OSAGE ORANGE aus UNGARN

Themen zum Bogenbau
flagelladei
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OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von flagelladei » 07.07.2020, 11:52

Hallo!

Wir haben eine neue Facebook Gruppe für diejenigen, die an ungarischen Osage Orange Staves interessiert sind. Da wir so viele E-Mails und Nachrichten über verfügbare Hölzer erhalten, planen wir, diese in einem LKW nach Deutschland zu liefern. Wir denken, wir könnten uns auf einen Ort und einen Termin einigen, an dem wir ein Treffen organisieren können. Bitte laden Sie Ihre Freunde, die sich für Bogenherstellung interessieren, ein, sich dieser Gruppe anzuschließen.

- Es tut uns Leid für unser schlechtes Deutsch, wir hoffen du verstehst uns. :)

Die Gruppe hier: https://www.facebook.com/groups/627523111303705

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von schnabelkanne » 07.07.2020, 13:04

Servus, bin immer an Osage interessiert hab aber kein Facebook und bin aus Österreich (Wien).
Lg Thomas
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Bogenbas
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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Bogenbas » 07.07.2020, 21:32

Ja ich bin auch immer auf der Suche nach Osage Orange und habe auch schon mal einen Stave auf eurer Webseite bestellt. Falls ihr auch mal nach Österreich kommt bin ich auch dabei 😉

flagelladei
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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von flagelladei » 08.07.2020, 09:53

Hallo,
vielen Dank für eure Interesse und die Anmeldungen in der FB Gruppe. Wir sind im Bezirk Zala, in der nähe von der Österreichischen Grenze. Ihr, Österreicher, könnten uns sogar persönlich besuchen und Ihre besten Rohling abholen.

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Uranus79
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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Uranus79 » 11.08.2020, 08:18

Sie verschicken die Staves aktuell. Hat jemand von Euch schon welche erhalten?

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Becknbauer » 11.08.2020, 10:34

Ja. Ich habe 6 Stück erhalten. Mit Versand 90€ das Stück. Schöne gerade Staves, ohne Äste oder Verwachsungen. Mindestens aus 3 davon kann ich 2 Bögen bauen. Sehr sparsame schaffen es wahrscheinlich aus allen 2 Bögen zu machen. 5 Tage von meiner Überweisung bis zur Lieferung. 5 der Staves sind frisch, noch nicht trocken. Einer ist vermutlich vom letzten Jahr und sieht trocken aus. Länge ca. 1,8 bis 1,9 m. Ich bin zufrieden.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Sanne » 11.08.2020, 14:55

Ich hatte 3 Stück bestellt und wie Becknbauer schreibt schöne Staves bekommen. Lieferung war schneller als erwartet.

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Uranus79 » 20.08.2020, 12:02

Habe die drei bestellten Staves eben bekommen. Viel Holz für's Geld. Ich weiß nicht, wie dick Jahresringe bei Osage sonst sind, sie sehen eher schmal aus hier (~2mm) aber aus den 3 Staves lassen sich allein durch die Breite 5 Rohlinge machen, der letzte Stave ist schmal aber so dick, dass man da fast zwei übereinander rausholen kann. Ich finde ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Uranus79 » 17.09.2020, 20:52

So, den ersten Stave bearbeite ich gerade. Der freigelegte Rückenring ist etwas über 4mm dick, macht einen guten Eindruck und der Frühholzanteil erscheint gering.
Jahresringe.jpg
Es ist mein erster Osage, aber soweit ich das beurteilen kann, ist die Qualität echt top. Der Stave ist im Griff ganz leicht seitlich gebogen und hat eine kleine Drehung aber das sollte sich bei Osage theoretisch ohne Probleme richten lassen. Dafür ist er total ohne reflex/deflex und hat keine dickeren Äste drin. Also vielen Dank an Flagella Dei!

Osage erscheint ziemlich bunt und zeigt verschiedene Strukturen auf dem Rücken:
Ruecken.jpg
Ist das so "normal" für Osage? Bis jetzt kenne ich es vom sehen eher relativ einfarbig. Zum Beispiel die kleineren "Inseln"/"Ringe" links, das ist kein Frühholzrest und auch kein angeschnittener Jahresring. Oder unter dem Ast eine größere Struktur, wo zusätzliches Holz gewachsen zu sein scheint, wie als wäre der Ast ein Objekt in einem Wasserstrom gewesen, so dass der Strom darumfließt und einen "Schatten" hinter dem Ast bildet.

Es ist aber definitiv ein unbeschädigter Rückenring ohne durchtrennte Fasern. Ich habe festgestellt, dass man mit dem Ziehmesser den darüber liegenden Jahresring anheben und quasi abpellen kann. Das fühlt sich ziemlich brutal und grob an, aber die Jahresringe trennen sich sauber im Frühholz ab. Es verbleiben diese zarten Röhrenstrukturen, die man dann mit der Ziehklinge wegkratzen kann.

Also, was denkt ihr zu dem Stück?

Viele Grüße, Uranus

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Neumi » 17.09.2020, 21:26

Uranus79 hat geschrieben:
17.09.2020, 20:52
Ich habe festgestellt, dass man mit dem Ziehmesser den darüber liegenden Jahresring anheben und quasi abpellen kann.
Früher oder später kommt fast jeder auf den Trichter, dass man Osage im Frühholz spalten kann.Ich freue mich, dass der Trichter bei Dir angekommen ist :)

Also, was denkt ihr zu dem Stück?
Ich kauf Dir das für den halben Preis ab und stell keine fragen zum Holz ;)

Ansonsten steht zur Bearbeitung von Osage alles, aber auch ALLES im Forum ;)
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Uranus79 » 17.09.2020, 21:32

Ich habe schon viel gelesen aber das mit den Farben und Strukturen dazu habe ich nix gefunden... :P

Ansonsten gibt's die aus Ungarn zu kaufen, aber nicht von mir ;D

Grüße und danke, Uranus

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Neumi » 17.09.2020, 21:50

Uranus79 hat geschrieben:
17.09.2020, 21:32
Strukturen dazu habe ich nix gefunden..
Einfach mal ein wenig über Holz nachdenken und dann wirst Du erkennen, dass alle "Ringporer" ein gleiches Bauprinzip verfolgen. Auf dem Foto sind etliche Strukturen um die kleine Pickel zerstört, btw.
Und das schöne bei Osage ist, dass das Holz auch noch nen Sound hat - Frühholz ist krispy und laut beim schneiden und Spätholz ist leise und smooth. ;)
Check it!!!
Grüße - Neumi
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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von schnabelkanne » 17.09.2020, 21:51

Servus, ich hab mal im Buch von Dean Torges (auf den Spuren des Osage Bogens) etwas über rote Stellen bei Osage gelesen, der war davon nicht begeistert. Kann mich aber nicht mehr erinnern in welchem Kapitel er darüber schrieb.
Lg Thomas

P.S.

Zitat Dean Torges: S 146, „dazu kam noch ein weiteres Problem, das mit der Schicht rötlicher Maserung im Stave zu tun hatte. Manchmal ist so ein roter Streifen nur ein interessanter Farbkontrast zum typischen Gelb ....und hat genau die gleichen Eigenschaften. Manchmal ist er schwammig und verdirbt einen ganzen Stave. Manchmal mindert er die Qualität von Staves aus einer Stammhälfte, aber nicht aus der anderen.“
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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von kra » 17.09.2020, 22:59

SChwammigen Osage sollte man mit dem Ziehmesser erkennen können, wie Neumi schrieb:
Und das schöne bei Osage ist, dass das Holz auch noch nen Sound hat - Frühholz ist krispy und laut beim schneiden und Spätholz ist leise und smooth.
. Holz das sich glatt, homogen und "smooth" schneidet würde ich erstmal als brauchbar ansprechen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: OSAGE ORANGE aus UNGARN

Beitrag von Uranus79 » 18.09.2020, 07:50

Hallo, erstmal danke für die Infos.
Bis jetzt wirkte das Holz homogen, nur eben andere Farbe. Wenn ich beim genaueren Zuschneiden der Breite an eine solche Stelle komme, dann werde ich auf einen Unterschied achten. Bis jetzt war das Spätholz glatt und das Frühholz rauh und eindeutig voneinander zu unterscheiden.

Das mit den zerstörten Strukturen kann ich insofern nicht nachvollziehen, als dass beim Jahresring abtrennen rund um diese (tot?) Äste Inseln aus Frühholz stehen blieben, wo ich mit der Schwanenhalsziehklinge vorsichtig das Frühholz zu den Ästen hin entfernt habe. Sie erhoben sich auch nicht aus dem restlichen Holz (anderswo auf dem Stave schon). Auf dem Foto sieht das Holz aber auch anders aus als in der Realität, viel heller und mit vielen mehr Rillen/weißen Linien. Ich muss mit der Kamera noch mal bessere machen.

Viele Grüße, Uranus

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