Seite 9 von 12
RE:
Verfasst: 18.05.2006, 22:40
von Michael Knotte
Original geschrieben von Polvarinho
Was für ein schöner Bogen, Choir!
Aber ich fürchte, beim Tillern ist ganz schön was schief gelaufen....?!?
Die Wurfarme biegen sich im Wesentlichen nur im Griffnahenbereich, im weitern Verlauf sehen sie auf dem Foto sehr steif aus....
Würde vermuten, daß das irgendwann mal Probleme gibt.....
Aber es gibt ja immer ein nächstes Mal....
Schöne Grüße
Lieber Polvarinho,
schau mal
http://www.grozerarchery.com/de/index_b.htm
und klick den Old Scythian an. Sieht für mich zumindest ähnlich aus.
Trotzdem gebe ich zu, mit dem Tiller bin ich selbst noch nicht zu frieden. Die Wurfarme biegen nicht symetrisch. Die Mittellage hat zu wenig Taper. Eigentlich war ja auch kein Backing vorgesehen. Ich war dann zu voreilig.
Ich habe den Bogen jetzt ca. 450 mal geschossen, verschlechtert hat sich noch nichts. Das ist es, was mich an der Kombination Bambus-Manau-Bambus so fasziniert. Sie nimmt so schnell nichts übel. Alles scheint möglich.
Grüß Dich
Choir
Verfasst: 18.05.2006, 22:53
von locksley
@choir
ich find den Bogen für ein Erstlingswerk in Sachen Reiterbogen sehr gelungen.
Ich hab unter anderem auch einen "alten Skythen" von Grozer und der biegt in der Mitte auch nicht wesentlich mehr. Gut die Recurves gehen noch besser mit, aber der Grozerbogen besteht ja auch aus Glasfaser, die wesentlich mehr ab kann als Holz.
Verfasst: 19.05.2006, 10:04
von Ravenheart
Wow, erst mal Gratulation für das so weit gelungene Stück! Eben gerade TROTZ der "Pannen"!
Die Biegung ist allerding "abenteuerlich", und ich wiederhole gerne noch mal meine Warnung: Orientiert Euch beim Bau von Holzbogen NICHT an Glasbelegten oder Sehne-Horn-Komposit-Modellen! Für Vollholz(-laminat) gelten ANDERE Regeln/Grenzen!
Die Kombination Bambus/Manau hat ohne Zweifel "Potenzial", auch als RB, aber eben mit einer etwas besseren SpannungsVERTEILUNG!
Trotzdem ein schönes Experiment! Danke für die gute Dokumentation!!
Rabe
RE: RE:
Verfasst: 19.05.2006, 12:35
von Polvarinho
Original geschrieben von Choir
schau mal
www.grozerarchery.com/de/index_b.htm
und klick den Old Scythian an. Sieht für mich zumindest ähnlich aus.
.....
Das ist es, was mich an der Kombination Bambus-Manau-Bambus so fasziniert. Sie nimmt so schnell nichts übel. Alles scheint möglich.
Hi Choir,
die Grozer-Bögen dieser Art sind aus Kunststoff und können wirklich was ab.
Ich denke die müssen auch nicht so pingelig getillert werden wie ein Holzbogen...
Aber wenn er gut wirft ist es ja o.k.!
Ein sehr SCHÖNER Bogen ist es auf jeden Fall geworden!!
Dennoch würde ich noch mehr acht geben aufs tillern......
Üben kann man ganz einfach an einem Stab, den man immer weiter schwächt bis er kracht, so sammelt man Erfahrung und im Zweifelsfalle ruiniert nicht gleich einen guten Bogenrohling.
Ich perönlich habe immer sehr gerne mit eine Ziehklinge getillert, mit der kann man wirklich allerfeinste Lagen flächig entfernen un nimmt nicht so schnell zu viel weg....
Jedenfalls weiterhin viel Spass dabei und ich bin auf den nächsten Bogen gespannt wie ein Flitzebogen.... ;-) ;-)
An diesem artikel habe ich gesucht
Verfasst: 19.05.2006, 13:24
von Archiv
An diesem Artikel habe ich gesucht und nicht gefunden
Her ist mein Holz Reiterbogen
http://www.fletchers-corner.de/include. ... stid=99345
Mein Reiterbogen endlich fertig
Verfasst: 19.05.2006, 14:06
von Der Steppenreiter
@Bulga
Deine Idee mit den steifen Holzenden (Siyahs) gefällt mir, obwohl es etwas klobig wirkt. Wie ist der Handschock, bei dieser Konstruktion?
Verfasst: 19.05.2006, 15:02
von Snake-Jo
@Choir: Nun auch mal mein Kommentar zu deinem Reiterbogen. Ja, Du hast recht, so biegen sich z.B. chinesische Flightbogen, also ist die Form des Biegens schon einem Original nachempfunden.
Trotzdem: Ich stimme Rabe zu: Rattan und auch Bambus ist nun mal nicht mit einem Komposit oder einem Glasfaserbogen vergleichbar. Die höchste Elastizität hat der Komposit, noch mehr als der Glasfaserbogen. Meine Erfahrung mit Rattan-RB´s (Rattan plus Facing plus Siyahs): Sie können eben doch überdehnt werden, entweder durch zu weiten Auszug oder durch extremen Gebrauch. Danach haben sie einen Knick im Wurfarm und sind nicht mehr gut zu gebrauchen geschweige denn anzusehen.
Daher sollte man die volle Länge des Wurfarms ausnutzen für die Biegung.
Choir, danke für die Darstellung, mach weiter. Eventuell mit dem Typus "Awarenbogen", der sich mehr über die ganze Länge rund biegt.
Danke schön!
Verfasst: 19.05.2006, 23:58
von Michael Knotte
Erst einmal herzlichen Dank an alle für Lob und Kritik!!!
(**)
Ich sehe ein, dass ein Bogen, der über die ganze Strecke seiner Arme arbeitet, am effektivsten arbeitet. Und dass das die Belastung gleichmäßig verteilt und unnötigen Stress, der vorzeitig zum Bruch führt, vermeiden hilft.
Sicherheit war bei diesem Experiment nicht das Wesentliche für mich. Ich hatte ein Bild im Kopf, und das wollte ich umsetzen.
Ich danke Snake-Jo, dass er mir ein neues Bild gegeben hat. Damit werde ich weiter arbeiten. Aber es bleibt mir noch ein Problem: Der bisherige Aufbau der Wurfarme weist eben die große Schwäche auf, dass ich viel von außen wegnehmen musste. Das bedeutet, dass ich dem Bambus die Kraft nehme, weil die kraftvollen Fasern eben außen liegen. Also muss die Manaumittellage zu den Siyahs hin immer dünner werden, vielleicht sogar ganz auslaufen, sodass Bambus auf Bambus klebt? Also von 5mm Dicke in Griffnähe zu 1mm bei den Siyahs, oder sogar 0mm?
Was könnt ihr mir raten?
Choir
Verfasst: 20.05.2006, 07:36
von Snake-Jo
@Choir: Ach ja, hatte ich vegessen, zu posten. Zu Deinem Aufbau des Bogens: Das ist doppelt gemoppelt und wenig sinnvoll. Sowohl Bambus als auch Rattan sind sehr zugstabil. Die Druckstabilität läßt jedoch bei beidem zu wünschen übrig: Rattan kann aufsplintern am Bauch, d.h. die Fasern lösen sich (was aber nichts in der Bruchsicherheit ausmacht) und Bambus hat zu wenig Schnellkraft (außer es wird getempert oder als reaction-wood verarbeitet). Rattan in der Mitte bringt eigentlich nichts, da die guten Eigenschaften in der Zugstabilität und Biegeelastizität liegen. In der neutralen Zone ist es ein Füllmaterial, allerdings ein leichtes.
Daher bei einem RB: Entweder Bambus plus Facing oder Rattan plus Facing. Für ein leichten und etwas längeren RB (140 cm) ist auch Rattan pur möglich.
Rattanstäbe verleimen
Verfasst: 29.06.2006, 08:31
von Matthias Herp
Hallo Leute,
ich möchte mich jetzt auch unbedingt an den Bau eines Reiterbogens aus Rattan machen. Ich finde aber in Wien/Umgebung keine vernünftige Quelle für Rattan mit 4cm Durchmesser. Stäbe mit 3cm sind zu bekommen.
Wäre es möglich vielleicht 2 dünnere Stäbe abzuflachen und zusammenzuleimen (mit was, Ponal, Epoxi?)? Dann hätte man vielleicht ca 5-5,5cm breite Wurfarme.
Was meint ihr dazu, wird das funktionieren?
Liebe Grüße,
Matthias
Verfasst: 29.06.2006, 11:47
von flechador
Ich weiß nicht mehr wer mir das in NB erzählt hat. Auf jeden fall hat irgendjemand zwei Wurfarme von verschiedenen bögen(Bäumen) zusammengeleimt. Nach dem Tillern war der eine Wurfarm viel dicker als der andere. Wenn du nun hlz von 2 verschiedenen Bäumen nebeineinenderleimst, dann verspannt sich da sicher irgendwas und derbogen bricht oder bekommt einen scheiß tiller weil die beiden hölzer sich unterschiedlich viel biegen.
Nur mal so eine Frage: hat schonmal jemand probiert einen Holzreiterbogen aus Efeu zu bauen? Efeu ist langfaserig und hat gelaube ich eine gute rückschnellkraft.
Verfasst: 29.06.2006, 11:52
von Ravenheart
@Matthias Herp:
Ein Bogen so wie von Dir skizziert hätte ca. 10-15# Zuggewicht (geschätzt)...
Wenn es mehr sein soll, müsstest Du es mindestens so machen:
Rabe
Verfasst: 29.06.2006, 12:01
von Matthias Herp
Hallo Rabe!
Ich habe mich bei dem Profil auf eine Zeichnung von Snake-Jo, er hat ein ähnliches flaches Profil auf dem Stave aufgezeichnet. Der Reiterbogen soll ja sehr kurz werden und stark biegen.
Snake-Jo hat aus einem Stab mit 40mm 35# herausgeholt (korrigiert mich, falls es nicht genau stimmt).
Meine Frage ist jetzt vor allem, ob so eine Klebeverbindung hält, sie wird ja sehr stark verbogen!
Liebe Grüße,
Matthias
Verfasst: 29.06.2006, 12:40
von Ravenheart
Hmmmm...
Wenn die Stäbe 3 cm dick sind, ist das graue Stück Deiner Skizze 1 cm dick....
@Snake-Jo? Wie dick waren Deine?
Rabe
Verfasst: 29.06.2006, 15:06
von Snake-Jo
@Rabe; Herp: Meine RB aus Rattan sind incl. Facing (Eibe, 2 mm) 17 mm dick bei 40 mm Breite und 138 cm Länge und 30-35 lb/28". Ein reiner Rattan ist meist um die 25 mm dick.
Entweder Zeichnung 1 plus Facing oder Zeichnung Rabe mit Rattan pur.
Ja, die Längsverleimung wird ausgehalten, wenn man Rattan gleicher Qualität nimmt (Biegetest mit Federwaage machen). Kleber: Ponal wasserfest