ich darf heute auch mal wieder etwas präsentieren, meinen ersten Glaslaminatbogen!
Auf die Idee kam ich, als Bowa mir ein yt-video verlinkte, auf dem jemand einen selbstgebauten Bogen nach Art des Hwarang Model 25 (glaub ich) gezeigt hat.
Also hab ich, wie ich das immer mache nur wenig nachgedacht und mir ein paar Platten geschnappt und erst mal eine Form angezeichnet. Die fünfte oder sechste Variante habe ich dann auch ausgesägt und in elender Kleinarbeit sauber geschliffen und immer schön auf den 90° Winkel geachtet.
Zum Einsatz kamen 1,2mm Schwarzglas-Laminate, die mir ein befreundeter Bogenbauer preiswert überließ.
Dazwischen habe ich 3mm hochkantverleimtes Bambuslaminat gelegt. Ganz simpler Aufbau also, die Laminate sind nicht getapert. Die Griffversteifung habe ich mit einer weiteren Lage Bambus und Glas erreicht.
Dieses Setup ist zwar etwas stärker geworden als kalkuliert, aber das geht schon noch in Ordnung; ich konnte ihn auf ein brauchbares Zuggewicht herunterarbeiten ohne dass er instabil wurde.
Hier ein Foto vom Bogen in der Form: Eigentlich hatte ich noch Birkenrinde und Leder vorbereitet, um den Bogen schön fancy-schmancy aufzuhübschen und ihm wenigstens äußerlich einen traditionellen Anstrich zu geben. Letztlich bin ich aber im Augenblick von der kühlen, puristischen Optik so begeistert, dass ich ihn jetzt so lasse. Außerdem ist es ja mein erster Glasbogen und auch wenn er gründlich eingeschossen ist, möchte ich die Laminate im Auge behalten.
Jetzt aber zur Präsentation:
Bogen koreanischer Art
Glas/Bambus/Glas 1,2mm / 3mm / 1,2mm
Länge: 55" (am Rücken entlang gemessen)
Sehnenlänge: 50"
Breite: 30mm an den Fadouts, auf 25mm vor den Recurves, an den Tips 22mm
Zuggewicht: 45 lbs auf 32 Zoll (und bei 33 ist dann auch schon Schluss)
Gewicht: 329 Gramm mit Dacron-Sehne
Griff: auf Bauch und Rücken aufgeklebter Kork
Finish: PU-Lack, hochglänzend, bauchseitig mit Stahlwolle mattiert, der Griff wurde mit Leinölfirnis behandelt und danach leicht aufgerauht
Fotos:
Der Griff ist nicht zwischen den Laminaten eingelassen sondern auf Bauch und Rücken aufgeklebt.
Als Material habe ich mal Kork ausprobiert. Bis jetzt hat er sich sehr bewährt und hat als Bogengriff eine sehr angenehme Haptik. Die Tips habe ich mit Hornplättchen verstärkt. Die Recurves sind aus dem gleichen Bambuslaminat wie die Mittellage. Und so sieht er aus, wenn er ausgezogen wird.
Mein Fazit:
ich bin wirklich sehr zufrieden. Bei der Biegung, die die Wurfarme vom Reflex bis zum Vollauszug zurücklegen kann ich froh sein, dass mir der Bogen nicht delaminiert und um die Ohren fliegt oder ständig bestrebt ist, seitlich umzuklappen.
Der einzige Nachteil ist, dass er subjektiv empfunden sehr empfindlich auf Ablassfehler reagiert und ich doch noch viel an einer konstanten Technik arbeiten muss.

Zu guter Letzt noch die fd-Kurve: Über Kommentare oder Fragen freu ich mich!
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