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Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 26.03.2011, 15:43
von walta
Du willst ja nicht eine absolut genauen Messwert für jeden Pfeil sondern einen Satz der zu deinem Bogen passt wobei die Pfeile alle zusammenpassen sollen - somit ist der absolute Wert der angezeigt wird genau genommen wurscht - wichtig ist das der Wert deines optimalen Pfeils gleich ist mit den anderen des gleichen Satzes.
Um die Frage zu beantworten: genau wissen tu ich es nicht, jedoch ist der Widerstand einer Messuhr sehr klein.
walta
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 26.03.2011, 22:18
von Rainer_K
Sandro,
wenn du die Messuhr nutzt, dann erhältst Du sicherlich ein sehr präzises System. Es wäre sinnvoll, die Messspitze an der uhr gegen einen Teller zu tauschen, ansonsten rollt der Schaft von der Messspitze herunter und die messung verliert jegliche Präzision.
Als zweites solltest du Dir die Spinewerttabelle, die Du dann verwendest, auch mit der entsprechend auflösung nutzen, evtl. musst Du Dir die Werte selber interpolieren
Rainer
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 28.03.2011, 20:02
von luetze
Danke für die Tips, hat alles seine Berechtigung. Walta, zum vergleichen hast du recht, wichtig ist ja das der Satzt gleich ist. Wollte halt das Potenzial ausnutzen und wenn ich schon mal ne Meßuhr verwende auch gleich feststellen können ob der Schaft nun 52 oder 55 hat. So kann man auch Erfahrung sammeln für andere Bögen, welche Schäfte man kaufen sollte.
Sandro, das mit der Spitze und dem Teller dran ist ein guter Einwand. Hatte schon daran gedacht an der Gegenseite einen Blechstreifen unter das Schräubchen im Stift zu machen und die Uhr ziehend arbeiten zu lassen.
Na schauen wir mal, danke euch.
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 28.03.2011, 21:15
von Rainer_K
die DIN 878 gibt bei einer Messuhr vor, dass die Messkraft zwischen 0,3N und 1,5N betragen muss. Da Du 2lbs anhängst, was 8,9N entspricht, wirst Du also Spinewerte ablesen, die mit einer bis zu 17% zu geringen Kraft gemessen sind. Im Mittel wird es sicherlich etwas besser ausfallen. Die hader so phantastische Ablesegenauigkeit der Messuhr gaukelt Dir hier also eine Genauigkeit vor, die So nicht vorhanden ist. Als Abhilfe könntest die Messkraft Deiner Messuhr bestimmen (z.B die Messuhr auf eine Feinwaage drücken) und dann das Gewicht um diesen Betrag erhöhen
Rainer
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 30.03.2011, 23:55
von luetze
Rainer, gute Argumente. Werde mal den druck mit der Feinwaage messen. Habe auch schon gehört von einem Kollegen aus dem Verein, der die Feder ausgehangen hat
Das wird schon, bin zuversichtlich

Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 06.06.2012, 22:58
von apaloosa
Bin auf diesen Thread gestoßen, leider sind die Bilder nicht mehr verlinkt (Messuhr.....).
@Dirk, wo hast Du denn bitte Deinen Spinetester abgelegt, möchte mir einen bauen.
@All, weitere Vorschläge bitte
Danke und Beste Grüße
Harald
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 07.06.2012, 21:19
von apaloosa
Zum Spine testen hab ich noch eine Frage:
im Netzt findet man Spine Angaben zum Gewicht von 1 pound sowie zu 1 Kg.
Soweit so gut. Wenn ich das Gewicht, ausgehend von 1 pound oder Kg, nun halbiere, also 453,xx/500 Gramm, biegt sich dann der Schaft auch nur um die Hälfte des Wertes von 1 Kg? Das wäre für mich Logisch, aber stimmt das?
Da ich eine sehr genaue grain Waage (Pulverwaage) habe, könnte ich das auch genauestens auswiegen.
Viele Grüße
Harald
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 07.06.2012, 22:46
von Rainer_K
Harald,
die Durchbiegung errechnet sich in diesem Fall mit F*L³/(48*E*I), wobei F die Kraft ist, E- der E-Modul (Bei Kiefer so um die 6000N/mm²), I das Flächenmoment 2. Ordnung =Pi*d^4/64 für einen Kreisquerschnitt.
Somit halbiert sich die Durchbiegung bei Halbierung des Gewichts.
Ich habe z.B für sehr hohe Spinewerte das Gewicht von 2lbs auf 3lbs erhöht. Damit skalierten sich auch die Durchbiegungen, das klappt sehr gut
Gruß
Rainer
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 08.06.2012, 06:56
von walta
Ich nehme an du meinst 2 Pfund bzw 1 kg. Bedenken würde ich das sich bei 2 Pfund, besonders bei den oberen Spinewerten (so ab 40 Pfund) der Pfeil nur noch sehr wenig bewegt. Messfehler sind somit vorprgrammiert.
walta
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 08.06.2012, 07:39
von Rainer_K
@Walta,
genau aus dem Grunde habe ich 2 Spinetester skalen; eine zur Verwendung bei hohen Spinewerten in Verbindung mit einem 3lbs (englische Pfund) Gewicht und die normale Skala für das typische 2lbs Gewicht.
@apaloosa,
wenn du das Gewicht variieiren möchtest, um eine vorgegebene Durchbiegung zu erzielen, musst Du Dir die übliche Skala umschreiben. Dann brauchst Du unendlich viele (oder eine ganze Menge) an Gewichten. Eine genaue Waage alleine ist hier kein Garant
Rainer
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 08.06.2012, 13:02
von walta
Die Antowort war für apalosa gedacht der sich überlegt hat nur 500 Gramm zu verwenden.
Das mit den beiden Skalen bei verschiedenen Gewichten ist mir schon klar. Ich überlege mir selber auch gerade so einen Lösung da ich 70 Pfund Pfeile brauche. Aber erst einmal hab ich mir eine Waage bestellt die bis zu 2kg bei 0,1 gramm Auflösung anzeigt - man gönnt sich ja sonst nichts ;-)
walta
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 08.06.2012, 13:17
von apaloosa
Danke erst einmal.
Um die Frage zu konkretisieren hier die Daten:
Bearpaw Horsebow 35#/28''
(auch meine zukünftigen Bogen werden wahrscheinlich nicht über 35# liegen, max 40#)
Pfeilschaft Spineangabe 40
Digitale Schieblehre mit 100stel Anzeige
Annahme (Zahlen fiktiv)
Verwendung 1 Kg biegt sich der Schaft 10,444 mm durch, Spinetabelle für 1 Kg sagt Spine 35
Verwendung 500 Gramm biegt sich der Schaft 5,222 mm durch. Multipl. mit 2 komme ich doch wieder auf 10,444 mm und die Tabelle sagt mir Spine 35.
Warum benötige ich dann verschiedene Gewichte oder bezieht sich das auf Waltas Aussage Spine >40
Ist es jetzt etwas klarer was ich vorhabe/Frage?
Viele Grüße
Harald
Re: Messuhr - Spinetester
Verfasst: 08.06.2012, 15:48
von Galighenna
Hmm, warum möchtest du überhaupt das Gewicht verringern und benutzt nicht einfach 2# als Gewicht (nicht 1kg, denn 1kg sind nicht 2# ! )
Die Messgenauigkeit nimmt bei sinkender Auslenkung ab... Da hilft dir auch dein Messschieber leider nicht weiter, denn so genau kannst du den Messchieber nicht an den Schaft anlegen. Die Schäfte selbst haben im Durchmesser bereits abweichungen im Bereich von Zehntel-Millimetern. Je größer also die Biegung des Schaftes ist, desto kleiner ist der Fehler durch unterschiedliche Schaftdurchmesser.
2# haben sich also durchaus bewährt.
Um das etwas genauer zu beleuchten:
Bei hohen Zuggewichten (die du ja eh nicht nutzt) tritt das gleiche Phänomen zutage. Die Genauigkeit leidet unter der stetig geringer werdenden Auslenkung. Aber: Bei hohen Zuggewichten spielt der absolute Spinewert eine immer geringere Rolle, denn selbst wenn der Spinewert um 10# abweicht ist die Differenz der Durchbiegung bei hohen Gewichten kleiner, als die Differenz bei weichen Schäften bei 1# unterschied. Deshalb kann man auch auf den Warbows einfach die dicken Knüppel legen und schießen, weil es schlicht fast egal ist, ob der Spinewert des Pfeil bei nem 125#er nun 100# oder 120# beträgt. Der 1mm mehr Durchbiegung macht den Kohl einfach nicht fett und der Pfeil geht trotzdem sauber raus.
Bei 35# kann man aber sehr wohl recht genau messen und abstimmen.