szuku76 hat geschrieben:
Die jazygenkrieger waren sogar in den 14. Jhdt. Leibwachen des ungarischen Heeres. Über 40 Orte tragen heute noch die Namen der jazygen(jàsz). Die kumanen und jazygen wurden zusammen auf den großen Tiefebene gesiedelt. Die Bücher kenne ich auch. Allerdings ich bevorzuge Autoren, die direkt aus Ungarn oder aus der heutigen Ukraine die überlieferungen protokollieren. Die ungarische Annalen berichten über die einsiedlung der verschiedenen Stämme. Es ist leider oft so, dass westliche und östliche Wissenschaftler nicht dasselbe Meinung haben. Natürlich der nationalstolz einiger Schriftsteller beeinflußt auch was man in den Büchern ließt. Da könnten wir wochenlang darüber diskutieren. ;-)
Keine bestreitet, dass sie Spuren hinterlassen haben, aber Fakt ist, man kann ab dem 6. Jahrhundet nicht mehr von Sarmaten sprechen, weil diese längst in anderen Turkvölkern aufgegangen sind. Ergo: Keine Sarmaten mehr, da die Sarmaten Sprecher einer Indoeuropäischen Sprache des iranischen Zweiges waren, deren Sprache mit dem der Skythen verwandt war, und die wurde in dieser Zeit längst nicht mehr gesprochen, ausgenommen die Alanen auf dem Kaukasus, aus denen die Osetten hervorgegangen sind.
Das Problem an den Überlieferungen ist, dass sie sich oft an den byzantinischen Traditionen orientieren (zumindest die, die man niedergeschrieben hat.) Es hat keinerlei Beweiswert, wenn ein Byzantiner von einem zB "skythischen Volk der Bulgaren" spricht, da die romano-byzantinische Tradition eben die ist, das man Völker nach dem Gebiet nannte, wo sie lebten. So waren Awaren und sogar noch Kumanen noch "Skythen" was gelinde gesagt, purer Schwachsinn ist.
Ich persönlich Vertraue nur Schriften von Autoren, die nachweislich Wissenschaftlich arbeiten, und auch in der Fachwelt anerkannt sind, und da hapert es bei den meisten ukrainischen und ungarischen Autoren immens. Ich denke da an das Buch "Huns - Magyars", das zwar super Illustrationen hat, aber der Inhalt ist so ziemlich der größte Unsinn (und das kann man Nachweisen, sogar ich als fachinteressierter Laie!), und der Wahrheitsgehalt ist ca. so groß wie der der Märchen der Grimm-Brüder.
Die anerkenntanten Fachleute streiten sich zwar, woher die Hunnen kamen, welche Sprache sie exakt sprachen, ob sie wirklich mit den Hsiung-Nu in Verbindung standen (was mittlerweile Bestritten wird) und den tatsächlichen Anteil der iranischen Völkerschaften in der Ethnogenese der einzelnen Turkvölker, doch bei einem sind sich ALLE einig: Die Sarmaten sind spätestens nach dem 6. Jahrhundert nicht mehr historisch Fassbar, und daran ändert es sich auch nicht, das manche Chroniken manche Völker "Sarmaten" oder "Skythen" nennen, da man eben die geographischen Gebiete nach den Völkern nannte, die vorher dort gelebt haben, unabhängig davon, ob diese wirklich Sarmaten waren, oder mit denen ungefähr soviel gemein hatten, wie heute Ungarn mit den Italienern.
Zum Link: Interessant, aber du kannst nicht eine ethnische Einordnung machen, mit der Bogenbautechnik, das wäre ca. so, als würdest du heute jeden Kalashnikov-Träger als Russen identifizieren, nur weil er eine Kalashnikov trägt.
Oke, aber genug geklugscheissert, und jeder soll sich seine Meinung selbst bilden, ich hab jedenfalls ANERKANNTE Quellen genannt, die wissenschaftlich Hand und Fuß haben. Für mehr Infos, kann ich das deutsche Geschichtsforum empfehlen, wo ich Mitglied bin. Dort ist man nicht nur von Laieninteressieren umgeben, sondern auch wirklich mit Leuten vom Fach (Linguisten, Archäologen, Historiker, etc.)