Bin mal wieder am experimentieren...

Habe im Mai am Straßenrand in einem Hochmoor in der Nähe von Bremen ein Stück Holz aufgelesen. Ca. 210 cm lang, schön gerade gewachsen und an den Stirnenden schon etwas eingerissen. Leider waren keine Rückschlüsse auf die Holzart möglich, natürliches Habitat war nicht mehr vorhanden (wurde offenbar an einem anderen Ort geschlagen, keine Äste, Knospen oder Blätter auffindbar)

Habe es trotzdem mitgenommen, auf 196 cm gekürzt, versiegelt und bis vor kurzem in der Rinde getrocknet.
Leider habe ich keine Fotos von den Stirnseiten mehr, lediglich die beiden unten eingefügten Fotos vom entrindeten Bogenrücken und der Holzstruktur der Bauchseite nach dem Ausarbeiten der Bogengrobform sind noch vorhanden.
Aufgrund der Farbe, Dichte, Härte und Holzstruktur vermute ich, dass es sich um eine gewöhnliche Mehlbeere oder eine andere Unterart der Gattung handelt.
Ursprünglich hatte ich vor, die ganze Länge des Rohlings auszunutzen.
Beim Bodentillern stellte sich jedoch schnell heraus, dass sich diese Holzart aufgrund der hohen Dichte und des Gewichts nicht für einen Flachbogen in dieser Länge eignen würde. Bei diesem Design und dieser Länge wäre aufgrund des hohen Gewichts vermutlich nur ein lahmer Prügel daraus geworden...

Also habe ich kurz entschlossen den Rohling radikal auf eine Bogenlänge von 57'' NTN eingekürzt

Mittlerweile habe ich den Prügel so weit, dass daraus ein halbwegs vernünftiger Bogen werden könnte.
Da ich jedoch noch nie einen derart kurzen Bogen gebaucht habe, bin ich mir nicht sicher, ob das Holz bei diesem Design (siehe unten) der zu erwartenden Belastung standhalten wird.

(vollpyramidal bei symmetrischer Bauweise, Breite/Dicke ca. 45/25 mm an den Fadeouts auf ca. 10/12 mm an den Tips, Griff 25/30 mm)
Der Bogen wiegt jetzt knapp über 550 g und hat bei 18'' Auszug ein Zuggewicht von ca. 47#.
Die Bilder des entspannten Bogens, auf Standhöhe und bei einem Auszug von 16'' habe ich unten eingefügt.
Was meint ihr dazu?
Der Tiller sieht für für mich schon ganz brauchbar aus, daher denke ich, dass im Laufe des weiteren Tillerprozesses nur noch kleinere Korrekturen notwendig sein werden.
Wollte eigentlich eine Auszuglänge von 26'' erreichen...
Ist das aus eurer Sicht möglich, ohne den Bogen drastisch zu schwächen?

Danke und Gruß,
Heiko