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Verfasst: 27.09.2006, 11:51
von Snake-Jo
@Johnny und Shewolf: Das sind ja wieder eine Menge gute Erfahrungen. Ich werde mir also eine Staude kaufen und in den Garten pflanzen. In der Gärtnerei PurNatur bei Uelzen wird eine Staude Bambus für 12,50 Euro angeboten, die schau ich mir mal an.
Und dann soll das Ding wachsen und mir jede Menge Schäfte liefern.

RE: RE:
Verfasst: 02.10.2006, 21:46
von shewolf
Original geschrieben von magenta
Original geschrieben von shewolf
... 87 duenne bambusstaebe gekauft.
Ja Wahnsinn !!
Willst Du in den Krieg ziehen??
Oder ist die brauchbare Ausbeute so gering?
Klaus
Och, bei 4 Cent/Stück mußte ich einfach zuschlagen...
Beim richten zerbrochen ist mir ein Schaft, zwei hatten Würmer und drei waren sooo krumm das sie nun ein zweitkarriere als Tomatenpinne anfangen dürfen.
Gebaute Pfeile: 10
Schadensbild nach 2 Wochen schießen: zwei verlorene Spitze (beim rausziehen abgeflutscht) und drei abgelöste Federn
Aber mal ehrlich: gruppieren habe ich noch nicht versucht. Muß ich mal mit dem Langbogen versuchen, der RB ist dazu zu ungenau
Verfasst: 23.10.2006, 18:52
von Snake-Jo
@shewolf: Vielen Dank für die schöne Bauanleitung, ich hab wieder Lust auf Bambus bekommen. :-)
Nach dem letzten chinesischen Essen (Bambussprossen) könnte ich auch wieder Pfeile daraus machen. ;-)
Freund Bernd hat mir einen Ableger ausgebuddelt und ich mußte nun seine Frau mit einer Flasche selbstgemachten Wildkirschenwein beruhigen.
Die ersten dickeren Schösslinge haben 6-7 mm Durchmesser, bei guter Düngung müßten im nächsten Jahr 8-10 mm Stärke herauskommen und übernächstes Jahr wird geeerntet....
P.S. Schmeiss Deinen RB wech...
RE:
Verfasst: 23.10.2006, 20:59
von shewolf
Original geschrieben von Snake-Jo
Die ersten dickeren Schösslinge haben 6-7 mm Durchmesser, bei guter Düngung müßten im nächsten Jahr 8-10 mm Stärke herauskommen und übernächstes Jahr wird geeerntet....
Hier gibt es einen Bambusspezialhändler. Den habe ich mal zu geeigneten Sorten für Pfeilschäfte interviewt. Heraus kam einiges interessante:
Bambushalme werden - einmal draußen - nicht mehr "jedes Jahr dicker". Wenn ein Bambus gut angewachsen ist, teibt er im Frühjahr neue Sprossen. Diese sprießén jedes Jahr dicker und/oder höher, bis nach ein paar Jahren die Enddicke/Endhöhe von den neuen Sprossen erreicht ist. Öh, ist das verständlich?!? 8-|
"Sasa"-Arten wuchern und sollten nur mit wurzelfesten Planen umgeben "freigelassen" werden. "Fargesia" Arten hingegen bleiben artig im Beet und werden schön buschig.
Im Frühjahr bekomme ich zwei Sorten Fargesia, mal sehen welche dann am besten für Schäfte taugt...
Snake-Jo: freut mich wenn noch mehr mit Bambus schießen :-) Bin gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht
Verfasst: 23.10.2006, 21:10
von benz
@shewolf
das würde bedeuten die 15cm dicken Bambusrohre sind einjährige Triebe? :-o
@all
mich würde vorallem die wintertauglichkeit der Sorten interessieren, denn ein Strauch ist mir schon erfroren
Ein Nachbar hat einen, der schneidet ihn jedes Jahr komplett runter, der wächst gut, aber überall steht die Pfeilschäfte sollen aus zweijährigen Trieben stammen? :-o :-(
liebe Grüße benzi
RE:
Verfasst: 23.10.2006, 22:01
von wedumir
Original geschrieben von benz
das würde bedeuten die 15cm dicken Bambusrohre sind einjährige Triebe? :-o
Ja, sind sie. Ist eine tropische Bambusart, soviel ich weiß. Es gibt auch eine Sorte, die wächst, wenn die Triebe schießen, bis zu 1 m pro Tag. Irres Zeug.
überall steht die Pfeilschäfte sollen aus zweijährigen Trieben stammen?
Möglicherweise werden die Stengel im Lauf der Zeit härter.
@Wintertauglichkeit: Meist erfriert Bambus nicht, sondern vertrocknet. Wenn der Wurzelballen noch nicht gut ausgebildet ist und der Boden durchfriert, kann er kein Wasser mehr aus dem Boden ziehen. Das muss er aber, weil er ja die Blätter im Winter nicht verliert.
RE: RE:
Verfasst: 23.10.2006, 22:37
von benz
Original geschrieben von Wedumir
@Wintertauglichkeit: Meist erfriert Bambus nicht, sondern vertrocknet. Wenn der Wurzelballen noch nicht gut ausgebildet ist und der Boden durchfriert, kann er kein Wasser mehr aus dem Boden ziehen. Das muss er aber, weil er ja die Blätter im Winter nicht verliert.
Ja so sah er auch aus, die Blätter wurden braun wie wenn sie vertrocknet wären, wie kann ich das vermeiden?
liebe Grüße benzi
RE: RE: RE:
Verfasst: 23.10.2006, 23:05
von wedumir
Original geschrieben von benz
Ja so sah er auch aus, die Blätter wurden braun wie wenn sie vertrocknet wären, wie kann ich das vermeiden?
Gute Frage. Nächste Frage...? 8-|
Möglichst früh im Jahr pflanzen, damit er ordentlich anwachsen kann. Im ersten Herbst den Wurzelbereich mit viel Laub vor zu viel Frost schützen. Und beten, dass es nicht über Wochen -20° hat. Würde ich sagen.
Verfasst: 23.10.2006, 23:13
von gervase
Alle immergrünen Pflanzen haben im Winter bei Bodenfrost und direkter Sonneneinstrahlung das Problem, dass die Produktion auf vollen Touren läuft und über die Blätter Wasser verdunstet wird. Da der Boden gefroren ist, können die Wurzeln nicht nachliefern.
Das Problem besteht nur bei Bodenfrost und sonnigem Wetter.
Da hilft nur abschátten, also abdeken mit Strohmatten oder ähnlichem.
RE:
Verfasst: 24.10.2006, 06:55
von kra
Original geschrieben von benz
@shewolf
das würde bedeuten die 15cm dicken Bambusrohre sind einjährige Triebe? :-o
@all
mich würde vorallem die wintertauglichkeit der Sorten interessieren, denn ein Strauch ist mir schon erfroren
liebe Grüße benzi
Zur Dicke der Triebe - die geht bis über 30cm. In China/Japan/Ostasien gab es eine Hinrichtungsrat, bei der das Opfer über einen wachsenden Bambus auf den Boden gebunden wurde und der Banbus durch ihn hindurch wuchs....
@gervase, Das mit der Winterfestigkeit, Sonne und Frost habe ich jetzt erstmalig verstanden. Danke für die Erklärung.
Zum "2-jährigen": der Bambus wächst zwar von Anfang an im endgültigen Außendurchmesser, die Wandstärke der Stengel wird aber mit den Jahren größer - und es werden je nach Belastungsbedingungen mehr oder weniger der Fasern ausgebildet (oder die FAsern kräftiger?), die die Zugkraft ausmachen.
Verfasst: 24.10.2006, 08:33
von Snake-Jo
@shewolf: Nun ja, meine Erfahrungen mit so selbstgezogenem Buschbambus hatte ich vor ca 8 Jahren in der tb veröffentlicht. Durch deinen Bericht bin ich wieder auf den Geschmack gekommen.
Wenn Du den Artikel willst, bitte IM.
Auf fachchinesisch heißt das: Bambus macht kein sekundäres Dickenwachstum. Und ja, ich spekuliere darauf, das im nächsten jahr die dickeren aus dem Boden kommen. Ich habe die "Nicht-Ausläufer-bildende-Sorte".
@Wedumir: Ja, so ist es. Guter Hinweis! :-)
@Benz: Hatte ich Dir nicht unsere Indonesien-Bilder gezeigt? Ich hab das Zeug selbst geerntet, bis 20 cm, mit der Machete. Leider keine transportmöglichkeiten gehabt. Ach ja, in Kamerun gabs die auch, mit roten Landkrabben im Wurzelbereich.
@kra: Genau. Im zweiten Jahr verholzen sie etwas, werden trockener und stabiler. Und dann wird geerntet.
Verfasst: 24.10.2006, 13:35
von Snake-Jo
Hier das Bild aus Indonesien:
Der Traum eines jeden Bogenbauers....

'
sind diese dicken Riesenbambusschößlinge!
Und hier die eigenen Bambuspfeile aus früherer Produktion: Herkunft: Ein Bambus-Busch aus Brome.

Sasa oder Fargesia
Verfasst: 24.10.2006, 14:11
von Taran
Also stimmt es generell: XY-sasa nur mit Rhizomsperre, Fargesia dagegen kann man so wachsen lassen?
Sind denn Fargesien überhaupt geeignet zum Pfeilbau? Ich habe den Eindruck, dass zumindest die, die ich gesehen habe, kürzere Nodienabstände haben, mehr Seitentriebe entwickeln und und auch nicht so gerade wachsen, also mehr nodiale Knicke aufweisen.
Was für eine Sorte hast du, Jo, und hast du daraus schon mal Pfeile gebaut?
Verziehen
Verfasst: 24.10.2006, 18:40
von Rifle
Hallo an alle Bambuspfeilebenutzer.
Ich benutze meine Bambuspfeile regelmäßig und muß sagen die halten wirklich sehr gut. Habe die Dinger richtig schlecht behandelt, aber gebrochen ist noch keiner.
Mein Problem ist, daß sich die Schäfte regelmäßig verbiegen und nach einiger zeit ziemliche Säbel sind. Besonders bei feuchtem Wetter/Gras spinnen die Dinger. Deshalb ist meine Trefferlage natürlich schlechter als bei den Holzschäften. Schade, denn wenn es wirklich drauf ankommt nehme ich dann lieber einen Holzpfeil.
Kennt ihr das auch? oder sind bloß meine Blumenstangen so wankelmütig?
Wollte eigentlich komplett auf Bambus unsteigen. :-( :-( :-(
RE: Sasa oder Fargesia
Verfasst: 24.10.2006, 21:44
von shewolf
Original geschrieben von Taran
Sind denn Fargesien überhaupt geeignet zum Pfeilbau?
Also bei dem Bieberer Bambuszüchter hier gibt es ganz viele verschiedene Arten von Fargesien - nur der Fachmann kann den Sasa von der Fargesie unterscheiden, glaube ich.
Die Dame im Verkauf riet mir auch, im Frühjahr zu pflanzen - eben wegen der Winterhärte.
Rifle: hast Du die Nodien versiegelt? Versuch doch mal, die Sprossstellen am Nodium zu lackieren - Koreanische Bambuspfeile erhalten dort einen Lackfleck, damit die Feuchtigkeit nicht eindringt.
Benz: der Bambus muß richtig gut angewachsen und alt sein, dann haben seine Sprossen beim Austrieb schon die volle Dicke - darum, so die Dame beim Bambuszüchter, solle ich mir in der Bambusausstellung auch die alt eingewachsenen Exemplare anschauen, und danach eine Sorte auswählen. Denn wenn ich nach den Jungpflanzen in den Verkaufstöpfen gehe, könnte ich von der Enddicke dann überrascht werden...
Alle: ich will noch mal in die Bambusgärtnerei, und mache dann ein paar Fotos von geeigneten Sorten