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Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 29.09.2008, 18:48
von Squid (✝)
Sorry, aber das ist Kappes!
Bei einem vernünftig gepaltenen Rohling sind 45° Jahresringe völlig neben der Spur und führen nur zu Generve, wie aus der Spur biegenden Armen. Die liegenden Ringe bleiben die optimale Wahl.
Du kannst aber mit stehenden Ringen arbeiten - 90° - wenn der Rohling das hergibt. Das ist kein schlechtes Konzept, besonders wenn man es mit einem Backing absichert, und kann so aus Rohlingen mit zu dünnen Ringen dennoch einen guten Bogen erbringen.
Ein welliger Stave ist schwieriger aber gut machbar, da muss man nicht dran rumdämpfen. Erst wenn der Rohling zu viel Deflex hat, kann man ihn durch Dämpfen in möglichst unbelasteten Bereichen begradigen.
EDIT: Ja, dann mach. Wenns klappt is gut, wenn nicht haste was gelernt. Esche ist für jede Überraschung gut und mit einem Backing kommt es im Extremfall nicht zum Bruch, nur zum Versagen.
Wenn du schnell bist, kannste dann sogar noch nen dünnes Würstchen drüber braten

Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 29.09.2008, 18:54
von Mordrag
Was ist denn Kappes? (Begriff nicht versteh)
Für einen Bogen mit stehenden Jahresringen gibt er wohl nicht genug Material her. Es muss also die normale Variante herhalten.
Werde ansonsten Beizeiten nochmal Gervase anrufen und ihn mal nach Rat fragen.
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 29.09.2008, 19:17
von Squid (✝)
Teilweise synonym verwendete Ausdrücke (vor allem aus Dialekten) sind: Aberwitz, Blödsinn, Dummgeschwätz, Firlefanz, Fuppes, Gschmarrn, Gschmarri, Hafenkäse, Heckmeck, Humbug, Idiotie, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Kladderadatsch, Käse, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Murks, Nonsens, Nepp, Nippes, Papperlapapp, Pille-Palle, Quatsch, Quark, Schabernack, Schmafu, Schmarrn, Schmonzes, Schmu, Schnibbes, Schwachfug, Schwachsinn, Stumpfsinn, Stuss, Topfen, Unfug, Wahnwitz etc..

Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 29.09.2008, 20:30
von acker
Hallo,

Diese und ähnliche , hier nicht nennenswerte Wörter, sind mir heute beim tillern durch den Kopf gegangen nachdem ich an falscher Stelle das Messer angesetzt habe.....soviel dazu , wenn man von seinem Vater beim tillern gestört wird...und ganz egal wie alt man ist......
Auch wenn meine Madame fürs Bogenschiessen nicht das größte Interesse hat...nen schönen Bambus/Schwarznussbogen bekommt sie nun trotzdem
Gruß Acker
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 13:23
von Domo
Also ich würde bei Esche nicht unbedingt ein pyramidales Design wählen, da bei dieser Konstruktion die Biegung schon nahe des Griffs beginnt, und Esche sowieso zum Stringfollow neigt, noch dazu mit den ungünstigen Jahresringen, ich würde ein halbpyramidales Design anstreben.
Es ist doch besser, wenn überhaupt ein Bogen draus wird, auch wenn er nicht ganz genau deinen Vorstellungen entspricht, ich denke bei dem Holz muss man einfach ein paar Abstriche machen , z.B. sich auf ein Backing einlassen...
Gruß Domo
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 16:04
von Ravenheart
@ squid:
@Mordrag: z. B. bei ca. 2/5 Dicke vom Rücken her is ein hübscher breiterer.
Bei ca 1/4 vom Rücken sind 3, die zwar auch nicht viel dicker sind, aber wenigstens über das dunklere, dichtere Spätholz verfügen, das wesentlich leistungsfähiger ist, als das hellere.
Rabe
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 19:40
von Mordrag
@ ravenheart
Meinst du diesen Jahresring? Da brauche ich ja Jahre um mich bis dorthin vorzuarbeiten. Die Wellige Form des Staves hilft mir dabei nicht gerade

Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 19:57
von Steilpassfänger
Hallo Mordrag!
Also dein Problem kenne ich gut. Hab auch einige Eschenstaves zuhause mit ziemlich dünnen Jahrringen. Jedes halbe Jahr hab ich so ein Teil in der Hand, inspiziere es und stelle es nach 5 Minuten wieder weg.
Bei einem so geringen Spätholzanteil würde ich mir überlegen aus den Rohlingen einen Bogen zu bauen.
Du könntest aber die Staves bis auf die guten Jahrringe mit viel Spätholz runterhobeln (Maschine) und dann ein Leinenbacking aufbringen. Wenn du einen Pyramidalbogen mit 8cm Breite beginnst, dann sind meiner Meinung nach bei einer Bogenlänge von 170cm auch 50# @28" drin ohne den Bauch zu überlasten.
Gruß
Matthias
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 20:22
von Mordrag
Einfach mit weglegen ist bei mir nicht? Ich habe die beiden Staves ja von Gervase nach Auftragsbestätigung erhalten. Mehr habe ich also nicht da.
Und aus diesen 2 Staves sollten ja auch 2 Flachbögen werden. Ärgerlich wenn es dann nicht sein darf.
Eine Maschine habe ich nicht. Bei Selfbows (aus einem Stück) mache ich alles von Hand. Nur bei Laminatbögen mit mehreren Teilen darf die Maschine ran (E-Hobel und Bandschleifer). Eine Bandsäge besitze ich nicht.
Ich könnte Gervase höchstens fragen ob er die beiden Staves tauschen würde. Das Porto würde ich ja auch übernehmen. Mich würde es nur noch mehr ärgern, wenn ich es versuche und der Bogen dann am Tiller bricht.
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 20:45
von Bernhard Langbogen
@Mordrag
Ohne Backing wird es ein Risiko.
Mein Rat währe bis auf Bodentiller bearbeiten, dann Backing aufbringen.
Als Backing würde ich Rohaut, Leinen oder Hanf nehmen.
Ich bevorzuge zwar Staves mit dünne Jahresringe aber der Spätholzanteil muß größer sein als der Frühholzanteil.
Solche Bäume findet man nur im Gebirge.
Nimm´s locker, denke an den Spruch "Mit der Herausforderung wächst man".
Momentan arbeite ich an einen Langbogen aus Thuja der wohl mein brutalster Snakey werden wird. Falls das Teil überhaupt zum Tillern geht bzw. das Tillern überlebt.
Bernhard
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 20:50
von Mordrag
Ich bin ja auch eher der Typ der gerne aus Fehlern lernt. Doch zur Zeit ist mein Budget so weit beschränkt, dass ich mir ungerne Fehler leisten möchte.
Ein Backing aus Rohhaut würde auf jeden Fall draufkommen. Müsste es wohl nur bisschen flacher schleifen.
Nur welchen Jahresring ich nehmen soll....weiß ich echt nicht. Ich habe nämlich noch nie mit solch dünnen Ringen gearbeitet.
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 30.09.2008, 21:26
von acker
Hallo,
Probier es mal hier....fragen kostet nix...und es wäre ein unding wenn du nicht
ein paar gute staves für kleine Kasse bekommst.
http://www.dasoertliche.de/Themen/Forstverwaltung/Wismar.html
Gruß Acker
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 01.10.2008, 10:07
von Ravenheart
Mordrag hat geschrieben:
@ ravenheart
Meinst du diesen Jahresring? Da brauche ich ja Jahre um mich bis dorthin vorzuarbeiten. Die Wellige Form des Staves hilft mir dabei nicht gerade
Quatsch! Scharfes Ziehmesser und feste Einspannung für das Holz und in 1/2 Stunde liegt der frei! Du willst doch üben!? Gib Gas!

Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 03.10.2008, 17:23
von Mordrag
Habe heute mal ca. 3 Stunden versucht auf einen Jahresring zu kommen. Nach ca. 15cm habe ich aufgegeben. Sobald ich einen freigelegt hatte, musste ich nur einmal drüberstreicheln und war schon wieder auf dem nächsten.
Das wird wohl mein letzter Versuch mit Esche sein

Ein Freund von mir hat mir vorhin gerade noch einen Stave Ahorn vorbeigebracht. Im Gegensatz zur Esche sind dort die Jahresringe perfekt.
Ich hatte heute noch mit Gervase telefoniert und er meinte, wenn es absolut nicht geht, einfach mit dem E-Hobel rüber und Backing drauf.
Nachdem ich mein Ziehmesser in die Ecke gefeuert hatte, suchte ich mir meine Rohhaut raus. Habe sie dann ersteinmal eingeweicht um zu gucken ob es ausreicht von der Länge.
Werde höchstwarscheinlich dann morgen den Stave "rasieren".
Re: Esche Jahresringe < 1mm
Verfasst: 03.10.2008, 18:16
von Steilpassfänger
Wenn du die Rohhaut draufpackst, dann kannste vllt. einen breiten Pyramidal ausprobieren. 180cm von 8cm auf 5mm wär mein Vorschlag.
Da kommst du dann auch auf ein schönes Zuggewicht.
Gruß
Matthias