Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Snake-Jo
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von Snake-Jo »

saic749 hat geschrieben: @Snake: Wie gesagt, es ist ein reines Experiment und dabei will ich nicht mit kostbaren Materialien hantieren. (Süß-)Kirschensplint hab ich leider keinen, Sehne bis jetzt ebensowenig, aber wenn ich an Sehne rankomme, versuch ich es mit Eibenkern. Dafür werde ich die Seitenansicht des Profils aber auch verändern und anpassen um etwas Schießbares zu produzieren.
@Saic: Kompliment! Du hast wohl einiges an hier geposteten Hinweisen gelesen: Süßkirschensplint u.a.  ;)
Was die Experimente angeht: Ich habe mir angewöhnt, nur beste Materialien zu nehmen. Nur dann kann man eine gesicherte Aussage machen und außerdem das "Experiment" gleich im normalen Schießbetrieb nutzen.
Jedoch, was ist umgesetzt? Lass mich mal zusammenfassen: Die Vorspannung ist raus, Recurves halten noch, Leimung am Griff hat nicht gehalten, Hanf und Ponal sowie Robinie nicht optimal, was bleibt noch?  ???
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acker
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von acker »

Snake-Jo hat geschrieben:
Jedoch, was ist umgesetzt? Lass mich mal zusammenfassen: Die Vorspannung ist raus, Recurves halten noch, Leimung am Griff hat nicht gehalten, Hanf und Ponal sowie Robinie nicht optimal, was bleibt noch?   ???
Das wichtigste:
Sammeln von handwerklicher Erfahrung, um sie dann später gezielt einsetzen zu können.
Ich mach es meist nicht anders bei neuen Ideen, erstmal testen und schauen obs funzt und dann richtig machen mit gutem Material
Gruß acker
Und jo, geiles neues userbild :D
Zuletzt geändert von acker am 31.12.2009, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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saic749
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von saic749 »

Snake Jo: Da geht es mir genauso wie Acker. Vorallem weil ich nicht viel -wirklich- gutes Material habe, fällt es mir schwer es bei den ersten Anläufen zu benutzen.. :-\

Wegen Bilder beschneiden: Mach ich meistens eh, aber manchmal vergess ichs einfach.. ::) (oder ich bin zu faul :D)


Heute bin mal zum weitermachen gekommen:

Bild

Der Tiller mit der langen Sehne sah eigentlich ganz gut aus, dann KAABUUUMM und ich hatte 3 hübsche Teile vor mir liegen  :o :D

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Bild

Er ist am Übergang Powerlam - Wurfarm gebrochen. Das Hanfbacking und die Robinie hat es zerrissen, das PL blieb unversehrt.

Bild

Hier der Querschnitt im Griff. Ist es eigentlich ein Fehler ein Laminat sozusagen "verkehrt" zu benutzen?

Bild

Aus 1 macht 2  ;D Vielleicht versuche ich die beiden WA-Hälften in einem Griffstück zusammenzusetzen. Schau mer mal..


Auch wenn er gebrochen ist, ich hab einiges gelernt was ich beim nächsten sicher gut gebrauchen kann  :) Versuch macht Klug!!



saic749
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Snake-Jo
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von Snake-Jo »

@Saic: Sieht so aus, als wenn der Kleber teilweise nicht gehalten hat, aber auch das Holz zu spröde war.  ::)

Ich kann Dir gerne mal vernünftiges Holz überlassen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Ich hatte beim Bogenbauer-Treff in Bergen am letzten WE einen Kinderbogen aus Robinie mit, Länge rund 150 cm.
Wurfarm: 40 x 6 mm, Zuggewicht 20 lb, Auszug 28" (!!!), ohne Backing, aber gerader Stave. Es geht also. Wenn man diesen Bogen mit Sehne belegen würde, ergebe das einen netten Reiterbogen für Kinder oder Jugendliche mit rund 30 lb.

Ich hatte ja bei deinem Bogen Bedenken wegen dem starken Reflex.
 
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saic749
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von saic749 »

Wegen dem Bruch tendiere ich eher zum Kleber und der Verleimung der Hanffasern. Mit Epoxy und einem Tick mehr Sorgfalt hätte es vielleicht gehalten..

Danke für dein Angebot, sehr grosszügig! Wenn es irgendwann mal dazu kommt..
Es ist ja nicht direkt so das es mir an Holz mangelt. Mein Lager ist für meinen Geschmack recht gut gefüllt.  :)

Bild
(Es ist übrigens schon um einiges mehr drin, nämlich so viel, dass nichts mehr reinpasst  :D)

Hasel, Hollunder, Eibe, Eberesche, Esche, Kirsche, Ahorn, Hartriegel, Robinie, Hainbuche und Bambus habe ich vorrätig, wobei sich natürlich nicht jedes Stück dazu eignet um Laminate daraus zu sägen...Was ist für einen leichten Reiterbogen von diesen Hölzern deiner Meinung nach am besten geeignet?(Mal abgesehen von Eibe  :D)


Zu deinem Bogen: Steifer Griff? Ich habe einen aus Robinie mit biegendem, 146 cm lang & 42 lb @ 27", meinen 29"er macht er auch mit, da hat er dann um die 50 lb.
Aber es ist nunmal so, dass mich dieses "Reiterbogendesign" einfach total fasziniert !  :) Ich liebe diese Kurven einfach.. ;D

Den nächsten habe ich schon im Kopf. Eine Eibenkernholzleiste wird wohl herhalten müssen, ich schau mal das ich Sehne auftreibe.
Ähnliche Maße, moderaten Reflex und wirkliche Viertelkreisrecurves ev. auch angespleißte Shiyas..


saic749
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Snake-Jo
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Re: Reiterbogenversuch aus Robinie => kein Horn, Sehnen etc.

Beitrag von Snake-Jo »

saic749 hat geschrieben: Danke für dein Angebot, sehr grosszügig! Wenn es irgendwann mal dazu kommt..
Es ist ja nicht direkt so das es mir an Holz mangelt. Mein Lager ist für meinen Geschmack recht gut gefüllt.  :)

Hasel, Hollunder, Eibe, Eberesche, Esche, Kirsche, Ahorn, Hartriegel, Robinie, Hainbuche und Bambus habe ich vorrätig, wobei sich natürlich nicht jedes Stück dazu eignet um Laminate daraus zu sägen...Was ist für einen leichten Reiterbogen von diesen Hölzern deiner Meinung nach am besten geeignet?(Mal abgesehen von Eibe  :D)

Zu deinem Bogen: Steifer Griff? Ich habe einen aus Robinie mit biegendem, 146 cm lang & 42 lb @ 27", meinen 29"er macht er auch mit, da hat er dann um die 50 lb.
Aber es ist nunmal so, dass mich dieses "Reiterbogendesign" einfach total fasziniert !  :) Ich liebe diese Kurven einfach.. ;D

Den nächsten habe ich schon im Kopf. Eine Eibenkernholzleiste wird wohl herhalten müssen, ich schau mal das ich Sehne auftreibe.
Ähnliche Maße, moderaten Reflex und wirkliche Viertelkreisrecurves ev. auch angespleißte Shiyas..
Gut! Das Lager ist o.k., ich zieh mein Angebot zurück. Nun mußt du es auch nutzen... ;D
Ich rede mal Tacheles, auch wenn es vielleicht etwas übertrieben klingt: Es nützt nichts, wenn man den von der Form am höchsten beanspruchten Bogentyp mit schlechtem Holz, einer schlechten Verleimung, falschem Backing und nicht angepaßter Form (Fade-outs) produzieren will. Ein Reiterbogen mit Siyahs als Nur-Holzbogen ist schon vom Design zu 150 % zerbrochen.
Man muss zwingend das adäquate Holz nehmen und kann dann - mit viel Erfahrung - einen ganz leichten Bogen (als reinen Holzbogen), so um die 25-30 lb und Viertelkreis produzieren, der vielleicht seine 1000 Schuss übersteht. Sonst hilft nur Sehnenbacking und ab 40 lb dann auch Hornbauch.
Zu der zweiten Frage: Geeignet sind Eberesche, Kirsche, Ahorn, Hartriegel und Bambus, aber auch von denen nur die besten Stücke. Also Bruchtest machen!
Ich habe jetzte gerade einen Reiterbogen mit 90°-Siyahs in 140 cm Länge aus Kirschbaumholz in Arbeit, der als Selfbow jetzt 33 lb auf 28" aushält. Aber das ist ausgesuchtes, bestes Holz in 1a-Qualität und breit gebaut (60 mm). Nun bekommt der Bogen ein Sehnenbacking, hat dann wahrscheinlich ca. 12 cm Rückspannung einschließlich der Siyahs und 38 lb auf 28".
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