Frage wegen Eiben-Bruch

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Stefan73
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Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Stefan73 » 15.02.2020, 11:27

Hallo alle :)

Heute konnte ich vermittels Bruch des elenden Stocks das Projekt "Übungs-Eibe" in ein definitiv finales Stadium überführen. Ihr hattet mich gewarnt :)

Ich habe mal ein Foto von der Bruchstelle geschossen, mit der Frage, ob ich grundsätzlich davon ausgehen sollte, dass das Holz nix taugt, wenn der Kern diese graubraune Farbe aufweist. Mir ist bei der Bearbeitung aufgefallen, dass das graue Zeug deutlich bröseliger ist als das rote. Habe ich gelernt: grauer Kern -> Eibe nix gut? Oder gibts auch Eibe mit grauem Kern, die funktioniert? Kann - oder muss - ich von der Qualität dieses Astes auf die Qualität des restlichen Holzes, das von der gleichen Pflanze stammt, schließen? Kommt grauer Kern in dünnen Ästen eher vor als in dickeren Stämmen?

IMG-1012-min.jpg

Und noch eine Frage: Verwendet Ihr Tip-Overlays nach Bogenbruch ein zweites Mal? Oder anders gesagt: Hat jemand eine geheime Technik, wie man Epoxi-verklebte Overlays mit überschaubarem Aufwand wieder abmontiert kriegt? Ist die Klebefuge irgendwie schneidbar, vielleicht?


Vielen Dank für Info und viele Grüße!

Stefan

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Becknbauer
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Becknbauer » 15.02.2020, 14:10

grauer Kern -> Eibe nix gut?
grauer Kern -> Eibe nix gut!

Wenn das nur ein Ast war und nicht der Stamm kann der Rest der Pflanze noch tauglich sein.
Bei einem bröseligen Eindruck bei der Bearbeitung kannst du das Holz vergessen. Außer du entfernst alles was sich so anfühlt.

Epoxi gut warm bez. heiß machen und dann mit dem Messer oder Stechbeitel ablösen. Eine Weile föhnen, dass es auch innen heiß wird, nicht nur oberflächlich.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

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Stefan73
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Stefan73 » 15.02.2020, 15:42

Danke!

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conti03
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von conti03 » 15.02.2020, 18:36

ja mit der Heißluftpistole geht es. Allerdings sollte es auf mehr als 200 Grad erhitzt werden.
Besser immer wieder probieren, ob es sich schon vor dem Schmelzpunkt runterschieben oder schneiden lässt. Die Tip-Overlays dann aber zum nochmaligen kleben bis aufs pure Holz saubermachen erhitztes Epoxi soll nicht mehr so gut kleben.
Jede Schöpfung ist ein Wagnis.
C. Morgenstern

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fatz
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von fatz » 15.02.2020, 18:40

Mach ned mit dem Heissluftdings rum. Nimm eine feine Saege und schneid knapp unterm Overlay durchs Holz. Dann den Rest mit einem Schleifwerkzeug deiner Wahl (Feile/Bandschleifer/Sandpapier aus was weiss ich) entfernt und gut. Derweil bist mit der HLP noch nicht mal bei handwarm
Haben ist besser als brauchen.

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Hieronymus
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Hieronymus » 15.02.2020, 19:21

Da bin voll bei Franz. Einfach die Säge nehmen und gut iss ;)
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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conti03
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von conti03 » 15.02.2020, 20:51

:-[ Da habt ihr natürlich Recht wenn`s eh kaput is dann ab damit.
Frei nach dem Motto: Warum mit der Heißluftpistole Zeit vergeuden wenn die Säge doch vor der Nase hängt. ;D
Jede Schöpfung ist ein Wagnis.
C. Morgenstern

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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Ravenheart » 17.02.2020, 09:54

Zur Eibe: Die war entweder morsch oder total übertrocknet! Gute Eibe bricht ganz anders! Faseriger!
Beispiel: Bruchtest aus nem anderen Thread:
download/file.php?id=66806&mode=view

Zu Overlays: Klar wieder verwenden! Runtersägen (mit 1 mm Abstand!), glatt schleifen, wieder aufbappen…
Es darf auch ruhig ne dünne Holzschicht dran bleiben...

Rabe

Dachs
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Dachs » 17.02.2020, 10:05

Kann es sein, dass das ne Astunterseite war?
Die dunkle Verfärbung kann auf Druckholz hinweisen.
Hier wird verstärkt Lignin eingelagert. Dies führt zur deutlichen Erhöhung der Druckfestigkeit zu Lasten der Zugfestigkeit. Gemeinhin Versprödung genannt.
Gruß
Dachs

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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von Stefan73 » 18.02.2020, 18:43

Hm. Ich hatte auch den Eindruck von sehr trockenem Holz. Wobei ich denke, dass das ohne technische Hilfsmittel wohl nicht leicht einzuschätzen sein wird. Jedenfalls hatte ich den Stave lange Zeit im ungeheizten (aber nicht kalten) Flur stehen, und gegen Ende auch immer mal wieder über Nacht im Wohnzimmer. Da ist die Luft zwar wegen sehr vieler Pflanzen recht feucht, aber die Heizung wird nicht eben günstig gewesen sein.

Btw: Wie lagert Ihr eigentlich Eure fertigen Bögen? Ist das eher so eine kitzlige Sache, wegen der Holzfeuchte? Hängt sicher auch viel vom Finish ab, oder?

Viele Grüße!

Stefan

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F'al Gran
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Re: Frage wegen Eiben-Bruch

Beitrag von F'al Gran » 18.02.2020, 19:41

Also, ich habe einen Lagerraum im Haus (eigentlich mit Fußbodenheizung, die ist aber stark reduziert) mit Hygro- und Thermometer überwacht.
Dort herrschen knappe 20°C und um die 50 % r.F.. Bei starkem Frost im Winter ( ::) , als ob das sowas noch gäbe...), wenn die Luftfeuchte unter 30 % r.F. absinkt, fliegen die Bögen in die unbeheizte Werkstatt. Die Rohlinge liegen an der gleichen Stelle...
Alles wird gut...
... nichts wird besser.

m(fg)²

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