nur eins: Der klassische Weidenknüppelbogen. Den kann wirklich jeder selber bauen.

Vorschlag; macht doch folgendes:
Die Vorgabe ist, einen Bogen mit drei Pfeilen zu bauen, und damit einen kleine Parcours zu schießen.

Jeder bekommt dazu ein Packetband (oder etwas ähnliches für die Sehne) und holt sich den Rest aus dem Wald. Erlaubt sind dabei nur Messer und Axt. Das sollte (schätze ich mal) jeder Pfadfinder dabei haben. Gegenseitige Hilfe ist natürlich erlaubt (klar). Es muß aber auch etwas experimentiert werden, da die Pfeile (a) fliegen sollen und (b) die Ziele auch mal weiter weg stehen.

Sowas kann auch recht lustig werden, auch wenn man kein Bogenbauer ist. Sowas gab es schonmal. Ich weiß aber nicht wo. Etwas ähnliches haben wir selber schon veranstaltet. Jedoch standen hierbei halbwegs ordentliches Holz und genug Fachleute den Anfängern bei. Auch waren es nicht 80 sondern nur 20 Leute.

Christian

Rattan, oder Manau

Verfasst: 19.02.2006, 23:05
von morganalafay
Hallo,

besorg Dir Rattan, heißt anderswo auch Manau. ist hier im Forum immerwieder ein Punkt für Diskussionen, aber gibt brauchbare Bögen.
Ein Rohling kostet etwa 6,50 Euro, wenn Ihr zusammen bestellt.

Die hohe Kunst des Bogenbaus werdet Ihr damit nicht lernen, aber es reisht zum schießen.

ne Anleitung zum Bau gibts heir auf der Seite oder aber per e,mail von mir.

Gruß Tom

Verfasst: 19.02.2006, 23:48
von locksley
Einfach so mal Bögen zu bauen, ohne Ahnung von der Materie zu haben, ist abgesehen vom Haselnuß Flitzebogen m.E. nicht machbar.

Du kommst aus der Gegend rund um Mannheim, schau doch mal auf der Usermap(links auf der Seite unter D-Karte) zu finden nach. Da findest Du erfahrene Bogenbauer unter Anderem Gervase, aus Worms. Die können Dir bei Deinem Vorhaben wirklich unter die Arme greifen.

Versteh das nicht falsch, aber falscher Ehrgeiz ist in diesem Fall nicht angebracht. Wenns Dir wirklich nur um den schnellen Bau von Bögen geht, versuchs mit Bögen aus Lattenrosten oder alten Skiern.

sh. hier

Ansonsten wann im Sommer ist denn euer Lager? Hier tummeln sich, mich eingeschlossen genug "mittelalterliche Bogenschützen" in Gewandung, die evtl auch Anschauungsuntericht erteilen können und mit fundiertem Fachwissen aufwarten können.

Nur das Thema MA für ein Pfadfinderlager und dazu die Idee: "Ich bau Bögen" ist ohne Hintergrundwissen ziemlich blöd. Ich bin der Meinung, daß man sich in diese Materie auch einarbeiten sollte. Möchtegernexperten gibts schon zuviele.

Spielt mit Flitzebögen
"Robin Hood" da spricht nichts dagegen, aber wie schon oben gesagt, das Interessen am Bogenschiessen muss geweckt werden, und Du hast hier die Möglichkeit, dies unter fachkundiger Anleitung zu tun also nutze sie.

Sätze,wie die haben vermutlich keinen Bock vorher Holz zu schlagen wirken eher kontraprodzuktiv.

Verfasst: 20.02.2006, 01:21
von Ravenheart
@Welde: Zuerst mal herzlich Willkommen in der FC! Mit Deinem Anliegen bist Du hier genau richtig - mit Deinen "Anforderungen" leider NICHT!

Denn:

Viele der Leute, die sich hier Engagierenden haben Dutzende, einige über hundert Bogen gebaut.

Die meisten davon haben, um das erfolgreich zu tun, Monate, evtl. Jahre des Lernens benötigt!

Der Grundirrtum:
Ein Bogen ist eine äußerst einfache "Maschine" (RICHTIG). Also ist es auch einfach, ihn zu bauen... FALSCH!

Zwar kann JEDER einen Stock nehmen, etwas dran rum schnitzen, einen Strick dran Binden, und damit Pfeile verschießen!

Die fliegen dann ENTWEDER 30 m weit, ODER der Bogen bricht nach 2 Tagen.

Für 100+ m Reichweite UND gewisse Lebensdauer braucht es aber leider etwas mehr!
In erster Linie wären das:

- Fachkundige Anleitung
- Gutes Holz
- Gutes Werkzeug

Bei Dir scheint es an ALLEM davon zu fehlen!

Was tun?

Der Tipp mit Manau (Rattan) ist da Gold wert!

1. ist Rattan billig! Natürlich nur relativ, aber wenn Du (als Sammelbestellung) für 1 Stab (= 2 Bogen!) 10 - 20 Euro zahlst, IST das billig! Bogenbau-geeignete Staves aus anderen Hölzern beginnen bei 30,-!! ODER erfordern viel Vorarbeit (s.o. "Hasel"!)...

2. ist Rattan relativ "fehlerverzeihend",

3. ist es auch MIT Fehlern haltbar,

4. ist es weich, also auch mit schlechtem Werkzeug relativ gut zu bearbeiten!

Mal angenommen, Du bestellst 35 Rattan-Stäbe; 1,50 - 1,60 m Länge, geschält, Durchmesser mindestens 4 cm,
würden genügen, und spaltest die mittig zu 1/2... Drehwuchs und misslungenes Spalten aussortiert bleiben dann 50 - 60 Rohlinge über!

Die Teilnehmer müssten dann "nur"

- den Griffbereich LEICHT schmaler herausarbeiten (von 4 auf 3 cm),
- Die Wurfarme (WA) zum Ende hin schmaler Arbeiten (ab Griff z.B. noch 15 cm volle Breite, dann gleichmäßig schmaler, so dass am Ende 2 cm Breite bleiben), und dann
- die WA (ab da, wo sie volle Breite haben !+ 2,5 cm weiter!) etwas dünner machen, so dass sie sich gleichmäßig von (Griffdicke minus 5mm) auf (Griffdicke minus 10 mm) verringern, und dann
-1,5 cm vom Ende je SEITLICH Sehnenkerben einfeilen, leicht schräg zu der Seite hin niedriger, an der man zieht (etwa 30°), etwa 4 - 6 mm im Durchmesser und 4 mm tief rein.

Das in 2 Tagen ist für Anfänger wahrlich schwierig genug!

Als Sehne würde ich geflochtene Polyester-Schnur aus dem Baumarkt mit 3 - 3,5 mm Durchmesser empfehlen! Die Länge muss so eingestellt werden, dass die Sehne etwa 15 cm Abstand vom Griff hat.

Diese Bogen haben dann, je nach Ausgangsdicke und Bearbeitungs-Präzision, zwischen 15 und 30 # Zuggewicht, und werfen 60 - 100 m....

Material/Werkzeugliste (je TN!):

Rattanstab
Schnur
Raspel
Sandpapier 60er/100er/150er (viel!)+
Schleifklotz
Rundfeile (für die Sehnenkerben) 6 mm

Als Oberflächenbehandlung : z.B. Danish Oil, Pinsel..

ICH empfehle übrigens (andere machen es anders!) die RUNDE Seite des Stabes zum Schützen hin zu nehmen, und den Halb-Stab auf der FLACHEN Seite zu bearbeiten!

Über das Tillern (herausarbeiten einer gleichmäßigen Biegung) könnte man einen ROMAN schreiben - das lass ich mal!

So wie oben beschrieben, kommen "Dinger" raus, die entfernt nach BOGEN aussehen und vmtl. einigermaßen funktionieren!

PFEILE habt ihr dabei übrigens ja immer noch NICHT! DAS wäre Roman 2! Aber DAS war zum Glück ja nicht die Frage....
:o

Rabe

Verfasst: 20.02.2006, 10:09
von Robster
@ Welde :
Schau zu das du jemanden, der Ahnung vom Bogenbauen hat, überzeugen kannst das er euch beisteht bei eurem Vorhaben.
Sonst glaub ich wird das nix.
Denke auch das Manau (Rattan) die wohl beste Lösung für Euch ist.
Es ist leicht zu bearbeiten und wie gesagt gibt es Rohlinge für wenig Geld, besonders wenn ihr eine größere Menge bestellt.
Wenn du dir schon die Mühe machen willst für soviele Leute einen Bogen zu bauen, dann sollte der doch auch einigermaßen schiessen, bzw. halten.
Schau mal auf der Userkarte hier im FC, wer in deiner Nähe wohnt. Vielleicht kommt da jemand in Betracht, der euch den "Kursleiter" macht.

Pfadfindertugenden

Verfasst: 20.02.2006, 10:51
von Hagen von K
@ Welde,

Dein Unterfangen ist nicht völlig unmöglich, benötigt halt nur ein paar Pfadfindertugenden.
Vielleicht musst Du Deine Anforderungen ein wenig herabsetzen.
Wir haben früher auch aus frischen Haselruten Bögen gebaut, die biegen sich zwar nach einiger Zeit nicht mehr in die Ausgangslage, ja und...? Soll doch kein Jahrhundertwerk werden oder?

Gib jedem Pfadfinder, der einen Bogen bauen möchte, die Aufgabe, eine einigermaßen gerade, astfreie Haselrute beidseitig mit einem Durchmesser von 3-6 cm und etwa Körperlänge mitzubringen. Wer dazu nicht bereit ist, muss auch keinen Bogen bauen.
Das Ganze solltest Du ggf. vorher mit dem Waldbesitzer oder Förster abstimmen.
Maurerschnur bringst Du mit.

Dann lässt Du die Teilnehmer den Stab mit dem Fahrtenmesser, Taschenmesser oder auch Beil gleichmäßig an den Seiten zuschnitzen, dass er am Ende ca. 2cm Breite hat .
Wenn der Stab noch zu steif ist, kann dann der Bogenbauch (dem Schützen zugewandte Seite)nachgeschnitzt werden. Gleichmäßig vom Griff zum Ende zunehmend.
Kerben rein, Schnur drauf, Bogen fettich :D

Achte darauf, dass der Bogenrücken nicht verletzt wird. Die Rinde kann entfernt werden, ist aber bei ganz frischem Holz glitschig, deshalb würde ich sie zumindest im Griffbereich dran lassen.

'nen Bogen hättest Du jetzt, hasse auch Pfeile?

Die aus Haselstöckchen zu machen geht auch, wenn se frisch sind, biegen die sich nur so schnell krumm.
Da kannste ja zur Not auf den Baumarkt zurückgreifen und ein paar Kiefernrundstäbe o.Ä. 6-8 mm dick besorgen.
Als Gewicht für die Spitze finde ich die Idee von mit dem Blumendraht von Wolfram ganz passend.
Als Feder kannste eine (oder mehrere)Rollen Kreppklebeband zur Verfügung stellen.

Wenn de jetzt noch feste Sicherheitsregeln für die Schießübungen einbringst, kann nichts mehr schiefgehen.

Probier den Bau einfach selber 'mal genau so aus, dann kannste später auch ein paar Tips geben.

Viel Erfolg

Hagen