Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

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kra
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von kra » 26.02.2012, 15:20

Nicht neu, aber immer wieder hilfreich anzuschauen.
Besonders auch die Bambusauswahl, die ihm zur Verfügung steht ist beeindruckend.
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corto
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von corto » 02.03.2012, 09:14

Ich hänge mich mal hier dran, denn ich hab auch meine ersten Bambuspfeile gebastelt.
Es waren fertige Schäfte, keine Stängel vom Baumarkt.

ich habe mich für horninlays entschieden, und diese in einer Nacht und Neben aktion per handsäge aus einem stück Kudu Horn gesägt das ich noch rumliegen hatte. Nicht schön, aber zweckdienlich :D

diese Hornplättchen hab ich dann etwa einen Zoll in den pfeil gesetzt und verklebt.

aktuell hab ich so 3-4 mm tiefe geschnitten, aber das fühlt sich als klemmnockschütze schon sehr unsicher an.
viel tiefer ist aber evtl auch schlecht, denn die schäfte sind hinten am nock noch gerade so auf dicke einer Zigarette - also noch dünner als gängige carbonschäfte.

Wie tief sollen/können jetzt die Selfnocken geschnitten werden ? was ist da praktikabel?
ist das noch stabil genug?

gruß corto
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kra
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von kra » 02.03.2012, 09:31

Corto, wegen der Stabilität brauchst du dir keine Sorge zu machen. Die Kräfte greifen ja nicht quer zur Pfeilrichtung an sonder in Pfeilrichtung - und da hast du neben dem Horn noch ca. 70cm Material ;) ;D Nur würde ich, je nach Zuggewicht, am Nockboben zur Sicherheit eine Wicklung anbringen. Bambus reißt wirklich gerne in Längsrichtung und die Splitter/Fasern sind spitz und scharf. (nur mein pers. Sicherheitsbedürfnis)

Zum Anderen, auch die seitlichen "Öhrchen" der Nocks sind erstaunlich stabil. Man kann zwar auch bei Selfnocks eine Klemmwirkung erreichen (Snake Jo macht das imho), ich bevorzuge aber V-Nocks bei denen die Sehne, wenn überhaupt nur minimal, im Nockboden klemmt/aufliegt. Dann ist die seitliche Festigkeit noch irrelevanter ;)

Die Tiefe hängt von deinem "Sicherheitsgefühl" ab. Wenn du bisher nur Klemmnocks geschossen hast würde ich auf ca. 5-6mm gehen. Wie gesagt, Schaftdicke ist kein Problem.
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von corto » 02.03.2012, 09:42

oki, hört sich gut an.

das problem bei losen selfnocks ist halt weil ich massive Daumenringe schieße, und der Pfeil nur über die Federn rückmeldung an meine Hand gibt. ich werd denke ich noch mal mit ner schmaleren schlüsselfeile nacharbeiten und vertiefen..

danke schonmal
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von walta » 02.03.2012, 10:02

Die Tiefe ist Geschmacksache. Von 2mm bis 8mm hab ich schon alles gesehen. Ich selber habe mit 8mm angefangen und bin derzeit bei ca. 4-5mm gelandet. Klemmen tu ich den Pfeil indem ich ihn mit dem Mittelfinger gegen den Nockpunkt drücke - keine Ahnung ob das bei Daumentechnik auch geht.

Feilen für Kettensägen gibt's in verschiedenen Durchmessern.

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von corto » 02.03.2012, 10:21

es geht schon, aber man fühlt es nicht ^^ ist schwierig zu beschreiben. bisher gingen alle pfeile normal geradeaus, nur blind aufnocken und schießen ist nicht drin damit - zu viel schiss vor leerschuss.

so an 8 mm hatte ich auch gedacht. sind die kettensägenfeilen konisch oder parallel? konische hab ich, parallel such ich.
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von benzi » 02.03.2012, 10:49

corto hat geschrieben:. sind die kettensägenfeilen konisch oder parallel? konische hab ich, parallel such ich.


Kettensägenfeilen sind parallel, es gibt aber, zumindest von Stihl nicht mehr alle Durchmesser.......... es gab mal dünnere als 3,2mm........

http://www.stihl.de/STIHL-Produkte/Zubehoer-und-Betriebsstoffe/Werkzeuge-fuer-die-Garniturpflege/Werkzeug-fuer-die-MS-Garniturpflege/21042-1745/Saegeketten-Rundfeile.aspx

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Galighenna » 02.03.2012, 11:21

Ich hab eine Sägekettenfeile ausm Baumarkt, die hat exakt 3mm. Die geht suuper für Nocks. Die ist fein genug um ein glattes Schliffbild zu hinterlassen (wenig bis kein glattschleifen nötig) und sie ist scharf genug um binnen kürzester Zeit 5mm tief reingefeilt zu haben.
Mein pers. Geschmack für die nötige Tiefe: 5mm
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von benzi » 02.03.2012, 12:01

ah gut zu wissen, denn bei Stihl beginnen sie mit 3,2mm
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Snake-Jo » 02.03.2012, 15:01

@corto: Bleib doch bei den Klemmnocken. Was spricht dagegen?

Bambusnocken.jpg

Links Reiterbogenpfeil aus Bambus, rechts Yumipfeil aus Bambus.
An der rechten Nocke sieht man schön den Nockboden, allerdings fehlt da noch die Wicklung.
Herstellung:
1.- Nockboden bohren mit 2,5 mm Bohrspitze
2. frei Hand von oben Schaftende runter sägen mit feiner Haushaltssäge, zweimal = Schlitz
3. erweitern mit Feile bis die Sehne klemmend bis zum Nockboden durchrutscht
4. Kanten brechen mit Sandpapier 180er
5. Wicklung aus Polyestergarn mit UHU Endfest

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von benzi » 02.03.2012, 15:07

bohren und zweimal sägen wäre mir viel zu viel Arbeit, einmal einsägen mit Fliesensäge, schleifen und gut.......

Grüße benzi
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