Überlegungen zu Birken-Warbow

Themen zum Bogenbau
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Lord Hurny
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Lord Hurny »

@Agro,
deine Leidenschaft für den englischen Kriegsbogen ist ja grundsätzlich in Ordnung,
aber nur weil hier jemand das Wort Warbow ohne böse Hintergedanken sehr verallgemeinert verwendet hat, gehst du wiedermal an die Decke und gibst dem Beitrag eine Richtung die keiner hier wollte.

Entspann dich und nimms nicht immer bierernst oder persönlich, wenn jemand das Wort Warbow in deinen Augen missbräuchlich verwendet - das wird nämlich nie enden ;) .
lg,
Lord Hurny

der manchmal den Bogen überspannt...
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Snake-Jo
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Snake-Jo »

Wir hatten mal eine lange iskussion zum Warbow. Die möchte ich hier wegen OT nicht mehr haben, sondern kann im alten Faden fortgesetzt werden.
Ansonsten stimme ich Lord Hurny zu: Es geht hier wohl um anderes. ich ändere den Titel gerne in :
"Überlegungen zu einem Birken-Strongbow"
Das paßt dann allemal und die Warbow-Fraktion braucht nicht wieder in die Barrikaden... ;)
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eddytwobows
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von eddytwobows »

Alle Jahre wieder kommt die "Birke -als- Bogenholz -Disskusion" hier auf...

Und jedesmal wieder wird behauptet, daß Birke nicht für schwere Bögen über 40# taugt...

Aber das stimmt schlicht und einfach nicht !!! ::) ::)

Und da ich selber schon zwei Birkenbögen mit Zuggewichten jenseits der 45# ( 1x 65#+ @ 28" und 1x 48#+ @ 28") gebaut habe, halte ich diese ganze Pauschalisierung für Dodo ( Domestizierten Dogmatismus !!).

Die schlechten Erfahrungen, die hier einige gemacht haben, mögen vielleicht daran gelegen haben, daß als Ausgangsmaterial zu dünne Stämme mit zu dicken Jahrringen verwendet wurden (zum Vergleich: mein Ausgangsmaterial hat(te) einen Stammdurchmesser von 40 cm und ziemlich feine Ringe), aber deswegen Birke jetzt gleich pauschal als reines Feuer- und ansonsten technisch untaugliches Bogenholz abzustempeln, ist einfach nur dumm und falsch...!! :) :)

Es stimmt wohl schon, daß Birke absolut nicht für das allgemeine klassische ELB (schmal + hoch)- Design geeignet ist, aber mit einem Flachbogen mit Linsenförmigen Querschnittsprofil oder halt auch einem an den Meare Heath Bogen angelehntes Design kann man schon ganz ordentliche Werte erzielen...

Hier mal ein Bild als Beispiel (ist derselbe Bogen, wie auf meinem Userbild...) 65#+ @ 28" (bei 30" hat er so um die 70# )

LG
etb

PS.: Der Tiller mag zwar nicht der beste sein, daß liegt aber daran, daß dieser jener einer meiner allerersten Bögen war (ist)...)
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tscho
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von tscho »

So wies aussieht macht die Birke schon ne rel, große Biegung mit und das noch bei 70# ..... und besonders lang sieht der Bogen ja nicht aus.
Verträgt Birke das toasten, weis das jemand ?
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Felsenbirne
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Felsenbirne »

Dirk M hat geschrieben:Agroman, und Du siehst bei Warbow immer nur den ELB-Strongbow!
Es gibt aber noch viele andere Designs in denen man Warbows bauen kann! ;D



Gruß Dirk
Danke Dirk!
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
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Mandos
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Mandos »

@Jo
Das paßt dann allemal und die Warbow-Fraktion braucht nicht wieder in die Barrikaden...
Ich sehe keine Warbow-Fraktion, die das tut. ;)

Ansonsten gebe ich dir und Lord Hurny recht.
Keep it easy Agro. ;)

Vor einiger Zeit war ich bei dem Thema auch noch ungestümer. Das legt sich.
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First-break
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von First-break »

@eddytwobows
Wie lange sind deine birkenbogen?
Und was hast du dabei beachtet bezüglich Querschnitt und solche Sachen?

Dachte daran ihn als flach oder Linsen förmig zu gestalten mittig ein versteifter Wulst darin eine Pfeilauflage(durch den Bogen)
Von der rückenseite werde ich eine Buchse aus Horn Knochen oder Aluminium einkleben das mir der bogenrücken nicht aufreißt.
Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.
Zitat Albert Einstein
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Ravenheart
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Ravenheart »

@Eddy, das ist interessant, danke dafür!
Der etwas asymmetrische Tiller kommt mir bekannt vor, den hattest Du schon mal gezeigt, oder?
Was ich jetzt erst sehe: Laufen da am oberen WA am Griff tatsächlich mehrere Ringe aus? :o

Rabe

PS: Noch mal zusammengefasst zu "Definitionen":

1. Warbow: Kriegsbogen, bezgl. Funktion und/oder Zuggewicht speziell für kriegerischen Einsatz gebaut (ELB und Andere)
2. ELB Englischer Langbogen: Bogen um die 1,85 m Länge aus Eibenholz mit D-Querschnitt und meistens Hornnocken
3. ELB-Design: Langbogen mit D-Querschnitt aus anderen Hölzern als Eibe, meistens mit Hornnocken
4. EWB (english warbow)..: ELB ab 80# Zuggewicht
5. LB Langbogen: Bogen ab 1,70m Länge mit Flach-, Rechteck-, oder Linsen-Querschnitt, ohne Recurves.

Können da alle mitgehen?
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Mandos
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Mandos »

1. Warbow: Kriegsbogen, bezgl. Funktion und/oder Zuggewicht speziell für kriegerischen Einsatz gebaut (ELB und Andere)
2. ELB Englischer Langbogen: Bogen um die 1,85 m Länge aus Eibenholz mit D-Querschnitt und meistens Hornnocken, leicht mitbiegender Griff
3. ELB-Design: Langbogen mit D-Querschnitt aus anderen Hölzern als Eibe, meistens mit Hornnocken
4. EWB (english warbow)..: ELB ab 80# Zuggewicht, voll mitbiegender Griff
4.1 Mary Rose, aus Eibe
4.2 Meane Wood, europäische Hölzer ungleich Eibe
4.3 Laminiert, nicht historisch (Osage, ...)

5. LB Langbogen: Bogen ab 1,70m Länge mit Flach-, Rechteck-, oder Linsen-Querschnitt, ohne Recurves.
Ein paar kleine Anmerkungen/ Ergänzungen.
Zuletzt geändert von Mandos am 16.04.2012, 13:11, insgesamt 4-mal geändert.
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tscho
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von tscho »

Ha jo,
aber kann man Birke toasten ???

;D

letzte Frage , versprochen
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Wilfrid (✝)
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Also, prinzipiell kann man aus jedem Holz nen 100# er bauen. Solange man die für den Auszug nötigen und für das Holz erlaubten Biegeradien nicht unterschreitet und die nötige Breite aus dem Stave kriegt..

An der Bogenmasseformel und den Biegradien sowie der Holzdichte kommt man allerdings nicht vorbei.
Und aus der Bogenlänge, Grifflänge und dem Auszug folgt nun mal der ~Radius. Aus dem kommt die zulässige Dicke. Aus der Dicke und der Massenformel kommt mit der Dichte ~ die Breite. Und obs da noch´n sinnvolles Maß ergibt, entscheidet, ob´s n Bogen oder doch lieber Brennholz wird. Die Tips werden jedenfalls bei fast allen Bögen so 10x10 mm. Die WA sind alle irgendwie Pyramiden, entweder mit gleichmäßigem Dickentaper oder mit abnehmendem (Elipsentiller).

Birke liegt von den technischen Werten in der Kategorie vom Bergahorn. Was die Elastizität an geht ????
Das ist nämlich nocht die technische Größe, die interessant ist. Wieviel Verformung verträgt das Holz bzw wie schnell erreicht es die Technischen Werte. Das bestimmt nämlich die Radien auch entscheidend mit.
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Gornarak »

eddytwobows hat geschrieben:da ich selber schon zwei Birkenbögen mit Zuggewichten jenseits der 45# ( 1x 65#+ @ 28" und 1x 48#+ @ 28") gebaut habe
War das Betula Pendula (Hängebirke, wie sie meist in Europa wächst) oder vielleicht doch Betula Papyrifera (Papierbirke, wie sie meist in Nordamerika wächst)?
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Agroman
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Agroman »

Lord Hurny hat geschrieben:@Agro,
deine Leidenschaft für den englischen Kriegsbogen ist ja grundsätzlich in Ordnung,
aber nur weil hier jemand das Wort Warbow ohne böse Hintergedanken sehr verallgemeinert verwendet hat, gehst du wiedermal an die Decke und gibst dem Beitrag eine Richtung die keiner hier wollte.

Entspann dich und nimms nicht immer bierernst oder persönlich, wenn jemand das Wort Warbow in deinen Augen missbräuchlich verwendet - das wird nämlich nie enden ;) .
Ich gehe nicht an die Decke und mit Leidenschaft hat das nichts zu tun, auch wenn schwanner dir jetzt sicher was von Intentionen zwischen den Zeilen erzählen wird.

Ich habe nur die Definition genannt, die ich bisher angewendet habe und die ich bisher als die mit dem größten Gehalt betrachtet habe.
Es würde mich nunmal einfach interessieren, woher Dirks Definition von "Warbow" herrührt. Meines Wissens beruht der Begriff eben hauptsächlich auf der Differenzierung zwischen dem mittelalterlichen und dem viktorianischen englischen Langbogen und bezeichnet, wenn wir ihn so uneingedeutscht ins Deutsche übernehmen, eben nicht alle Kriegsbögen im Allgemeinen.

Wenn Dirks Definition wirklich die ältere und zutreffendere sein soll, wüsste ich gern Näheres dazu.
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)
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Felsenbirne
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Felsenbirne »

Ich habe nur die Definition genannt, die ich bisher angewendet habe und die ich bisher als die mit dem größten Gehalt betrachtet habe.
Und du bist der Quell der Weisheit? Oder wie darf man das verstehen?
Gruss Matthias

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Wilfrid (✝)
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Wilfrid (✝) »

naja, zumindest bis er was anderews, besseres hört.
Aber , im Zweifel, sprecht Deutsch :-)

Tscho, toasten kann man Birke, ob ´s was taugt? Weiß wohl keiner, da kaum einer Birkenbögen gebaut hat. Härter wird sie jedenfalls
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