Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Hölzer, Kleber, etc.
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Kaputtnix
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Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Kaputtnix »

Hallo zusammen,

ich habe eine äußerlich super Esche bekommen...auf über 6m fast perfekt grade und kein Ast...spalten hat 7 Voertel und 2 Hälften ergeben, die von der Form her alle brauchbar sind ;D

Aber...
die Esche hat ziemlich dünne Ringe, weshalb ich von euch Profis gerne eine Beurteilung und vielleicht auch Tipps zu möglichen Bogendesigns hätte. Ist bei Esche das helle oder das dunkle das Spätholz? das dunkle sieht auf jeden Fall poröser aus, aber ich habe auf verschiedenen Seiten unterschiedliche Infos gelesen...

Hier die Bilder:
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Grüße
Kaputtnix
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Squid (✝)
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Squid (✝) »

Schööönes Holz. Mit Deiner Einschätzung von Früh- und Spätholz liegst du auch richtig. Spätholz is hell. Und das Verhältnis von Frühholz zu Spätholz ist gut.
Wenn du etwas riskieren willst, trägst du nur den obersten Ring ab, der Zweite (2mm) ist ja schon fast der dickste im ganzen Holz.
Wenn das fehlerfrei funktioniert, kannst du ohne Backing bauen.
Ich hab nen 52er ELB aus Esche mit einem 1,5 mm Rücken. Es KANN also funktionieren.
Wenn du Sicherheit willst, machst du logischerweise lange Flachbögen (175 cm) draus, weil die Zugkräfte sich über einen viel breiteren Bereich verteilen können. Ist sowieso die bessere Wahl für Esche.
Wenn du einen etwas spritzigeren Bogen willst, gehst du auf 165 oder gar 160 cm Länge. Da würd ich allerdings 'n Backing aufpappen, Seide, dünnes Leinen oder ganz feine (Hirsch-)Rohhaut.

Für die Flachbögen: Die Länge gilt jeweils für einen 28er oder 29er Auszug. Die Breite sollte am Griff zwischen 4 und 5 cm betragen. Tips wie üblich schmal (um 8 mm).
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Kaputtnix
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Kaputtnix »

Hi

Danke! JUHU ;D

Habe ja 7 Stücke (2 bekommt nen Kumpel) zum ausprobieren von den Designs, da werde ich einige deiner Vorschläge umsetzen können ;) ELB will ich auf jeden Fall mal probieren...Flachbögen natürlich auch...ein Möllegabet reizt mich auch schon länger ;)

Muss bei jedem Design der äußerste Ring runter? Habe ich noch nie gemacht, einen Ring freilegen ::)
Die Staves sind natürlich nicht alle gleich von der Ringaufteilung her...aber das das Früh-/Spätholz Verhältnis stimmt ist schonmal super :)

Grüße
Kaputtnix

EDIT: Da stehen noch an die 150 Eschen in der Dicken...und zwar teilweise recht dicht...da muss also früher oder später ausgedünnt werden. (wohl eher früher >:) )
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Galighenna
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Galighenna »

Bei Esche nen Ring zu entfernen ist im Vergleich zu anderen Hölzern wirklich sehr leicht. Die Frühholzschicht zeigt dir wo es lang geht, bevor du in den darunter liegenden Ring schneidest. Versuche es einfach, du wirst sehen, es geht ziemlich gut.

Bei Ahorn oder Hasel oder Holunder ist sowas die reinste Strafarbeit und wird deshalb eigentlich nie gemacht.
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Wilfrid (✝)
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Also Esche mit dünnen Jahresringen geht anders:
download/file.php?id=49982&mode=view
Was man kaum sieht, sind Jahresringe unter 1 mm, der Bogen ist recht kurz und hat immerhin 60# @28". Dabei ist er nur 25 hoch und 30 breit ...
Du mußt den ersten "Jahresring" runter arbeiten, das ist noch das Frühholz, der 2 mm Ring darunter ist schon sehr gut.
Bei Esch scheinen die mechanischen Eigenschaften mit dem spez. Gewicht im Zusammenhang zu stehen. Je schwerer , je besser.
Zu Trapping (müßte das nicht eigentlich "zum treppen" heißen) werde ich noch n Extra Thread auf machen. Mir ist da so ein leiser Verdacht wegen Set etc gekommen
Kaputtnix
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Kaputtnix »

Hi

Ok, dann versuche ich mich mal daran...sollte man das besser im frischen oder im trockenen Zustand machen?

An meiner FÖJ-Arbeitsstelle bin ich werkzeugtechnisch jetzt gut gerüstet...habe gestern sogar 2 Ziehmesser in der Werkstatt gefunden. Da weiß ich ja, was ich nach Feierabend mache ;)

Grüße
Kaputtnix
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Wilfrid (✝)
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Ring frei legen geht naß besser ...
Den Bogen ganzz grob vorarbeiten auch, dann trocknet er schneller. Dann wiegen, nimmt er in einer Woche kein Gewicht mehr b, noch ne Woche warten, nachwiegen, ist das Gewicht konstant, kanns losgehen mit Fertigbauen
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Kaputtnix »

Hi

Ok...die Staves stehen versiegelt in meiner Wohnung. Wenn ich in 10 Tagen wieder da bin leg ich zumindest bei einigen den Ring frei...die dürften dann ja noch nass genug sein?!

Grüße
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Wilfrid (✝)
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Und wenn sie trocken sind, störts auch nicht
Kaputtnix
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Kaputtnix »

Hi

Ja stimmt...aber dann hätte ich mehr Arbeit ;) ;D

Aber ich denke nach 12 Tagen sollten die noch ordentlich nass sein...Heizung ist aus und da in der Eifel wird es langsam kalt :o

Grüße
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Galighenna
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Galighenna »

Die Dicke der Ringe an sich ist bei Esche nicht so sehr das kriterium. Viel wichtiger ist eben, wie viel Frühholz ist drin und wie zäh ist das Spätholz.
Ich würd sie für 28" etwa 170cm Nocke zu Nocke bauen, 45mm breit und dann bis zur hälfte auf 35mm laufen lassen, von da an dann Pyramidal auf Tipbreite (8mm) die größte Biegung findet dabei im fast parallelen bereich in der ersten Hälfte statt, in der zweiten Hälfte nimmt die Biegung nach außen hin stetig ab.
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von Ravenheart »

...der äußerste Ring muss definitiv runter, der Rest sieht gut aus.
Mache den Bauch leicht gerundet, das gibt zwar etwas mehr Set aber entlastet den Rücken.
Verbaue sie aber erst gut getrocknet, in 4, besser 6 Monaten. Sonst wird das Set SEHR groß...

In den Maßen kannst Du Dich grob an meinem Q&D-Bogen orientieren:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 15#p410806
Für 28" Auszug mach ihn auf jeder Seite 5 cm Länger...

Rabe
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Re: Esche mit dünnen Ringe - Beurteilung

Beitrag von ossy65 »

Mach dir mal nicht zu viel Sorgen um diese Staves.
Das Holz sieht sehr gut aus.
Wirst einige Ringchen in deinen Querschnitt bekommen.
Wenn du den Rücken sauber bearbeitet hast, macht das Ding sicher alles mit.
Eins möcht ich aber beitragen.
Ich habe festgestellt, daß die Esche an den Kanten des Bauches zur Verformung beim Biegen neigt.
Irgendwie ist da mehr Bewegung in den Fasern, als bei härteren Hölzern.
Da hilft es enorm viel, die Kanten des Bauches größer zu brechen als sonst.
Das sieht dann bei mir aus als wär der Bauch leicht gerundet, wenn man aber genau hinschaut, sieht man daß mindestens 1/3 der Breite doch absolut flach ist.
Solltest du vorhaben den Bogen zu tempern um ihn spritziger zu machen, wird das um so wichtiger sein, denn die Belastung wird dadurch ja erhöht...und das nicht wenig. Die Esche reagiert stark auf darauf.
Bin gespannt auf deine Berichte...

Gruß der Ralf
Lasst Denken, Reden und Handeln Eins werden ;)
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