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Röhre und Lichtvorhang
Verfasst: 28.11.2006, 15:45
von WesselCh
Den Schuß durch die Röhre finde ich garnicht so unpraktisch. Nur sollte die Röhre größer sein (HT150 oder ähnliches) in dem sich an zwei Stellen der Lichtvorhang befindet. Damit wäre der Streulichteinfluß der Umgebung weitestgehend eleminiert.
Lieg' ich damit falsch, christian
Videocamera?
Verfasst: 28.11.2006, 18:16
von biende
Hallo,
für mich hört sich das so kompliziert und aufwändig an, dass - die Bauzeit berücksichtigt - so ein Messgerät irgendwie nicht im Verhältnis zum Aufwand steht.
Hat schon mal jemand Versuche mit einer Videocamera gemacht?
Ich stelle mir das so vor:
Ein Schuß an einem Maßband entlang in möglichst geringem Abstand (d.h. das Maßband sollte über oder unter der Flugkurve verlaufen - wegen Parallaxefehlern).
Das ganze wird mit einer seitlich aufgestellten digitalen Videocamera aufgenommen. Die Camera wird hierbei auf eine kurze Verschlußzeit eingestellt, um den durch den Bildbereich fliegenden Pfeil möglichst scharf abgebildet zu bekommen. Anschließend wird auf dem PC der zwischen 2 bis X Bildern zurückgelegte Weg abgelesen, indem man mit einem Videoschnittprogramm die Einzelbildschaltung benutzt. Da die Camera 25 Vollbilder / sec. (50 Halbbilder) macht, kann man aus Strecke und Zeit die Geschwindigkeit errechnen.
Für den, der einen PC hat - das war ja die Voraussetzung des Threads - und der zusächtlich eine Videocamera hat, sind die Kosten praktisch null (so es funktioniert).
Was ich nicht weiß: Wie genau hält die jeweilige Camera bei der Aufnahme die Bildfolge von 25 Bildern /sec., also einer 25. Sekunde Abstand ein.
Eingefallen ist mir das ganze, weil ich neulich mal mit einer Videocamera Schüsse aufgenommen habe. Die Camera stand dabei neben mir und war auf das Ziel gerichtet. Als Ton war deutlich der Abschuß und der Aufschlag im Ziel hörbar. Auch daraus könnte man die Geschwindigkeit berechnen, wenn man die Abstände Mic. Abschußpunkt und Mic. Ziel kennt - oder wenn sie gleich sind. Was mir hierbei aber nicht ganz klar ist: wo bzw. wodurch genau wird das Geräusch beim Abschuß erzeugt. Ich denke, das lauteste Geräusch entsteht in dem Moment, wenn der Pfeil die Sehne verläßt, also am tiefsten Punkt der Sehne - geringer als Standhöhe?
Der Geschwindigkeitsverlust auf die ersten paar Meter dürfte ja nicht so gravierend sein, dass die Messwerte dadurch völlig daneben liegen. Auch bei den Gedanken, die bisher hier eingeflossen sind, ist man ja von präzisen Messungen ausgegangen, die nur mit geeichten Komponenten (Zeitmessung) oder einer geeichten Gesamtanlage erreichbar wären.
Vielleicht hilft die Idee zu einer kostengünstigen Möglichkeit mit wenig Aufwand ...
RE: Videocamera?
Verfasst: 28.11.2006, 20:14
von thorstain
Nette Idee - hat aber Nachteile:
- die Lösung ist nicht gut zu transportieren
- die Messung kann erst später am PC erfolgen
- berechnen mußt Du "zu Fuß"
... und ob die Messung wirklich erfolgreich war, weißt Du auch erst später und nicht schon gleich am Ort des Geschehens.
Darüber hinaus dürfte das Messergebnis bei einer Auflösung von nur 25 Bildern pro Sekunde und der manuellen Ablesung ziemlich ungenau ausfallen. Die elektronische Lösung ist da doch wesentlich genauer.
RE:
Verfasst: 29.11.2006, 07:53
von Matthias Herp
Hallo LaCroix!
Original geschrieben von LaCroix
Eine weitere Möglichkeit wären Beschleunigungssensoren an Klappkärtchen, die umgestoßen werden. Müsste man testen.
Wie wäre es, eine Kontakt in die Halterung der Klappkärtchen einzubauen, die beim Umklappen den Kontakt schliest? Ein Taster, der gedrückt den Stromkreis unterbricht und beim Umklappen der Karten schliesst.
Das wäre doch sicher einfach und kostengünstig!
Liebe Grüße,
Matthias
Verfasst: 29.11.2006, 10:20
von LaCroix
Jupp, sowas in der art stelle ich mir vor, man müsste halt mal schauen, wie tauglich das wäre (Verschleiß, eventuelle pfeilablenkung)
Eine leichte sperrholzplatte (ev.mit einem dünnen Blech drauf) könnte das sicher verkraften...
Verfasst: 29.11.2006, 10:49
von Steini
Bei mechanichen Lösungen (Folie) scheint mir der Aufwand bzw. Verschleiss recht hoch, vor allem wenn man Serien messen will.
Könnte man nicht zwei Alufolienbeklebte Platten links und rechts der Flugbahn aufstellen, die Platten wie einen Kondensator anschliessen und die Feldstärkenänderung bei Durchflug der Metallspitze messen? Wie schmal müßte der Durchgang, bzw. wie hoch die Spannung sein um überhaupt etwas messen zu können? Was meinen die Elektroniker?
Edit:
Bei näherer Überlegung: wie wärs mit einer kurzen Röhre am Abschuss mit Spulenwicklung aussen rum als EIN-Schalter und einer Klappscheibe mit AUS-Schalter als Ziel? Durch ein 125 Abwasserrohr, sagen wir 10cm lang auf Stativ kann man am Anfang doch gut schiessen. Ist die Induktion durch die Pfeilspitze dabei sinnvoll messbar??
Steini
Verfasst: 29.11.2006, 10:56
von mbf
Besser Spulen. Hab da was gefunden,
wenn Physiker spielen....
Unter Publications findest Du es: Tuijn, C. & Kooi, B.W. 1992. The measurement of arrow velocities in the students' laboratory. European Journal of Physics, 13:127-134.
Kannst es Dir auf der Seite runterladen.
Auch edit: die langen Winterabende kommen, das sind ein paar hundert Meter Draht. Aber eigentlich ein genial einfaches Verfahren. Wenns funzt, hätte ich gerne eine Auswertelektronik, Draht ist so gut wie bestellt... ;-)
Für Messing- und Wolframspitzen sicherlich nicht geeignet, aber dann holt man sich aus dem Elektronikmarkt ein paar dieser winzig kleinen Magnete und pappt sie hinten auf den Schaft. Oder ein Stück magnetisiertes Eisen.
Verfasst: 29.11.2006, 11:49
von Steini
Interessante Seite, aber die Publikation V-Messung finde ich nicht?!
Wenn eine Stahlspitze nicht ausreicht könnte man eine kleinen+leichten Magneten in einen Gummiblunt stecken.
Und Spulen wickeln ist kein Problem, dafür hat man doch eine Bohrmaschine!
Steini
Mein Vorschlag:
Verfasst: 29.11.2006, 11:58
von Ravenheart
...make it simpel!
Falls es möglich ist, das LÖSEN eines Kontakts als Messzeitpunkt zu erfassen, gibt es sicher ganz simple Lösungungen, etwa so:
;-)
Rabe
Verfasst: 29.11.2006, 12:08
von Steini
Klappscheibe ist klar.
Aber ehrlich gesagt möchte ich keine Kontakt an meinen Bogen bauen. Das widerspricht dann dem Gedanken von einfach und schnell mit div. Bögen (z.B. in NB) Serien zu messen. Auch die Vorstellung, dass mir der Federmechanismus der Kontakte den Pfeil vom Handrücken schiebt, gefällt mir nicht. Und man müßte die Kontakte ja ankleben, mit Kabelbindern befestigen oder ANSCHRAUBEN!
:-( :-(
Da wäre mir eine Röhre oder so doch lieber.
Aber wir kriegen hier gemeinsam noch eine geniale Lösung zustande, da bin ich mir sicher.
Steini
RE:
Verfasst: 29.11.2006, 12:21
von WesselCh
Original geschrieben von Steini
Klappscheibe ist klar.
Aber ehrlich gesagt möchte ich keine Kontakt an meinen Bogen bauen. Das widerspricht dann dem Gedanken von einfach und schnell mit div. Bögen (z.B. in NB) Serien zu messen. Auch die Vorstellung, dass mir der Federmechanismus der Kontakte den Pfeil vom Handrücken schiebt, gefällt mir nicht. Und man müßte die Kontakte ja ankleben, mit Kabelbindern befestigen oder ANSCHRAUBEN!
:-( :-(
Da wäre mir eine Röhre oder so doch lieber.
Aber wir kriegen hier gemeinsam noch eine geniale Lösung zustande, da bin ich mir sicher.
Steini
...außerdem wird mit einem Kontakt am Bogen die Beschleunigungsphase mit gemessen. Genau das wollen wir doch aber nicht, sondern die Geschwindigkeit (und somit die Energie?) des Pfeils.
mfg, christian
Verfasst: 29.11.2006, 12:42
von mbf
@Steini
http://www.bio.vu.nl/thb/users/kooi/tuko92.pdf
Ansonsten gilt sicherlich das KISS*-Prinzip. ;-)
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* Keep It Simple, Stupid
Verfasst: 29.11.2006, 14:27
von LaCroix
Wer immer diese Spulen verwenden/wickeln will, bitte ... (Wo ist der Vogel-zeig-smilie, wenn man ihn braucht...

)
Man brauht aber Stahlspitzen, die man durch eine längere Lagerung auf einem Magneten magnetisiert.
Auch nicht wirklich geeignet, um alle möglichkeiten zu erfassen. Ich bin KISS-Fan..

Verfasst: 29.11.2006, 15:16
von Steini
100% Eure Meinung, auch ich bin ein Low-Tec-Fan. Und die Alufolienlösung als Sensor ist einfach und billig herzustellen und funzt.
Aber wie oft kann man einen 4er-Satz Folien verwenden?
3x ?
5x ?
Und dann heißt es neue Folien aufspannen. Das wiederum bedeutet: für einzelne Tests, ok! Für den Einsatz in Serien oder bei Turnieren...
:tsktsk
Und ab hier bin ich Pragmat: Ich bin gerne bereit 5 Euro mehr auszugeben und/oder 2h Arbeit zu investieren wenn das die Lösung von einer Bastelei zum einsetzbaren Tool macht.
Wenn die Idee techn. nicht umsetzbar wäre, OK, danach hatte ich ja gefragt.
Wieso man mir aber wegen einer Idee, die ja wohl an anderer Stelle schon umgesetzt wurde, einen Vogel-zeig-Smilie zukommen lassen will, erschließt sich mir nicht.
Steini
Verfasst: 29.11.2006, 15:31
von LaCroix
Der smilie war scherzhaft gemeint. ich hab schonmal eine spule mit 0,2mm Draht gewickelt, das ist nicht mein Ding (grobmotoriker).
/edit
Und jedesmal, wenn einer die Spule trifft, hast du ne gute chance, das du sie neu machen musst. Bei nem holzrahmen mit folie ist mir das wurscht... /edit
Allerdings hat das Spulending einen entscheidenden Nachteil - es funktioniert nur mit einer magnetischen Spitze... kleben wir magneten auf den Pfeil? Spitze austauschen?