PART 1: Eschen-Recurve 38#@28"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Re: PART 1: Eschen-Recurve 38#@28"

Beitrag von Ravenheart »

Aua, aua, das tut weh (die Bogenbilder auf Seite 1 meine ich!)....

Lieber Jannik..... ::)

Du gehst jetzt an die Tafel und schreibst 100 mal:

"Ich soll keinen Bogen weiter ausziehen, als bis zu dem Punkt, ab dem ich eine Schwachstelle erkenne!"

Das heißt:
Schon bei Standhöhe von 0 cm und 1/4 Auszug konnte man sicher erkennen, dass die Wurfarme im "Ungleichgewicht" sind.
Ab dem Moment, wo man so was sieht, ist
a) jedes "noch weiter Ziehen" und
b) Erhöhen der Standhöhe ABSOLUT tabu!

Erst wenn er sich bei einem Auszug x PERFEKT biegt, wird EIN Zoll weiter gezogen.
Und wenn man SO bei 1/3 Auszug angekommen ist, und er biegt perfekt, kann man auf 5 cm Standhöhe gehen.
Und dann wird er erst mal noch mal bei MAXIMAL GLEICHEM Auszug gecheckt und ggf. korrigiert.
Und erst wenn er DANN (mit 5 cm Standhöhe) bei 1/3 Auszug IMMER NOCH perfekt ist,
geht man EINEN Zoll im Auszug weiter.
u.s.w....
Hier wurde ein Bogen im gerade mal HALBfertigen Zustand
* auf volle Standhöhe gebracht UND auch noch
* voll ausgezogen.

Das ist sträflich! Kanz pöser Pursche! ::)

Das Holz ist längst versaut.
Bild
(Quelle: www.koeln.de)

Die Schwachstelle ist total überlastet.
Bau einen Neuen und sei behutsamer und geduldiger!

So! >:(

:)

Rabe
Benutzeravatar
ossy65
Full Member
Full Member
Beiträge: 117
Registriert: 14.06.2009, 22:56

Re: PART 1: Eschen-Recurve 38#@28"

Beitrag von ossy65 »

Ich würd trotzdem versuchen ihn zu retten.
1. Beide Enden um 2-3 cm kürzen. So verlagert sich die Belastung.
2. Den stärkeren Wurfarm zuerst angleichen. Aber immer nur schwach ausziehen beim Kontrollieren.
3. Die schwache Stelle beim anderen Wurfarm konsequent auslassen bis zum Schluß.
4. Wenn er sich gleichmässig auszieht wird er mit ein bischen Glück noch knapp 30# bei 26" haben!
5. Jetzt beide Wurfarme gut tempern und die Form dabei korrigieren! Kannst sogar einen leichten Reflex reinbringen!
6. Nochmal feinfühlig nacharbeiten nach dem Tempern!
Ich glaub schon, daß ihn retten kannst.
Wär schade drum...kannst nur lernen dabei. Seh es als Übungsstück an :)
Wie auch immer...was "Ravenheart" schrieb ist gaaanz gaaanz wichtig. Mein Vorgehen ist ein anderes aber prinzipiell geht es um das Selbe. Das Holz darf beim Tillern niemals überlastet werden.

Gruß der Ralf nochmal :)
Lasst Denken, Reden und Handeln Eins werden ;)
Benutzeravatar
Jannik
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 362
Registriert: 12.03.2013, 12:30

Re: PART 1: Eschen-Recurve 38#@28"

Beitrag von Jannik »

Hi Jungs, echt danke für eure netten Kommentare, ich musste schmunzeln :-D

@ossy: danke für deine für das Eschenholz begeisternden Tipps, deine Beigeisterung für Esche hast du ansteckend rüber gebracht. Ich werde, und wenn s letztendlich nur zum Üben dienen sollte, auf jeden Fall noch versuchen, dieses Stück "versautes Holz" zu retten. Danke :-)

@Rabe: :-D :-D ... Tut mir Leid, mit Rücksicht auf dein sensibles Bogenbauer-Auge/Herz hätte ich diesen Bogen vielleicht eher nicht präsentieren sollen^^ Aber ich bereue es jetzt nicht, weil mir eure Kommentare auf jeden Fall geholfen haben, den Bogen und das Holz anders einzuschätzen. Danke für deine (energische ;-) ) Tillerbeschreibung, ich werde wahrscheinlich jedesmal, wenn ich jetzt zum Tillerbaum gehe, an deine mahnenden Worte denken. Danke :-D


dankeschön für eure Einschätzungen, ich werde euch wissen lassen, wenn ich dem Bogen weitere Misshandlungen zugefügt habe.

Gruß Jannik
Antworten

Zurück zu „Präsentationen“