Legolas vs. Robin Hood

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Aja, so ganz nebenbei (wie immer): In dem Bericht übers Befiedern im Mittelalter steht, dass die Frauen lieber Federn verwendet haben, die während der Mauser 'abgeworfen' wurde, als gerupfte.
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Unicorn, ich denke, wir sind uns einig...
PeLu: Auch in Bhutan werden nur abgeworfene Federn im Wald gesammelt, allerdings aus religiösen Gründen (Buddhismus).
Stefan
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Bhutismus? .-)
Ich frag einmal meine Inder deswegen, aber ich glaub die tun sich da weniger an.
(Bin ja nur 100km von Bhutan weg)
Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5826
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat gedankt: 13 Mal
Hat Dank erhalten: 13 Mal

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von locksley »

Das mit den abgeworfenen Feder kann ich verstehen. Ich rupf seit einer Woche Gänseflügel. Die Federn halten wie Pech und Schwefel.
Zum Thema:
Ein besseres Vorbild als HH sind zum Beispiel alle die Menschen, die im Laufe der Geschichte mit Hilfe des Bogens ihr Überleben zu sichern, was nicht einfach war und für einen Grossteil der Weltbevölkerung auch heute noch immer eine grosse Herausforderung darstellt.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Rupfen ist wie vieles andere auch viel Übungssache (nein, ich hab' keien Übung darin).

Ich finds immer witzig wenn Leute mit dem Litermass Länge messen wollen. Also wenn man heutige Massstäbe auf andere Zeiten anwendet. Nicht nor 'moralisch' (da gehörerten drei Anführungszeichen) auch in vielerlei anderer Hinsicht. Wenn z.B. Leute von heute, die nie (und wirklich nie) absoluter Finsternis ausgesetzt sind, glauben die Lichtsituation im Mittelalter beurteilen zu können.
Wahrscheinlich ist es besser es startet wer einen Bogenjagdthread....
jaberwok

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von jaberwok »

Hallo !

@Pelu um einem alten Waidmann (oder Waidloch) zu glauben, soll rupfen unter zuhilfenahme von grobem Hühnerschrot (4-6 mm) und gegen den Strich geschossen sehr gute ergolge bringen ;-)))
Netzwanze42

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von Netzwanze42 »

Das Rupfen der Federn geht am besten, wenn die Viecher noch warm sind. Ansonsten hat sich einfaches Abschneiden als gut erwiesen. Den unteren Teil des Kiels kannst Du fürs Befiedern eh nicht gebrachen.
Tron

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von Tron »

@ Unicorn:

Ich weiss nicht, woher Deine empirische Erfahrung mit Jägern stammt, meine ist absolut anders: Von ca. 30 Jägern, die ich in meinem Leben persönlich kennen gelernt habe, fallen zwei in die Kategorie scheissgeile Tötungs-Touristen (Leute mit sehr viel Kohle, die dann auf Safari in Afrika gehen, also eigentlich arme Wichte). Die anderen treiben sich meist wöchentlich etliche Stunden im Wald herum und verbringen dort den grössten Teil ihrer Freizeit mit der Hege und Pflege des Wildes. Sie kennen ihr Revier in- und auswendig und erfüllen dort eine wichtige naturschützerische Aufgabe. Wirklich jagen tun sie drei oder viermal im Jahr, und dann ist es meist Nieder- oder Schwarzwild, bei heftigem Verbiss auch Rotwild, das dezimiert werden muss.

Die Ausrottung von Raubtieren wie Wolf und Bär ist hierzulande vor über 100 Jahren selbstverständlich von Jägern vollstreckt worden, dies aber auf der Basis eines breiten gesellschaftlichen Konsens. Die damalige Agrarwirtschaft mochte einfach keine "Mitesser". Auch hier: Andere Zeiten, andere Sitten.
Unicorn

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von Unicorn »

Hallo Tron, hallo alle,
habe übelegt ob, und wie ich, auf Dein Posting antworten soll. Aber ich versuche es mal.
Meine Erfahrungen mit Jägern beziehen sich auf die Tägliche Presse und Fernsehen. Wenn hier am Niederrhein die Jäger schreien, das die überwinternden Wild und Polargänse abgeschossen werden müssen, da sie ja die ganze Saat auffressen, prägt es ein unteranderem das "Freizeit" Jägerbild. Zu den Safaris, da brauche ich gar nicht so weit schauen. Hier am Niederrhein kenne ich viele, die sich im Herbst ein Abschuss "einkaufen". Und sieh Dir bitte einmal die Promiszene an, die für einen Abschuss Geld bezahlen, und sich dabei dann noch stolz Filmen lassen.
Zur Hege und Pflege, genau deshalb kommt es zu einer teilweisen Überpopulation. Oder muss ich mich fragen ob hier nicht gehegt und gepflegt wird um in der Jagdsession eine "grössere Strecke" zu bekommen? ;-) Meine Erfahrung aus eigenem Anschauen und vielen Gesprächen mit Biologen, Förstern und auch Umweltschützern. Wenn man die Natur gewähren lässt, der Mensch nicht regulierend eingreift, entstehen schöne natürliche Rückzugsräume, in dem sich auch wieder viele Tiere und Pflanzen ansiedeln, die eigentlich schon als fast ausgerottet galten. Ich möchte hier als Beispiel mal Truppenübungsplätze und viele Staatsforste nennen. Zu diesem sich selbst überlassen der Natur gehört natürlich auch das sich Raubtiere dort ansiedeln können, zu den Raubtieren zähle ich auch den Menschen, zumindest solange sich Luchs, Wolf und Bär nicht wieder eingefunden haben. Aber bitte keine "Freizeit" sondern Staatsjäger die mit Biologen und Naturschützern (das eine schliesst das andere nicht aus!) zusammen die Überpopulation verhindern. Was vor über hundert Jahren in einem Gesllschaftlichen konsens geschah, kann doch heute nicht weiter geführt werden, trotz dem besseren Wissens das wir unsere eigene Lebensumgebung nachhaltig gefärden oder?

Ich wollte und möchte hier keine Jäger difamieren, die bereits diese obigen Notwendigkeit erkannt haben. Aber leider gibt es sehr viele jagdbegeisterte Menschen die nur, und das auschliesslich, "schiessen" wollen. Diesen Eindruck gewinnt man leider um so mehr wenn man in einer Suchmaschine "Jagd" eintippt.
Zu dem Them Bogenjagd http://webfarm3.millenniums.net:8080/Vi ... itik/boja/
Ich denke dazu können alle die auf Turnieren waren mehr sagen, aber genau dieses spiegelt in etwa meine Meinung wieder. Ich habe gerade dazu noch ein Video geshen. http://www.lightednocks.com/

Wie gesagt mein erstes Posting war nicht diferenziert genug, dafür Entschuldige ich mich. Eine Diskussion dieses Themas finde ich Notwendig und gut. Und nur weil wir unterschiedlicher Meinung sind können wir doch noch immer ein nettes gepflegtes Bier miteinander schlabbern oder? :-)



Nachricht wurde von Unicorn nachbearbeitet!
sbartels

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von sbartels »

@ Tron und Unicorn
Ich finde ihr widersprecht euch gar nicht so sehr. Ihr habt das gleiche Bild davon, was ein Jäger im positiven Sinne ist und wer dem Ansehen dieses Berufs schadet. Unterschiedlich ist eure Wahrnehmung/Erfahrung. Tron hat positive Erfahrungen, Unicorn eher negative. Aber beide würden das gleiche als positiv bzw. negativ ansehen.
Zu Howard Hill noch ein Artikel, der viel über ihn verrät, aber auch klar macht, dass wir heute einfach andere (ich finde aber auch bessere) Massstäbe haben:
http://www.edersbow.com/publication/200 ... efault.cfm

Stefan
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Ich kenne sicher eine mind. dreistellige Zahl Jäger.
Das Problem ist, dass die 'Schiesser' auch immer die lautetsen sind, also sich in der Öffentlichkeit als solche zu erkennen geben. Und die prägen eben ganz wesentlich das Bild des Jägers in der nichtjagenden Öffentlichkeit.

Ich komm im Gebirge recht viel mit den Berufsjägern und deren Jagdgästen zusammen. Freilich hat man oft Vorurteile den Jagdgästen gegenüber, die diese auch bestätigen. Aber es ist ein wesentlicher und wichtiger Wirtschaftszweig, ohne den viele Hegemassnahmen nicht finanzierbar wären.

Und in allen Revieren wären Bogenjäger sicher eine Bereicherung. Ich bin mir sicher, dass es da weniger Fehlabschüsse gäbe.
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Ja, lieber Schattenwolf, das ist fein für Dich, andere haben da halt andere Ansichten, die auch ihre Rechtfertigung haben (das soll heissen: nicht alle Ansichten haben m.E. eine Rechtfertigung).

Und es gibt genug Menschen, die sich die Nahrung selbst erjagen.

Und der einen ist der Grosswildjäger ein (unerreichbares) Vorbild und dem anderen ein abschreckendes Beispiel.

Ich kenne auch genug Leute, die andere verachten gerade weil die nicht imstande sind, sich ihre Nahrung selbst zu Schlachten.

Ich selber trachte danach, kein Leben nutzlos auszulöschen und streite deswegn auch mit meiner Frau, die oft von mir fordert zu morden.
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Jagdszene aus Österreich? ;-)
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

Oije, jetzt wirds philosophisch...

Stefan: Ja, ich muss Gelsenjagen. Ich tät' sie eh am Leben lassen, tut doch nix wenn einem ab und zu eine sticht.

Vielelicht kann ich mein Ansehen etwas hier anheben .-)

Ich hab' schon mehrere Jagdeinladungen ausgeschlagen und sekkier die andern Jäger seit immer schon mit der Bogenjagd.

Einmal hab' ich im Gebirge einen uralten Silberring gefunden (das alleine ist schon eine eigene Geschichte) udn hätte dafür sicher einen Gams bekommen, weil der Jagdherr sowas von versessen auf den Ring war.  
PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Legolas vs. Robin Hood

Beitrag von PeLu »

@ Schattenwolf:

Da sich der Bogen für Selbstmord schlecht eignet, wäre es also eindeutig am besten, wir würden statt auf Tiere oder 3D-Ziele auf den wirklichen Feind schiessen..? Oder was willst Du damit sagen? :-)
Antworten

Zurück zu „Vermischtes“