Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

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benzi
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von benzi » 29.11.2011, 16:18

wenn man Daumenrelease schiesst, ist es gut der Pfeil kommt hinten leichter am Bogen vorbei, ich denke bei Bambus ist das der traditionelle Hintergrund und ob ich nun hinten bei der Nocke oder vorne bei der Spitze mehr Material habe......... selfnocke geht doch auch gut im dünnen Teil und ins dicke Ende kann man besser Spitzen einsetzen....... von dem Aspekt her würde ich sagen "rum wie num" ;D
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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Mike W.
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Mike W. » 29.11.2011, 16:53

@Gali

Das kann man doch mit dem Spitzengewicht wieder ausgleichen.
Meine fliegen jedenfalls sauber, trotz dicke Ende hinten und relativ kleinen Federn.

@benzi

Weiß nicht, aber bei den dünnen Stengeln und dann 60-65er Spine, da hab ich lieber mehr Reserve.
Allerding bricht die Spitze bei Schrägflächentreffern schneller.
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56" Hybrid 52#@29"

Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von walta » 29.11.2011, 18:49

Also das dünne Ende vorne - was soll das bringen? Am meisten Belastung hat die Spitze beim treffen (Stein oder Ziel oder Baum oder...) - da hab ich lieber was stabiles vorne. Und das ein Selfnock bricht beim Abschuss kommt so gut wie nie vor - sowohl bei Bambus als auch bei Holz.
Übrigens benzi: ich hab mir auch so einen ähnlichen Heizofen gebaut - nur ist die Heizung ein 20 euro Gasheizkörper den man direkt auf eine Gasflasche aufschraubt.

walta

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Artifex » 20.12.2011, 21:55

Hallo zusammen,

Nach einigen beruflich turbulenten Wochen und der vorweihnachtlichen Hektik habe ich alle Weihnachtsgeschenke für meine Lieben und endlich wieder ein wenig Luft um den Baubericht zu aktualisieren und Eure wirklich wertvollen Hinweise einfließen zu lassen. Es war mir ein Anliegen diesen fertigzustellen auch wenn´s ein wenig länger gedauert hat. Eure Tips waren sehr wertvoll.
Ich habe bewußt darauf hingewiesen daß das nicht auf meinem Mist gewachsen ist, so sieht man im Versionverzeichnis auch die FC Mitglieder deren Hinweise eingeflossen sind.

Leider schaffe ich es nicht die in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema eingefügte Datei durch die neue zu ersetzen.
Habe sie deshalb hier angehängt. Evtl. bitte jemand der das kann dann im ersten Beitrag löschen. - Danke

lg,
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Dateianhänge
Bambuspfeile2.pdf
(1.62 MiB) 529-mal heruntergeladen

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von acker » 20.12.2011, 22:06

Danke für deine Mühe ! das ist ein sehr sehr guter buildalong ! Hut ab ! Eine Menge arbeit hast Du dir da gemacht .
Ich habe die neue Pdf ins How To board gesetzt und werde im startpost einen Link hier hin setzen.

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von kra » 20.12.2011, 22:30

Großes Lob auch von mir. Sehr ausführlich, gut bebildert und klar verständlich - 1. Sahne!

Du hast dir viel Arbeit gemacht, es ist aber wirklich etwas Besonderes dabei herausgekommen!
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von klaus1962 » 21.12.2011, 08:16

Diesem Lob kann ich mich nur anschließen.
Ein vorbildlicher Baubericht. 8) 8) 8)

... bist Du vielleicht ein "heimlicher Fachbuch-Autor" ?
wenn nicht solltest Du mal darüber nachdenken. ;)

Gruß
Klaus

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von walta » 21.12.2011, 16:15

Was mit beim schnellen durchschauen noch eingefallen ist: Wenn ich die Möglichkeit habe beim kauf die Schäfte bereits einzeln aussortieren zu können dann nehme ich die Dinger in die Hand (ungefähr im Abstand von 26 Zoll ;-) und biege sie ein bisschen. Wenn man das zu Hause mit den gewünschten Spine übt hat man ein ganz gutes Gefühl dafür ob der Schaft viel zu leicht oder viel zu steif ist.
Ansonsten hast du in den Bericht ziemlich viel Zeit reingesteckt - Respekt!!

walta

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Artifex » 28.12.2011, 23:58

Danke fürs Verschieben und Verlinken.

@Walta
Gute Idee, also das 26" könnt man ja in Form einer Schnur immer im Geldbörsel mit dabei haben, unsereins ist ja sowieso immer auf der Suche nach Rohmaterialien, oder? Den Spine im Gefühl zu haben, das wär was, ich muss Deinen Vorschlag mal testen.
Bei uns sind die Bambusstecken neuerlich immer zu 5Stk. verpackt. Einzeln hab ich sie nur unlängst noch in einem deutschen Baumarkt gesehen.

@Klaus.
Nö, ich bin kein Fachbuchautor, aber was nicht ist - kann ja noch werden. Wo gibts ein Angebot?
Verfasse beruflich auch technische Anleitungen und Marketingunterlagen für unsere Produkte. Aber ganz unabhängig davon machts mir einfach Spaß.

Mal sehen was als nächstes gebaut wird...

lg, Artifex

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Genni » 25.02.2012, 19:08

Ich habe mich dann grade mal auch mal an die Bambusstäbchen aus Baumarkt gesetzt :)
Mein Problem ist, zum richten habe ich "nur" nen Föhn, der ja denke ich nicht so heiß wird wie ne HLP.
Nur entweder wird der Bambus fast gar nicht biegsam, ODER ich zerbreche ihn aus Versehen. :(
Gibts da irgendwelche Tricks etc. beim Föhn ?
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von kra » 25.02.2012, 19:20

Brennpaste / Brenner vom Fondue, Teelichter, Campingkocher.

Und immer nur pro Durchgang eine Stelle am Halm gleichzeitig richten wollen. Dann zum abkühlen beiseite legen und den nächsten Halm. Bei 10 Halmen kann man gut "im Kreis" schaffen.
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Genni » 25.02.2012, 20:39

Jo, funzt ganz gut so langsam :D
Aber noch ne Frage zu der "Rinde".
Warum hast du die Rinde runtergemacht, bzw. bei den Japaner zum Beispiel ist die Rinde glaube ich drauf, hat das nen betimmten Grund?

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Artifex » 25.02.2012, 21:47

Ich nehm an du meinst mit Rinde die äußerste Schutzschicht des Bambus. Im Bereich der Nodien (die kleinen Knubbel zwischen den einzelnen Sektionen des Bambushalmes) habe ich die Schicht entfernt da ich diese Knubbel nicht haben wollte. Grundsätzlich war es auch mein Ansinnen so viel wie möglich von der äußersten Schutzschicht draufzulassen aber ich wollte die Schäfte auch vom Spine her zu meinem Bogen passend haben. Dadurch musste ich den Durchmesser der Schäfte verringern und das ging leider nur von Aussen, sprich indem man "die Rinde" wegschleift.
Solltest Du das auch machen bitte danach gleicht wieder versiegeln da der Bambus sonst viel leichter Feuchtigkeit anzieht und sich evtl. wieder verbiegt.
Die Japaner haben hier sicherlich mehr Erfahrung als ich und auch mehr Schäfte zur Verfügung sodaß gleich derjenige ausgewählt werden kann welcher nicht mehr angepasst werden muss.

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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von kra » 25.02.2012, 23:27

Auch bei den Japanern wird diese äußere Schicht entfernt.

Außer dem Feuichtigkeitsschutz trägt sie nur zum Gewicht bei - eher unerwünscht.

Zum Versiegeln der Schäfte - hier wird imho ziemlich übertrieben. Ja, Bambus ist hygroskopisch (sogar etwas mehr als Holz), aber solange es nicht regnet kein Problem - und auch bei Regen nicht wirklich kritisch.
Ich habe meine Pfeile, wenn sie sich bewährt haben, mit einem verdünnten Bootslack auf Leinölbasis dünn eingestrichen und trocknen lassen. Evtl. sogar 2x, aber dann hat mich eh die Geduld verlassen.
Manchmal habe ich auch "nur" eine Schicht Hartöl aufgebracht und dann nochmal mit Hartwachs nachbehandelt. Das Öl zieht etwas ein, härtet aus und der Wachsauftrag sorgt für den restlichen Schutz.

Btw, und hinter der Spitze müßte man eh alle Pfeile regelmäßig neu behandeln, weil sich hier die Schutzschichten ziemlich schnell abreiben, egal ob Holz oder Bambus.
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Re: Meine ersten Bambuspfeile - ein Baubericht

Beitrag von Genni » 26.02.2012, 00:05

In einem Video bei Youtube, wird ein Pfeilmacher in Japan gezeigt.
Hier der erste Teil:
http://www.youtube.com/watch?v=vyejbipa ... ideo_title

Zuerst werden die Schäfte gerichtet, die Enden und die Nodien abgekrtzt und dann alles mehrmals geschliffen und wieder gerichtet.

Felix
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