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Re: Flötenpfeil

Verfasst: 09.12.2011, 19:40
von Galighenna
@Snake-Jo
Deine Form ist kein Widerspruch zu meinen Ausführungen, denn:
Deine Flöte ist vorne konisch, so das die Luft in dem konischen Bereich nicht parallel zum Schaft strömt, sondern entlang des Konus. Gleichzeitig sitzt das Labium deiner Flöte in direkter Nähe der Stelle wo der Konus abbricht, so das auch hier der Luftstrom das Labium gerade eben streift...

(Ich finde es extrem schwer, diese Ganzen Dinge exakt treffen dzu beschreiben, ich hoffe es wird klar, das ich meine... )

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 09.12.2011, 19:50
von benzi
@Jo sieht gut aus! Mach doch bitte noch ein Bild von vorne auf dem zu sehen ist, wie von vorne in den Hohlraum gesehen werden kann - danke!

Grüße benzi

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 09.12.2011, 22:53
von Snake-Jo
@Benz: Wenn das Ding pfeift, mach ich das, sonst nicht! ;)
Jedenfalls wenn ich die beiden Öffnungen für den Pfeilschaft zu halte und entlang der Oberfläche blase, pfeift es. Also ziemlich vielversprechend.

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 11:16
von Snake-Jo
Damit ist der erste Versuch erfolgreich beendet. Danke an alle für die Tipps.
Ich habe den Flötenpfeil zweimal in den Himmel geschossen. Es ergab einen Pfeifton in mittlerer Lautstärke in G-Moll. Sehr schön oben am Totpunkt: Der Pfeil kippt ab, stabilisiert sich sofort, fällt gen Erde und erreicht irgendwann, so ca. 10 m über dem Boden seine Pfeigeschwindigkeit und rammelt dann angespitzt bis über die Tröte in den Acker bei voller Pfeifleistung, also so:
ph ph ph, peng!
Heulboje im Acker.jpg
Einige Geradeausschüsse ins Pfeilfangnetz waren ebenso erfolgreich. Schön an der Hornboje: völlig unempfindlich gegen Wasser, Dreck etc und taucht auch problemlos in Wiese und Acker ein. :)
Der gesamte Pfeil wiegt momentan 44 g. Ich drechsle aber noch ein wenig runter und werde sicher so auf glatte 40 g kommen.

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 11:54
von Squid (✝)
Irgendwann gibt es dann ein Flötenpfeil-Konzert... *g*...
Nach dem Motto, wenn die Luft nicht ins Instrument kommt, kommt das Instrument in die Luft.

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 12:12
von Windmann
Super, dann hat das mit den Löchern ja gefunzt. Das freut mich.

nur für Genni

Verfasst: 10.12.2011, 12:23
von Snake-Jo
...die anderen mal weglesen! ;D
Also hier die Herstellung eines traditionellen Flötenpfeils aus Holz ohne Drechselbank. Man sollte aber einen Bohrständer benutzen.
Flöte-Bohr1.jpg
Abb.1: Aus einem Besenstiel oder Rundstab werden zwei 30 mm lange Segmente gesägt
Flöte-Bohr2.jpg
Abb.2: Am Bohrständer werden mit dem 20 mm-Forstner-Bohrer Sacklöcher 25 mm tief gebohrt
Flöte-Bohr3.jpg
Abb.3: Mit einem Bohrdurchmesser wie der Pfeilschaft wird die Bohrung nach unten vollendet.
Flöte-Bohr4.jpg
Abb.4: Die beiden Segmente werden stumpf mit der Höhlung zusammengeklebt und zuätzlich ein Pfeilschaftrest eingeklebt (UHU Endfest)
Flöte-Bohr5.jpg
Abb.5: Die Heulboje wird auf dem Bandschleifer oder an der Schleifscheibe in Form gebracht (Ovalform)
Flöte-Bohr6.jpg
Abb.6: Am Pfeilschaftrest kann das Teil in eine Bohrmaschine eingespannt werden und wunderbar fein geschlifffen werden
Ahorn-Flöte.jpg
Abb.7: Nach dem Polieren kann sich die Heulboje sehen lassen. Bohrugnen fehlen noch. Gewicht 10 g, ganzer Pfeil 40 g

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 12:34
von eddytwobows
Schön, daß es gleich auf Anhieb mit der Größe und Position der Pfeiffenlöcher geklappt hat...
Aber wo ist das Video dazu... ;) :D

(wie walta so schön sagen würde...: "...kleiner Wink mit dem Zaunpfahl...") ;) :D


Jau, saubere Sache das, Jo, gute Baubeschreibung... :)
Wenn man hat, könnte man ja auch die eine Häfte mit einem Kegelbohrer bearbeiten, dann kann man die untere Hälfte auch richtig schön länglich oval schleifen...
Und je härter das Holz (wie z.B. Bongossi), desto dünner kann man dann auch die Wandung machen...

LG
etb

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 13:03
von Snake-Jo
Hallo Eddy, danke für die Tipps! :)
Ein Video wird es garantiert nicht geben, weil...alle Zaunpfähle werden zur Zeit bei mir im Garten gebraucht, auch die gewunkenen. ;D
Aaaaber: Wir sehen uns ja beim Bogenbauertreffen und da bringe ich sowohl den Karpovicz, den Skelettbogen als auch die Heulpfeile mit.
@Dirk: Hast du ein Pfeilfangnetz? Das ist definitiv die beste und schonenste Pfeilfangeinrichtung für Heulsusen.

Edit: Ich setze die beiden Anleitungen, wenn sie fertig sind, in den How-to-Bereich.

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 13:20
von benzi
super! freut mich, auch wenn etwas Neid mitschwinkt........ aber das ist bei uns Beiden ja nicht neues ;D

Ich bin gespannt auf ein Video mit Ton von der Hornflöte und noch mehr, ob Du das in Holz umsetzen kannst.

Grüße benzi

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 13:46
von Genni
Sehr schöne Anleitung, einfach, und vorallem nur mit der Standbohrmaschine zu machen :)

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 14:10
von benzi
@Jo

wenn Du die Holzrübe mit dem zylindrischen Loch zum Flöten bringst, dann hast Du das erreicht, was ursprünglich mein Ziel: eine Holzflöte ohne Drechselbank und nur mit Bohrung als Hohlraum zu bauen, ich bin gespannt obs klappt

Grüße benzi

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 15:09
von Snake-Jo
Hallo Benz,
ich bin ja erst spät eingestiegen, weil ich vor Weihnachten noch andere Sachen zu erledigen habe. ::)
Somit habe ich von deiner Vorarbeit profitiert. Vielen Dank dafür. :)
Außerdem: So einen schönen dunklen Heulton wie in deinem Clip habe ich noch nie hinbekommen... :'(
Wahrscheinlich ist mein Resonanzkörper zu klein.

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 16:06
von Heidjer
@ Snake-Jo,

natürlich haben wir Pfeilfangnetzte!
Auch wenn wir die in unserer Halle, wegen der Pfeilfangwand, noch nie verwendet haben! ;D


Gruß Dirk

Re: Flötenpfeil

Verfasst: 10.12.2011, 17:53
von Windmann
Ich muss voller Traurigkeit berichten,
dass meine Idee schon allein von der Ästhetik her nicht funktioniert hat. Na gut, ich gebe es zu, und von der Umsetzung auch nicht. Also starte ich nun einen zweiten Versuch. Auch dieses Mal möchte ich nur Material verwenden, das vorhanden ist.
Ich säge mir jetzt mehrere Ringe aus einer Möbelrückwand aus, klebe sie dann passenden an einander und verschleife alles schön. Mal sehen, was dabei dann heraus kommt.
Hier die Segmentringe, womit ich ungefähr auf eine Länge von 6cm kommen werde.