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Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 10:23
von benzi
ich reiche Euch noch ein paar kulinarische Bilder nach, mir hat alles super geschmeckt! Dass in dieser Höhe und bei harter körperlicher Arbeit andere Lebensmittel Grundlage der Ernährung sind ist logisch...
Interviews während des Banketts
Das was die Einheimischen während des Turniers veranstalten ist nicht einfach Lärm oder Störung, ALLES folgt überlieferten Regeln, jeder Schrei, jede Bewegung....
Die Mehrzahl der einheimischen Mannschaften schieß mit modernen Compoundbogen, was der Fortführung der Tradition meiner Meinung nach nicht widerspricht. Wir hatten die große Ehre, gegen eine der wenigen Mannschaften aus Tibet anzutreten, die mit Kompositbogen schiessen
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 10:55
von benzi
Das Bogenschiessen in dieser Gegend Tibets hat nicht nur eine alte Tradition, sondern ist auch fest mit dem buddhistischen Glauben verbunden. Auf diesem Bild könnt ihr nochmal sehen WIE klein die Scheibe ist. Der Stab, den der Tibeter in der Hand hält, besteht aus einem Pfeil umwickelt mit einem Khatas, einem buddhistischen Gebetsschal
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 11:04
von Warbeast
da liegt ganz schön viel müll rum :-(
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 11:08
von locksley
Tolle Bilder und bestimmt ein unvergessliches Erlebnis für alle Teinehmer. Ich freue mich einfach mal neidlos mit für Euch, dass Ihr bei diesem Ereignis dabei sein durftet.
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 13:08
von benzi
das Turnier wurde auf mind. drei Plätzen ausgetragen, gerüchteweise soll es einen vierten gegeben habe, was ich eher nicht glaube.... hier ein Bild des Hauptschiessplatzes der im Stadion integriert ist, beachtet die Gebetsfahnen auf dem Schiessplatz und auf der Bergkuppe dahinter....
dieses Turnier ist ein Turnier der einheimischen Mannschaften mit langer Tradition, die ausländischen Gäste waren eher eine Randerscheinung, die Tibeter hätten gut auch auf uns verzichten können! Hintergrund der Einladung ist der, die Region bekannter zu machen und für die Zukunft touristischer zu erschliessen, was dann sicher auch der örtlicher Bevölkerung zu Gute kommen könnte.....
zum Turnierablauf:
die Mannschaften waren in Gruppen zu 6 eingeteilt, wir mußten also gegen 5 Mannschaften antreten. In jedem match hatte jeder Schütze 4 Pfeile, macht also 20 Pfeile, die jeder von uns geschossen hat. Und nun auf was Ihr alle wartet: wir waren sch****** schlecht: drei von uns haben mit den 20 Pfeilen nur einmal geroffen, nur Jarek hatte mehrere Treffer! Am Ende hatte wir von unseren 5 matches nur eines gewonnen und 4 verloren........... wobei ich auch sagen muss, wir waren nicht SO viel schlechter, Chancen hätte wir gehabt gegen alle Mannschaften zu gewinnen!
Das Turnier ist umgeben von einem Volksfest, es ist ein Höhepunkt in der Region und die Landbevölkerung kommt dazu in die Stadt.
Alt und jung ziehen ihre trad. Kleidung an. Es gibt ein Rahmenprogramm. Hier eine trad. Sängerdarbeitung eines Sängers und einer Sängerin, bei der abwechselnd gesungen wird und der, der gerade singt, ein Getränk in der Hand hält. Die Farbenpracht der Kleidung der tibetischen Zuschauer war unglaublich, ich hätte endlos Bilder machen könnten und habe versucht dabei die Privatsphäre der Menschen möglichst nicht zu verletzen.
Auch ich werde mich hier nicht näher zur politische Lage äußern. Zum einen weil FC ein Bogenforum ist, zum größeren Teil aber deswegen, um die Menschen vor Ort, die uns so liebevoll aufgenommen haben, vor evtl Repression zu schützen.
der Mensch hinter der Uniform
Grüße benzi
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:06
von Yayci
Sehr, sehr interessant, danke für Bericht und Fotos! Das nächste Mal muss ich mit....!
Interessant zu sehen, dass das Bogenschießen dort offensichtlich "lebt", auch in der traditionellen Variante. Mir fällt sofort zum Vergleich auf, was ich in der Türkei beobachtet habe. Dort wird das traditionelle Bogenschießen auch langsam wieder Bestandteil von Festen, oft in historischer Gewandung, manchmal auch zusammen mit Reiterspielen etc. Ihr habt nicht zufällig was mitbekommen, entweder in offizielen Verlautbarungen (Eröffnungsrede etc) oder inoffiziellen O-Tönen, wie man dort in China/Tibet das Bogenschießen sieht? Als pure Gaudi, oder National-Sport, Bestandteil der örtlichen Kultur, etc??
Gruß,
Philipp
PS: Ich find diese Hüte sehr schick.....

Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:15
von bowa
Wahnsinn. Faszinierend.
Das fällt mir dazu ein

Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:26
von benzi
@Philipp
die Texte in den örtlichen Zeitungen können wir natürlich nicht lesen, die Zeit sie übersetzen zu lassen hatten wir nicht....
Ich gehe, nach dem was wir erlebt haben, davon aus, dass das Bogenschiessen eine ununterborchene Tradition in dieser Gegend hat und fest mit dem Buddhismus verflochten ist.
Was die chin. Regierung daraus macht oder daraus machen möchte, steht auf einem anderen Blatt........
Grüße benzi
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:26
von grumpf
Schön, dass Ihr zurück seid
und noch schöner, dass es Euch gefallen hat und Ihr darüber berichtet.
Wer ist(war eigentlich die Mannschaft der Langnasen?
Benzi, Jarek/Arry, Hendrik? und ??
Mit was für Bögen habt Ihr geschossen? Benzi Yumi ist scheinbar eingelaufen (zu heißgewaschen? Ach ne wolltest ja einen Reiterbogen mitnehmen) und Jarek Windfighter ist irgendwie mutiert (zu mindest auf dem Foto).
Waren in Eurer Klasse nur echte Komposits erlaubt oder durfte die gesamte Bandbreite Reiterbögen verwendet werden (Glas, Holz mit Glas etc - also tradionelle Nachbauten)?
Viele Grüße
jens
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:31
von Arry
Es war noch Tom dabei, der aber wie Hendrik nicht hier im Forum aktiv ist (jedenfalls soweit mir bekannt).
Geschossen wurde alles, was traditionell aussah. Ich glaube, die Formulierung in den Regeln war "including traditional bows made of modern materials".
Mein "getürkter" Windfighter hat China leider nie gesehen, dafür hatte DHL gesorgt. Benzi hat mir daraufhin freundlicher Weise einen seiner Bögen mitgebracht, einen Grozer Türken. Und der ging sehr gut

Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:35
von Netzwanze
benzi hat geschrieben:
Die Mehrzahl der einheimischen Mannschaften schieß mit modernen Compoundbogen, was der Fortführung der Tradition meiner Meinung nach nicht widerspricht. Wir hatten die große Ehre, gegen eine der wenigen Mannschaften aus Tibet anzutreten, die mit Kompositbogen schiessen
Interessant: Rechtshandschütze und Daumenrelease und den Pfeil auf der linken Seite des Bogens.
Wird das dort allgemein so gemacht, oder war der abgebildete Schütze ein Sonderfall?
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:35
von Arry
benzi hat geschrieben: Am Ende hatte wir von unseren 5 matches nur eines gewonnen und 4 verloren...........
Ich überlege die ganze Zeit: Haben wir nicht zwei der fünf Matches gewonnen?? Verloren haben wir doch gegen die Tibeter und die Uruguayer und...?
Ich meine doch, dass wir nach dem ersten Tag noch recht euphorisch waren und uns sagten: Wenn wir am zweiten Tag auch zwei Matches gewinnen, dann ziehen wir mit vier Siegen und einer Niederlage ins Finale ein. Hat dann leider am zweiten Tag nicht geklappt...
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:36
von Netzwanze
Netzwanze hat geschrieben:benzi hat geschrieben:
Die Mehrzahl der einheimischen Mannschaften schieß mit modernen Compoundbogen, was der Fortführung der Tradition meiner Meinung nach nicht widerspricht. Wir hatten die große Ehre, gegen eine der wenigen Mannschaften aus Tibet anzutreten, die mit Kompositbogen schiessen
Interessant: Rechtshandschütze und Daumenrelease und den Pfeil auf der linken Seite des Bogens.
Wird das dort allgemein so gemacht, oder war der abgebildete Schütze ein Sonderfall?
Ich meine das letzte Bild dieses Beitrags: viewtopic.php?f=24&t=20576&p=356632#p356573
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:55
von corto
ohje, fast hätte ich wieder die Rache das Ralph beschworen - also gaanz vorsichtig.
ich habe das schon oft gesehen - aber bei Mongolen. youtube mal nach nadaam fest mongolei.
der witz dieser technik ist, man visiert über den pfeil wie mediterran - aber schießt mit dem daumen.
Re: Jianzha Tibet, Bilder und Berichte vom Turnier
Verfasst: 19.09.2012, 14:59
von benzi
@Jarek kannste mal sehen wie aufgeregt wir am ersten Tag waren.............. ich hab grad nicht klar gegen wen wir am ersten Tag wie geschossen haben......... aber Du könntest recht haben, dass wir am ersten Tag 2 matche gewonnen haben....
@Netzwanze ich hab die Bilder nach Deiner Frage daraufhin durchgesehen, ja es scheint dort allgemein üblich zu sein den Pfeil links aufzulegen. Ich hab nach dem Turnier ein paar "alten Herren" meinen Bogen in die Hand gedrückt seht selber:
Eine Verbindung von Pfeil und Bogen zum Buddhismus ist Ushnishavijaya:
"In Nepal fehlt ihr Bild in keinem Tempel. Sie ist von weißer Farbe, dreigesichtig und achtarmig, in ihrer Krone ist Vairocana abgebildet. Sie besitzt die Tugenden aller Buddhas und gilt besonders als Hüterin der Buddha-Weisheit, die im Schädelauswuchs (ushnisha) ihren Sitz haben soll. Mit Pfeil und Bogen wehrt sie böse Geister ab."
Quelle:
http://www.tibet-galerie.de/gottheiten. ... ishavijaya