Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Hallo allerseits.
Heute war gerade perfektes Wetter um sich neues Holz zu suchen.
Mein erster Kandidat: Eine Esche.
Hier im Habitat: ...und hier um einen Ast erleichtert. Der Rest fällt diesen Winter noch der Kettensäge des Försters zum Opfer... Stamm mit Knospe: EIne Linie wird sich wohl finden. Der kurze Abschnitt muss evtl. als Griff herhalten. Wir werden sehen...
Mein zweiter Kandidat: Es könnte ein Schwarzdorn sein. Ich bin mir aber überhaupt nicht sicher.
Das Stämmchen hatte noch ein paar typische Dornen. Die Triebe weiter oben waren aber quasi dornenfrei.
Bestimmungshilfe willkommen!! Hier einmal Schwarzdorn? und zweimal Esche: Heute habe ich mir sogleich die Esche vorgenommen und mit der Bandsäge aufgesägt.
Ich tackere ein Stück Karton als Ausrichthilfe an die Stirnseite, so fällt es etwas leichter, krumme Stämme immer richtig unter der Säge zu führen. Beide hälften könnten einen hübschen Bogen abgeben.
Die Esche ist ziemlich feinjährig. Die äusseren Jahrringe sind nur ca. 1mm. Lohnt es sich, daraus einen Bogen zu bauen? Wenn die Bandsäge schon mal läuft: Überall wo es nach Ast aussieht, lasse ich noch etas Reserve stehen. Der Esche-Sapling hat aufgesägt ca. 6 cm Reflex. Ich bin gespannt wie er sich beim trocknen verhält. Mit dem Ziehmesser und der Schwanenhalsziehklinge habe ich das Holz entrindet. Heute arbeitete ich mit einem Fuchsschwanz, Bandsäge, Ziehmesser und Ziehklinge. Die Küchenwaage dient der "Feuchtemessung"
Zum Schluss brauchte ich noch einen Akkuschrauber, um den Bogen zum Trocknen zu fixieren.
Der Rohling ist leicht überspannt auf dem Rücken und im Griff und in den Tipps fixiert. So, heute hatte ich Spass damit!!!
Gruss Philipp
Heute war gerade perfektes Wetter um sich neues Holz zu suchen.
Mein erster Kandidat: Eine Esche.
Hier im Habitat: ...und hier um einen Ast erleichtert. Der Rest fällt diesen Winter noch der Kettensäge des Försters zum Opfer... Stamm mit Knospe: EIne Linie wird sich wohl finden. Der kurze Abschnitt muss evtl. als Griff herhalten. Wir werden sehen...
Mein zweiter Kandidat: Es könnte ein Schwarzdorn sein. Ich bin mir aber überhaupt nicht sicher.
Das Stämmchen hatte noch ein paar typische Dornen. Die Triebe weiter oben waren aber quasi dornenfrei.
Bestimmungshilfe willkommen!! Hier einmal Schwarzdorn? und zweimal Esche: Heute habe ich mir sogleich die Esche vorgenommen und mit der Bandsäge aufgesägt.
Ich tackere ein Stück Karton als Ausrichthilfe an die Stirnseite, so fällt es etwas leichter, krumme Stämme immer richtig unter der Säge zu führen. Beide hälften könnten einen hübschen Bogen abgeben.
Die Esche ist ziemlich feinjährig. Die äusseren Jahrringe sind nur ca. 1mm. Lohnt es sich, daraus einen Bogen zu bauen? Wenn die Bandsäge schon mal läuft: Überall wo es nach Ast aussieht, lasse ich noch etas Reserve stehen. Der Esche-Sapling hat aufgesägt ca. 6 cm Reflex. Ich bin gespannt wie er sich beim trocknen verhält. Mit dem Ziehmesser und der Schwanenhalsziehklinge habe ich das Holz entrindet. Heute arbeitete ich mit einem Fuchsschwanz, Bandsäge, Ziehmesser und Ziehklinge. Die Küchenwaage dient der "Feuchtemessung"
Zum Schluss brauchte ich noch einen Akkuschrauber, um den Bogen zum Trocknen zu fixieren.
Der Rohling ist leicht überspannt auf dem Rücken und im Griff und in den Tipps fixiert. So, heute hatte ich Spass damit!!!
Gruss Philipp
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
- schnabelkanne
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Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Servus, die Esche sieht etwas krank aus, bin schon gespannt ob etwas daraus wird.
Lg Thomas
P.S. lasst die Enden der Staves auch breiter, wenn er sich etwas verzieht habt ihr doch null Reserve!!!
Lg Thomas
P.S. lasst die Enden der Staves auch breiter, wenn er sich etwas verzieht habt ihr doch null Reserve!!!
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Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
sieht für mich auch nach schwarzdorn/schlehe aus.
würde hier auf jeden fall den rohling ein paar Tage mit der Rinde trocknen lassen und diese dann erst abschaben.
das holz reist sonst sehr schnell ein, da ist esche harmlos dagegen.
würde hier auf jeden fall den rohling ein paar Tage mit der Rinde trocknen lassen und diese dann erst abschaben.
das holz reist sonst sehr schnell ein, da ist esche harmlos dagegen.
Schaffa Schaffa
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Ein sehr anspruchsvolles Stück. Viel Glück!
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Hier will ich noch die Durchmesser der beiden Stämmchen nachliefern.
Das kurze Eschestück habe ich auf der Kippfräse längs aufgesägt und mit dem Ziehmesser grob entrindet. Die Enden wurden versiegelt. Daraus schneide ich später Griffstücke für den Eschebogen. Ohne Markkanal wird er mir im Griff zu dünn.
Den Schwarzdorn habe ich inzwischen mit der Bandsäge grob in die Form geschnitten. Leider habe ich ein Ast übersehen. Ich hätte da gerne mehr Holz stehen gelassen. Ich habe noch nie mit diesem Holz gearbeitet und bin erstaunt, wie schnell es rot anläuft. In der Nähe von abgebrochenen Dornen ist die Bastschicht rostrot verfärbt. Mit dem Ziehmesser habe ich soviel Holz entfernt, bis sich der Rohling von Hand sichtbar biegen lässt. Dann habe ich mit der Ziehklinge noch ein paar Bearbeitungsspuren beseitigt. Ich war an dem Abend etwas unkonzentriert und habe ein paar Fehlschnitte gemacht. Beim tillern liegt das nicht mehr drin. Etwas Drehwuchs hat er natürlich auch. Zum Trocknen habe ich ihn wiederum auf einem Holz fixiert. Ich denke, mit minimalem Querschnitt steig die Chance, ohne Risse zu trocknen. Ich bin gespannt, wie stark er sich noch verzieht. Wir werden sehen, ob dieses Stück Holz ein Bogen werden will. Der Schwarzdorn lagert noch in der unbeheizten Garage. Die Luftfeuchte ist dort bei Regenwetter hoch. Er hat von gestern (1334 g) auf heute knapp 40 g verloren. Schnabelkanne äusserte den Verdacht, dass die Esche krank sein könnte.
Beim Schwarzdorn ist die Chance ebenfalls gross, das der Brennholz wird. (Drehwuchs, Totast)
Ich überlege noch, einen weiteren Kandidaten vorzubereiten. Er soll ebenfalls nicht einfach gerade sein. Für mich eine tolle Herausforderung! Der Aufmerksame Leser hat bestimmt gemerkt, dass ich noch nicht viele Bögen gebaut habe.
Gruss
Philipp
Der ausgesägte Esche-Rohling trocknet inzwischen im Wohnzimmer und hat knapp 200 g verloren.Das kurze Eschestück habe ich auf der Kippfräse längs aufgesägt und mit dem Ziehmesser grob entrindet. Die Enden wurden versiegelt. Daraus schneide ich später Griffstücke für den Eschebogen. Ohne Markkanal wird er mir im Griff zu dünn.
Den Schwarzdorn habe ich inzwischen mit der Bandsäge grob in die Form geschnitten. Leider habe ich ein Ast übersehen. Ich hätte da gerne mehr Holz stehen gelassen. Ich habe noch nie mit diesem Holz gearbeitet und bin erstaunt, wie schnell es rot anläuft. In der Nähe von abgebrochenen Dornen ist die Bastschicht rostrot verfärbt. Mit dem Ziehmesser habe ich soviel Holz entfernt, bis sich der Rohling von Hand sichtbar biegen lässt. Dann habe ich mit der Ziehklinge noch ein paar Bearbeitungsspuren beseitigt. Ich war an dem Abend etwas unkonzentriert und habe ein paar Fehlschnitte gemacht. Beim tillern liegt das nicht mehr drin. Etwas Drehwuchs hat er natürlich auch. Zum Trocknen habe ich ihn wiederum auf einem Holz fixiert. Ich denke, mit minimalem Querschnitt steig die Chance, ohne Risse zu trocknen. Ich bin gespannt, wie stark er sich noch verzieht. Wir werden sehen, ob dieses Stück Holz ein Bogen werden will. Der Schwarzdorn lagert noch in der unbeheizten Garage. Die Luftfeuchte ist dort bei Regenwetter hoch. Er hat von gestern (1334 g) auf heute knapp 40 g verloren. Schnabelkanne äusserte den Verdacht, dass die Esche krank sein könnte.
Beim Schwarzdorn ist die Chance ebenfalls gross, das der Brennholz wird. (Drehwuchs, Totast)
Ich überlege noch, einen weiteren Kandidaten vorzubereiten. Er soll ebenfalls nicht einfach gerade sein. Für mich eine tolle Herausforderung! Der Aufmerksame Leser hat bestimmt gemerkt, dass ich noch nicht viele Bögen gebaut habe.
Gruss
Philipp
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Am Längsschnitt kann man sehen dass die äußeren Jahrringe sehr dünn sind (das Bild hab ich schon etliche Male bei vom Eschentriebsterben betroffenen Bäumen gesehen). Das heißt aber nicht dass das Holz schlecht ist, nur sind die äußeren Jahrringe nicht hoch belastbar.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Danke Neumi für die Einschätzung. Ich bleibe um die 4 cm breit und 176cm lang (69"). Der Bogen soll ca.35# bei 29" Auszug bekommen. Der Griff soll nicht mitbiegen. Ich denke das liegt drin.
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Denke ich auch, aufgrund der Erfahrung von Hieronymus.
Aber zeig doch mal eine Nahaufnahme der Stirnseite.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Hier der Rückenring (Ich bin nicht mehr sicher, von welcher Stammhälfte der Abschnitt ist. Er ist von oben)
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
- Hieronymus
- Forenlegende
- Beiträge: 3062
- Registriert: 18.08.2016, 19:50
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Also, ich würde mir keine Gedanken machen , bei dem Zuggewicht, Breite und länge deines Bogens. Natürlich solltest du dann achtsam den Rückenring freilegen, also Rinde und Bast runter. Um so feuchter er ist , um so besser und einfache gehts
Wenn du Bauchweh mit dem Rückenring hast , dann spricht auch nichts dagegen ihn abzunehmen
Ich wohne hier auf 720m und auf Kalkhaltigen Boden ...
LG Markus
Wenn du Bauchweh mit dem Rückenring hast , dann spricht auch nichts dagegen ihn abzunehmen
Ich wohne hier auf 720m und auf Kalkhaltigen Boden ...
LG Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí
Salvador Dalí
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Sehr gute Fotos
Ansonsten wie Hieronymus schreibt
Ansonsten wie Hieronymus schreibt
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Inzwischen ist die tägliche Gewichtsabnahme mit der Küchenwage kaum mehr feststellbar. Es ist Zeit, um weiter zu arbeiten.
Als nächstes werde ich den Griffbereich plan hobeln und ein Stück aufleimen. Der Verzug beim Trocknen ist beachtlich. Bis jetzt sind zum Glück keine Risse sichtbar! Gruss Philipp
Als nächstes werde ich den Griffbereich plan hobeln und ein Stück aufleimen. Der Verzug beim Trocknen ist beachtlich. Bis jetzt sind zum Glück keine Risse sichtbar! Gruss Philipp
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Gestern Abend konnte ich noch die Griffpartie zum verkleben vorbereiten.
Ich hatte die gedachte Sehnenlage überprüft und entsprechend rechtwinklig zur Schussrichtung den Griffbereich am Bogenrohling plangehobelt.
Der Bogenrohling ist soweit vorbereitet. Ich habe mich für ein Griffholzstück entschieden, welches genug dick und ohne Markkanal ist. Es stammt vom selben Baum wie der Bogen selber. Zum einfacheren Spannen habe ich das Griffholzstück auf einem Kantholz festgeschraubt. Dabei kam eine Handsäge und der Planhobel zum Einsatz. Ich bin übrigens ein totaler Fan von diesem Hobel ("Einweg" Klingen, welche sehr schnell zu wechseln sind und sehr einfache und feine Verstellung der Schnitttiefe)
Im nächsten Schritt wird geleimt.
Mein Weissleim ist voll mit Rindenstücken, Flechten und Späne vom Versiegeln. Ich muss mir heute noch einen neuen Klebstoff besorgen. Mein Vater hätte noch Knochenleim... Damit habe ich noch nie gearbeitet. Wie warm muss dazu das Holz vorgewärmt werden? Wieviel Zeit bleibt zum verarbeiten und ausrichten? Wie lange wartet man, bis zur weiteren Bearbeitung?
Es ist mal wieder Zeit für ein ernstes Gespräch zwischen Vater und Sohn.
Ich hatte die gedachte Sehnenlage überprüft und entsprechend rechtwinklig zur Schussrichtung den Griffbereich am Bogenrohling plangehobelt.
Der Bogenrohling ist soweit vorbereitet. Ich habe mich für ein Griffholzstück entschieden, welches genug dick und ohne Markkanal ist. Es stammt vom selben Baum wie der Bogen selber. Zum einfacheren Spannen habe ich das Griffholzstück auf einem Kantholz festgeschraubt. Dabei kam eine Handsäge und der Planhobel zum Einsatz. Ich bin übrigens ein totaler Fan von diesem Hobel ("Einweg" Klingen, welche sehr schnell zu wechseln sind und sehr einfache und feine Verstellung der Schnitttiefe)
Im nächsten Schritt wird geleimt.
Mein Weissleim ist voll mit Rindenstücken, Flechten und Späne vom Versiegeln. Ich muss mir heute noch einen neuen Klebstoff besorgen. Mein Vater hätte noch Knochenleim... Damit habe ich noch nie gearbeitet. Wie warm muss dazu das Holz vorgewärmt werden? Wieviel Zeit bleibt zum verarbeiten und ausrichten? Wie lange wartet man, bis zur weiteren Bearbeitung?
Es ist mal wieder Zeit für ein ernstes Gespräch zwischen Vater und Sohn.
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Knochenleim wird im Musikinstrumentenbau verwendet (Geigenbauer).
Da müssen Klebungen für Reparaturen öfter mal wieder aufgemacht werden.
Aber sie müssen nicht so fest sein wie im Bogenbau.
Ich würde davon abraten.
Grüße
Nacanina
Da müssen Klebungen für Reparaturen öfter mal wieder aufgemacht werden.
Aber sie müssen nicht so fest sein wie im Bogenbau.
Ich würde davon abraten.
Grüße
Nacanina
Re: Saplingbow 15, Anvil, Esche, Schwarzdorn?
Danke für den Hinweis!!!
....dann erspare ich mir das Experiment und den potentiellen Bogentod und verwende einen konventionellen Weissleim.
....dann erspare ich mir das Experiment und den potentiellen Bogentod und verwende einen konventionellen Weissleim.
Zitat eines erfahrenen Ingenieurs: "Holz ist ein geduldiger Werkstoff!"