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Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:06
von skerm
Ja, is klar, der Kernholzdruck macht den Bogen schwer.. oder leicht.. warte.. auf jeden Fall anders, aber die Waage merkt das nicht, sondern nur die Finger. Klingt völlig logisch!
Gruß,
Daniel
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:13
von Agroman
Es ist nunmal so, dass Bögen von vergleichbarem Zuggewicht oft völlig unterschiedlich schwer zu ziehen sind bzw. Druck im Bogen haben. Da bin ich ganz auf tschos Seite.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:20
von Galighenna
Schön das man das so gut im Diagramm erkennen kann...
@tscho
Ich mein das nich böse und dein Bogen ist deshalb nicht besser oder schlechter. Ist doch ein guter Bogen geworden. Das Auszugsdiagramm ist auch völlig normal. Es ist die typisch lineare Kurve eines Langbogens und es hätte mich sehr gewundert wenn dem nicht so wäre... Dann würde nämlich mit dem Bogen irgendwas nicht in Ordnung sein.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:30
von Wilfrid (✝)
Tscho, wieviel Zeit war zwischen den Zügen?
Mit jedem Pumpen wird ein Bogen nämlich etwas weicher. Nach ein paar Minuten Ruhe ist er wieder härter.
Miß mal die umgekehrte Reihe, also Vollauszug, dann 2 " weniger usw. Du wirst Dich wundern.
Dann das ganze mit 5 min Pause zwischen den Zügen
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:31
von Agroman
Galighenna hat geschrieben:Schön das man das so gut im Diagramm erkennen kann...
Was man eben nicht immer kann, wenn du mich fragst.
Wenn man einen 90#er Langbogen hat, der sich linear gleichbleibend weich zieht/anfühlt, und dazu noch einen 90#er Langbogen, der sich linear gleichmäßig hart zieht/anfühlt, gibt's da glaube ich wenig Unterschied im Diagramm zu merken, aber im Gefühl und der Kraft des Schützen schon

.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:35
von Galighenna
Wenn die Zuggewichtskurven gleich sind, dann ist dieses "Gefühl" definitiv und unumstößlich Einbildung! Was, wenn nicht das Zuggewicht, sollte einen Bogen härter oder weicher machen?
Deshalb würde ich ja so gerne mal die Zuggewichtskurven einiger "weicher" und "harter" Bögen vergleichen. Zuggewicht ist dabei egal!
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 20:59
von Blacksmith77K
Nö, ich amüsiere mich.
Fehlt das Diagramm zur *Valkyrie*. Toaster und Acker haben dieses mal im Chat bewertet. Man sieht TROTZ sauberem Halbkreistiller ab 27" Auszug einen steileren Anstieg der Kurve bis zu 33". Manch einer würde auch von Stacking reden, wobei meiner Definition nach ein Stacking das Umschweifen von Druck- in Zugbelastung bei Sehnenwinkeln über 90° ist.
Sorry Tscho, dein Diagramm ist absolut linear. Was auch gut so ist.

Wenn es dir möglich ist, ziehe Bauers *Gambler* mal auseinander.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 21:12
von Galighenna
Ich würde sagen, es gibt 2 Ursachen für Stacking, denke ich
Die eine Ursache ist das überschreiten eines Sehnenwinkels von 90° an den Tips, wodurch sich die Krafteinwirkung auf den WA ungünstig verändert.
Als andere Ursache vermute ich, das das Holz "hart" wird wenn es um ein gewisses Maß gestreckt wird. Die Holzfasern sind evtl nicht immer 100% parallel zur Kraftrichtung, weil sie nicht 100% gerade sind, oder die interne Struktur der Fasern kann sich nur um einen bestimmten Betrag dehnen, bis die Struktur vollständig gestreckt ist. Wenn dieser Bereich erreicht ist, dann kann der Bogen nur noch dadurch weiter gebogen werden, das das Kernholz stärker komprimiert wird.
Die hätte dann einen deutlich sichtbaren steilen Anstieg der Zugkraft zur Folge, den man dann in einem Auszugsdiagramm aber eben auch sehen könnte.
Die Frage ist, ob man bei den Bögen mit solch großen Längen von deutlich über 70" überhaupt diesen Bereich erreicht. Bei kürzeren und schwächeren Bögen müsste dieses Stacking dann ja ebenfalls auch deutlich früher einsetzen... Ausserdem vermute ich das ein solcher Vorgang mit deutlichem Set im Holz einher gehen würde.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 21:32
von Agroman
@Gali:
Hm, das mit der Einbildung wäre zu beweisen, ich denke, da spielt schon noch irgendwas anderes mit rein. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen, ich urteile hier zugegebenermaßen nur aufgrund von Empfindungen.
@Blacky:
Kann ich mal die Kurve von Valkyria sehen? Würde mich reizen, denn ich bemerke dieses 'Stacking' (auch wenn es in dem Sinne keines ist) mit meinen langen Armen durchaus, wie du dir denken kannst

... um ehrlich zu sein ist das der einzige Grund, warum ich bisher noch immer am Fulldraw bei Valkyria scheitere, denn der Weg bis dahin geht gut und ich glaube, dass ich 135# bei einer linearen Kurve durchaus gut ziehen könnte.
Aber ich will das Ding trotzdem noch bändigen

.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 21:44
von Galighenna
Agroman hat geschrieben:@Gali:
Hm, das mit der Einbildung wäre zu beweisen, ich denke, da spielt schon noch irgendwas anderes mit rein. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen, ich urteile hier zugegebenermaßen nur aufgrund von Empfindungen.
(...)
Das ist doch ganz einfach: Die Zuggewichtskurve bildet das Auszugsverhalten eines Langbogen ab. Würde sich ein Langbogen im Auszug Objektiv anders anfühlen, würde sich das in der Auszugskurve zeigen... Da sich dies aber bisher wohl nicht zeigt, kann man es als gegeben hinnehmen das dem nicht so ist...
Bei einem Langbogen gibt es ausser dem Zuggewicht nämlich keine weiteren Kriterien die den Auszug charakterisieren...
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 21:53
von Bauer 1525
Blacksmith77K hat geschrieben:Nö, ich amüsiere mich.
Sorry Tscho, dein Diagramm ist absolut linear. Was auch gut so ist.

Wenn es dir möglich ist, ziehe Bauers *Gambler* mal auseinander.
Wenn bis in drei Wochen die Saukälte die jetzt ansteht vorbei sein sollte ,bekommt tscho die Möglichkeit am Gambler mal zu zupfen

Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 22:45
von Agroman
Galighenna hat geschrieben:Das ist doch ganz einfach: Die Zuggewichtskurve bildet das Auszugsverhalten eines Langbogen ab. Würde sich ein Langbogen im Auszug Objektiv anders anfühlen, würde sich das in der Auszugskurve zeigen... Da sich dies aber bisher wohl nicht zeigt, kann man es als gegeben hinnehmen das dem nicht so ist...
Bei einem Langbogen gibt es ausser dem Zuggewicht nämlich keine weiteren Kriterien die den Auszug charakterisieren...
Wenn sich ein Bogen aber trotz gleichem Zuggewicht
gleichmäßig weicher oder härter zieht, würde das Diagramm dafür keine Lösung finden.
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 22:46
von Blacksmith77K
Galighenna hat geschrieben:
Als andere Ursache vermute ich, das das Holz "hart" wird wenn es um ein gewisses Maß gestreckt wird. Die Holzfasern sind evtl nicht immer 100% parallel zur Kraftrichtung, weil sie nicht 100% gerade sind, oder die interne Struktur der Fasern kann sich nur um einen bestimmten Betrag dehnen, bis die Struktur vollständig gestreckt ist. Wenn dieser Bereich erreicht ist, dann kann der Bogen nur noch dadurch weiter gebogen werden, das das Kernholz stärker komprimiert wird.
Guck mal hier, der Galli. Richtige Maße an der Eibe, mit entsprechend passendem Profil und man NUTZT die abgefahrene Drucktoleranz der Eibe
auch mal aus.
Das ist genau DER Zustand, den ich mit 'Kernholzdruck' beschreibe. Und um diesen Zustand zu erreichen, riskiere ich auch gerne mal 2" Set (...bleibende Biegung...)
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 22:56
von Galighenna
Agroman hat geschrieben:
Wenn sich ein Bogen aber trotz gleichem Zuggewicht gleichmäßig weicher oder härter zieht, würde das Duagramm dafür keine Lösung finden.
Stimmt, weil es für Einbildung keine physikalische Erklärung gibt...
@Blacky
Ich weiß nicht, das ist schwierig zu klären, ob udn wie das zustande kommt... Ich meine, wenn das wirklich so wäre, würde sich das auch bei kürzeren Bögen zeigen, und die langen Eiben, die ihr zu Warbows verbaut, die sind so lang, wenn da die Fasern schon vollständig gestreckt werden würden, wie wäre es dann bei einem Eibenbogen der gerade so kurz ist das er den gewünschten Auszug geometrisch erreicht (90° am Tip) ? Da müsste ja tierisch Kernholzdruck kommen... interessanterweise hab ich davon aber noch nie gehört, und warum baut man dann die Bögen nicht alle so kurz, um das Material effektiv zu nutzen, wenn die Eibe eben dies schon mitmacht...
Deshalb bin ich da noch etwas am zweifeln, und man müsste sowas evtl mal irgendwie durch eine genauere Analyse der Holzstruktur untersuchen. Das man mal untersucht, was exakt in den Fasern der Eibe vor sich geht, wenn der Bogen ausgezogen wird.
Schwierig, schwierig, leider
Re: Eiben Elb 94#-32"
Verfasst: 29.01.2012, 23:00
von Agroman
Galighenna hat geschrieben:Stimmt, weil es für Einbildung keine physikalische Erklärung gibt...
Sag' das nochmal, wenn du zwei entsprechende 90#er in der Hand hattest

...
Galighenna hat geschrieben:und warum baut man dann die Bögen nicht alle so kurz, um das Material effektiv zu nutzen, wenn die Eibe eben dies schon mitmacht...
[/quote]
Weil sie dadurch alle elend hart zu ziehen wären, härter als normal zumindest.