Gruß aus Leipzig!

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HendrikLE
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von HendrikLE »

grumpf hat geschrieben:Das ist aus meiner Sicht physikalisch unlogisch.
Für mich nicht! Die Kraft des Bogens nimmt doch mit dem Weg unproportional zu. Sonst hätte ich doch schon bei einem unausgezogenen Bogen 60# auf den Fingern. Wir können das doch sehr gut anhand einer Bogenwaage sehen.

Aber ich weiß was du meinst. Mit geringerer Standhöhe benötige ich länger Kraft um den Pfeil auf 28" auszuziehen, als bei größerer Standhöhe. Wie gesagt, ich bin noch in der Theorie. Ihr habt die Praxis! Deswegen bin ich dankbar für jeden Tip. ;)

fatz hat geschrieben:Der Bogen ist mit 60# bei 28" angegeben, richtig?
Richtig!

"Du ziehst ihn nur auf 22" ?"
Ich könnte weiter ausziehen, aber die 22" sind mir am bequemsten.

"Erscheint mir zwar sehr kurz, aber dazu muesste ich mehr ueber deine Statur wissen."
185cm, sportlich, Nichtraucher, tägliches Radfahren.

"Wenn ich das aber so ueberschlaegig (die Kraft-Weg_Kurve ist vermutlich nicht ganz linear, aber ich nehm das mal an) rechne, hast du bei 22" knapp 43Pfund auf den Fingern. Das passt dann schon eher zusammen."

Ja, das kann ich mir auch vorstellen.

Naja, ich werde vorsichtig den Bogen schießen. Auch hauptsächlich wegen den Warnungen der Forenteilnehmer hier. Danke Euch!

LG
Hendrik
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fatz
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von fatz »

Wenn du 1.85m gross bist und halbwegs normale Arme hast, muesstest eigentlich mindestens 28" oder mehr Auszug haben, wenn du am Mundwinkel ankerst. Zum Vergleich, ich bin 2cm groesser als du und hab mit Affenarmen 32" Auszug, wenn ich mit dem Mittelfinger am Mundwinkel anker.
Mit 22" schiesst du mit fliegendem Anker. Vermutlich deswegen, weil du den Bogen wegen seines Zuggewichts nicht weiter ziehen kannst/magst. Ich wuerd den Brummer mal in die Ecke stellen und vorerst mal mit einem Bogen ueben, den du so weit ziehen kannst, dass du vernueftig ankern kannst, sonst wird das nix.
Ich nehme mal an, dass dir jemand hier, der mehr Ahnung als ich hat, sicher noch mehr Tipps gibt.
Haben ist besser als brauchen.
HendrikLE
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von HendrikLE »

Hallo fatz,

ja, deine Einschätzung ist richtig! Wenn ich den Pfeiltest mache (Pfeil zwischen beide Hände zur Brust) komme ich mit meinen Armen genau auf 28". Das ist meine persönliche Auszugslänge. Eigentlich ist der Bogen mit 68" für meine Körpergröße genau richtig. Nur habe ich sein Gewicht überschätzt.

Angeregt wurde ich durch Videos auf der bekannten Videoplattform, wo ältere, zierlichere oder kleinere Männer englische Langbögen (60# und 70#) scheinbar spielend leicht geschossen haben. Auch sah ich ein Video aus Lateinamerika mit genau dem gleichen Bogen wie meiner (angeblich), wo ein normal gebauter Mann den Bogen demonstrierte. Also dachte ich, der Bogen passt.

Sicherlich liegt es auch bei mir daran, daß die wichtigen Muskelregionen für das Bogenschießen erst geweckt werden müssen. Kraftmäßig schaffe ich es die 60# auf 28" auszuziehen, nur möchte ich das nicht mehrmals hintereinander machen. Die Kraft läßt schnell nach. Bei 22" fühle ich mich zuhause.

Ich werde mich jetzt erstmal in meiner Freizeit auf das Herstellen von Pfeilen (Pfeilschäfte) mit Naturbefiederung (Gänsefedern) beschränken. Dazu Jagdspitzen aus Glas und Eisen. Möchte einfach nur das Handwerk lernen, autodidaktisch.
Vorsorglich möchte ich mitteilen, daß ich über die rechtliche Lage in Deutschland diesbezüglich völlig klar bin. Ich will nicht jagen, sondern nur "basteln" quasi.

Nagut, ich werde euch über meinen Werdegang als neuer Bogensportler auf den laufenden halten. Danke für alle eure Meinungen bis heute!

Gruß
Hendrik
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Barisat
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von Barisat »

Hallo Hendrik

Willkommen im Forum. Was das mit dem zu hohen Zuggewicht angeht, wurde alles von meinen Vorpostern gesagt. Ich rate Dir, auf die Jungs zu hören. Die wissen, was sie schreiben. Die sind schon lange dabei und haben ne Menge Erfahrung in solchen Dingen. Du wirst mit so einem starken Bogen auch keine saubere Technik erlernen können und Du riskierst sehr schmerzhafte Verletzungen an den Bändern und/oder Gelenken an denen Du lange zu knacken haben wirst. Und wenn Du´s total übertreibst, war´s das dann mit dem neuen Hobby.
Wenn Du in Videos Leute siehst, die starke Bögen schießen, machen die das entweder nicht sehr oft hintereinander oder aber man sieht ihnen ihre Power nicht gleich an. Die meisten von denen werden schon lange im Bogensport tätig sein und haben sich langsam an starke Bögen herangeschossen.
Was das mit der Reduzierung des Zuggewichts durch Verringern der Standhöhe angeht: Ich glaube auch nicht, das das so funktioniert! Das einzige, was dabei niedriger wird, ist die Spannung auf der Sehne auf der neuen Standhöhe. Im Vollauszug ist das Zuggewicht aber genau so groß wie vorher, da sich die Wurfarme, um auf diesen Auszug zu kommen genau so weit biegen müssen, als wenn der Bogen eine größere Standhöhe hat. Du hast halt nur auf den ersten paar Zoll etwas weniger zu ziehen. Dazu kommt, das dadurch der Pfeil stärker beim Verlassen der Sehne gebogen wird, was dazu führt, das Du kein Scheunentor triffst. Der Pfeil wird dann wohl auch voll am Bogen anschlagen. Dann bräuchtest Du nen anderen Spine, als der eigentlich für diesen Bogen richtig wäre. Was für ein Bogen ist es denn? Hat er ein Schussfenster?

Viel Spaß hier im Forum und bleib gesund... ;)

Gruß

Barisat >:)
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HendrikLE
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von HendrikLE »

Hallo Barisat, danke

ich werde eure Hinweise bezüglich des zu starken Bogens definitiv zu herzen nehmen. Will ja schließlich Spaß haben und mir nicht die Arme rausreißen lassen. ;)

Zitat Barisat: "Im Vollauszug ist das Zuggewicht aber genau so groß wie vorher, da sich die Wurfarme, um auf diesen Auszug zu kommen genau so weit biegen müssen, als wenn der Bogen eine größere Standhöhe hat."

Natürlich! Dann muß ich mich bei grumpf entschuldigen. Ich war total auf dem Holzdampfer mit meiner Denkweise.
Logisch: Egal welche Standhöhe, bei 28" sind 60# erreicht. Sorry, ich bin ein Trottel...
Einzig ist, daß bei einer geringeren Standhöhe der Pfeil länger angetrieben wird (Thema Spine!). Ich hoffe, ihr seht mir meinen Fehler nach.

"Was für ein Bogen ist es denn? Hat er ein Schussfenster?"

Es ist ein laminierter Langbogen (glasbelegt, Plastik-Tips) mit Schußfenster. Das Shelf habe ich mit Leder geschützt.
Ein bekanntes Einsteigermodell vom Band mit guter Kritik!

Ja, was den Spine betrifft. Mitgeliefert wurden Holzpfeile (Kiefer) mit einem Spine von einem 3/4 Zoll auf 880g. Wenn ich mich nicht irre, sind das durch 1/1000 Zoll ein Spine von 750? Relativ weich denke ich. Ein Spine um 400 wäre besser.

Ich möchte mich an dieser Stelle ehrlich an alle bedanken, die sich mit mir hier auseinandersetzen.

Bis die Tage, liebe Sportsfreunde! :)
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von Sateless »

Bitte liebe mitlesenden Kinder, macht das nicht nach.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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ralfmcghee
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von ralfmcghee »

Vielleicht kann ich aus meiner eigenen Erfahrung noch etwas beisteuern: Regulär komme ich mit einem 47#-Selfbow bei einer Parcoursrunde ganz gut klar. Wenn ich aber krankheits- oder berufsbedingt längere Zeit nicht zum Schießen komme, gerate ich sehr schnell außer Form und kann diesen Bogen nicht mehr ordentlich ziehen. Wenn ich es dennoch täte, würde sich das sowohl auf die Gesundheit als auch auf die Schussqualität schlecht auswirken.

Deshalb rate ich Dir, Dir noch wenigstens einen leichteren Bogen zuzulegen und Dich damit an Dein Schätzchen heranzutrainieren. Ein leichteres Zuggewicht ist keine Schande und ich bin froh um meinen 30#-Bogen, obwohl ich auch gerne 60# ziehen können möchte.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
Barisat
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Re: Gruß aus Leipzig!

Beitrag von Barisat »

Hallo Hendrik

Nix zu danken, dafür ist so ein Forum ja schließlich da. ;) Was das mit dem Spine angeht, sollte ein 750er bei dem Zuggewicht schon passen. Normalerweise. Aber vielleicht können die Anderen da auch noch was zu schreiben. Wir haben ja hier einige, die mit starken Bögen schießen.
Das Du einen anderen Spine bei niedrigerer Standhöhe brauchst, hat was mit dem Bogenschützen-Paradoxon zu tun, aber nix damit, das der Beschleunigungsweg länger wird. Wenn Du davon noch nix gehört hast, bzw. nicht so ganz weißt, was es damit auf sich hat, solltest Du das mal auf YouTube ansehen.
Dazu solltest Du mal ein kleines Experiment mit dem Bogen machen:
Nimm den Pfeil und nocke ihn auf die Sehne bei niedrigerer Standhöhe ein. Schau Dir nun an, in welchem Winkel der Pfeil jetzt zur Ziel- bzw. Schussrichtung steht. Dann bringe den Bogen auf normale Standhöhe, nocke wieder den Pfeil ein und guck Dir wieder den Winkel zur Schuss-/Zielrichtung an. Und wenn Du Dir DANN ein paar Videos zum Thema Bogenschützen-Paradoxon ansiehst, weißt Du auch, warum Du einen anderen Spine brauchst. ;)

Viel Spaß beim Recherchieren.

Gruß

Barisat >:)
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