Sehnenbacking?
Re: Sehnenbacking?
Meines Wissens überlastet ein Leinenbacking den Bogenbauch nicht.
Das Leinenbacking bringt, im Gegensatz zu Sehnen- oder Rohhautbacking, ja keinen Zuwachs zum Zuggewicht sondern dient nur als Bruchschutz und/oder daß sich Fasern auf dem Rücken aufstellen.
Man korrigiere mich wenn ich damit komplett daneben liege.
Galighenna´s Beitrag ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Wenn ich weiß, daß mit dem Bogen was nicht stimmt, ziehe ich den, außer mit gebührendem Abstand auf dem Tillerbaum, bestimmt kein weiteres mal. Weder in den Vollauszug, noch in eine abgespeckte Variante des Vollauszugs.
Das Leinenbacking bringt, im Gegensatz zu Sehnen- oder Rohhautbacking, ja keinen Zuwachs zum Zuggewicht sondern dient nur als Bruchschutz und/oder daß sich Fasern auf dem Rücken aufstellen.
Man korrigiere mich wenn ich damit komplett daneben liege.
Galighenna´s Beitrag ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Wenn ich weiß, daß mit dem Bogen was nicht stimmt, ziehe ich den, außer mit gebührendem Abstand auf dem Tillerbaum, bestimmt kein weiteres mal. Weder in den Vollauszug, noch in eine abgespeckte Variante des Vollauszugs.
- Ravenheart
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Re: Sehnenbacking?
*korrigier*.....
Denke Dir einen Bogen, bei dem Bauch und Rücken im Gleichgewicht sind.
Wird der WA gekrümmt, dehnt sich der Rücken und der Bauch staucht zusammen. Sagen wir mal, nur als Annahme, je 3 mm...
Nun denke Dir einen ähnlichen Bogen, dessen Rücken aber GAR NICHT dehnfähig ist.
Wenn Du den genau so krümmst, wird der Bauch 6 mm gestaucht!
Logisch, oder?
Ein Leinenbacking dehnt sich wenig!
Folglich muss sich um eben DAS Maß, (das sich das Backing WENIGER dehnt als das Originalholz) nun der Bauch MEHR stauchen.
Das kann sehr wohl den Bauch überlasten!
Rabe
PS: Backings, die den Bauch WENIG (zusätzlich) belasten und reinen Bruchschutz darstellen, sind
-dünner Sehnenbelag
-Seide
-Rohhaut
Denke Dir einen Bogen, bei dem Bauch und Rücken im Gleichgewicht sind.
Wird der WA gekrümmt, dehnt sich der Rücken und der Bauch staucht zusammen. Sagen wir mal, nur als Annahme, je 3 mm...
Nun denke Dir einen ähnlichen Bogen, dessen Rücken aber GAR NICHT dehnfähig ist.
Wenn Du den genau so krümmst, wird der Bauch 6 mm gestaucht!
Logisch, oder?
Ein Leinenbacking dehnt sich wenig!
Folglich muss sich um eben DAS Maß, (das sich das Backing WENIGER dehnt als das Originalholz) nun der Bauch MEHR stauchen.
Das kann sehr wohl den Bauch überlasten!
Rabe
PS: Backings, die den Bauch WENIG (zusätzlich) belasten und reinen Bruchschutz darstellen, sind
-dünner Sehnenbelag
-Seide
-Rohhaut
Re: Sehnenbacking?
Rabe, vielen Dank für die Berichtigung.
Verstehen tu ichs aber trotzdem nicht.
Ein Sehnenbacking, mit Epoxy, Hautleim, welcher Kleber auch immer, aufgebracht wird doch knochenhart wenn das mal wieder trocken ist. DAS soll dann den Bauch WENIG belasten und nur zum Bruchschutz dienen???
Die Seide versteh ich ja noch, aber Sehne und Rohhaut?
Verstehen tu ichs aber trotzdem nicht.
Ein Sehnenbacking, mit Epoxy, Hautleim, welcher Kleber auch immer, aufgebracht wird doch knochenhart wenn das mal wieder trocken ist. DAS soll dann den Bauch WENIG belasten und nur zum Bruchschutz dienen???
Die Seide versteh ich ja noch, aber Sehne und Rohhaut?
Re: Sehnenbacking?
sehne mit epoxy aufzubringen ist absolut unsinnig, das MUSS aufgrund der collagenbindungen mit hautleim sein.
dann dehnt sich sehne wesentlich stärker als jedes holz bevor sie reisst. zusätzlich schrumpft der verbund beim trocknen und zieht den bogen in einen reflex.
sehne mit epoxy ist eher eine bruchgarantie als ein bruchschutz!
dann dehnt sich sehne wesentlich stärker als jedes holz bevor sie reisst. zusätzlich schrumpft der verbund beim trocknen und zieht den bogen in einen reflex.
sehne mit epoxy ist eher eine bruchgarantie als ein bruchschutz!
Re: Sehnenbacking?
Again what leared, wie Lothar so schön sagen würde.
Danke euch Beiden.
Das mit dem Epoxy wusst ich nicht, hatte den auch nur erwähnt ohne wirklich zu wissen, ob man Backings damit klebt.
Was ich mir aber immernoch nicht so recht vorstellen kann ist, daß Rohhaut sich mehr dehnen soll als ein Leinenbacking.
Ich glaub euch da aber einfach mal.
Ihr macht das ja schließlich nicht umsonst schon jahrzehnte länger als ich. =)
Danke euch Beiden.
Das mit dem Epoxy wusst ich nicht, hatte den auch nur erwähnt ohne wirklich zu wissen, ob man Backings damit klebt.
Was ich mir aber immernoch nicht so recht vorstellen kann ist, daß Rohhaut sich mehr dehnen soll als ein Leinenbacking.
Ich glaub euch da aber einfach mal.
Ihr macht das ja schließlich nicht umsonst schon jahrzehnte länger als ich. =)
Re: Sehnenbacking?
Ist tatsächlich so...
Leinen dehnt sich nicht sonderlich, zieh mal dran. Aber son Streifen Rohhaut von 80 cm Länge und 4 cm Breite zieht man im feuchten Zustand ohne Kraftaufwand auf über einen Meter. Die Eigenschaft bleibt erhalten wenn das Material wieder trocken ist, wenn auch nicht in dem Maße. Das klappt bei Leinen nicht.
Beim Backing muss man immer zwei Dinge ansehen: Dicke und Dehnbarkeit.
Sehr dehnbar ist Rohhaut (eine Menge %), gut dehnbar Seide (10 %) und Sehne (4 %). Wenig dehnbar sind Hanf, Flachs und Leinen (alle so 1 - 3 %) sowie natürlich Holz.
Habe ich ein Holz und ein Bogendesign, das dafür ausgelegt ist, ein dickes Backing zu ertragen, sei es Sehne, Holz oder von mir aus auch 3 mm Hanffasern, wird daraus ein vernünftiger Bogen.
Aber bei den "Reparaturbackings" kommt ja auf einen im Optimalfall gut durchdachten Bogen plötzlich eine Schicht eines sehr festen Materials und man handelt sich Nachteile wie Set und Risse ein.

Leinen dehnt sich nicht sonderlich, zieh mal dran. Aber son Streifen Rohhaut von 80 cm Länge und 4 cm Breite zieht man im feuchten Zustand ohne Kraftaufwand auf über einen Meter. Die Eigenschaft bleibt erhalten wenn das Material wieder trocken ist, wenn auch nicht in dem Maße. Das klappt bei Leinen nicht.
Beim Backing muss man immer zwei Dinge ansehen: Dicke und Dehnbarkeit.
Sehr dehnbar ist Rohhaut (eine Menge %), gut dehnbar Seide (10 %) und Sehne (4 %). Wenig dehnbar sind Hanf, Flachs und Leinen (alle so 1 - 3 %) sowie natürlich Holz.
Habe ich ein Holz und ein Bogendesign, das dafür ausgelegt ist, ein dickes Backing zu ertragen, sei es Sehne, Holz oder von mir aus auch 3 mm Hanffasern, wird daraus ein vernünftiger Bogen.
Aber bei den "Reparaturbackings" kommt ja auf einen im Optimalfall gut durchdachten Bogen plötzlich eine Schicht eines sehr festen Materials und man handelt sich Nachteile wie Set und Risse ein.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Re: Sehnenbacking?
Beim Leinenbacking:
Nimmt da lange Fäden oder Stoffgewebe? Verleimt wird das denke ich mal mit Ponal oder Bindan oder ähnlichem Holzleim, aber wie dick? Wenn ich zum Beispiel den gleichen Effekt wie bei nem 2mm Sehnenbacking machn will?
Nimmt da lange Fäden oder Stoffgewebe? Verleimt wird das denke ich mal mit Ponal oder Bindan oder ähnlichem Holzleim, aber wie dick? Wenn ich zum Beispiel den gleichen Effekt wie bei nem 2mm Sehnenbacking machn will?
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.
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Re: Sehnenbacking?
genni , egal wie dünn oder dick das Leinen aufbracht wird, es wird nie einen effekt bringen wie bei einem Sehnenbacking !
Sehne arbeitet ! Leinen ist steif und dehnt sich so gut wie gar nicht .
Sehne arbeitet ! Leinen ist steif und dehnt sich so gut wie gar nicht .
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
Re: Sehnenbacking?
Okay,
inwieweit bedeutet arbeiten?
Gibt es sonst noch Unterschiede?
Wie dick macht so ein starkes Backing in der Regel?
inwieweit bedeutet arbeiten?
Gibt es sonst noch Unterschiede?
Wie dick macht so ein starkes Backing in der Regel?
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Re: Sehnenbacking?
Wofür soll das Sehnen-Backing denn sein?
Bruchschutz? ca. 1mm reichen. Wenn das nicht reicht war der Tiller Murks und/oder das Holz unbrauchbar
Zugewicht verstärken? Ok, ca. 5# sind drin, evtl auch mal mehr. Aber auf Kosten der Wurfgeschwindigkeit (Sehne ist schwerer als Holz!!).
Außen vor bei der Betrachtung bleiben die Horn/Sehnen Kompositbögen, bei denen noch andere Punkte (Zusammenspiel von Horn und Sehne, einander entsprechende Eiigenschaften) eine Rolle spielen.
Sehnebacking arbeitet: Die Sehne dehnt sich beim biegen des Bogens und zieht sich beim Lösen zusammen.
Ein Leinenbacking (in erster Näherung) bleibt steif und führt zu einer höheren Kompression des Bogenbauches.
Sehne zieht sich beim Trocknen zusammen und erzeugt eine "Vorspannung" (recurve Krümmung des Bogens), die ein besseres Wurfverhalten möglich machen.
usw.
Bruchschutz? ca. 1mm reichen. Wenn das nicht reicht war der Tiller Murks und/oder das Holz unbrauchbar
Zugewicht verstärken? Ok, ca. 5# sind drin, evtl auch mal mehr. Aber auf Kosten der Wurfgeschwindigkeit (Sehne ist schwerer als Holz!!).
Außen vor bei der Betrachtung bleiben die Horn/Sehnen Kompositbögen, bei denen noch andere Punkte (Zusammenspiel von Horn und Sehne, einander entsprechende Eiigenschaften) eine Rolle spielen.
Sehnebacking arbeitet: Die Sehne dehnt sich beim biegen des Bogens und zieht sich beim Lösen zusammen.
Ein Leinenbacking (in erster Näherung) bleibt steif und führt zu einer höheren Kompression des Bogenbauches.
Sehne zieht sich beim Trocknen zusammen und erzeugt eine "Vorspannung" (recurve Krümmung des Bogens), die ein besseres Wurfverhalten möglich machen.
usw.
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Re: Sehnenbacking?
Ich hatte letzten Dezember auch einen Riss im Rücken meines Hasel Bogens.
Siehe auch hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 68#p253744
Bei mir hat folgendes geholfen: (Bogen lebt und schießt wieder).
Uhu Endfest 300 mit einem Fön erwärmen und nun dass wässrige Uhu in den Spalt laufen lassen.
Dann Hanf oder FLachsfasern, zB Klembnerhanf aus dem Baumarkt besorgen und gekämmt und in 6 - 8 cm lange Streifen geschnitten auf die Schadstelle geklebt. (Hanf etw. auslaufen lassen, damit man keinen abrupten Übergang hat).
Anschließend noch eine stramme Wicklung aus Leinengarn um die ganze Geschichte.
Siehe auch hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 68#p253744
Bei mir hat folgendes geholfen: (Bogen lebt und schießt wieder).
Uhu Endfest 300 mit einem Fön erwärmen und nun dass wässrige Uhu in den Spalt laufen lassen.
Dann Hanf oder FLachsfasern, zB Klembnerhanf aus dem Baumarkt besorgen und gekämmt und in 6 - 8 cm lange Streifen geschnitten auf die Schadstelle geklebt. (Hanf etw. auslaufen lassen, damit man keinen abrupten Übergang hat).
Anschließend noch eine stramme Wicklung aus Leinengarn um die ganze Geschichte.
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Re: Sehnenbacking?
@Lucky: Die Methode ist o.k., wenn der sich abhebende Span als Ursache z.B.
- nur eine kleine Verwerfung/ Krümmung im Jahresring hatte
- oder von einem kleinen Astloch ausgeht
Das sind dann minimale Schäden, die man gut auf deine Art reparieren kann.
Oft ist jedoch die Ursache:
- sprödes Holz (Bogen ist nicht zu retten)
- massiv angeschnittene Jahresringe (abtragen, Backing, s. Rabe)
- massiver Astknubbel oder unregelmäßig gewachsene Jahresringe (eventuell Holzpflaster plus 2 Wicklungen)
Es kommt immer auf die genaue Ursache an und deren gibt es einige.
- nur eine kleine Verwerfung/ Krümmung im Jahresring hatte
- oder von einem kleinen Astloch ausgeht
Das sind dann minimale Schäden, die man gut auf deine Art reparieren kann.
Oft ist jedoch die Ursache:
- sprödes Holz (Bogen ist nicht zu retten)
- massiv angeschnittene Jahresringe (abtragen, Backing, s. Rabe)
- massiver Astknubbel oder unregelmäßig gewachsene Jahresringe (eventuell Holzpflaster plus 2 Wicklungen)
Es kommt immer auf die genaue Ursache an und deren gibt es einige.
