mutter erde

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Netzwanze
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RE:

Beitrag von Netzwanze »

Original geschrieben von Schattenwolf
woher weist DU das, liefer doch mal quellen angaben!
Du solltest selber wissen, daß es dafür keine Quellen gibt (konnten die Dinosaurier schreiben?).
Es gibt höchstens Spuren und Hypothesen dazu, die entsprechend gedeutet wurden. Gerne gebe ich dir auch die entsprechenden Quellen an. Ich muß aber erstmal danach suchen. Als Ansatzpunkt will ich aber gerne auf die entsprechenden BBC-Sendereihen hinweisen, die wissenschaftlich sehr gut aufbereitet sind.
FALSCH
die maya....und spotted eagel hat nach eigenen aussagen nach den "lehren" eines maya-schamanan "gehandelt"..sind keine indianer!
man könnte sie vielleicht als "indios" bezeichen, aber ich denke auch das trifft es nicht.
Indianer ist ein Oberbegriff für die Eingebohrenden Amerikas. Hier wird teilweise zwischen Nord- und Südamerikanern unterschieden, teilweise aber auch nicht. Es ist daher eine reine Definitionsfrage. Ich hätte daher auch einfach nur "Eingebohrene Amerikas" schreiben können.
in diesem punkt hatte ich bereit zuvor tarans anregung/zurechtweisung zugestimmt!!!
Wenn du zugestimmt hast, muß ich es noch nicht getan haben. Daher darf ich hier, genauso wie du, meine Meinung dazu äußern; auch wenn jemand anderes etwas ähnliches bereits gesagt hat.
...les doch erstmal bevor du postest ;-):D
Und das sagst du...

......

Ich behalte mir vor, den Text den ich hierrauf, und auch noch auf andere Textstellen in diesem Thread geschrieben habe, wieder zu entfernen und besser nichts dazu zu sagen.

Leider haben wir keinen Kopfschüttel-Smiley, ansonsten würde ich eine ganze Reihe dieser hier einfügen.

Christian
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RE: RE:

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Netzwanze
Leider haben wir keinen Kopfschüttel-Smiley, ansonsten würde ich eine ganze Reihe dieser hier einfügen.
Für Christian:
:tsktsk :tsktsk :tsktsk :tsktsk :tsktsk
:tsktsk:tsktsk :tsktsk :tsktsk :tsktsk
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Netzwanze
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Danke

Beitrag von Netzwanze »

@Benz
Danke,
den habe ich tatsächlich nicht gesehen. :anbet

Aber auch dieser Smiley ist teilweise angebracht :doh

Christian
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Beitrag von MacBumm (✝) »

Wie war das noch? Fragt jemand, der sich als Schamane bezeichnet, welche Pfeilspitzen er nehmen soll, wenn er einen Pfeil in die Pläne zwiebeln will (BTW: Ein Schamane sollte das wissen...). Dann ging es um Schamanismus, auf groben Klotz wurde grober Keil gesetzt, und dann haben wir die Alternativmedizin, die Homöopathie, schließlich auch noch die Kriminalgeschichte des Christentums durchgehechelt und landen nun bei Bruder Wolf.

Man kann so vorgehen: Bei uns im Westfälischen nennt man das "von Hölsken aus Stöcksken kommen". Ein Ruf zu Ordnung? Wer bin ich, dass ich das Recht dazu hätte? Aber mir ist das Thema einfach zu wichtig: Ich möchte nicht, dass es in der Beliebigkeit versandet.

Ein neuer Versuch also: Ist nicht jeder Pfeil, der die Sehne verlässt, mit Erleichterung verbunden? Schmelzen nicht Anspannung und Wut beim Schießen? Ich muss gestehen: Ich habe selbst Pfeile zerbrochen und so meinen Frieden gemacht mit bestimmten Umständen und Personen. Nicht, dass ich das täglich machte: Ich kann diese Anlässe an einer Hand abzählen in fast fünfzig Jahren. Einen Pfeil kann ich leider bis heute nicht zerbrechen: Ich kann nicht verzeihen, dass man mir damals kündigte nach der Krebsdiagnose. Vielleicht sollte ich - mir zuliebe - diese alte Wunde endlich heilen lassen... Vielleicht sollte man überhaupt öfter mal einen Pfeil zerbrechen in diesem Sinne, dem (eigenen) Frieden zuliebe.

Ich habe weitere Rituale: Es gibt Tage, da kommt etwas zum Abschluß. Das sind Tage, auf die ich lange hingearbeitet habe... Und wenn ich solch ein Ziel erreiche, dann setze ich mich in aller Ruhe hin, trinke einen wirklich hervorragenden Tropfen und genieße diesen Augenblick.

So weit, so gut: Was ich an Ritualen mir zurecht lege ist mein Ding. Ich könnte auch Steine ins Wasser werfen, meinen Hund streicheln oder mir in der Nase bohren. Es ist mein Ding...

Der große Unterschied ist: Ich erzähle niemandem, er müsse einfach nur einen Pfeil zerbrechen, um seinen Frieden zu finden. Ich missioniere nicht und ich profitiere nicht. Ich mache niemanden abhängig von mir und missbrauche so niemanden. Auch bringe ich niemanden in Gefahr: Es gibt Leute, die verlieren sich und finden sich dann erst auf der geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik wieder.

Was mir wirklich am Herzen liegt, was ich wirklich sagen möchte ist: Spiritualität kann man nicht kaufen. Es ist unbezahlbar, eins zu sein. Und wenn dir irgendwer ein halbes Pfund Spiritualität zu einem echt günstigen Kurs andrehen will, dann schenke ihm einfach nur ein Lächeln... ;-)

Tüskes! Hubert
Auf dass uns der Tod lebendig finde - und das Leben nicht tot!
spotted eagle
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spotted eagle

Beitrag von spotted eagle »

lieber doralf,

du schreibst: "Wenn also Jemand seine Sorgen einem Pfeil anvertraut und den dann in die Natur schießt, dann hat das "WIRKUNG" die nicht wegdiskutiert werden kann. Der Eine kann es nachvollziehen der Andere nicht. Jeder darf frei entscheiden! Und dieses persönliche Recht darf von niemanden eingeschränkt werden. Also lassen wir doch die ganze Geschichte sein und freuen uns an dem schwirrenden Geräusch eines fliegenden Pfeils (schamanisch oder nicht...egal)."

so sehe ich das auch! danke.

lieber macbumm;

du schreibst:
"Fragt jemand, der sich als Schamane bezeichnet, welche Pfeilspitzen er nehmen soll, wenn er einen Pfeil in die Pläne zwiebeln will (BTW: Ein Schamane sollte das wissen...)"

ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich als schamane bezeichnet habe.

weiters schreibst du:
"Der große Unterschied ist: Ich erzähle niemandem, er müsse einfach nur einen Pfeil zerbrechen, um seinen Frieden zu finden. Ich missioniere nicht und ich profitiere nicht. Ich mache niemanden abhängig von mir und missbrauche so niemanden. Auch bringe ich niemanden in Gefahr: Es gibt Leute, die verlieren sich und finden sich dann erst auf der geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik wieder."

Das mache ich alles auch nicht!

und nun noch einen gruß an den schattenwolf:

ich teile deine liebe zu diesem wundervollen tier. ich habe mal wölfe heulen hören in der dämmerung - war zwar nur in einem wildpark, wo die tiere in einem großen areal leben - es ging mir aber wirklich durch und durch!

herzliche grüsse

spotted eagle
Tiga
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Beitrag von Tiga »

Philosophenthread hin oder her, ich bin dem Benz noch 'ne Antwort schuldig.
Und im Gegensatz zu Taran finde ich, wir machen das hier erfreulich freundlich (oder eben herzlich), und recht wenig oberflaechlich.

Deswegen will ich auch erst mal ein paar Leuten zustimmen:

Kiuyin (? ich kann mir dieses Wort einfach nicht richtig merken):
Deiner Unterscheidung zwischen privaten spirituellen Erfahrungen und solchen, auf deren Basis sich eine Anleitung erstellen liesse, kann ich gut zustimmen. Danke fuer diese Klarstellung.

Schattenwolf und Benz:
Oh ja, ich wuerde auch einiges dafuer geben, Bruder Wolf wieder in unseren Waeldern zu wissen. Und es gibt verhaltensbiologische Belege fuer das gemeinsame Jagen von Wolf und Mensch.

MacBumm:
Vielen Dank fuer die knappe Aussage: Spiritualitaet kann man nicht kaufen.

Und jetzt wird's kompliziert (und das ist ganz allein der Benz schuld, weil der so schwierige Fragen stellt, statt mir einfach zuzustimmen, wie mir das gebuehrt... :) )

Ich hab ganz am Anfang der Diskussion schon nicht aufgepasst und zugelassen, dass eine Religion und eine spirituelle Praxis auf die gleiche Ebene gerutscht sind. Das hat ausgerechnet Schattenwolf richtig erkannt (da war die Intuition dem Intellekt ueberlegen
:anbet ):

Ich wuerde es genauso unsinnig finden, dass ich ein tibetanisches Teppichritual durchfuehre (bitte versteht diese Beispiele nicht als Respektlosigkeit gegenueber anderer Leut' Spiritualitaet, ich mische oder erfinde ja genau deshalb die verschiedensten Dinge), wie ich es unsinnig faende, wenn eine Tibetanerin nach einer kurzen evangelischen Predigt (bitte erkennt das Paradox) eine Krankensalbung (welche ein katholisches Sakrament ist) durchfuehrt und dann erwartet, dass die Kranke gesund wird (wozu eine Krankensalbung nicht gedacht ist).

"Das Christentum" ist aber keine spirituelle Praxis und auch nicht nur eine Ansammlung derselben, sondern eine Weltreligion. "Welt"religion deshalb, weil es eben nicht mehr an einen bestimmten Ursprungsort gebunden ist, sondern sich durch Zeiten und Kulturen weiter und groesser entwickelt hat (ob zum Guten oder zum Schlechten, ist eine ganz andere Frage).

Und deshalb kann auch eine mongolische Frau Christin werden. Sofern sie nicht in einer christlichen Umgebung aufgewachsen ist, wuerde ich eine Taufe aber auch nicht nach einem Wochenendkurs empfehlen, sondern eine gruendliche, ganzheitliche, Herz und Verstand umfassende Bekehrungsarbeit voraussezen.

Ob ein mongolischer Schamanismus (oder was auch immer) als ganzer Weg (nicht nur einzelne Rituale) auch unabhaengig von mongolischer Natur, Kultur und Gesellschaftsform wirkmaechtig und heilbringend ist, dass weiss ich nicht. Und ich (ICH ichichichich, nicht man, nicht Du, nicht Schattenwolf) kann auch weder die Zeit noch die Intensitaet aufbringen, um diesen Weg zu gehen.

Also praezisiere ich:
- Eine spirituelle Praxis braucht einen spezifischen kulturellen Rahmen, um wirksam zu sein.

- Das Christentum IST ein kultureller Rahmen, innerhalb dessen seine Rituale wirkmaechtig sind.

- Ob der mongolische Schamanismus (oder irgendein anderer Weg) als Ganzes auch bereits einen solchen Rahmen bildet (und daher nicht mehr in Ort und Zeit benoetigt), vermag ich nicht zu beurteilen.

- Deshalb halte ich mich in meiner Spiritualitaet an den Rahmen, in dem ich zuhause bin. Spiritualitaet zu erfahren ist schon schwierig genung, da muss ich das nicht auch noch quasi in einer Fremdsprache tun.


Liebe Gruesse
Susanne
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Kyujin
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Beitrag von Kyujin »

Liebe Susanne,

das ist doch ganz einfach:

yumi, kyû = Bogen

jin = Mensch

kyûjin (Sprich "kjuudschinn") = Bogenschütze

(Die Kanji kommen im Forum leider nur als htmlcode an)

:knuddel
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Tiga
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RE:

Beitrag von Tiga »

Hi!

Ich glaube, mein Problem liegt daran, dass ich immer versuche, dieses Wort ohne j zu schreiben, mit y statt j, sieht fremdartiger aus :)
(Die Kanji kommen im Forum leider nur als htmlcode an)
Was fuer Dinger?

Gruss
Susanne
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Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Tiga
Und im Gegensatz zu Taran finde ich, wir machen das hier erfreulich freundlich (oder eben herzlich), und recht wenig oberflaechlich.
Das sehe ich auch so, obwohl die Wolfssache drohte ins Unfreundliche zu entgleiten.
["Das Christentum" ist aber keine spirituelle Praxis und auch nicht nur eine Ansammlung derselben, sondern eine Weltreligion. "Welt"religion deshalb, weil es eben nicht mehr an einen bestimmten Ursprungsort gebunden ist, sondern sich durch Zeiten und Kulturen weiter und groesser entwickelt hat. (Ob nun zum Guten oder zum Schlechten).


Ob zum Guten oder zum Schlechten, das mußt Du meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang schon beantworten. Denn wenn es eben eine Entwicklung zum Schlechten ist, dann wird doch die Suche in anderen Religionen verständlich. Ich stimmme Dir allerdings uneingeschränkt zu, daß es einer langen und tiefgehenden Auseinandersetzung mit dem Kulturkreis und der "Religion" bedarf.


Und deshalb kann auch eine mongolische Frau Christin werden. Sofern sie nicht in einer christlichen Umgebung aufgewachsen ist, wuerde ich eine Taufe aber auch nicht nach einem Wochenendkurs empfehlen, sondern eine gruendliche, ganzheitliche, Herz und Verstand umfassende Bekehrungsarbeit voraussezen.


Daß Du das Wort "Bekehrungsarbeit " benutzt, und das ohne irgendeinen Zusatz, trifft mich hart, sehr hart, und enttäuscht mich auch, wenn ich ehrlich sein darf. Bekehrung heißt für mich nach wie vor: bekehren von etwas Falschem zu etwas Richtigem. Da, genau da, steckt der Absolutheitsanspruch der Christen, der mich ihnen weitgehend den Rücken hat kehren lassen.


Ob ein mongolischer Schamanismus (oder was auch immer) als ganzer Weg (nicht nur einzelne Rituale) auch unabhaengig von mongolischer Natur, Kultur und Gesellschaftsform wirkmaechtig und heilbringend ist, dass weiss ich nicht.




Aber beim Christentum bist Du Dir da sicher, nicht wahr? Wenn ja WARUM? Da reicht mir die Antwort "Weil es eine Weltreligion ist" nicht aus, schon garnicht, wenn man außer acht läßt, wie sie zu dieser geworden ist und ob das Ergebnis nun gut oder schlecht ist.

liebe Grüße benzi
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Kyujin
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Kanji

Beitrag von Kyujin »

Tsts, da habt ihr Theologen "nun ach" Latein, Griechisch und Hebräisch "durchaus studiert mit heissem Bemühn." (Und ja, ich weiss, dass im Original die Medizin einträchtig neben der Theologie steht :D )

Aber Japanisch? Guckst du hier

Apropos Wölfe: Die kreuzen meinen Weg beim nächtlichen Notfalldienst im norwegischen Dschungel nicht so selten. Und wie bei Kipling gelernt wünsche ich: "Gute Jagd!" Die schafszüchtende Landbevölkerung sieht die Frage übrigens durchaus ganz anders (nämlich durchs Zielfernrohr), aber das muss der Doktor aus der Stadt ja nicht mitmachen.
Johannes Kolltveit Ibel
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Tiga
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RE:

Beitrag von Tiga »

Hi benz!

Hm, ich glaube, wir muessen doch noch mal gucken, was denn nun eigentlich unser Thema ist (und ob wir beide das gleiche haben):

Mir geht es darum, deutlich zu machen, dass eine spirituelle Praxis ohne Beruecksichtigung ihres kulturellen Rahmens sehr schnell Humbug wird.
Und als Du wissen wolltest, wie ich denn das im Zusammenhang mit dem Christentum sehe, habe ich mich bemueht, die Unterschiede zwischen dem Christentum und einem tibetanischen Teppichritual zu formulieren.
Und das immer noch im Hinblick auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen ich christliche Sakramente im Tibet fuer wirkmaechtig halte und tibetanische Rituale in Muenster nicht.

Mir ging es nicht darum, die Qualitaeten und das Versagen des Christentums zu diskutieren und schon gar nicht darum, in die allgemeine und leicht vorgebrachte Christentumsschelte einzustimmen.

Und die eine Frage hat mit der anderen wirklich nichts zu tun.
Wenn ich vom boesen Christentum enttaeuscht mein Heil in tibetanischen Teppichritualen (im folgenden als tT abgekurzt) suche, dann werden diese tT weder wirksamer noch weniger wirksam, wenn das Christentum gut oder schlecht ist. Dass eine Suche verstaendlich ist, heisst ja
noch lange nicht, dass das Gefundene sinnvoll ist.


Ich stimmme Dir allerdings uneingeschränkt zu, daß es einer langen und tiefgehenden Auseinandersetzung mit dem Kulturkreis und der "Religion" bedarf.


Prima - dann haben wir doch in dem, was ich fuer unser Thema halte, grundlegende Uebereinstimmung. Eigentlich koennten wir hier aufhoeren.
Wollen wir?


Daß Du das Wort "Bekehrungsarbeit" benutzt, und das ohne irgendeinen Zusatz, trifft mich hart, sehr hart, und enttäuscht mich
auch, wenn ich ehrlich sein darf. Bekehrung heißt für mich nach wie vor: bekehren von etwas Falschem zu etwas Richtigem.
Hm, wie haette ich es denn sonst formulieren sollen?
Bekehrung heisst natuerlich von etwas, dass ich fuer falsch halte zu etwas, dass ich fuer richtig halte, wechseln. Deswegen habe ich
"Bekehrungsarbeit" geschrieben und nicht "Missionierung" oder so etwas.
Wenn unsere hypothetische Mongolin nicht ueberzeugt waere, dass das Christentum der richtige Weg ist, sollte sie doch gar nicht Christin werden.

Da, genau da, steckt der Absolutheitsanspruch der Christen,
der mich ihnen weitgehend den Rücken hat kehren lassen.
Warum? Weil ChristInnen glauben, dass das, was sie glauben, richtig ist?
Warum sollten wir es denn sonst glauben?
Und das Beispiel mit der Mongolin, die Christin wird, stammt doch von Dir - und es macht ueberhaupt nur dann Sinn, wenn sie ueberzeugt ist, dass das Christentum das Richtige ist.


Ob ein mongolischer Schamanismus (oder was auch immer) als ganzer Weg (nicht nur einzelne Rituale) auch unabhaengig von mongolischer Natur, Kultur und Gesellschaftsform wirkmaechtig und heilbringend ist, dass weiss ich nicht.
Aber beim Christentum bist Du Dir da sicher, nicht wahr? Wenn ja WARUM? Da reicht mir die Antwort "Weil es eine Weltreligion ist"
nicht aus, schon garnicht, wenn man außer acht läßt, wie sie zu dieser geworden ist und ob das Ergebnis nun gut oder schlecht ist.
Ich versuche es nochmal:
Wenn ich ohne jegliche Kenntnis tibetanischer Kultur ein tT durchfuehren wuerde, waere das Humbug.
Wenn unsere Mongolin ohne jeglichen christlichen Hintergrund eine Krankensalbung durchfuehren wuerde, waere das auch Humbug.

WENN ich mich tief in die tibetanische Kultur einfuehlen und einarbeiten wuerde, mich davon ueberzeugen (sozusagen bekehren) liesse, dass die tibetanische Religion und Weltanschauung die richtige ist, wuerde ich wissen, ob ein tT von mir in Muenster durchgefuehrt Humbug ist oder nicht und es dementsprechend durchfuehren oder nicht.
Es koennte ja auch sein, dass tTs nur von Maennern oder nur von Jungfrauen oder nur in Anwesenheit der Berggeister oder was weiss ich
durchgefuehrt werden koennen.
Da ICH nicht in der tibetanischen Kultur zuhause bin, weiss ICH das aber nicht.


WENN unsere Mongolin sich tief in die christliche Kultur und Religion einfuehlen und einarbeiten wuerde, sich davon ueberzeugen (sozusagen bekehren) liesse, dass sie die richtige ist (die Religion, nicht die Kirche, bevor wir jetzt noch darueber diskutieren), dann wuerde sie wissen, dass eine Krankensalbung auch in der Mongolei wirkmaechtig ist.
Da ICH im Christentum zuhause bin, weiss ICH das.


Um es mit einem anderen Bild auszudruecken: Ich sehe Religion als Sprache und spirituelle Praktiken als Worte darin. Und die Worte
machen nur dann Sinn, wenn ich die Sprache als Ganzes spreche.
Christentum ist eine Sprache, die Krankensalbung ein Wort. Ich weiss, was dieses Wort bedeutet, welche Konnotationen es hat, wie es richtig ausgesprochen wird, ich kann es deklinieren ...
Bei einem tT weiss ich nicht einmal, mit welchen Schriftzeichen man es schreibt...

Liebe Gruesse
Susanne
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RE: RE:

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Tiga

Warum? Weil ChristInnen glauben, dass das, was sie glauben, richtig ist?
Warum sollten wir es denn sonst glauben?
Die Frage ist doch, ist für ChristInnen, das, was andere glauben damit automatisch nicht richtig?

liebe Grüße benzi
Tiga
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Beitrag von Tiga »

Hi benz!

Willst Du jetzt wissen, wie ich das sehe oder wie meiner Meinung nach "die ChristInnen" das sehen? Und waeren "die ChristInnen" dann die einzelnen Leute oder die offizielle Ansicht der verschiedenen Kirchen?

Wirklich beantworten koennte ich Dir nur die erste Frage - aber das ergibt sich ja vielleicht auch schon aus dem, was ich sonst so von mir gebe. Sonst praezisiere ich aber gerne.

Damit sind wir dann aber endgueltig weg vom Thema tT in Muenster, oder?

Liebe Gruesse
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RE:

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Tiga
Willst Du jetzt wissen, wie ich das sehe oder wie meiner Meinung nach "die ChristInnen" das sehen? Und waeren "die ChristInnen" dann die einzelnen Leute oder die offizielle Ansicht der verschiedenen Kirchen?
Na ich tausche mich doch mit Dir, also will ich Deine Ansicht wissen.
Wirklich beantworten koennte ich Dir nur die erste Frage - aber das ergibt sich ja vielleicht auch schon aus dem, was ich sonst so von mir gebe. Sonst praezisiere ich aber gerne.

ja, bitte!
Damit sind wir dann aber endgueltig weg vom Thema tT in Muenster, oder??

Nein, denn wenn Du die christliche "Sprache" als einzig richtige ansiehst, dann brauchen wir uns nicht darüber unterhalten, was für "Worte" oder "Sprachen" andere benutzen, oder anders ausgedrückt, ob ein Ritual aus einer anderen Religion Sinn macht oder nicht. Wenn es letztlich für Dich nur den christlichen Weg gibt, wird ein anderes Ritual für Dich nie Sinn machen, egal wie lange und wie intensiv, jemand sich mit einer anderen Religion beschäftigt. Oder doch?

liebe Grüße benzi
Tiga
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Beitrag von Tiga »

Hi benz!

Gleich vorweg: Nein, ich glaube nicht, dass das Christentum als einzige Religion und/oder Weltanschauung die Wahrheit beinhaltet.


"Christlich" ist meine religiöse Sprache - sicherlich, weil ich in ihr grossgeworden bin, weil ich sie von Kind auf gelernt habe.

Wäre ich woanders oder zu einer anderen Zeit aufgewachsen und hätte eine andere Religion gelernt, weiss ich nicht, ob ich mich zum Christentum bekehrt hätte.

"Christlich" ist aber auch über das Erwachsenwerden und viele kritische Fragen hinweg meine Sprache geblieben, weil ich meine religiösen Anliegen sowohl alleine als auch mit anderen gut in ihr ausdrücken kann, weil das Wort "Gott" in dieser Sprache eine Bedeutung hat, an die ich glaube, weil andere Menschen, die ich schätze und deren Zeugnis ich vertraue, die gleiche Sprache sprechen und weil ein faszinierendes Buch in dieser Sprache existiert.

Für falsch halte ich solche Religionen/Weltanschauungen, in denen mir wichtige Begriffe wie eben das Göttliche, die Regeln fuer ein anständiges Miteinander, Gerechtigkeit, Gnade, Segen, Sünde etc. so anders gesehen werden, dass sie meinen Überzeugungen widersprechen.
Das war jetzt im Grunde eine Tautologie: Für falsch halte ich das, was meinen Überzeugungen widerspricht.

Aber es gibt mit Sicherheit eine ganze Reihe anderer Religionen, die in ihren Grundwerten eben diesen meinen Überzeugungen auch entsprechen, die sie nur auf eine Art ausdrücken, die nicht die meine ist.

Natürlich kann man die Wahrheit auch in einer Sprache sagen, die ich nicht verstehe!


Liebe Grüsse
Susanne
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