Hallo Ahmed,
gute Frage, wie komme ich auf das schmale Brett? Du siehst mich verwirrt. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich den Unterschied zwischen Holmegaard und Möllegabet immer noch nicht verstanden habe. Wenn wir die Seitenansicht des Bogens in Greenland, S. 131 mit der abnehmenden Nadeldicke als biegende Nadeln interpretieren, dann ist in Verbindung mit den Ausführungen von Jürgen Junkmanns im Greenland-Buch ein Holmegaard-Bogen abgebildet. Insofern nehme ich meine Aussage, das Bild zeige einen Möllegabet, zunächst zurück. Aber:
Junkmanns schreibt, bei den Holmegaard-Bögen "becomes obvious that the shoulders are only very sparsely pronounced". Ich verstehe das so, dass die Übergänge zwischen innerem Wurfarmbereich und Nadel nur schwach ausgeprägt sind. Das Wort "sparsely" habe ich dafür eigens nachgeschlagen. Weiter schreibt Junkmanns direkt über seiner Abbildung, dass das Fragment des Möllegabet-Fundes eine sehr betonte Schulter hat. In dem Beitrag sehe ich aber nicht, dass die Nadeln beim Möllegabet (!) zwingend eine gleichbleibende Breite haben müssen. Zumindest legt der Text mir das nicht nahe und der Zeichnung kann ich das mit meiner Sehfähigkeit ebenso nicht entnehmen. Hingegen muten mir die Schultern in der Rückenansicht des bei Greenland dargestellten Bogens durchaus deutlich betont an.
Kommen wir zu meiner Zeichnung. Du musst mit bitte noch weiter helfen zu ergründen, warum ich dort einen Holmegaard zeige. Meine Zeichenkünste sind nicht besonders gut ausgeprägt, aber was ich darstellen möchte, ist ein Bogen mit ausgeprägten Schultern (Übergänge zu den Nadeln), was aus meiner Sicht eindeutig für einen Möllegabet spricht. Hinsichtlich der Nadeln habe ich tatsächlich sich in der Breite verjüngende Nadeln gezeigt. Wenn das wirklich ein Ausschlusskriterium für einen Möllegabet ist, dann hätte ich tatsächlich einen Holmegaard gezeichnet. Daran glaube ich aber noch nicht; vielleicht kannst Du mir die Forderung nach gleichbleibend breiten Nadeln beim Möllegabet noch einmal explizit belegen? Und bei der Gelegenheit: Junkmanns schreibt, dass beim Möllegabet die Nadeln nicht biegen. Das legt zwar nahe, dass sich die Nadeldicke bei Möllegabet-Bogen nicht verjüngt. Was ist aber eigentlich, wenn sich die Nadeln in der Dicke zu den Tips hin zwar (nicht-signifikant) verjüngen, und dennoch nicht biegen? Dann ist es nach Junkmanns Vorschlag ein Möllegabet: "So I would propose for everyone to use the term Möllegabet bow instead of Holmegard as far as stiff outer limbs ar present."
Bei meiner Frage bezüglich des Längenverhältnisses zwischen biegendem Bereich und Nadeln habe ich durchaus unterstellt, dass die Nadeln als nicht biegend verstanden werden, genau so wie reni.n es aufgefasst hat. Aus genau dem Grunde mache ich mir nämlich Sorgen, dass der biegende Bereich zu kurz und damit übermäßig belastet würde. Hinsichtlich der Dicke der Nadeln habe ich mir bei der Zeichnung überhaupt keine Gedanken gemacht. Diesbezüglich gibt es in meiner Zeichnung überhaupt keine Aussage. Ich gehe einfach davon aus, dass "meine" Nadeln nicht biegen sollen. Damit ist es entsprechend dem letzten Absatz im Junkmanns-Beitrag ein Möllegabet. That's what I want.
Lass mich Dir das Kompliment aussprechen, dass Du Dich richtig reingehängt hast. Aus den genannten Gründen bin ich zwar nicht der Meinung, dass ich einen Holmegaard gezeichnet habe, aber die Diskussion mit Dir finde ich klasse! Eine abschließende Frage habe ich jetzt noch an Dich:
Welches Längenverhältnis zwischen biegendem Wurfarmbereich und steifen Nadeln beim Möllegabet würdest Du denn vorschlagen? Ich freue mich schon auf Deine Idee. In diesem Sinne: Einen schönen Abend für Dich und
viele Grüße
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.