@ Schattenwolf
´Tschuldigung. Hätte ich wohl gleich erklären sollen.
In dem Lexikontext steht, daß das Wort zwischendurch mal für ein sehr feines Wollgewebe stand und die jetzige Form sich von scar = scheren und lachan = Laken ableitet.
Das Wort Laken wiederum stammt aus dem Mitteldeutschen und bezeichnet ein Gewebestück einer bestimmten Größe. Wenn man das jetzt mal in unserem Deutsch zusammensetzt, kommt man auf Schurwolle.
Schurwolle wiederum bezeichnet aber keine Verarbeitungsweise sondern nur die Gewinnung. Bei Wollgeweben unterscheidet man heute zwischen Streich- und Kammgarnen. Streichgarne werden aus kurzen, gekräuselten Fasern gefertigt. Kammgarne bestehen aus langen und möglichst glatten Haaren.
Je länger die Haare sind, um so weniger Drall braucht man beim Spinnen und um so dünner kann das Garn werden ohne dabei zu reißen. Mit weniger Drall wird das Garn auch weicher.
Außerdem kann scheren nicht nur das Abschneiden von Tierhaaren bedeuten sondern auch das Verkämmen (über den Kamm scheren). Da keine mir zugängliche Quelle von einer besonderen Fadenbindungsart spricht, die den Scharlach ausmacht, leite ich daraus die Möglichkeit ab, daß es sich um eine Gütebezeichnung handelte, ergo Kammgarn.
(Entschuldigung für die langen Sätze)
