Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Hallo zusammen da ich absoluter Neuling im Bogenbau bin, brauche ich ein paar Tips.
Ich möchte für meine Freundin und meinen Sohn einen Recurve aus Eschenholz bauen. Es ist ein Kantholz.
Wichtigste Frage erstmal ist wie berechne ich die Sehnenlänge für die Bögen.
Wie sieht es mit der Stabilität aus, kann man aus einem Eschenkantholz einen langlebigen und schönen Bogen bauen? Worauf muss ich auf jeden Fall achten?
Gibt es Forenbereiche für den Bau eines Tillerbaumes und einem Sehnenbrett?
Viele Informationen konnte ich mir schon anhand von div. Videos zusammenhalten.
Ich möchte für meine Freundin und meinen Sohn einen Recurve aus Eschenholz bauen. Es ist ein Kantholz.
Wichtigste Frage erstmal ist wie berechne ich die Sehnenlänge für die Bögen.
Wie sieht es mit der Stabilität aus, kann man aus einem Eschenkantholz einen langlebigen und schönen Bogen bauen? Worauf muss ich auf jeden Fall achten?
Gibt es Forenbereiche für den Bau eines Tillerbaumes und einem Sehnenbrett?
Viele Informationen konnte ich mir schon anhand von div. Videos zusammenhalten.
- apaloosa
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Hallo Necrom,
herzlich willkommen.
Gebe mal in die Suchfunktion "Tillerbaum" bzw. "Sehnenbrett" ein, da werden Dir massenhafte Beispiele angezeigt.
Zum Rest werden Dir die anderen Forenmitglieder bestimmt antworten.
VG
Harald
herzlich willkommen.
Gebe mal in die Suchfunktion "Tillerbaum" bzw. "Sehnenbrett" ein, da werden Dir massenhafte Beispiele angezeigt.
Zum Rest werden Dir die anderen Forenmitglieder bestimmt antworten.
VG
Harald
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Bei Eschenrecurve habe ich mich gleich an dieses Video erinnert:
https://www.youtube.com/watch?v=pV_214tmCaY
Das größte Problem bei einem Kantholz besteht in der Lage der Jahresringe.
Wenn du keinen Jahresring unbeschädigt und durchgehend als Bogenrücken benutzen kannst (die vom Schützen abgewandte Seite), dann darf der Bogen nur sehr schwach werden, weil er sonst zerbricht.
Kanthölzer werden deswegen oft in Leisten zersägt und mit einem Backing versehen, also aus mehreren Schichten aufgebaut und verleimt.
Kurzum, ich würde dir empfehlen erstmal mit Manau anzufangen. Das Material ist viel unempfindlicher und günstig.
Es hat keine Jahresringe und das reduziert die Fehlermöglichkeiten beim Erstversuch ganz erheblich.
Hickory ist auch eine der wenigen Ausnahmen, bei denen man nicht so genau auf die Jahresringe achten muss, aber deutlich fester und nicht so leicht bearbeitbar.
https://www.youtube.com/watch?v=pV_214tmCaY
Das größte Problem bei einem Kantholz besteht in der Lage der Jahresringe.
Wenn du keinen Jahresring unbeschädigt und durchgehend als Bogenrücken benutzen kannst (die vom Schützen abgewandte Seite), dann darf der Bogen nur sehr schwach werden, weil er sonst zerbricht.
Kanthölzer werden deswegen oft in Leisten zersägt und mit einem Backing versehen, also aus mehreren Schichten aufgebaut und verleimt.
Kurzum, ich würde dir empfehlen erstmal mit Manau anzufangen. Das Material ist viel unempfindlicher und günstig.
Es hat keine Jahresringe und das reduziert die Fehlermöglichkeiten beim Erstversuch ganz erheblich.
Hickory ist auch eine der wenigen Ausnahmen, bei denen man nicht so genau auf die Jahresringe achten muss, aber deutlich fester und nicht so leicht bearbeitbar.
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Moinsen,
also zunächst einmal wäre es vllt. ganz hilfreich wenn du uns hier ein paar aussagekräftige Photos deines Kantholzes einstellen würdest [eine Nahaufnahme der angeschliffenen Stirnseite, um den Spätholzanteil und somit die Qualität deiner Esche bestimmen zu können und eine von der Seite, um zu sehen ob die Jahrringe auf ganzer Länge durchlaufen oder nicht etwa seitlich ausbrechen], denn wie @Wirrwarr schon schrieb, müßte erst einmal die Eignung des Holzes zum Bogenbau gewährleistet sein, wenn es denn ein selfbow werden soll.
Interessant zu wissen wäre auch noch, um was für eine Art Kantholz es sich dabei handelt - also ob es beispielsweise zuvor vllt. nicht schon in einer anderen Konstruktion verbaut war und evtl. Beschädigungen / Trocknungsrisse aufweist od. nicht ...
Dann würde ich als absoluter Anfänger evtl. auch zunächst einmal die einfachste Bogenform wählen - also entweder einen Stabbogen im elb-Stil od. einen einfachen Flachbogen, damit du überhaupt erst einmal ein Gefühl für den Tiller kriegst, bevor du dann flips oder recurves in den Bogen einbringst.
Betreffend 'schön und langlebig' wäre auch zu überlegen, ob du nicht von vornherein @Wirrwarrs Vorschlag eines laminierten Bogens aufgreifen möchtest, denn das würde dir zumindest erst einmal die Sorge um die Jahrringe nehmen und einen schnurgeraden stave als Ausgangsmaterial ermöglichen. Langlebiger als selfbows sind Laminatbögen ohnehin.
Und zuguterletzt würde ich dir noch die Anschaffung / den Bau eines Tillermaßes, wie am Ende dieses threads beschrieben, ans Herz legen um dir die Sache am Anfang von vornherein zu erleichtern: viewtopic.php?f=16&t=31254&start=15
Zuletzt geändert von Hetzer am 22.06.2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Honor the past but never look back.
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Hm! Ohne dich demotivieren zu wollen, aber ich glaub du stellst dir das ganze ein bissl zu einfach vor. Fang einfach mal mit einem ganz einfachen Selfbow an. Kein Recurve, kein sonstiger Schnickschnack. Das ist fuer den Anfang schwer genug. Wenn du die ersten 5 vermurkst hast, wird's dann meist bald besser. Hohl dir ein paar gerade Haselstaves mit so 7cm Durchmesser (beim Absaegen auf Vogelnester aufpassen) und leg los. Info zum Schnelltrocknen findest du en masse in den Sapling-Turnieren der letzten Jahre. Je nachdem wie schmerzlernbegierig du bist, stell mehr oder weniger Bilder vom Bau ein und lass dir Tipps geben. Bis du einigermassen tillern kannst ist Herbst. Dann kannst auch mal anderes Holz nehmen und/oder einen durchgehenden Rueckenring aus deinem Eschenkantling kratzen.
Vielleicht magst ja auf eines der Bogenbautreffen kommen, da findest du sicher genug Leute, die dich mit mehr Informationen fuettern als du verdauen kannst. Den ein oder anderen Stave zu kriegen sollte da auch kein Problem sein. Wenn nicht kannst du ja mal schreiben, wo du wohnst, vielleicht ist ja auch jemand in der Naehe und kann dir weiterhelfen.
Ah Ja: Sehne baut man einfach so lang, dass sie zum Bogen passt und ein Sehnenbrett braucht niemand. Ich hab noch eins rumliegen, was ich gebaut und genau 2 mal benutzt hab.
Vielleicht magst ja auf eines der Bogenbautreffen kommen, da findest du sicher genug Leute, die dich mit mehr Informationen fuettern als du verdauen kannst. Den ein oder anderen Stave zu kriegen sollte da auch kein Problem sein. Wenn nicht kannst du ja mal schreiben, wo du wohnst, vielleicht ist ja auch jemand in der Naehe und kann dir weiterhelfen.
Ah Ja: Sehne baut man einfach so lang, dass sie zum Bogen passt und ein Sehnenbrett braucht niemand. Ich hab noch eins rumliegen, was ich gebaut und genau 2 mal benutzt hab.
Haben ist besser als brauchen.
- Rotzeklotz
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Ergänzung zu Fatz: Mach einen flämischen Spleiß, keine Endlossehne. Ein Ende mit Öhrchen, das andere mit Knoten. Dann verstellst du einfach den Knoten und brauchst z.B. beim Tillern nicht zig Sehnen.
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Auch wenn ich selber Änfänger bin... Wenn bei dir "der Weg das Ziel ist", dann mach im Zweifelsfall einfach. Meine Bögen sind mit Sicherheit nicht so fertig und gut, dass ich sie hier zeigen könnte, aber sie erfüllen (bei Zuggewichten zwischen 15 und 25 Pfund) ihren Zweck immer mal wieder ein paar Pfeile zu werfen.
Sehnenbrett und einfachen Tillerbaum würde ich mir an deiner Stelle aber auch bauen.
Was dir klar sein sollte: Zwei einfache ausreichende Bögen werden schlußendlich weniger Kosten, als das Material...
Sehnenbrett und einfachen Tillerbaum würde ich mir an deiner Stelle aber auch bauen.
Was dir klar sein sollte: Zwei einfache ausreichende Bögen werden schlußendlich weniger Kosten, als das Material...
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Aeh ja, so war das gemeint. Endlossehne war gedanklich nimmer existentRotzeklotz hat geschrieben: ↑22.06.2019, 10:49 Ergänzung zu Fatz: Mach einen flämischen Spleiß, keine Endlossehne.

Haben ist besser als brauchen.
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Fotos kommen heute abend, leider sind die als Anhang zu groß. Das Kantholz (zwei Stücke) hat die Maße 55*32 bei einer Länge von je 145.
- Neumi
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Tach, wie groß gewachsen sind denn die beiden zukünftigen Nutzer, bzw. für welche Auszuglänge sollen die Bögen geeignet sein. 145 cm Esche ist verdammt kurz.
Grüße - Neumi
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Meine Freundin ist 167 mit ner 60er Armlänge und unser zwerg 109 mit ner Armlänge von 37 cm. Habe bei beiden ein Maß von Armlänge mal 2 + 15cm genommen.
- Rotzeklotz
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Für den Lütten reichts, deine Freundin braucht nen längeren Rohling. Mindestens 167cm (Körpergröße) sollten es schon sein, gerade bei Esche (ist ziemlich Set-anfällig und nicht sehr drucktolerant).
- Neumi
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Hätt ich jetzt nicht besser schreiben können. Aber messt mal den Auszug der Freundin, mit der Armlänge kann man nichts anfangen, da hier zuviele Faktoren unbekannt sind. Also ein pfeilähnliches Stöckchen in die Zughand nehmen, in die andere Hand einen Besenstiel ö.ä. und schauen wie groß der Auszug tatsächlich ist. Als Hilfe und zusätzliche Erklärung die Suchfunktion benutzen und nach "Auszuglänge messen" suchen.
Grüße - Neumi
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Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Mal 'ne Frage: Ist es für Dich echt wichtig, Bogen aus Kanthölzern zu bauen? Warum nimmst Du keine Staves wie (fast) alle anderen???
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Re: Bogenbau Neuling recurve aus Esche kantholz
Haselnuss ist eine tolle Idee. Weiß zufällig jemand ob man sich besser an Förster oder Stadtgärtnereien wenden sollte für Haselnussholz, wenn man leider keine Sträucher in der Nähe finden kann?