
Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Heute nicht viel weiter gekommen, aber die Lücke zwischen den beiden Hornstreifen begradigt. Dort kommt dann der Celik rein, ein genau passendes Stück weißer Knochen. Die Knochenplatte liegt da schon
Zweck des ganzen isses, die beiden Hornstreifen spielfrei miteinander zu verbinden. Plus, das Ding hatte für die Osmanen eine mystische Dimension.

Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Schickschickschick!
Nerdige Detailfrage zum celik: Ist das auf dem Foto eine Lücke/Fuge zwischen den Hornstreifen, oder eine nicht ganz bis aufs Holz durchgehende Aussparung, in die der celik eingesetzt wird? Konnte es auf dem Bild nicht genau erkennen...
Dann weiter gutes Gelingen!!!

Dann weiter gutes Gelingen!!!
"Bogenschießen ist eine schwere Aufgabe, wer es betreibt, weiß es. - Okçuluk bir belâdir, onu çeken bilir." (Türkisches Sprichwort)
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Hi Philipp, dankeschön!
Die Lücke geht bis zum Holz runter, damit beide Hornstreifen sich darauf abstützen können.
Die Lücke geht bis zum Holz runter, damit beide Hornstreifen sich darauf abstützen können.
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Und drin isser. Der Kamelknochen von Dictum, um den es sich hier handelt, ist ... knochenhart! Es hat ewig gedauert, ihn entsprechend runter zu feilen.
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Gibt es eigentlich einen Grund, warum du das Celik jetzt einsetzt? Ist deine Sehnenschicht schon trocken, oder ist es provisorisch?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس
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- Fenrisulfir
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Toller build along eines echten Komposits, ich binbegeistert
Es sollten mehr Kompositbögen gebaut werden, das Wissen sollte irgendwie wiederbelebt werden! Auch wenn ich mich da nicht ran traue
.
Aber gibt es denn was tolleres als einen echten, selbstgebauten Komposit, zu 100% aus historischen Materialien ...
Sagmal Arry, ich weiß nun nicht ob du das im Threadschon erwähnt hast, aber bestimmst du durch die Dicke der Hornplatten das Zuggewicht oder durch die Dicke des Holzkerns?
Und hast du da in etwa einen Anhaltspunkt oder baust du auf gut Glück dir hinterher einen 150 Pfund Bogen?
Edit:
Nevermind, hab die Stelle im Thread gefunden

Es sollten mehr Kompositbögen gebaut werden, das Wissen sollte irgendwie wiederbelebt werden! Auch wenn ich mich da nicht ran traue

Aber gibt es denn was tolleres als einen echten, selbstgebauten Komposit, zu 100% aus historischen Materialien ...
Sagmal Arry, ich weiß nun nicht ob du das im Threadschon erwähnt hast, aber bestimmst du durch die Dicke der Hornplatten das Zuggewicht oder durch die Dicke des Holzkerns?
Und hast du da in etwa einen Anhaltspunkt oder baust du auf gut Glück dir hinterher einen 150 Pfund Bogen?

Edit:
Nevermind, hab die Stelle im Thread gefunden

Grüße
Danny
Danny
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Moinsen!
Sate, der Celik wird üblicherweise eingesetzt, bevor die Sehnen drauf kommen. So kann man ihn zusammen mit den Hornstreifen in Form bringen und polieren, ohne dabei die Sehnenschicht zu beschädigen.
Es geht aber auch anders. Francesco Alessi setzt die Celiks erst nach der Sehnenschicht ein. Bei ihm geht die Sehnenschicht aber auch nicht seitlich über die Kanten des Hornstreifens.
Fenrisulfir, danke für die sympathische Rückmeldung!
Hast Du ja schon gefunden: Entscheidend für die Zugkraft ist die Dicke der Wurfarme im biegenden Bereich. Was das Verhältnis Sehne/Holz/Horn angeht, so hört man verschiedenes. Karpowicz empfiehlt für Anfänger das Verhältnis 1/3 - 1/3 - 1/3, weil das das Scheiternsrisiko reduziert. Viel Horn macht den Bogen stabil, aber auch schwerer. (Ein osmanischer Flight-Bogen, der im istanbuler Militärmuseum zerlegt in der Vitrine liegt, hat hauchdünne Hornstreifen.) Gelegentlich sieht man Bögen mit recht dicken Sehnenschichten. Die historischen Osmanen-Bögen hatten aber eher nur um die 2-3mm Sehne.
Mein Fazit daraus: Die Gesamtdicke im biegenden Bereich könnte wichtiger sein als das Verhältnis der einzelnen Schichten zueinander. Ich wollte ursprünglich 1/3 - 1/3 - 1/3 bauen, aber das gaben die Hornstreifen nicht her. Jetzt ist das Holz dicker, als ursprünglich geplant. Ich hoffe, das wird nicht viel ausmachen, solange die Gesamtdicke gleich bleibt.
Grüße
Jarek
Sate, der Celik wird üblicherweise eingesetzt, bevor die Sehnen drauf kommen. So kann man ihn zusammen mit den Hornstreifen in Form bringen und polieren, ohne dabei die Sehnenschicht zu beschädigen.
Es geht aber auch anders. Francesco Alessi setzt die Celiks erst nach der Sehnenschicht ein. Bei ihm geht die Sehnenschicht aber auch nicht seitlich über die Kanten des Hornstreifens.
Fenrisulfir, danke für die sympathische Rückmeldung!
Hast Du ja schon gefunden: Entscheidend für die Zugkraft ist die Dicke der Wurfarme im biegenden Bereich. Was das Verhältnis Sehne/Holz/Horn angeht, so hört man verschiedenes. Karpowicz empfiehlt für Anfänger das Verhältnis 1/3 - 1/3 - 1/3, weil das das Scheiternsrisiko reduziert. Viel Horn macht den Bogen stabil, aber auch schwerer. (Ein osmanischer Flight-Bogen, der im istanbuler Militärmuseum zerlegt in der Vitrine liegt, hat hauchdünne Hornstreifen.) Gelegentlich sieht man Bögen mit recht dicken Sehnenschichten. Die historischen Osmanen-Bögen hatten aber eher nur um die 2-3mm Sehne.
Mein Fazit daraus: Die Gesamtdicke im biegenden Bereich könnte wichtiger sein als das Verhältnis der einzelnen Schichten zueinander. Ich wollte ursprünglich 1/3 - 1/3 - 1/3 bauen, aber das gaben die Hornstreifen nicht her. Jetzt ist das Holz dicker, als ursprünglich geplant. Ich hoffe, das wird nicht viel ausmachen, solange die Gesamtdicke gleich bleibt.
Grüße
Jarek
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Dieser Punkt war Ursache für meine Verwirrung, danke für die direkte, zielgenaue Aufklärung und EntnebelungArry hat geschrieben:seitlich über die Kanten des Hornstreifens.

Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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- Fenrisulfir
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Sehr aufschlussreich, danke für die Erklärung!
Bin gespannt wie es weiter geht, wünsche dir jedenfalls viel Glück, ich denke, das ist bei soein Vorhaben nicht schlecht zu haben
Bin gespannt wie es weiter geht, wünsche dir jedenfalls viel Glück, ich denke, das ist bei soein Vorhaben nicht schlecht zu haben

Grüße
Danny
Danny
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Haha, danke, Glück kann ich gut gebrauchen. Denn zwei Stellen im Horn und die Leimfuge zwischen Holz und Horn lassen mich skeptisch bleiben.
Hatte vorhin zwei Stunden Zeit, am Bogen zu arbeiten. Der Hornbauch wurde geglättet und auf ein runderes Profil gefeilt; der Griff hat jetzt die endgültigen Ausmaße. Und hier die Problemstellen: Grüße
Jarek
Hatte vorhin zwei Stunden Zeit, am Bogen zu arbeiten. Der Hornbauch wurde geglättet und auf ein runderes Profil gefeilt; der Griff hat jetzt die endgültigen Ausmaße. Und hier die Problemstellen: Grüße
Jarek
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- Haitha
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Hmm, einzige Ideen, die ich dazu hätte wären entweder und Epoxy rein oder nach dem Sehnenbelag die Stelle mit Sehne umwickeln und vorher gut mit Hautleim "stopfen".
Fall down seven times, stand up eight.
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- Galighenna
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Ja, das sind wohl Delaminationen im Horn. Wenn du Laminierharz hast, z.B. dünnflüssiges von R&G mir langer Topfzeit, dann rühre dir davon eine kleine Menge an, dehne die Stellen ein wenig, damit sich das so gut es geht öffnet und dann trägst du das Harz dort vorsichtig auf damit es dort hinein läuft.
Ich empfehle deshalb unbedingt Laminierharz, weil es im Gegensatz zu klebe-Harz dünnflüssiger ist und eine sehr geringe Oberflächenspannung hat und dadurch sehr gut in ritzen kriecht.
Nicht gut funktioniert Sekundenkleber, auch wenn er sehr dünnflüssig ist. Horn enthält immer ein klein wenig Feuchte, so das der Kleber besonders in sehr dünnen Spalten sehr schnell hart wird und diese dadurch nicht sehr tiefreichend füllt.
Das Laminierharz wird später übrigens unsichtbar im Horn sein, da es klar ist und die Spalte ja nur sehr fein sind.
Ich empfehle deshalb unbedingt Laminierharz, weil es im Gegensatz zu klebe-Harz dünnflüssiger ist und eine sehr geringe Oberflächenspannung hat und dadurch sehr gut in ritzen kriecht.
Nicht gut funktioniert Sekundenkleber, auch wenn er sehr dünnflüssig ist. Horn enthält immer ein klein wenig Feuchte, so das der Kleber besonders in sehr dünnen Spalten sehr schnell hart wird und diese dadurch nicht sehr tiefreichend füllt.
Das Laminierharz wird später übrigens unsichtbar im Horn sein, da es klar ist und die Spalte ja nur sehr fein sind.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Danke Gali, das klingt nach einem guten Tipp, habe gleich mal gesucht. Meinst Du sowas hier?
https://shop1.r-g.de/4DCGI/ezshop?actio ... T=72180174
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Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Oder sowas? Die Topfzeit ist noch länger: "Epoxydharz MP Advanced + Härter MP Advanced (Arbeitspackung)"
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Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
- Fenrisulfir
- Sr. Member
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Uff... die Stellen würden mich wohl auch nervös machen, vielleicht aber auch unbegründet.
Da sie am Bauch sind treten ja keine Zugkräfte auf ... vielleicht reicht Empoxy wirklich aus.
Wäre denn erwärmtes Epoxi keine Option? Es wird dabei ja auch deutlich flüssiger.
Da sie am Bauch sind treten ja keine Zugkräfte auf ... vielleicht reicht Empoxy wirklich aus.
Wäre denn erwärmtes Epoxi keine Option? Es wird dabei ja auch deutlich flüssiger.
Grüße
Danny
Danny