Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

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deltaideus
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Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von deltaideus » 11.06.2014, 09:59

Hallo Zunftkolleginnen und -kollegen,

hat jemand Erfahrung mit dem Arrow-Fix tool zum Reparieren von Holzschäften? Trotz über zwanzigjähriger Erfahrung im Holzmodellbau bin ich aus mir nicht ersichtlichen Gründen nicht in der Lage, auch nur einen einzigen 5/16" Holzschaft damit zu reparieren. Bei 11/32" ist das kein Thema. Ich achte auch immer schön darauf, dass die Bohrlade fein sauber ist...
arrowfix-2.JPG

Aber leider kommt es immer wieder zu diesen Längsrissen im gebohrten Konus:
arrowfix-3.JPG

Damit kann man keinen Schaft reparieren, das wäre grob fahrlässig. Hat jemand einen Trick parat, wie diese Risse zu vermeiden sind? Ich hab´s mit langsamlaufender Bohrmaschine probiert, mit Schnellauf, sehr sorgfältig gearbeitet - es hilft alles nix. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Ansonsten bitte ich halt mal den Hersteller, einen Blick auf diesen Beitrag zu richten.

Danke & Gruß,
Peter
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Neugier
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von Neugier » 11.06.2014, 11:37

Das Werkzeug kenn ich schon einige Zeit.
Bei mir haben folgende Maßnahmen zu besseren Ergebnissen geführt.
Beim Bohren halte ich eine Druckluftpistole an das Fenster des Werkzeugs. Dadurch werden die Späne sehr viel besser abgeführt.
Ich lasse das Werkzeug in der Drehbank mit ca. 350 /min laufen.
Ich führe den Schaft leicht verkantet in die Führungshülse und drehe ihn mit den Fingern entgegen der Drehrichtung des Werkzeugs. Dadurch erreiche ich eine genau zentrische Bohrung unabhängig von der Passgenauigkeit der Führungshülse.
Trotzdem muss der Schaft ca. 7-10 mal zurückgezogen werden um die Späne noch besser abzuführen.
Entgegen den Angaben des Herstellers verwende ich nur noch 24 STD Epoxi (Uhu Endfest).
Dabei habe ich auch keine Probleme mit kleinen Rissen in Maserrichtung.
Ok Ich weiß, nicht jeder ist so gut ausgerüstet, aber die Prinzipien lassen sich auch auf andere Standarts übertragen.
Auf diese Art habe ich schon viele Pfeile geschäftet. Nur bei Verklebungen mit 5 min Epoxi hatte ich Brüche an der Schäftung.
Falls ich mich unverständlich ausgedrückt habe, einfach nachfragen.
Grüße
Matthias

funkenflug
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von funkenflug » 12.06.2014, 18:42

versuch doch mal das zu bohrende schaftende mit tesaband oder einigen garnwicklungen zu versehen!
vielleicht gibt es dann keine risse mehr
lg funkenflug

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kra
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von kra » 12.06.2014, 22:00

Ich verklebe mit Epoxy - und somit stören mich die Längsrisse auch nicht sonderlich.
Einfach in den Negativ-Konus etwas Epody einfüllen, mit drehenden Bewegungen den Positiv-Konus einschieben bis es nicht weiter geht und das Epoxy aus den Rissen quilt, ausrichten, fixieren und aushärten lassen.

Zum Fixieren beim Verkleben habe ich den Übergang auch schon mit Teflonband-Band abgewickelt. Sonst habe ich mir eine V-Nut in eine Holzplatte eingesägt. Dort den Pfeil mit Klammern fixieren. Der bereich, in der die Klebestelle liegt habe ich freigeschnitten, das der Schaft nicht an der V-Nut festklebt.
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20140612_215333_Sebastiansgraben.jpg
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von arcus » 12.06.2014, 22:55

Die Risse kommen zustande bei Kiefer und Fichte, wenn zuviel druck auf den schaft ausgeführt wird.
Bei Zeder konnte ich das nicht mehr beobachten

Ansonsten klebe ich mit UHU 300, da störte mich das weniger.

Arcus

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deltaideus
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von deltaideus » 13.06.2014, 08:19

Tesabend als Verstärkung beugt der Rissbildung nicht vor - habe ich bereits getestet. Garnwicklungen sind keinesfalls machbar, da der Schaft nicht mehr in die Bohrlader passen würde. Bleibt als übereinstimmender Tip also, langsamhärtendes Harz zu verwenden. Bisher habe ich nur Kiefernschäfte gespleisst, wäre interessant zu erfahren, wie das bei Zeder wäre.
@kra: die Fixierung mit der Nutplatte sieht gut aus - das baue ich wohl nach... :-)

Danke an alle!
Gruß,
Peter
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von Snake-Jo » 13.06.2014, 17:31

deltaideus hat geschrieben:Tesabend als Verstärkung beugt der Rissbildung nicht vor - habe ich bereits getestet. Garnwicklungen sind keinesfalls machbar, da der Schaft nicht mehr in die Bohrlader passen würde. Bleibt als übereinstimmender Tip also, langsamhärtendes Harz zu verwenden. Bisher habe ich nur Kiefernschäfte gespleisst, wäre interessant zu erfahren, wie das bei Zeder wäre.


Stimme überein:
- Holzwahl ist wichtig
- Werkzeug (scharf!) und Technik (s.o. bei Neugier)
- UHU Endfest 300: Risse sind egal
- Tesaband und Wicklung: alles viel zu umständlich

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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von Pictor Lucis » 31.08.2014, 11:23

Die Risse sind kein Problem, da sie sich mit Kleber füllen.

Ich habe eher ein Problem, das die 5/16 Schäfte nicht ganz spitz werden.
So ergibt sich das:
Klick:Bild
Ein dünner Holzring, der dann bricht.
Der Pfeil wird garantiert nicht in der Klebung brechen, dazu ist bei 25° ausgehärtetes Endfest 300 zu gut. Ein Maschinenbauteil bricht auch meistens neben der Schweißnaht.

Die Nächsten werde ich mal seitlich anbohren, damit Luft/Kleber entweichen kann.

Gruß
Lutz
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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von grumpf » 31.08.2014, 21:46

Hast Du den falschen Konus zum Spitzen genommen? Das war mal mein Problem bei den 5/16 Schäften meiner Tochter. In letzter Zeit gebe ich den UHU-Endfest 300 in das Loch und erhitze das Ganze vorsichtig mit der HLP. Nun halten die Schäfte.

VG Jens
Beim Bogenschießen sollte auf geeignete Kleidung geachtet werden. ;)

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Re: Arrow-Fix und 5/16" Schäfte - ich krieg´s nicht hin...

Beitrag von Subexi » 04.09.2014, 16:07

Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:

Darauf achten, dass die Schaftdurchmesser der zu verbindenden Teile gleich sind. Ein zehntel Millimeter Unterschied kann da schon eine große Rolle spielen. Wenn ein "größeres" Teil in ein "kleineres" gezwängt wird gibt eben das kleiner Teil in Form des Innenkonus nach und "platzt" auf. Abhilfe ist ein bestmögliches Angleichen der Schaftdurchmesser mit Schmirgel.

Wenn beide Schaftdurchmesser gleich sind, ist darauf zu achten, dass Innen- und Außenkonus bestmöglich hergestellt werden. Dies wird erreicht, indem soviel Material abgetragen wird, dass die "Idealform" erreicht wird. Für den Innenkonus heißt das, dass mit moderater Geschwindigkeit und Vorschub vorgegangen wird. Je weiter man in den Schaft eindringt, desto weniger Vorschub ist zu wählen, da bedingt durch die konische Form des Bohrers mehr Material abgetragen wird und dieses auch die Gelegenheit haben muss, entweichen zu können. Heißt konkret, dass durch ständiges Rein-Raus-Fahren des Bohrers die "Schnittgutabfuhr" sichergestellt werden muss. Ist das Holz oder die Umgebung feucht, das Holz langfaserig oder beides, dann empfiehlt sich, die ggf. auftretende Verstopfung zu lösen. Dies geschieht durch lösen des Bohrers und entfernen des "Schnittguts".

Bewährt hat sich zudem, den Schaft während des Rein-Raus-Fahrens entgegen der Drehrichtung zu bewegen und etwas zu "noddeln" (Schwäbisch für Hin-und Herbewegen). Der Innenkonus ist dann hergestellt, wenn der Rand des Schaftes am Konuseingang hauchdünn ist. Das heißt aber auch, dass während der Bearbeitung nunmehr nur noch ganz wenig Vorschub gegeben wird und die Materialabnahme nur noch in Staubform erfolgt. Auch hier gilt die Formel 80:20. Es wird 80% der Zeit für die letzten 20% Innenkonusherstellung verwendet. Wenn kleine Risse bzw. Ausfransungen auftreten, tut das der Optik und der Festigkeit keinen Abbruch, da dies einfach durch Auffüllen mit Epoxy kompensiert werden kann.
Wie gesagt, spielen mehrere Randbedingungen eine Rolle:
1. Feuchtigkeit
2. Paarung der Schaftdurchmesser
3. Holzart (Ausprägung der Fasern, Zeder geht besser als Fichte)
4. Spinewert (höherer Spine geht besser als niedriger)
5. Zustand des Bohrers (Nach missbräuchlicher Verwendung z.B. Löcher in die Wand bohren, wird auch dieser Bohrer nicht mehr die erwartete Oberflächengüte bringen)

Einem Umwickeln mit Tesaband ist abzuraten, da Tesa bei Reibung zu schmieren anfängt und den ganzen Schaft versauen kann.
Ein Umwickeln mit Zeitungspapier geht ganz gut und eignet sich zum Durchmesserausgleich bei gebarrelten Schäften und auch bei Bambus.

Die Herstellung des Außenkonuses erfolgt mit der gleichen Sorgfalt: Es wird solange gespitzt (auch hier ggf. wieder noddeln) bis wirklich kein Material mehr abgetragen wird. Vorsicht bei Bambus. Wenn nicht vorher der Bambusschaft mit einem "Kern" versehen wurde, dann kann man den gesamten Schaft durch den Spitzer drücken (Bleistiftspitzereffekt, wenn kein Kern, dann kein Anschlag aber viel Späne)

Vor dem Fügen der zwei Schaftteile empfiehlt es sich, mit der Messerklinge im 90 Grad Winkel zur Außenkonusfläche einen Strich zu führen. Das hat zur Folge, dass an der runden Außenkonusfläche ein kleiner flacher Flächenabschnitt angebracht wird. Wenn nun Epoxy in den innenkonus eingebracht wird und der Außenkonus in den Innenkonus eingedreht wird dann kann durch den kleinen flachen Flächenabschnitt die eingeschlossenen Luft aus dem Innenkonus entweichen und ein Rückfedern des Außenkonus aus dem Innenkonus wird unterbunden. Löcher reinbohren ist also nicht nötig. Ein Strich mit dem Messer entlang des Außenkonus ist völlig ausreichend.

Wenn diese Vorgehensweise beherzigt wird und zu Beginn auch sichergestellt wurde, dass die Bohrmaschine die richtige Drehrichtung hat (Rechtslauf, im Uhrzeigersinn in Bohrrichtung, Verwechslung ist leicht möglich) dann sollte einer erfolgreichen Arrow-Fix Reparatur nichts mehr im Wege stehen (doch, vielleicht noch die eigene Ungeduld :-)

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