Bei dem Trefferbild ist meist der Standardtfehler, dass der Schulterzug der Bogenschulter, also die Bewegung des Zugarmschulterblattes um die Wirbelsäule herum - bzw. das Bestreben dazu - nicht sauber funktioniert.
Folge dessen ist ein lascher bzw. nicht kräftig genug erfolgender Ablaß, der, oft noch über ein Anschlagen oder Schleifen des Pfeiles am Bogen - zum Wedeln der Pfeile führt, die dann letztlich schräg einschlagen. Dies wird in der Regel schon auf kurzen Distanzen ersichtlich, bei längeren normalisiert sich das in der Regel bzw. das Einschlagen kommt weniger "schief". Du hast dahingehend schon recht weite Entfernungen, auf kürzere Distanzen dürfte die Auslenkung noch größer ausfallen.
Ursache für o. g. Standardtfehler sind:
*Höheres Zuggewicht als zuvor und Unfähigkeit des Schützen damit klarzukommen, daraus wiederum nicht ausreichende "Kraft" zu genügendem Schulterzug.
*Niedrigeres Zuggewicht als zuvor - man fühlt sich leicht, macht alles somit "mit links" und verschludert so die notwendige Technik mit der Folge ungenügendem Schulterzuges oder kann vor "überschießender Kraft" den Zug nicht mehr sauber ausführen (wie die Mannschaft beim Tauziehen, die unkoordiniert umfällt, wenn die andere Seite unvermittelt das Tau loslässt).
*Mangelnde Koordinierbarkeit der Bewegung des Schulterzuges aufgrund neuen Bewegungsmusters oder neuer Bewegungsamplituden.
Insbesondere bei verlängertem Auszug kann es vorkommen, dass der Schütze aufgrund der ungewohnten Länge des neuen Auszuges am Anfang der Schießpraxis mit diesem verlängerten Auszug nicht in der Lage ist, das Zugarmschulterblatt konsequent und kräftig genug um die Wirbelsäule zu ziehen zu suchen. Folge ist dann - siehe oben - ein lascher Ablass mit der o. g. Folge (Wedeln, schiefes Einschlagen).
Das gibt sich bei konsequenter Beachtung und Beübung des Schulterzuges mit der Zeit - wenn der neue, verlängerte Auszug für den Schützen anatomisch gesehen überhaupt noch händelbar ist.
Erreicht der Auszug des Bogens für den Schützen aufgrund der anatomischen Verhältnisse jedoch ein Ausmaß, dass er selbst bei konsequenter Beübung keinen kraftvollen Schulterzug gerieren kann - etwa weil die Zughand im Vollauszug schon in Höhe des Schuktereckgekenkes der Zugarmschulter liegt (vgl. dazu
https://www.chinese-archery.de/ausruest ... l/schaefte unter dem Punkt Auszugslänge), so kann auch meist ein konsequentes Beüben keinen ausreichend kräftigen Ablass gerieren.
In diesem Falle hilft nur ein Kniff, mit dem man sich durch Erhöhung der Hebelwirkung beim Ablass die "Kraft" für einen kräftigen Schukterzug anderweitig "holt".
Dieser Kniff liegt in der Verlängerung des Auszugsarmes, welches von außen her betrachtet oft als - sinnentleertes - Wegschleudern der Zughand gesehen wird.
Dazu siehe Weiteres hier:
https://www.chinese-archery.de/technik- ... und-loesen - dort unter dem Punkt "Involvierung der Zughand und des Zugarmes:...besondere Aspekte der Involvierung der Zughand und des Zugarmes bei langem Auszug".
Kurzum:
Denke, die ersten beiden Ursachen kann man hier wohl ausschließen, da die Zuggewichte so unterschiedlich nicht sind.
Ich denke, es liegt bei Dir am längeren Auszug, der die Bewegungsausführung stört.
Du solltest daher eine kräftigen/konsequenten Schulterzug und dessen sauberer Ausführung mehr Beachtung schenken. Erweist sich der Auszug von 32 Zoll für Dich allerdings schon als zu weit bzw. im Grenzbereich, solltest Du über einen Auszug mit letztlich fast extendiertem Zugarm nachdenken.
Gruß
Ralph