Robinienbogen, zweiter Versuch

Themen zum Bogenbau
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Squid (✝)
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Squid (✝) »

Ja, soooo kann man es natürlich AUCH ausdrücken... ::)

;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Geoffrey (✝)
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Geoffrey (✝) »

Hallo Ralf,

das mit dem Vergnügen hält sich in sehr engen Grenzen - und wenn ich es mir recht überlege, dann wird mir eher ganz flau im Magen, wenn ich Deinen Bogen sehe. Nicht so sehr wegen des Bogens, sondern wegen der Enttäuschung nach der ganzen Arbeit, die Du da rein gesteckt hast.

Tut mir leid... :-[

Irgendjemand hier im Forum hat in seiner Signatur sinngemäß stehen, dass seine Fehler von heute sein Knowhow von morgen sind. Ist ja auch so ;D , auch wenn es erstmal schmerzlich ist.

Die weiteren Plattitüden erspare ich Dir und wünsche Dir einfach den Elan, den nächsten in Angriff zu nehmen.

Viel Erfolg.

Geoffrey
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beke
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von beke »

Nabend Ralf,
lass Dich trösten: der eine Arm sieht doch gut aus. Beim nächsten Stave tillerst Du einfach nur noch beide Arme so schön ;) . Mir wird schon ganz übel wenn ich an mein (jetzt in der Trocknungsendphase) Teil denke (hat auch ein paar nette Äste, Knäste und anderen Blödsinn :-\) .Ist halt schon was anderes, ob Dirk und ein guter Stave parat steht oder nicht...
ABER ich habe Werkzeuggebrauch geübt, Werkzeug vervollständigt, Bogenbaumuskeln trainiert - und was hast Du alles bei diesem Bogen gelernt? Siehst Du! :D :D
Und desshalb baue ich dieses Wochenende auch mein Bogen weiter, insbesondere weil heute eine Profihobelbank angeliefert wurde und ich auf alle Fälle dabei lernen, lernen, lernen werde.

Mach viele Späne

Beke
Beke - ungarisch: "Friede"
Im Besitz der Freiheit und im Kampf um die Gleichheit vergessen die Menschen die Brüderlichkeit.
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Squid (✝)
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Squid (✝) »

Da muss man einfach Fatalist sein. Das passiert jedem.
Ich habs auch schon gehabt. Riesenakt mit nem Laminierten und dann machts auffem Tiller gnuuuiiiiiii-knirsch und der eine Wurfarm bleibt auf südwest im perfekten 45° Winkel stehen.
Gaaanz prima...

Er wird aber NIE wieder einen Totast NICHT beachten! ;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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rissi
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von rissi »

Herjemine, das sieht krass aus.
Mein herzliches Beileid und der nächste Bogen wird besser, bestimmt.

Mein zweiter Bogen war auch misslungen, ich habe dann den Rat befolgt, einfach machen und weniger fragen.

Gruß Rissi
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)
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Ravenheart
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Ravenheart »

Also ich schließe mich an, DAS ist nur noch Brennholz!


Aber mal eine ganz wichtige Anmerkung:
Wenn Du einen Bogen tillerst, gehe SCHRITTWEISE vor. Ziehe ihn erst nur WENIG aus, nur 1 - 2 Zoll über die momentane Standhöhe, und arbeite bei DEM Auszug so lange daran, bis er sich perfekt biegt.

Dann - erst dann! - zieh ihn EINEN Zoll weiter aus, und arbeite bei DEM Auszug so lange daran, bis er sich perfekt biegt.

Und wirklich erst DANN zieh ihn EINEN Zoll weiter aus, und arbeite bei DEM Auszug so lange daran, bis er sich perfekt biegt.

u.s.w.

So einen Zustand wie hier gezeigt DARF es gar nicht geben! Dazu darf es nicht kommen, wenn man ernsthaft Bogen bauen will!

Rabe
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Wilfrid (✝)
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Ein Fall von
er biegt nich, er biegt nich erbiegtnich , verd... K..., erbiegt nich, Kaputt.
Wenn ein Bogen an einer iwie Störungsstelle nicht biegen will, dann laß ihn. Dann bleibt er da eben steif. Man muß dann nur eben gucken, das zwischen den Stellen das Holz nicht überlastet wird.
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ralfmcghee
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee »

Hallo zusammen,

erst einmal meinen herzlichen Dank an Eure zahlreichen Kommentare zu meinem Katastrophenbogen - der konstruktiven Kritik, den deutlichen Worten und Eurem Trost. Vielleicht kurz zu den deutlichen Worten: Das kann ich vertragen. Wir treiben hier ja Sport und da gehört so etwas nach meiner Ansicht einfach dazu und ist wichtig, damit man nicht buchstäblich in sein Verderben rennt. Aber ich gebe gerne zu: Die tröstenden Worte waren schon Balsam für die Seele. ;)

Und jetzt habe ich noch etwas für Euch: Ich bin partiell unbelehrbar. Deshalb habe ich beschlossen, dass der Bogen erst Brennholz ist, wenn ich den Tatbestand freiwillig akzeptiere. ;D Ich muss allerdings zugeben, dass ich am Freitag abend kurz davor war. Ich habe aber eine Nacht darüber geschlafen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mit der Robinie vor dem Brennholz noch ein wenig diverse Techniken ausprobieren kann. Irgendwann ist es ja immer das erste Mal.

@Rabe:

Was ich hier fabriziere, wäre vielleicht ein "How NOT to..." - Board wert, nicht wahr? Ich stelle diesen Thread gerne für das entsprechend erste Thema zur Verfügung. ;) Und damit es interessant bleibt, habe ich noch ein wenig an dem Bogen gewerkelt. Zunächst habe ich die Heißluftpistole ausgegraben und den geknickten Wurfarm ein wenig zurückgebogen.

Bild

Jetzt sieht der problematische Wurfarm (rechts) von der Seite betrachtet für mein Auge ganz ordentlich aus. Bezahlt habe ich den Spaß aber mit drei Bruchstellen auf der Bauchseite der geknickten Stelle. Da ist nun übrigens kein Totholz mehr, welches herausbröseln könnte. Ich habe ja alles "weggetillert".

Bild

Aber so etwas ficht einen unbelehrbaren Newbie nicht an. Ich habe der Problemstelle eine großzügige Wicklung aus Mittenwicklungsgarn verpasst (zugegebenermaßen hätte ich die Wicklungen ein wenig exakter ausführen können, aber über den Brüchen liegen sie exakt nebeneinander)...

Bild

... und das Kunstwerk dann großzügig in Epoxy ertränkt. Wenn mich jemand fragt, was ich denn von dem Bogen noch erwarte, dann antworte ich: "Einen vollständigen Bruch an genau der Stelle." Ich erhoffe mir von der Wicklung aber, dass die beim Bruch freiwerdende Energie durch den Garn-Epoxy-Panzer aufgenommen wird. Außerdem habe ich ja schon einen Hickorybogen mit stehenden Ringen und einem abgehobenen Span auf dem Rücken auf diese Weise geflickt und das hält bisher prima. Also: mal sehen, wie es sich nun mit der Robinie verhält.

Für die weitere Vorgehensweise werde ich mich aber sehr an die Ratschläge von Rabe und Wilfrid halten und sehr geduldig und maßvoll weitertillern. Und wo sich nichts biegen will, biegt es sich dann eben nicht.

Abschließend noch eine Frage @Blacky und natürlich @all: Wenn ein Bogen bricht und ein Teil des Wurfarms unkontrolliert herumfliegt, ist das definitiv gesundheitsgefährdend. Da stimme ich Blacky absolut zu. Die Gefahr sehe ich im Moment des Vollauszugs. Wie seht Ihr das denn im Falle einer Wicklung wie oben beschrieben?

Tja, mit der jetzigen Baustelle mache ich business as usual. Mein primäres Ziel ist es jetzt, einen Bogen hinzukriegen, der auf Standhöhe hinsichtlich des Tillers und der Symmetrie eine Vier minus ist. Den kann ich dann ggf. an die Wand hängen. Vielleicht kriege ich ja noch ein High-Performance-Hammerteil mit 15#@28" heraus. Der wäre vielleicht auch nicht so gefährlich, oder? 8)

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Beitrag und
macht Späne (aber nicht zu viele)
Ralf
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Wilfrid (✝) »

nun, ein Pflaster an der Stelle unter der Wicklung wäre besser gewesen. Also Wicklungsgarn längs, so das das Garn auch zug und Druckkräfte aufnehmen kann. Aber das kannst du immer noch machen, denn diese Wicklung da hält erstemal wenig. Wenn genug Epoxy in die Stauchbrüche reingelaufen ist, könnte es passen. Ist aber unwahrscheinlich.
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ralfmcghee
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee »

Ach so, das habe ich vergessen zu erwähnen. Bevor ich die Wicklung angelegt habe, habe ich Epoxy in die Bruchstellen hineingeföhnt. Garn längs legen ist natürlich ein guter Tipp. Das wusste ich noch nicht. Ich denke aber, wenn die Wicklung sich auflöst, brauche ich mir eh keine Gedanken mehr machen, denn dann dürfte sich der Wurfarm auch aufgelöst haben.
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Wilfrid (✝)
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Klaus Herwig hat mir mal gesagt:
Wilfried, wenn Du sowas hast, nimm ne Binde und wickle die drum, in Leim. Der Bogen bricht überall, aber die Stelle hält :-).
Also normalerweise sollte es halten, aber so unter 45° so eine Wicklung wie an Japanischen Griffen, Epoxygetränkt, sieht gut aus und macht sicher
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ralfmcghee
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee »

Na das lässt mich ja hoffen. Ich halte Euch jedenfalls auf dem Laufenden. :)
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Neumi
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Neumi »

Hallo Allerseits, wie heisst es so schön in der Bogenbaubibel4: "An einem Rohling aus Robinie kann man etwas lernen."
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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ralfmcghee
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee »

Aaarghh, den Teil 4 habe ich noch nicht. ;D
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Neumi
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Neumi »

Ich finde den 4. deutlich besser, als die 3 davor.
Grüsse - Neumi
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