Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

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Xolgrim
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Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 08.09.2018, 09:57

Hallo zusammen,

einer unserer Bögen (Ragim Wildcat) weist eine Delamination am Griffstück auf. Die ist zum Glück? Leider? Nur sehr schwach ausgeprägt. Ich hätte Uhu schnellfest/Endfest und Ponal Wasserfest im Angebot. Meine Idee war den UHU heiss zu machen und rein laufen zu lassen, ggf. versuchen mit Papier oder etwas ähnlich dünnem noch mehr Kleber rein zu bekommen, dann eine Zweinge drauf und warten.

Wie auf dem einen Bild zu sehen ist, geht die Delamination nicht wirklich bis zur Rückseite durch.

Was meint ihr dazu, funktioniert das oder bekomme ich bei so einem schmalen Spalt nicht genug Kleber an die richtigen Stellen? Das Griffstück wird dpäter nur mit 18er Wurfarmen bestückt werden.
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Spalt 1.jpg

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Xolgrim
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 08.09.2018, 09:59

Der Dateianhang Spalt 2.jpg existiert nicht mehr.
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Spalt 2.jpg

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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 08.09.2018, 09:59

Sorry, irgendwie hab ichs nicht hin bekommen dei 3 Bilder in einen Beitrag zu packen
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Rückseite.jpg

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Dongelong
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Dongelong » 08.09.2018, 22:25

Ich komme bisher bei Bögen und Pfeilen ohne irgenwelche Kleber aus und verleime alles mit Holzleim.
Deswegen kenne ich mich Uhu und co. Nicht aus.
So würde ichs machen.
Probier zuerst ob sich der Spalt trocken (ohne Leim) mit einer Zwinge vollständig zusammendrücken lässt.
Wenn ja, hätte ich kein schlechtes Gewissen es mit deinem Ponal zu reparieren.
Wenn möglich Spalt durch Druck aufs Griffstück etwas öffnen. Leim reinreiben (nicht mit irgendetwas drin rum popeln). Zwinge drauf und damit durch schließen und wieder lösen so etwas wie einen Pumpeffekt erzeugen. 2-3 mal auf und zu reicht und immer wieder Leim nachreiben. Zum Schluss fest angezogen lassen.
Das hält wieder und 18Pfund sowieso.

Obs mit anderen Klebern besser geht kann ich dir nicht sagen.

Gruß
Dongelong
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Squid (✝) » 08.09.2018, 23:25

Problem könnte sein, dass im Spalt Leimreste auf den Flächen sind. Da hastet Holzleim nicht besonders gut. Die Technik ist gut, ich würde aber Epoxy nehmen.
Nicht vergessen, das Holz um den Riss herum abzukleben. Sonst haste die Reste vom Kleber überall auf dem Holz und die bekommt man bei Epoxy echt schlacht wieder ab.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von SchmidBogen » 17.09.2018, 16:42

Vorneweg: Holzleim würde ich bei sowas gänzlich die Finger weg lassen.

Das ist die typische Fehler-Bruchstelle bei diesen Griffstücken.

Keine Ahnung was Ragim für einen Leim verwendet, aber durch die Bauweise, muss es dort zur Delamination kommen, da ein Overlay als Schutz gänzlich fehlt.
Hilft nur eines: Entweder Epoxy (Endfest!!) mit einem Handföhn vorsichtig einfliessen lassen (Mit deiner Technik, dem Papier, geht das sehr gut) und hoffen, dass später nicht noch mehr delaminiert. Oder versuchen mit ein bisschen Gewalt, die zwei Teile voneinander zu lösen.
Oft ist es so, wenn die Leimfuge einmal angefangen hat, nachzugeben, bröselt es die Fuge komplett durch ohne weiteren Schaden am Holzstück zu nehmen.


Am Ende ein Stück Glasfasergewebeband oder Glaslaminat als Overlay drauf kleben, nachdem der Lack am Rücken komplett abgeschliffen wurde, um diese Schwachstelle zu entschärfen in Zukunft.

Solche Griffstücke sind im Übrigen nicht dazu ausgelegt, um Zuggewichte über 25# zu schiessen.
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Squid (✝) » 17.09.2018, 18:01

Ja, gut. Mutig wäre es, das Griffholz komplett abzulösen.
Schraubenzieher, Keil, Ziehklinge. Je nach dem, was dazwischen passt. Und dann halt hebeln...
Dann Kleberreste abschleifen, dann neu mit Epoxy verkleben.

Was das Ablösen angeht: Das zentrale Holz ist eigentlich zu dick, als dass es zu Delamination durch Krümmungsbelastung kommen kann. M. E. ist da keine Arbeit / Bewegung drin...
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von SchmidBogen » 17.09.2018, 20:40

Da besagen Bruchtests bei uns aber was anderes. :)
Diese Delamination entsteht eben gerade, Weil es Bewegungen im Griffstück gibt.
Muss es auch, da es sonst augenblicklich brechen würde. Nur ist es so schwach, dass man es nicht sieht.
Warum sollte es den Kleber sonst an einer Stelle ablösen? ;)
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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 20.09.2018, 20:48

Sodele bin endlich dazu gekommen das Griffstück zu reparieren. Heissen Endfest rein, bischeln nach geföhnt und dann die von Dongelong angesprochene "Pumptechnik" und wieder von dorn bis nichts mehr rein gepasst hat.

Ich habe kein Glasfasergewebeband oder ähnliches zur Hand und da ich nun die 26er Wurfarme runter genommen und durch die 18er Wurfarme ersetzt habe, bin ich auch vorsichtig zuversichtlich, dass die Sache ne weile halten wird.

Wenn die Mittelstücke wirklich nicht mehr als 25" auf Dauer aushalten ist es ja schon fahrlässig von Ragim die mit 40er Armen anzubieten ...

Danke jedenfalls für die Ratschläge an alle.

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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 22.06.2020, 17:59

Update:
Wie bereits erwähnt wurde der Bogen nur noch mit 18 Pfund geschossen maximal 2h die Woche und nur bei gutem Wetter, da wir keine Möglichkeit haben in einer Halle zu schießen. Gestern hat es ihn dann ganz zerlegt. Fehler beim verkleben meinerseits? Die stellen die ich geklebt habe sind die einzigen an denen Splitter hängen, das deutet für mich eigentlich eher darauf hin, dass die stelle gut gehalten hat. Aber wenn die anderen Stellen versagt haben kann das eckchen oben natürlich auch nichts mehr reissen. Ich hätte also doch vermutlich mutiger sein sollen und versuchen die ganze Verbindung zu lösen und komplett neu zu verkleben.
Kaputt3.jpg
Kaputt2.jpg
Kaputt1.jpg
Ist jetzt schon das zweite Griffstück dieses Typs welches sich zerlegt hat. Das andere habe ich 2014 hier gezeigt: viewtopic.php?f=15&t=24951&p=448896#p448896

Sind Verleimte Holzgriffstücke generell so ungeeignet auch für Bögen auch mit geringen Zuggewicht (18-26 Pfund). Ist nach ca. 7 Jahren die Lebenserwartung einfach überschritten oder hatten wir nur Pech?

Da wir von der Marke noch vier Griffstücke haben drängt sich natürlich die Frage auf, wie sehr man denen noch vertrauen kann. Ich schätze mal normalerweise deutet sich soetwas nicht an so das man es vorher kontrollieren kann sondern zerlegt sich einfach von jetzt auf gleich ohne vorherige optische anzeichen. Oder kann man das irgendwie testen?

Diesesmal ist leider etwas mehr passiert als bei oben beschriebenem Bogenbruch. Vermutlich jedoch trotzdem nichts ernstes. Eine mittelprächtige Schnittwunde an der Bogenhand, leichte Brustschmerzen und starke Kopfschmerzen an den Stellen an denen der Griff wohl den Schützen getroffen hat waren dei gestrigen beschwerden. Für heute habe ich bisher noch kein Update bekommen.

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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Grombard » 22.06.2020, 18:10

Bei den günstigsten Griffstücken kann man genauso Pech haben, wie bei einem teuren.
Die Dinger werden in so ziemlich jedem Verein als Standardbogen benutzt.
Wenn die immer und ständig kaputt gehen würden, wäre das sicher nicht der Fall.

Da deine Klebestelle die einzige war, die gehalten hat, hast du wohl nix falsch gemacht.

Der Faserverlauf ging genau durch deinen Bruch.
Also kamen schlechte Fuge und falscher Faserverlauf zusammen.
irgendwas is ja immer

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Re: Delamination an Ragim Wildcat Griffstück

Beitrag von Xolgrim » 22.06.2020, 19:10

Dank dir, das war was ich vermutet hatte, man fühlt sich aber besser, wenn jemand aussenstehendes das genau so sieht. Der Befund der Schützin ist gerade bei mir eingetrudelt: Schleudertrauma

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