Hallo!
So, aufgrund allgemeiner Nachfrage werde ich ein paar Fotos meiner neu gebauten Fräsladen einstellen.
Da ich, als ich diese gebastelt habe, leider sehr wenig Informationen über den Bau solcher Laden gefunden habe, habe ich mir gedacht, ich geb gleich eine Erklärung mit dazu, weil ich bin ja jetzt ein "Wissender"
Wer weiß, vielleicht hilft es ja einmal irgendwen.
Nun dann:
Begonnen hat alles mit dem Wunsch schöne Pfeile mit Vorschaft zu bauen. Die Methode mit dem gehobelten V-Spleiß, in dem ein gesägter Vorschaft eingeleimt wird, war mir zu umständlich und zu ungenau. (einige Schäfte sind mir beim Verleimen verrutscht, und der Schaft war dann schief) Auch sind mir die Schäfte genau an der Stelle, wo der Fichtenschaft in den Vorschaft übergeht am vorderen Ende gebrochen. Es musste also was besseres her und ich hoffe, dass nun der RT-Spleiß bzw 4fach Spleiß auch stabiler sind und mehr aushalten. (eventuell könnte man auch Treffen um die Schäfte im ganzen zu behalten

)
Also eine Oberfräse gekauft und ein Tischchen als Halterung für die Untermontage mit seitlichem Anschlag gebastelt:

- Oberfräse jetzt als Unterfräse
Als Grundlage für alle drei Fräsladen, habe ich mir Buchenholz mit den Maßen 5 / 5 / 16 cm zugesägt.
Ich habe dann den Quader in die Ständerbohrmaschine (auf rechtwinkelige Ausrichtung achten) eingespannt und ein 8 mm Loch (Mittelpunkt ca. 13/13 mm von der linken unteren Ecke aus) gebohrt. Aus mangel eines Bohrmaschinenständers in den ich einen 20 cm Bohrer unterbringe, habe ich zuerst mit einem handelsüblichen Bohrer bis etwas über die Mitte gebohrt und dann Freihand mit einem 20 cm langen Bohrer durchgebohrt. Wenn sich dabei der Bohrer etwas vergeht, ist das nicht so tragisch, weil ich die Seitenflächen an das Bohrloch angepasst habe.
Auf eine PG-Verschraubung habe ich dann ein Quadratisches Holzblättchen mit 13/13 mm gelkebt und auf die Rückseite der Fräslade im Prinzip das Gegenstück. Dies erlaubt mir die Schäfte immer genau im 90 Grad Winkel zu drehen und wenn das Holzplättchen einschnappt ist der Schaft automatisch ausgerichtet.

- Rückseite der Fräslade mit GT-Verschraubung
So sieht das dann am Schaft aus:
Diese Arbeiten sind im Prinzip immer gleich.
Fräslade für 4fach Spleiß:
War für mich am einfachsten zu machen.
Durch das Bohrloch habe ich nun einen 8mm Metallstift (die Stäbe der Seitenanschlagshalterungen meiner Fräse haben genau 8mm) geschoben und mit einem Winkel die Außenränder des Loches bis zu den Seiten angezeichnet und markiert. Dadurch kann ich nun die Lage der Lochbohrung auf die Außenseite der Lade übertragen. An der Vorderseite der Lade muß nun die Unterseite und die linke Seitenfläche beim Loch auf Null auslaufen. Nach hinten muß seitlich und unten ein Keil entstehen. Wie weit bzw. wie Steil ihr den Keil nun schleift, ist Geschmackssache. Je Steiler der Keil, desto kürzer und je flacher der Keil, desto länger wird der Spleiß.
Wichtig dabei ist nur, dass beide Keile die gleiche Steigung aufweisen. (ich habe das so gemacht: Metallstift durchstecken und so lange schleifen, bis der Stift, welchen ich am hinteren Ende rausschauen habe lassen, den gleichen Abstand zur unteren und seitlichen Kante habe). Ist zu wenig Material da, weil sich der Bohrer zu sehr vergangen hat, einfach Holz aufleimen und weiter. Danach den Fräskopf so eingestellt, dass er jeweils in der Höhe und in der Breite nicht ganz bis in die Mitte des Schaftes fräst. Am fertigen Schaft sollten die Stege ca. 1mm dick sein. An der gegenügerliegenden Seite der Lade, habe ich dann, wenn die Einstellung des Fräskopfes passt, mit der Einstellung eine Nut gefräst. Das erleichtert das Einstellen des Fräskopfes in Zukunft enorm.

- Die Nutfräsung für die zukünftige Fräskopfeinstellung

- So sieht das ganze mit eingelegtem Schaft aus

- Fräslade für 4fach Spleiß von vorne

- Lade für 4fach Spleiß von der Seite

- Damit man eine Vorstellung von der Einstellung hat - nach der 1. Fräsung

- So sollte das Ergebnis aussehen