Intuitives Langbogenschießen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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BBouvier
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von BBouvier »

Netzwanze hat geschrieben: Doch, einen Zielpunkt hat man. Nämlich das Kill selber.
....
Auch ein intuitiver Schütze zielt; er hat nur keinen Visierpunkt - das wäre dann ein Punkt innerhalb oder außerhalb des Kill, den er mit irgend einem Teil des Bogens/Pfeils "bewusst" in Deckung bringt. Wichtig ist das "bewusst", denn ein intuitiver Schütze macht dies, aufgrund seines Trainings und seiner Erfahrung "unbewusst". Im Grunde genommen passiert genau das gleiche - er bringt zwei Bilder in Deckung.
Hallo, Netzwanze!

Ich zitiere noch einmal:
<"<"suche ich mir oberhalb des eigentlichen zielpunktes
einen neuen zielpunkt">">
...und da kann ich eben nicht folgen.

Offensichtlich ein Missverständnis nur:
Natürlich hat man ein Ziel.
Und das soll ja getroffen werden.
Steht das Ziel bei grösserer Entfernung rein zufällig vor einem Baume,
dann könnte man sich ein anderes Ziel denken,
das sich entsprechend "oben in der Astgabel" befindet.

Aber auf einer Wiese eierte man nur diffus im Blau des
Himmels umeinand...denn dort ist eben kein weiteres ZIEL!

Gruss,
BB
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Wilfrid (✝)
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Natürlich hat man ein Ziel, das Kill.
Je nach Entfernung hält man den Bogen anders, garnicht drüber nachdenken, machen.
Und wenn garnichts mehr geht wegen Killfieber oder so, Ziel ins Auge nehmen, Augen zu, Ziel mit geschlossenen Augen sehen und lösen. Dann ist´s nämlich vorbei mit der Peilerei und man trifft plötzlich.
Archive

Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Archive »

Mike W. hat geschrieben:...Oft üben wir mit je 2 Pfeilen/ festes Ziel,aber nicht schön der Reihe nach, sondern etwa 10m-45m- 30m..., also Querbeet!
Anfangs trifft hauptsächlich der 2. Pfeil, während der 1. mehr zum Abchecken der Haltehöhe dient....
Das hat dann aber mit "in****tiven" Bogenschießen nichts mehr gemein.

Mütze
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Netzwanze
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Netzwanze »

Niemand ist verpflichtet, rein intuitiv zu schießen. Hilfskonstrukte sind erlaubt; noch einen Pfeil Nachschießen auch.
Es darf nur keine Visiervorrichtung verwendet werden.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
Archive

Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Archive »

Ja, Netzwanze, erlaubt legal und dem Treffen förderlich, nur nennt man solches Schießen dann "mit System" und nicht mehr in***tiv.

Gruß Mütze
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Mike W.
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Mike W. »

@Muetze

Wie sieht's damit aus?
Ich hab 'nen Bogen fertig und am Vortag geschossen.
Die Pfeile lagen alle etwas zu hoch.
Am folgendem Tag halte ich entsprechend tiefer, da ich ja die Abweichung kenne.
Intuitiv oder System? ;D

Wie soll man "intuitiv" schießen trainieren?
Wer überhaupt übt/ trainiert schießt ja dann wohl generell System!?
Zumindest so lange bie er den Großteil der Ziele mit dem ersten Pfeil trifft( natürlich aus unbekannter Entfernung).
Wenn das so ist, dann wird man durch Systemschießen u.U. zum intuitiven Schützen!? :D

Mit dem Abchecken meinte ich nicht das ich mir irgendwelche Hilfspunkte( Höhe der Pfeilspitze, Ende des Schußfensters o.ä.) einpräge. Ich hab beim Schießen beide Augen auf das Ziel fixiert und löse, wenn ich( hoffentlich ) drauf bin, automatisch.
Manchmal klappt das gut, manchmal weniger.
Das kann man üben, indem man z.B. im Dunkeln auf schlecht ausgeleuchtete Ziele schießt!( Nur wenn sichergestellt ist das niemand dazwichenläuft!!!!!!!!)

Gruß Mike
55" Hybrid 54#@29"
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Sateless
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Sateless »

solang du bewusst eingreifst: system. wenn du aber einfach weiterschießt, bis dein hirn begreift, dass es so immer drüber liegt und von selbst korrigiert (was es definitiv kann und macht, dauert bloß länger): instinktiv.

solche materialumstellungen dauern einfach.
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luetze
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von luetze »

Interesant hier mitzulesen. Habe auch diese Probleme mit der Trefferlage, schieße aber aus überzeugung intuitiv. Wenn es mal schlecht läuft versuche ich immer was an meiner Haltung zu verbessern oder denke vielleicht hast du nicht sauber gelöst. Dann gehe ich mal was trinken und wenn ich zurück komme und wieder mal ganz wo anders stehe vorm Schießsack, zack der erste Pfeil ein Volltreffer. Dann konzentriere ich mich wieder total um alles wieder genau so zu machen, Bogenhand, Haltung , lösen, und schon gehen sie wieder vorbei.
Wie schon oft hier gesagt denke ich auch das intuitiv nur gut funktioniert wenn man seine Gedanken löst und man mit beiden Augen das ziel fixiert. Das dauert zwar bis der Pfeil dahin fliegt was das Auge ansieht ist aber besser wie eine bestimmte Bogenhaltung oder sonst was einzustudieren.
Ich liebe 3D Turniere wo man auch mal im knien schießen muß oder über eine Schlucht, oder gar aus einem Baum. Da ist dann intuitiv Gold wert, weil die Systemschützen ihre einstudierte Haltung zum treffen nicht einnehmen können.
reinibubi
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von reinibubi »

Sateless hat geschrieben:solang du bewusst eingreifst: system. wenn du aber einfach weiterschießt, bis dein hirn begreift, dass es so immer drüber liegt und von selbst korrigiert (was es definitiv kann und macht, dauert bloß länger): instinktiv.
Nicht "Instinktiv", sondern "Intuitiv".
Instinkt = angeboren.

Gruss Reini
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BBouvier
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von BBouvier »

<"und wenn ich zurück komme und wieder mal ganz wo anders stehe
vorm Schießsack, zack der erste Pfeil ein Volltreffer.
Dann konzentriere ich mich wieder total um alles wieder genau so zu machen, Bogenhand, Haltung , lösen, und schon gehen sie wieder vorbei.">

Jau, Luetze!

Ich komme soeben vom (jetzt fast täglichen) Schiessen.
Grosse, runde Strohscheibe mit FITA-Auflage.
Wechselnde Entfernungen zwischen 15 bis 45 Metern.
Marbow 60# / Easton-Platinum mit Naturfedern.
Rund 12 Passen à 6 Pfeile.

Ging ganz gut.
Und nun kommt´s :
Gleich der erste Pfeil der vorletzten Passe war voll im Gold.
Dabei/danach-gleichbleibend ein schwebendes Watte-Gefühl,
ganz so, als stünde ich neben mir in einer Art Halbschlaf.
"Es" schoss!...nicht ich...
=>
Bis auf den letzten Pfeil alle innerhalb des roten Achterringes
ganz dicht beisammen! : - )

Freude und eine Form hochgestimmter Genugtuung kommt auf.
Pfeile gezogen.
Noch einmal...genau so...wiederholen!!

Man ahnt es schon:
Die nächsten sechs grottig wie selten und mit leicht hängenden Ohren
lieber alles zusammengepackt...das ist das Resultat
des "Sichmühegebens", des "Wollens"!

Beste Grüsse!
BB
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SeKan
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von SeKan »

"Freude und eine Form hochgestimmter Genugtuung kommt auf."

Ist ja lustig, mir ging es heute genau so. Aber :D , da ich mich kenne, habe ich genau an diesem Punkt zusammengepackt ;).....


Hochgestimmte Grüße
SeKan
Nidian
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Nidian »

Das kenne ich auch! Nur den Mensch ist ja leider so, wenn es mal gut läuft will man auch nicht aufhören:P
Der Mensch hat die Augen vorne, damit er nicht nur zurück schaut!
Archive

Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von Archive »

reinibubi hat geschrieben: Nicht "Instinktiv", sondern "Intuitiv".
Instinkt = angeboren.

Gruss Reini
Moin

Du Irrst. Die Benutzung der Suchfunktion wird dir helfen das zu erkennen. Sieh aber auch hier: http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw ... d=31114792
Gruß Mütze
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BBouvier
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von BBouvier »

Intuition:
=>
"Die Intuition (v. lat.: intueri = (deponens) betrachten, erwägen,
eigentlich:
Angeschaut werden, daher auch passiver Sinn von Eingebung (!),
ahnendes Erfassen...ist die Fähigkeit,
Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten
oder die subjektive Stimmigkeit (!) von Entscheidungen (!)
zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes,
also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen."

Instinkt:
=>
"Instinktverhalten bezeichnet innerhalb der ethologischen physiologischen Theorie der Instinktbewegung eine angeborene (!)
komplexe Verhaltensweise (!),
die aus gegeneinander abgrenzbaren Grundbausteinen des Verhaltens (!)
aufgebaut ist...bei Vögeln zum Beispiel sowohl Kratz- und Pickbewegungen
als auch so komplizierte Bewegungsabfolgen wie das Schlingen eines Knotens beim Nestbau mancher Vögel..."

Will also sagen:
Instinkt ist etwas angeborenes.
Eine angeborene Verhaltensweise!
=>
Man duckt sich "unwillkürlich", wenn in Kopfhöhe
ein grosser Gegenstand auf einen zufliegt.
Wenn es einen juckt, dann kratzt man sich.
Und der Mensch trifft auch ohne gross nachzudenken
oder besondere Übung mit einem Stein einen
Eimer auf 5 Meter. (s. obigen Artikel)
Das entspricht bei Vögeln der Fähigkeit, zu fliegen.

Jedoch fährt kein Erwachsener, der noch nie ein Fahhrad
gesehen hat, es sogleich "instinktiv": Er wird stürzen.
Und man spielt auch nicht "instinktiv" Geige.
Und auch Niemand schiesst "instinktiv" sogleich Bogen:
Leider ist dieses Kunststück keine angeborene Fähigkeit.

Zur Ausführung solcher komplexer Tätigkeiten mit Geräten,
bis man sie unbewusst (eben: "intuitiv")
beherrscht, benötigt man (leider) jede Menge Übung.

Beste Grüsse!
BB
reinibubi
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Re: Intuitives Langbogenschießen

Beitrag von reinibubi »

BBouvier hat geschrieben:Intuition:
=>
"Die Intuition (v. lat.: intueri = (deponens) betrachten, erwägen,
eigentlich:
Angeschaut werden, daher auch passiver Sinn von Eingebung (!),
ahnendes Erfassen...ist die Fähigkeit,
Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten
oder die subjektive Stimmigkeit (!) von Entscheidungen (!)
zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes,
also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen."

Instinkt:
=>
"Instinktverhalten bezeichnet innerhalb der ethologischen physiologischen Theorie der Instinktbewegung eine angeborene (!)
komplexe Verhaltensweise (!),
die aus gegeneinander abgrenzbaren Grundbausteinen des Verhaltens (!)
aufgebaut ist...bei Vögeln zum Beispiel sowohl Kratz- und Pickbewegungen
als auch so komplizierte Bewegungsabfolgen wie das Schlingen eines Knotens beim Nestbau mancher Vögel..."

Will also sagen:
Instinkt ist etwas angeborenes.
Eine angeborene Verhaltensweise!
=>
Man duckt sich "unwillkürlich", wenn in Kopfhöhe
ein grosser Gegenstand auf einen zufliegt.
Wenn es einen juckt, dann kratzt man sich.
Und der Mensch trifft auch ohne gross nachzudenken
oder besondere Übung mit einem Stein einen
Eimer auf 5 Meter. (s. obigen Artikel)
Das entspricht bei Vögeln der Fähigkeit, zu fliegen.

Jedoch fährt kein Erwachsener, der noch nie ein Fahhrad
gesehen hat, es sogleich "instinktiv": Er wird stürzen.
Und man spielt auch nicht "instinktiv" Geige.
Und auch Niemand schiesst "instinktiv" sogleich Bogen:
Leider ist dieses Kunststück keine angeborene Fähigkeit.

Zur Ausführung solcher komplexer Tätigkeiten mit Geräten,
bis man sie unbewusst (eben: "intuitiv")
beherrscht, benötigt man (leider) jede Menge Übung.

Beste Grüsse!
BB
Genau so ist es - "Instinktiv" wird leider sehr oft mit "intuitiv" vermischt.
Niemand schießt einen Bogen instinktiv.

Gruss Reini
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